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THEMA: Spielwarenmesse Nürnberg ist abgesagt

THEMA: Spielwarenmesse Nürnberg ist abgesagt
Startbeitrag
Lothar aus dem Norden - 13.01.22 22:17
Hallo,

Irgendwo wurde es schon angesprochen, da aber nicht jeder Beitrag von allen gelesen wird, hier nochmal:

Irgendwie war es ja klar, nun ist es amtlich: Die Spielwarenmesse 2022 in Nürnberg wurde abgesagt.

https://www.spielwarenmesse-eg.de/aktuelles/pre...pielwarenmesse-2022/


Gruß Lothar

Hallo zusammen,

die Absage war für mich kein Wunder. Habe vorgestern auf den Hallenplan der Halle 7A (wo die Modellbahn Hersteller sitzen) geguckt- und die Halle war nur zu einem 1/4 belegt.
Namhafte Firmen wie Märklin/Trix, Fleischmann, Arnold usw. glänzten durch Abwesenheit.
Daher habe ich meine Reise nach Nürnberg abgesagt und mein gebuchtes Zimmer storniert.
Lt. Aussage von Herstellern ist wohl z.B. die Intermodell in Dortmund wesentlicher attraktiver als die Messe in Nürnberg.
Da werden wohl die o.g. Firmen vertreten sein.

Mit besten Grüßen
Klaus
Hallo,
damit ist wohl endgültig die Messe Nürnberg für die Modellbahnindustrie so gut wie bedeutungslos. In Zeiten von Internet hat die Messe ja schon  an Attraktivität eingebüßt und in den letzten Jahren war schon "viel Luft" in den Messehallen. Zukünftig wird die Messe wohl nur noch für Spielwaren aber nicht mehr für Modellbahnen weiterleben können....wenn überhaupt?
Durch Corona haben die meisten Hersteller auch gelernt, das es ohne ein sehr teure Messe Nürnberg genauso gut geht. Im Internet, Fachpresse und auf Publikumsmessen geht das ganze wesentlich günstiger und einfacher und man erreicht die Kunden genauso gut und das ganze sogar "direkt ohne Umweg". Die ersparte Zeit und Kosten ist im direkten Kontakt zu den Händlern wohl besser investiert für die Hersteller.
Die Modellbahnmessen wie Dortmund  und Mannheim und besonders die Messe Stuttgart für die Spur N!, werden wohl in Zukunft eher wichtiger für die Hersteller damit werden. Als Endkunde finde ich diese Entwicklung gar nicht so schlecht und der einzige wirkliche Verlierer ist wohl die Messegeselschaft in Nürnberg sowie einige Hotels und Pensionen im Raum Nürnberg..

Gruß
Thomas
Hallo zusammen,

es gibt deutlich mehr Verlierer als nur die Messegesellschaft und ein paar Hotels, Von den Messebauern, den Werbetechnikern, den Agenturen, den Catering-Unternehmen und einer ganzen Reihe weiterer unmittelbar betroffener Dienstleistern mal abgesehen, ist es ein ganzer Wirtschaftszweig mit einer riesigen Infrastruktur, der hier wirtschaftlich extrem schwierige Zeiten durchlebt. Und ob in Zukunft das Messewesen jemals wieder so bedeutsam wird wie vor der Pandemie, ist eher unwahrscheinlich. Für viele Aussteller waren und sind trotz der hohen Kosten Messen immer wichtig gewesen und ein wesentlicher Baustein in ihrem Vertriebskonzept und nicht alle Produkte lassen sich übers Netz so gut und so leicht bewerben und verkaufen wie eine Modelleisenbahn.

VG Maik
Servus zusammen,

Zitat - Antwort-Nr.: 2 | Name:

...Lt. Aussage von Herstellern ist wohl z.B. die Intermodell in Dortmund wesentlicher attraktiver als die Messe in Nürnberg....


mit Verlaub, aber mit Ausnahme von Kleinserienherstellern, die direkt vom Endkundengeschäft leben, ist diese Aussage echter Quatsch und kann so nicht stehen bleiben.
Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass das so von einem größeren Hersteller tatsächlich gesagt wurde.

Eine Publikumsmesse ist für einen Hersteller idR eine Werbeveranstaltung, da werden vlt. ein paar Fanartikel und irgendein Sonderposten verkauft, aber ansonsten wird da kein Geschäft gemacht.
Auf der Spielwarenmesse werden Aufträge platziert, die zwischen 40-80% des Jahresumsatz mit dem jeweiligen Kunden (sprich Fachhändler)  bedeuten, d.h. da geht es um echte Kohle!
Ja, die Messe konnte wg. Corona bzgl der europäischen Märkte ganz gut dank Telefon, Zoom, Skype, etc. ersetzt werden, bzgl. der transkontinentalen Märkte fehlt allerdings die meist einzige Möglichkeit des persönlichen Kontakts, der eben durch keinerlei virtuelle digitale Ersatzveranstaltung wirklich ersetzt werden kann.

Es wäre ab und zu schon wünschenswert, mal ab und zu die Modellbahnbrille abzunehmen und die wirtschaftlichen Fakten wie ein Unternehmer mit entsprechendem Vertrieb zu betrachten.
Ich habe das schon mehrfach in den letzten Jahren geschrieben: auf der Spielwarenmessse braucht kein Aussteller Endverbraucher, die haben da nicht nur nichts zu suchen sondern stehlen schlicht und ergreifen einfach Zeit.
Dafür gibt es uA Publikumsmessen, die eben Werbeveranstaltungen sind - da nimmt man sich dann auch gerne die Zeit für meist belang- und ergebnislose Pläuschchen...

Ich finde es einerseits richtig, dass die Messe nicht statt findet. Andererseits konnte ich da in zwei Tagen eben mehr Kunden sprechen und Umsätze generieren, als eine Woche auf Kundentour zu sein...

Nachtrag:
Zitat - Antwort-Nr.: 8 | Name:

...nicht alle Produkte lassen sich übers Netz so gut und so leicht bewerben und verkaufen wie eine Modelleisenbahn...


auch diese Aussage stimmt so nicht. Im Netz erreichst Du mit diesen Produkten nahezu ausschießlich bestehende Anwender, d.h. der Kundenkreis wird aus biologischen Grünen jährlich etwas kleiner. Neukunden gewinnt das Hobby nur über Ausstellungen und vA den Fachhändler...

Viele Grüße
Peter
@ Peter

>>> Auf der Spielwarenmesse werden Aufträge platziert, die zwischen 40-80% des Jahresumsatz mit dem jeweiligen Kunden (sprich Fachhändler)  bedeuten, d.h. da geht es um echte Kohle! <<<

Was Thomas berichtet, bekomme ich aber auch von meinen Händlern bestätigt. Von denen fährt übrigens schon länger keiner mehr zur Messe.

Wenn Du am 2. Februar in Nürnberg erschienen wärest und hättest als Händler mit einem einzigen Geschäft Dein Sortiment für 2022 zusammenstellen wollen, würdest Du zu hören bekommen, dass nicht wenige Modelle bereits beim Hersteller vergriffen sind. Deine Zahlen von 40-80%  sind für den Spielzeughandel. Das große Geschäft (Modellbahn)  ist bereits im Vorfeld der Messe  gelaufen.

Glaubst Du etwa, die Hersteller setzen sich da mit einem Händler hin und machen eine Liste 2x BR 103 aber auch noch in verschiedenen Versionen? Wann warst Du das letzte Mal bei einem Fachhändler und bist dort ohne Vorbestellung mit einem kompletten Personenzug herausgekommen? Eben, es gibt die großen Internethändler, welche sich mal pauschal alles ans Lager legen und den kleinen Händler, der das meiste erst bei Kundenanfrage aus einem Kontingent bei den Herstellern abruft. Das geht bei den großen Herstellern über direkte Händlerzugänge auf deren Webseiten. Wenn ich hier in Berlin im Fachhandel nach kleineren Herstellern frage, bekomme ich zu hören: Kannste Dir selber bestellen, dann haste das schneller. Oder schaust mal beim Menzel der hat solche Exoten.

Beste Grüße
Frank
Hallo,

die Entscheidung ist - natürlich - nachvollziehbar, auch wenn ich es schade finde (ich wohne 5 Minuten zu Fuß von der Messe weg - Besuch war natürlich fest eingeplant). Hier wird schon wieder das „Ende“ des Themas Moba/Modellbau auf der Spielwarenmesse gesehen.

Ich finde, dass die Messegesellschaft in den letzten Jahren einiges richtig gemacht hat: Der Bereich für Kleinserienhersteller beispielsweise (auch wenn es Aussteller gab, die vorher „richtige“ Stände hatten und dann in diesen Bereich gewechselt sind), dadurch wurde durchaus der eine oder andere neue Aussteller generiert. Auch die Zusammenlegung von Moba und Modellbau fand ich persönlich nicht so schlecht, konnte man doch mal über den Tellerrand schauen. Aus dem ersten Jahr, in dem die Hallenbelegung in der 7a doch ziemlich chaotisch war, hat man 2020 gelernt und etwas mehr Struktur reingebracht. Ich denke, die Zeiten der riesengroßen Messestände (wie ihn Märklin noch bis vor ein paar Jahren hatte) werden vorbei sein, aber die „großen“ Firmen werden sich (alleine wegen dem Händlerkontakt und den Kontakti zu den Medien/Journalisten) den Messeauftritt nicht nehmen lassen - von der Nürnberger Messe wird jährlich auch in den tagesaktuellen Medien berichtet, im Gegensatz zu anderen Messen. Vielleicht sollte man im Bereich der Ausstellerakquise noch weitergehen und kleine Vitrinenplätze für Kleinserienhersteller zur Neuheitenpräsentation anbieten, dazu ein Infostand, an dem man seine Kontaktdaten abgeben kann, die dann an die Hersteller weitergegeben werden.

Olli
@ Frank

Du stellst teilweise mutige Behauptungen als allgemeingültig auf
Ich bin täglich bei großen, kleinen und mittleren Fachhändlern mit und ohne Webshop (deutlich weniger bei Spielwarengeschäften) zur Beratung und Verkauf (das ist mein täglich Brot) und war bislang (seit ich in der Branche tätig bin) immer auf der Messe und weiß ganz gut, von was ich rede.
D.h. meine Zahlen kannst Du mir ruhig glauben.
Es gibt genügend Händler, die immer noch gerne auf die Messe gehen - und es gibt immer noch genügend Händler, die bestellen, wenn ihr Aussendienstler da ist (auf der Messe oder in seinem Ladengeschäft) und kein Händler-Portal beim Hersteller nutzen. (das ist auch gut so, auch das trägt zur Sicherung meines Arbeitsplatzes bei...)
Es gibt auch immer noch genügend Händler, die ihem AD'ler trauen und glauben, der sie durch die NH und durchs Sortiment führt und berät. Vlt. hängt das ja aber auch mit dem jeweiligen AD zusammen?
Wenn die Berliner Händler Dich direkt zum Bestellen woanders hinschicken, dann ist denen nicht mehr zu helfen. Man kann sich in der Tat auch selber abschaffen. Ich kenne dort von früher aber auch nur wenige, die wirklich gut sind. Es werden kaum mehr geworden sein...

@ Olli
Nein, die Messe hat wenig richtig gemacht.
Der Publikumstag war (für die Aussteller) ein Griff ins Klo.
Die Kleinserienhersteller, die weder der Menge noch der Kalkulation noch der Logistik nach jemals einen Vertrieb über den Fachhandel bewerkstelligen können? Alibi auf der Messe, bringt aber weder dem KSH noch dem Händler noch dem Verbraucher irgendeinen nennenswerten Vorteil. Nur die Messe - die kann auf die belegte Ausstellungsfläche verweisen.
Weißt Du eigentlich, wie die Besucherzahlen zustande kommen? Wie die Zählweise ist? Abenteuerlicher kann man eine Statistik kaum verfälschen.
Die Messe hat (auch deshalb) kein Interesse daran, die Endverbraucher am Betreten der Hallen zu hindern. Auch deshalb schotten sich die meisten Aussteller hinter Theken und Vitrinen ab, den Messestand kannst dann nur als Kunde betreten (und mit Kunde ist hier das Fachpublikum, sprich der Einzelhandel gemeint, nicht deren Kunden).

Ein gutes Beispiel, wie eine Fachmesse wirklich gut funktioniert (zumindest bis 2010, danach kann ich es nicht mehr beurteilen), ist die Cosmoprof in Bologna. Von da könnte die Spielwarenmesse eG viel lernen...

Man sollte eine Fach- oder Ordermesse und eine Publikumsmesse nicht verwechseln und besser auch nicht vermischen.

Viele Grüße
Peter
Vorsicht auf der letzten Intermodellbau  2021 war z.B. Noch auch nicht vertreten bzgl. Spur N war als nennenswerter einziger Händler nur der Holländer " N-SpoorStore " vertreten .. der Rest war ausschließlich H0
Hallo,
@13)2021 war ja besonders wegen Corona und deshalb mit Vorsicht zu genießen
Gruß
Thomas


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