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THEMA: Welche Räder nehmen Strom auf? Bei 3-achsigen Loks etc? Allg

THEMA: Welche Räder nehmen Strom auf? Bei 3-achsigen Loks etc? Allg
Startbeitrag
Josef.k - 14.02.22 12:54
Hallo,

ich würde zum Pecogleis mit nicht leitenden Herzstücken der Weichen tendieren, bei meiner geplanten Anglage. Dabei hätte ich gerne in Zukunft (stehe noch gaaaanz am Anfang) eine dreiachsige Rangierlok und 4 bzw. 6 achsige Dieselloks oder so.

Welche Räder bzw. Achsen nehmen denn den Strom auf? Sind das alle? Denn dann wären nicht polarisierte Weichen auch bei langsamer Überfahrt kein Problem. Oder macht das jeder Hersteller etwas anders? Ich liebäugle mit den beiden von Fleischmann:

Fleischmann E-Lok BR 140 187-6 DCC  (N 931895-1)
Fleischmann Diesellok BR 260 DCC (722481 N)

Wäre für Tipps sehr dankbar.

Dankeschön und viele Grüße

Josef


Hallo Josef,

Bei 4 achsigen Loks allgemein über alle 4 Achsen. Egal welcher Hersteller. Wenn du dir aber auch kleine Loks mit 3 oder gar nur 2 Achsen (ich denke da an eine Köf) zulegen möchtest, kann es zu Problemen auf den Weichen kommen. Von daher würde ich dann direkt Weichen mit leitendem Herzstück verbauen.

Gruß
Frank
Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten.
Erstens sind die Konstruktionen der Hersteller sehr unterschiedlich. Die meisten 4- und 6-achsigen Drehgestell-Loks sind aber sehr ähnlich. Die 4-achser haben meist für alle vier Achsen Radschleifer. Die meisten 6-Achser sind wie 4-achser konstruiert (4 angetriebene Achsen, die auch Radschleifer haben). jeweils eine Achse (meist die mittlere) im Drehgestell läuft nur leer mit.
Zweitens nehmen nicht alle Räder, die einen Radschleifer haben auch sicher Strom von der Schiene ab. Wo ein Haftreifen ist, fließt kein oder nur sehr sporadisch über den Spurkranz Strom. Wenn die Lok schlecht konstruiert ist, hängen Räder mit Radschleifern immer oder meist in der Luft. Das ist häufig bei Dampfloks oder kleinen dreiachsigen Rangierloks der Fall. Da fährt die Lok tatsächlich nur auf den äußeren Rädern und die mittleren hängen in der Luft. Räder die in der Luft hängen kann aber auch bei Drehgestellloks vorkommen - wenn zum Beispiel die Achslagerung keinen Höhenausgleich erlaubt und nur ein zu dicker Haftreifen pro Drehgestell verbaut ist. Dann kippelt das Drehgestell wie ein Tisch mit vier Beinen, wo ein Bein zu lang ist ( Das zu lange Bein entspricht dem Rad mit dem zu dicken Haftreifen) Mindestens ein Bein (entspricht einem Rad, das Strom abnehmen könnte) hängt immer in der Luft.
Drittens: wenn man sich darauf verlässt, dass schon in der Planung nur ein Drehgestell oder gar nur eine Achse Strom abnehmen kann, gibt es keine Luft für weitere Fehler wie Verschmutzung oder unebene Gleislage.

Es ist m.E. daher wärmstens zu empfehlen, ein polarisiertes Herzstück zu verbauen. Egal welche Loks darüber fahren sollen aber besonders, wenn noch geplant ist 3-achsige Rangierloks über die Weichen zu fahren.. Alles andere ist Modellbahn-Steinzeit.

Gruß
Andi
Hallo Josef
Y und Bogenweichen funktionieren, aber von 8° Weichen mit Kunststoffherzstück würde ich die Finger lassen.
Die Herzstücke sind zu klein und ältere Loks mit alten Radsätzen machen dir da einen Kurzschluß.
Über 14° Weichen kann ich Dir nichts sagen da ich sie nicht verbaut habe.
Lg Peter
Hallo Josef,

lokunabhängig noch ein Gedanke.....

Du wirst genug Modellbahner finden, die ihre Plastikherzstück gegen Stromleitende tauschen (wollen). Umgekehrt hält sich das nach meiner Einschätzung sehr in Grenzen.

DAS wird seinen Grund haben.

Gruß Felix B.
Hallo Josef,

allgemein gültige grundsätzliche Aussagen sind da nicht wirklich zu treffen. Da schwankt von Herstelle und Modell sowie auch möglicherweise Produktionslos. Verbesserung oder Verschlechterung bei Neuauflagen sind möglich.

Bei Drehgestellloks sind in der Regel 8 (4-achsig) bis 12 (6-achsig)Räder möglich. Bei Rädern mit Haftreifen tragen diese aber nicht wirklich zur Stromaufnahme bei.

Bei der BR 140 sollten es 8 Räder - 2 Haftreifenräder sein, bei Fleischmann typisch diagonal.
Die BR 260 hat in der alten Ausführung alle Räder zur Stromabnahme - geprüft bei der "Maxhütte" Ausführung.

Speziell bei den kurzen Loks kommt es aber nicht nur darauf an wieviel Räder Strom Aufnehmen, sonder auch noch wie die Achsen gelagert sind - starr oder als Pendelachse.

Ein leitendes Herzstück ist i.d. Regel von Vorteil, aber die Weiche darf dann nicht aufgefahren / aufgeschnitten werden. Ein Kurzschluß wäre da auch die Folge.

Gruß Detlef
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hab es "befürchtet", dass polarisierte Weichen empfohlen werden. Da ich eher Fahrer als Bastler bin und zwei Kids zum Mitspielen habe (9J und 11J), werden wir mit Sicherheit falsch über die Weichen fahren, vor allem beim Rangieren. Ich wollte eine Platte rund 1x2m bauen, bin aber noch in der Findungsphase.

Wären dann die einfachen unpol. Weichen doch besser? Oder ist das mit den pol. Herzstücken doch nicht so "schlimm"?

Was ich bisher gelesen habe, ist das schon ganz schön anspruchtsvoll zum Bauen und FAhren. So ganz kapiert hab ich es immer noch nicht. Auch in Verbindung mit Digitalbetrieb (DCC). Ist das doch nicht so wild?
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

. Da ich eher Fahrer als Bastler bin und zwei Kids zum Mitspielen habe (9J und 11J), werden wir mit Sicherheit falsch über die Weichen fahren, vor allem beim Rangieren. Ich wollte eine Platte rund 1x2m bauen, bin aber noch in der Findungsphase.

Vielleicht solltest du das Gleissystem nochmal überdenken.
Ist da Kato, für die erste kleine Spielplatte mit Kids nicht besser geeignet?

Gruss
Sacky
Hallo Josef,

gibt es denn in N Weichen die sich durch Fahrzeuge aufschneiden lassen? Meines Wissens nach nicht, daher wirst du beim falschen Auffahren, wenn nicht den Kurzschluss, den die Zentrale ganz schnell abschaltet, dann eher eine Entgleisung in Kauf nehmen müssen. Aber ich glaube die Jungs kriegen das ganz gut hin. Meine sind jetzt 6 und 10 und haben beide mit etwa 4 das erste Mal einen Controller in der Hand gehalten. Man kann halt mit N sowieso nicht so rumtoben. Fahrzeuge anfassen ist bei uns verboten und der Fahrweg muss vor Abfahrt kontrolliert werden.
Einfacher haben sie es mit ihrer 3-Leiter-HO-Teppichbahn. Dort dürfen sie auch Weichen aufschneiden, das C-Gleis unterstützt das und auch der Mittelleiter. Aber das ist ja ein ganz anderes Thema.

VG, Steffen
Hallo Josef,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Oder ist das mit den pol. Herzstücken doch nicht so "schlimm"?



aus der Er"fahr"ung heraus dazu auch von mir einige Anmerkungen ... nicht das Herzstück ist das Problem, sondern jeder Kurzschluss den eine Lok oder ein Wagen macht - meistens passiert es aber an Weichen.

Bei Digital hast du immer die volle Spannung am Gleis anliegen und genügend Power um etliche Züge und Beleuchtung an der Zentrale oder dem Booster parallel zu betreiben. Der Strom der bei einem Kurzschluss fließt ist daher erheblich ... bei Analog ist die Spannung entsprechend der Geschwindigkeit mal geringer mal höher - Digital hat immer alles am Gleis anliegen was der (Digital-)Ausgang hergibt.

Bei uns waren die Herzstücke der Peco-Weichen /-Kreuzungen elektrisch leitend über den Antrieb wechselweise bestromt ... wenn die Weiche falsch steht, dann macht die Lok von der ersten stromabnehmenden Achse zu den dahinter liegenden Achsen einen Kurzschluss und das kostet dann die Radschleifer und u.U. schmilzt sogar der Kunststoff der Radscheibe oder das Drehgestellklotz um die Radschleifer . Es kann aber auch mal ein Drehgestell entgleisen und einen Kurzschluss verursachen ... beides hat uns zwei Mal die Radschleifer bei der Fleischmann Dampflok BR39 ausgeglüht, der Fleischmann BR151 ein Drehgestell geschmolzen und ein Beleuchtungskabel in einem Steuerwagen "gekostet" ... in ca. 20 Jahren Fahrbetrieb mit Selectrix Digital!

Nach dem zweiten Mal Radschleifer tauschen bei der BR39 haben wir konsequent in alle Herzstücke kleine Kaltleiter (PTC-Widerstand) eingebaut - wenn hoher Strom fließt geht der Widerstand schnell hoch und würgt den Kurzschluss ab. Kann immer noch zu lang dauern, aber der Kurzschluss liegt nicht mehr permanent an und wenn die Ursache beseitigt wird kühlt der Kaltleiter ab und der Strom fließt wieder normal. In manchen Belegtmeldern sind die Kaltleiter schon verbaut, aber da der Belegtmelder einen ganzen Zug u.U. mit Doppeltraktion und beleuchteten Wagen versorgen muss, sind sie unempfindlicher ausgelegt, als wenn der Kaltleiter nur das Weichenherzstück schützen muss. Auf dem angehängten Bild ist die blaue Scheibe am Antriebsmotor der Kaltleiter.

Bitte auch bedenken, jeder Kurzschluss hinterlässt auf dem Rad durch den Funken einen Abbrand, auf die Dauer leidet dann das Rad ... daher waren unsere 5 Kehrschleifensteuerungen mit Sensor-Einfahrgleisabschnitten und nicht mit Kurzschlusserkennung ausgestattet. Außerdem wenn die Weiche falsch steht kommt irgendwann nach dem Herzstück es normalerweise trotzdem zum Kurzschluss, spätestens wenn die Lok entgleist weil die Weichenzungen nicht aufgeschnitten werden können - das ist aber abhängig vom Weichenantrieb und wie fest er die Weichenzungen andrückt.

Wir haben das Problem versucht zu minimieren, in dem wir am Monitor nicht mit stellen einzelnen Weichen am Stelltisch gearbeitet haben, sondern mit stellen von ganzen Fahrstraßen gearbeitet haben. Erfahrung hab ich nur mit MTTM ST-Train und da ist es sehr einfach einzurichten. Am Monitor den Gleisplan nur um Start- / Zieltasten ergänzen und als Bedingung für die Fahrstraße definieren ... die Ausleuchtung zeigt eindeutig die eingestellte Fahrstraße und das (virtuelle) Signal geht auf grün. Dann darf der Lokführer am Handregler Gas geben

Wie immer sag ich mal - es gibt immer mindestens zwei Wege um ans Ziel zu kommen. Welcher für dich der beste ist kann ich nicht beurteilen, dazu sind die jeweiligen Anforderungen an das Hobby Modellbahn einfach zu unterschiedlich    ... aber manchmal hilft einfach die Aufzählung von Möglichkeiten, damit man sich für den eigenen besten Weg entscheiden kann.

Schöne Grüße
Peter



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Hallo Josef,

weil Du am Anfang stehst, lohnen sich einige grundsätzliche Überlegungen schon. Die Fragen rund um die Herzstücke sind dabei schon sekundär. Primär geht es doch darum (egal ob analog oder digital), einen sicheren Fahrbetrieb zu erzielen. Bei kurzen Triebfahrzeugen geht es darum, das mögliche Stocken zu reduzieren, indem man beispielsweise möglichst durchgehende Stromzuführung sichert (mindert Stromunterbrechungen) oder eine mechanische Schwungmasse einbaut (ein Problem bei kleinen Fahrzeugen). Oder man wählt lange Triebfahrzeuge mit unproblematischer Stromabnahme und muss dann weniger auf eine präzise Gleisverlegung achten und kann auch auf isolierte Weichenherzstücke verzichten. Ideal ist in diesem Sinn natürlich, auf pingelig verlegten Gleisen mit leitenden Herzstücken nur lange Tfz mit problemloser Stromaufnahme einzusetzen!

Heinzpeter
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

#8: gibt es denn in N Weichen die sich durch Fahrzeuge aufschneiden lassen?



Ergänzend zur Frage, ob es Weichen gibt, die sich aufschneiden lassen, ein kleiner Hinweis:
Auf meiner Anlage habe ich im Schattenbahnhof eine Roco-Weiche im Einsatz, welche als sogenannte Rückfallweiche eingesetzt wird. Diese wird am Anfang/Ende einer Kehrschlaufe verwendet. Somit wird sie zwangsläufig von jedem Zug (Jeder Achse) einmal aufgeschnitten. Dies funktioniert auch im digitalen Einsatz bisher problemlos.

Grund für diese Lösung war, dass während des Befahrens der Kehrschlaufe schnell die Weiche gestellt werden müsste. Rückmeldekontakte, Weichendecoder, etc. habe ich dann doch als einen grossen Aufwand erachtet und bin dann im Gespräch mit meinem MOBA-Händler auf diese Lösung gekommen.

Anwendung wird hier genauer beschrieben: https://www.haltiner-online.ch/index.php/schattenbahnhof-segment-8

Eine "Herzstückpolarisation" erfolgt in diesem Fall ausschliesslich über die Weichenlaschen, somit wurde an dieser Weiche weder einen Anschluss für Antrieb, noch für die Polarisation vorgesehen.

Grüsse
Matthias



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