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THEMA: Rillenschienen für die Straßenbahn

THEMA: Rillenschienen für die Straßenbahn
Startbeitrag
Analogfahrer - 12.04.22 23:43
Hallo,

lange habe ich mit dem Alba-Buch „Straßenbahn im Modell“ von einer solchen geträumt. 2020 brachte Kato wieder seinen schnuckeligen Düwag-2-Achser heraus und die Stadtplanung stand vor einigen Herausforderungen.

Fahreigenschaften und Regelverhalten sind schon im analogen Betrieb gut. Bei 6 V Fahrspannung habe ich 7 cm Auslauf gemessen. Der Auslaufweg ist für die Stromtrennungen der Haltestellen bei Pendelzugsteuerung wichtig. Kato gibt als Mindestradius 117 mm an, kann ich bestätigen. Ich habe Peco Code 55 Gleis genommen, lässt sich auch so biegen. Die Außenschiene neigt dann zur „Gleisüberhöhung“, ich habe die Schwellen mit 1mm durchbohrt und das Gleis angenagelt. Der Wagenkasten benötigt nach meinen Versuchen besonders in engen Kurven einen seitlichen Abstand von 6 mm zu einer evtl. Bordsteinkante.

Die Schienen wurden als Rillenschienen in das Straßenplanum eingelassen. Das Peco-Gleis hat eine Höhe von 3,2 mm. Die Straßenbahn hat eine Bodenfreiheit von ca. 1,5 mm. Versuche ergaben, dass die Schienenköpfe das Straßenniveau wegen der Betriebssicherheit besser etwas überragen sollten (bei mir ca. 1mm). Damit wird auch ein äußeres Aufsetzen der Laufflächen mit möglicher Stromunterbrechung vermieden. Hier sind Probefahrten auf einer Versuchsstrecke hilfreich.

U.a. von Modellbahn Union (für Mintrix-Schienen), Kato und Tomix gibt es fertige Bettungen bzw. Schienen. Mir waren die Radien zu groß. Von Railnscale gibt es eine Straßenbelagwalze für Rillenschienen. Die Pflasterkontur erscheint mir für N etwas zu grob. Nach Versuchen für Bahnübergänge bin ich auch skeptisch wegen Reinigung der Schienen von der Spachtelmasse und Kontaktproblemen. Leider findet man kaum Erfahrungsberichte.

Also habe ich eine andere Methode probiert. Verlauf und Kontur des fest verlegten Gleises lassen sich in einem aufgelegtem Blatt Papier (100g-Papier) durch Andrücken mit den Fingerkuppen und dann Nachführen mit einem Bleistift plastisch abbilden. Mit diesen Papierschablonen habe ich Kartonstreifen für den Straßenbelag zugeschnitten. Mit Bleistift kann man beim Übertragen der Schablonen eine feine Rille in den Karton drücken, in der sich ein scharfes Cuttermesser gut führen lässt. Angestrichen mit grauer Acrylfarbe werden die Kartonstreifen an den Außenseiten der Schienen vollkommen bündig angesetzt und mit dem Untergrund verklebt. Zwischen den Schienen hat sich bei mir eine Abdeckung von max. 7 mm Breite bewährt, damit die Spurkränze nicht klemmen oder auflaufen. Für die Farbe der Straße habe ich einen eher helleren Ton gewählt. Eine gute Anregung dafür war „Barsinghausen“ von Carsten Kuhnert im N-Bahn Magazin 6/2021 und hier im Forum (sehenswert!).

Mit dem Ergebnis bin ich soweit zufrieden. Die Bilder zeigen den Rohbau-Zustand ohne noch folgende Verfeinerungen wie Straßenmarkierung usw. und noch ohne Oberleistung. Geplant ist die Einfach-Fahrleitung von Sommerfeldt.

Über weitere praktische Tipps und Erfahrungen würde ich mich freuen.

Schöne Grüße aus Hildesheim
Von Ulrich

Mit Overhead-Folie o.ä. wird die Schablonenerstellung noch einfacher...

Gruß
Eglod
Die Bilder würden mich wirklich interessieren....ich kann keine finden?
Hallo Ulrich,

ein wenig OT, doch könnte das ja mal relevant werden:

Im Faden

https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1198386#x1271516

habe ich in #6 beschrieben, wie man den von Dir zitierten, im Gegensatz zu seinem Vorläufer absolut genial laufenden (Hiroshima-)Straßenbahn-Wagen öffnen und sich dies künftig auch noch erleichtern kann.

Dir weiterhin viel Freude beim "Straßenbahnern" (nachdem Hildesheim ja schon seit Jahrzehnten ohne "die schnelle Rote" auskommen muss und nun sukzessive auch noch die S-Bahn in zwei Schritten diese Farbe in einen eher bajuwarisch wirkenden Look eintauscht).

Beste Grüße, Norrskenet
Hallo Ulrich,

als die Bilder noch sichtbar waren, ist mir aufgefallen, dass Du Pflaster im Muster "Römischer Bogen" zwischen den Schienen verlegt hast, was eher nicht gemacht wurde beim Vorbild. Das Muster der Walze von RailNScale würde da meiner Meinung nach besser passen.

Viele Grüße
Michael
Hallo,

vielen Dank für die freundlichen Rückmeldungen. Hier kommen noch einmal die Bilder. Ja, die Straßenbahn in Hildesheim ist wohl dem Autowahn geopfert worden. Als Zuzügler weiß ich aber nichts genaues. In meiner früheren zweiten Heimat Berlin sind die Linien aus dem Osten wieder in den Westen verlängert worden. War kürzlich in Halberstadt, dort sind die Linien zwar reduziert, aber die Straßenbahn fährt noch.  

Schöne Grüße aus Hildesheim
von Ulrich

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Hallo Ulrich!

Super gemacht! Ich gratuliere Dir herzlich!

Beste Grüße

Boris
Hallo Ulrich,

das sieht gut aus. Vor allem gefällt mir das „weniger ist mehr“ Deiner Anlage.
Gerne weitere Fotos!

VG Michael


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