THEMA: Braun- und Steinkohle

Hallo Christian,

wenn möglich nutzte man die Steinkohle da sie einen höheren Brennwert als die Braunkohle hat. Braunkohle wurde bzw. wird im Regelfall nur für größere Kraftwerke genutzt.
Nach 1945 und der deutschen Teilung und dem gleichzeitigen Wegfall der Steinkohlenvorkommen in Schlesien hatte die DDR dann das Problem, das sie fast nur noch Braunkohle zur Verfügung hatte und alle größeren Steinkohlevorkommen in der BRD oder in Polen lagen. Die DR musste daher alle ihrer Steinkohle-Dampfloks für den Betrieb mit Braunkohle umrüsten. Die Rostflächen mussten vergrößert werden und auch noch andere Anpassungen waren notwendig. Der Verbrauch der Dampfloks erhöhte sich und der Heizer musste mehr Braunkohle schaufeln. Trotzdem schaffte es die DR hier leistungsfähige Dampfloks in Betrieb zu nehmen welche auch mit der "Blumenerde" gut zu recht kamen.

Grüße
Markus

https://de.wikipedia.org/wiki/Epochen_(Modellei..._NEM,_2007,_2020.png
Kurzgefasst und Pauschal über die Epochen (Ergänzungen willkommen):
Feuerungsarten ohne Berücksichtigung von Einzelfällen in Reihenfolge der Verbreitung
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DB und Saar-Eisenbahnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnen_des_Saarlandes) Epoche III a (50iger Jahre)
Steinkohle, Westdeutsche Reviere und Saarland
Epoche IIIb (60iger) bis IV a (70iger Jahre):  Steinkohle Westdeutsche Reviere, Schweröl nach Angebot (ab IV a auch Sowjetunion über DDR)
IVb Dampflokverbot und Museumsbahnen: Steinkohle nach Angebot, Schweröl nach Angebot
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DR Epoche III a (50iger Jahre)
Fernzüge: Steinkohle Zwickau - und Oelsnitzer Revier (/Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier – Wikipedia) (Interzonenzüge auch Westdeutsche Reviere), Brikett Lausitzer Revier
Schwere Güterzüge: Brikett Lausitzer Revier, Steinkohle Zwickau - und Oelsnitzer Revier
Übrige. Rohbraunkohle, Mitteldeutsches und Lausitzer Revier, Brikett Lausitzer Revier
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DR Epoche III b (60iger Jahre)
Fernzüge: Steinkohle Rumänien und Slowakei (Interzonenzüge auch Westdeutsche Reviere), Schweröl (Sowjetunion)
Schwere Güterzüge: Steinkohle Rumänien und Slowakei, Brikett oder Kohlenstaub Lausitzer Revier, Schweröl (Sowjetunion),
Übrige. Brikett Lausitzer Revier, Rohbraunkohle Mitteldeutsches und Lausitzer Revier, Steinkohle Rumänien und Slowakei, Schweröl Sowjetunion (BR95.0), Kohlenstaub Lausitzer Revier (BR58.1 als Schubloks)
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DR Epoche IVa (70iger Jahre)
Fernzüge: Steinkohle Rumänien und Slowakei (Interzonenzüge auch Westdeutsche Reviere), Öl Sowjetunion
Schwere Güterzüge: Steinkohle Rumänien und Slowakei, Schweröl Sowjetunion, Kohlenstaub Lausitzer Revier,
Übrige. Steinkohle Rumänien, Brikett Lausitzer Revier, Schweröl Sowjetunion (BR95.0 und 99.7)
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DR Epoche IVb (80iger Jahre)
Regionale Reise – leichte und mittlere Güterzüge: Steinkohle Polen, dann Sowjetunion, später Mosambik, (besonders Museums - und Altbauloks BR 01, 41, 50/52, 86 und 99) Brikett und Rohbraunkohle Lausitzer Revier (Mischung SBR für  50.35, 52.8 und 99.17 zulässig)
Heizloks:
PMH: Rohbraunkohle und Brikett Lausitzer Revier,
Dispo - und Mfv-Reserve ("Heizloks"):  Rohbraunkohle und Brikett Lausitzer Revier, Steinkohle Sowjetunion, Mosambik (SBR -Mischung nur für Altbauloks BR 50/52 und 86 zulässig)
Braunkohleteeröl aus Schwarze Pumpe (BR 50.0)
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Epoche V
Schmalspurbahnen Steinkohle Polen, Leichtöl nach Angebot (Zittauer Schmalspurbahnen)
Museumsbahnen Steinkohle nach Angebot, Schweröl nach Angebot
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Epoche VI
Schmalspurbahnen: Steinkohle nach Angebot
Museumsbahnen: Steinkohle nach Angebot, Schweröl nach Angebot
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Hinweis:
Festlegungen SBR durch örtliche Einsatzstelle, je nach Verfügbarkeit.

"Kohlegeld" gab es bei der DR in den 50igern um den Kohleklau von Briketts zu unterbinden und um Kohle zu sparen. Wie das genau abgerechnet wurde ist mir nicht bekannt, aber eine Episode ist es allemal.

In der DDR wurde in den 70iger Jahren der „Ausstieg aus der Steinkohle“ hin zum Erdöl planmäßig durchgesetzt - was dann zur zusätzlichen Wirtschaftskatastrophe  in den 80igern und zur Energieträgerumstellung „ETU“ auf Braunkohle als LVO (Landesverteidigungsobjekt) führte. Ergebnis: bekannt!

Die Liefermenge und Herkunft der Steinkohle war für die Disponenten der DR zu keinem Zeitpunkt beeinflussbar. Damit ist es möglich, dass  bestimmte Bw nur sowjetische Steinkohle, andere indessen nur „Westkohle“ oder gar nichts erhielten und diese dann sozialistisch umverlagert werden musste. Man könnte auch schreiben: Steinkohle „Nach Angebot und Angebot RGW – und befreundete Staaten“.

Gruß Sven

Hier noch ein paar alte Filmchen aus den 60igern in Farbe und Schwarzweiß

.....mit Blick in den Tender von damals und auch ein paar Silberlingen....
https://www.youtube.com/watch?v=gfFDrnZJdd8

...und hier ebenso alt zum Nachgestalten mit Fahrzeugen von Arnold und Flm
https://www.youtube.com/watch?v=fRHqjDdJTRQ

Viel Spaß
Gruß Sven

Ob es sich dabei um Braunkohle minderer Qualität gehandelt haben muss, bezweifele ich. Der "Liebeshass" zwischen den Braunkohlen-Tagebauleuten und den Kraftwerkern hat solche Vokabeln hervorgebracht. Die Kraftwerker ließen die Bergleute wissen, dass nur durch die besondere Intelligenz, den besonderen Fleiß und überhaupt durch die Besonderheit der Kraftwerksmitarbeiter es gelungen ist, die "Blumenerde" zu verbrennen. Dabei handelte es sich eigentlich immer um Braunkohle, die aus einer Mischhalde entnommen war und deren Qualität durch die Mischung gesichert war. (Sicht des Bergmannes).
Gruß Lothar

Das korrekte Zitieren habe ich nicht hinbekommen, trotz edit
Hallo Kai, danke Dir, jetzt hats geklappt.

Ob minderwertig oder nicht, Braunkohle hat einfach nur einen geringeren Wirkungsgrad als Steinkohle. Und das Kriterium war, wie schon gesagt, die Verfügbarkeit.

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.


Gruß
Jürgen

Moin Lothar,



ist eigentlich nicht schwer, die Beitragsnummer darf nur eine Zahl sein, also das "#" löschen und schon sollte es gehen...

Gruß
Kai