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THEMA: Anschluss Papierfabrik Neustadt/Schwarzwald
THEMA: Anschluss Papierfabrik Neustadt/Schwarzwald
micha222 - 07.06.22 20:23
Hallo,
da ich gerade in Neustadt im Schwarzwald campiere, hab ich mir hier mal die Gleispläne zur Gemüte geführt.
Aufschlussreich auch ein Beitrag in DSO zu dem Thema: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,7228463,7232961
Nun habe ich mir den Anschluss der Papierfabrik mal genauer angeschaut. Da kommt mir was betrieblich seltsam vor. Vielleicht kann hier jemand Licht ins Dunkel bringen:
Ab dem Abzweig geht eine ganze Weile das Gleis parallel zum Hauptgleis. Kurz nach dem Abzweig ist ein Flankenschutz mit einem kurzen Gleisstummel, der für eine Lok reichen könnte.
Nun wäre es naheliegend, dass die lange Strecke mit zum Abstellen gedacht ist. Die hierzu notwendige Umfahrungsmöglichkeit ist aber sehr kurz, so dass hier an sich nur Platz für schätzungsweise 2-3 Wagen vorhanden ist.
https://www.google.com/maps/place/Neustadt/@47.....9103927!4d8.2111152
Daraus ergibt sich nun ein paar Fragen:
* Warum ist die Umfahrung so kurz und das Parallelgleis so lang?
* Wenn hier nur für ein paar Wagons geplant ist, wäre der Abzweig vom Hauptgleis weiter östlich naheliegender, wenn mit mehr Waggons geplant wird, genügt die Umfahrung nicht zum Rangieren aus
* Sollte das Gleis später wieder ins Hauptgleis münden (was nicht zu dem genannten Plan passt, aber denkbar wäre), sehe ich hier auch nur wenig Sinn in dieser Umfahrung. Sollte es drum gehen, die Lok wieder ins Hauptleis zu bringen, könnte dies ja auch im späteren Wiederanschluß erfolgen.
Kennt hier jemand die Hintergründe?
Grüße Micha
da ich gerade in Neustadt im Schwarzwald campiere, hab ich mir hier mal die Gleispläne zur Gemüte geführt.
Aufschlussreich auch ein Beitrag in DSO zu dem Thema: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,7228463,7232961
Nun habe ich mir den Anschluss der Papierfabrik mal genauer angeschaut. Da kommt mir was betrieblich seltsam vor. Vielleicht kann hier jemand Licht ins Dunkel bringen:
Ab dem Abzweig geht eine ganze Weile das Gleis parallel zum Hauptgleis. Kurz nach dem Abzweig ist ein Flankenschutz mit einem kurzen Gleisstummel, der für eine Lok reichen könnte.
Nun wäre es naheliegend, dass die lange Strecke mit zum Abstellen gedacht ist. Die hierzu notwendige Umfahrungsmöglichkeit ist aber sehr kurz, so dass hier an sich nur Platz für schätzungsweise 2-3 Wagen vorhanden ist.
https://www.google.com/maps/place/Neustadt/@47.....9103927!4d8.2111152
Daraus ergibt sich nun ein paar Fragen:
* Warum ist die Umfahrung so kurz und das Parallelgleis so lang?
* Wenn hier nur für ein paar Wagons geplant ist, wäre der Abzweig vom Hauptgleis weiter östlich naheliegender, wenn mit mehr Waggons geplant wird, genügt die Umfahrung nicht zum Rangieren aus
* Sollte das Gleis später wieder ins Hauptgleis münden (was nicht zu dem genannten Plan passt, aber denkbar wäre), sehe ich hier auch nur wenig Sinn in dieser Umfahrung. Sollte es drum gehen, die Lok wieder ins Hauptleis zu bringen, könnte dies ja auch im späteren Wiederanschluß erfolgen.
Kennt hier jemand die Hintergründe?
Grüße Micha
Moin Micha
Damit das Einfahrsignal nicht "ewig weit draußen" steht, wurde die Anschlussweiche in Bahnhofsnähe gelegt. Betrieben dann als Bahnhofsgleis und nicht als Awanst.
Gruß Ralph
Damit das Einfahrsignal nicht "ewig weit draußen" steht, wurde die Anschlussweiche in Bahnhofsnähe gelegt. Betrieben dann als Bahnhofsgleis und nicht als Awanst.
Gruß Ralph
Hi Ralph,
danke für die schnelle Antwort. D.h. betrieblich sind hier wirklich nur 2-3 Waggons vorgesehen und die Umfahrung für den Lokwechsel zum reinschieben?
Grüße Micha
danke für die schnelle Antwort. D.h. betrieblich sind hier wirklich nur 2-3 Waggons vorgesehen und die Umfahrung für den Lokwechsel zum reinschieben?
Grüße Micha
Moin
Vermutlich ja. Durch die räumliche Nähe zum Bahnhof kann ja zweimal am Tag zugestellt werden.
Gruß Ralph
Vermutlich ja. Durch die räumliche Nähe zum Bahnhof kann ja zweimal am Tag zugestellt werden.
Gruß Ralph
Hallo Micha,
ja, so sieht das betrieblich wohl aus.
Ist der Anschluss überhaupt noch in Betrieb? Insbesondere die Gleise rechts im Werksgelände mit der verdeckten Weiche, deren Abzweig zurück zum unteren Lagerhaus führt, scheinen zugewachsen zu sein. Um dieses Lagerhaus zu bedienen, müsste die Lok die Waggons in das Werksgelände gezogen haben.
Abendgruß
Roderick
ja, so sieht das betrieblich wohl aus.
Ist der Anschluss überhaupt noch in Betrieb? Insbesondere die Gleise rechts im Werksgelände mit der verdeckten Weiche, deren Abzweig zurück zum unteren Lagerhaus führt, scheinen zugewachsen zu sein. Um dieses Lagerhaus zu bedienen, müsste die Lok die Waggons in das Werksgelände gezogen haben.
Abendgruß
Roderick
Hallo Micha,
spannendes Fundstück.
Ich vermute, dass Ralphs Annahmen zutreffen und die Umfahrungsgleislängen den zu bewerkstelligenden Wagenaustausch widerspiegeln.
Roderick, hilf mir bitte auf die Sprünge, ich kann auf dem Bild nur ein Gleis rechts der Gutachbrücke erkennen. Wer weiß, was früher war, eventuell sogar Waggondrehscheiben?
Ich denke, dass jeweils 2–3 Wagen getauscht wurden und sofern meine Annahme stimmt, dass im Betrieb nur ein Gleis liegt, wurden erst Wagen für den Ausgang abgezogen, bevor die Eingangswagen zugestellt wurden.
Falls mal die Reihenfolge nicht stimmt, konnte notfalls über die Umfahrung sortiert werden, bevor es an die Ladestellen ging.
Schöne Grüße, Carsten
spannendes Fundstück.
Ich vermute, dass Ralphs Annahmen zutreffen und die Umfahrungsgleislängen den zu bewerkstelligenden Wagenaustausch widerspiegeln.
Roderick, hilf mir bitte auf die Sprünge, ich kann auf dem Bild nur ein Gleis rechts der Gutachbrücke erkennen. Wer weiß, was früher war, eventuell sogar Waggondrehscheiben?
Ich denke, dass jeweils 2–3 Wagen getauscht wurden und sofern meine Annahme stimmt, dass im Betrieb nur ein Gleis liegt, wurden erst Wagen für den Ausgang abgezogen, bevor die Eingangswagen zugestellt wurden.
Falls mal die Reihenfolge nicht stimmt, konnte notfalls über die Umfahrung sortiert werden, bevor es an die Ladestellen ging.
Schöne Grüße, Carsten
Hallo Micha,
der verlinkte DSO-Beitrag kam mir beim durchscrollen irgendwie bekannt vor
Der Gleisanschluss zu Technocell wurde im Zug des Umbau auf ESTW (und die Elektrifizierung zwischen Neustadt und Donaueschingen) angepasst. Seit dem Abschluss der Bauarbeiten wird er auch wieder bedient. Das Video dürfte viele Fragen beantworten:
https://www.youtube.com/watch?v=NMOaP5JpLOc
Früher war der Gleisanschluss noch umfangreicher und über eine Spitzkehre war noch eine weitere Lagerhalle und andere Ladestellen angeschlossen.
Die Fahrzeiten und Fahrtage müsste ich mal aus den Papierausgaben der Drehscheibe raus suchen.
Grüße
Markus
der verlinkte DSO-Beitrag kam mir beim durchscrollen irgendwie bekannt vor
Der Gleisanschluss zu Technocell wurde im Zug des Umbau auf ESTW (und die Elektrifizierung zwischen Neustadt und Donaueschingen) angepasst. Seit dem Abschluss der Bauarbeiten wird er auch wieder bedient. Das Video dürfte viele Fragen beantworten:
https://www.youtube.com/watch?v=NMOaP5JpLOc
Früher war der Gleisanschluss noch umfangreicher und über eine Spitzkehre war noch eine weitere Lagerhalle und andere Ladestellen angeschlossen.
Die Fahrzeiten und Fahrtage müsste ich mal aus den Papierausgaben der Drehscheibe raus suchen.
Grüße
Markus
Die Spitzkehre kann man finde ich noch ausmachen.
Der alte Plan ist echt beeindruckend und interessant was noch übrig ist.
Gruß Björn
Der alte Plan ist echt beeindruckend und interessant was noch übrig ist.
Gruß Björn
Hallo Carsten,
wie Markus bereits schrieb, war über eine Spitzkehr noch eine Lagerhalle angeschlossen. Man erkennt auf dem Maps-Bild. dass das Gleis durch die Fabrik nach rechts in die Gebüsche in einer leichten Krümmung weiterführt und nach einer verdeckten Abzweigweiche die darunter liegende Lagerhalle mit dem großen weißen Dach angeschlossen ist. Direkt rechts neben der Halle ist noch ein Stück Gleis erkennbar.
Wäre für sich ein tolles Modellbahn-Motiv mit vielen Rangiermöglichkeiten...
Viele Grüße
Roderick
wie Markus bereits schrieb, war über eine Spitzkehr noch eine Lagerhalle angeschlossen. Man erkennt auf dem Maps-Bild. dass das Gleis durch die Fabrik nach rechts in die Gebüsche in einer leichten Krümmung weiterführt und nach einer verdeckten Abzweigweiche die darunter liegende Lagerhalle mit dem großen weißen Dach angeschlossen ist. Direkt rechts neben der Halle ist noch ein Stück Gleis erkennbar.
Wäre für sich ein tolles Modellbahn-Motiv mit vielen Rangiermöglichkeiten...
Viele Grüße
Roderick
Hallo,
hier die Fahrzeiten aus der Drehscheibe Ausgabe 318 02/2022:
EZK55318 Villingen 08:56 - Neustadt 10:04 (Mi)
EZK55319 Neustadt 10:52- Villingen 12:00 (Mi)
EZK55301 Villingen 12:45 - Neustadt 14:02 (M0+Fr)
EZK55302 Neustadt 14:52- Villingen 16:46 (M0+Fr)
Grüße
Markus
hier die Fahrzeiten aus der Drehscheibe Ausgabe 318 02/2022:
EZK55318 Villingen 08:56 - Neustadt 10:04 (Mi)
EZK55319 Neustadt 10:52- Villingen 12:00 (Mi)
EZK55301 Villingen 12:45 - Neustadt 14:02 (M0+Fr)
EZK55302 Neustadt 14:52- Villingen 16:46 (M0+Fr)
Grüße
Markus
Hallo zusammen,
danke, ihr habt recht mit der Spitzkehre. Ich hatte »im Kraut« einen Prellbock vermutet.
Habe etwas rumgekramt und im Landesarchiv ein wunderbares Senkrechtluftbild von 1968 gefunden: noch mehr Spitzkehren!
Die Fülle an Gleisanlagen erklären auch den Bedarf für zwei Dampfspeicherloks. Man erkennt verschiedene Lagerplätze, manche kann ich noch nicht deuten. Der Kohlebansen ist easy. Was könnte die helle weiße Fläche rechts sein, in die auch ein Gleis zu führen scheint, Kaolin?
Oberhalb der Fabrik könnte ein Holzlagerplatz sein. Holz gab es vor der Tür in rauhen Mengen. Trotzdem mag zusätzlich welches per Bahn angeliefert oder schlicht innerbetrieblich auf der Schiene dem Prozess zugeführt worden sein?
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom...&screenhoehe=667
Schöne Grüße, Carsten
danke, ihr habt recht mit der Spitzkehre. Ich hatte »im Kraut« einen Prellbock vermutet.
Habe etwas rumgekramt und im Landesarchiv ein wunderbares Senkrechtluftbild von 1968 gefunden: noch mehr Spitzkehren!
Die Fülle an Gleisanlagen erklären auch den Bedarf für zwei Dampfspeicherloks. Man erkennt verschiedene Lagerplätze, manche kann ich noch nicht deuten. Der Kohlebansen ist easy. Was könnte die helle weiße Fläche rechts sein, in die auch ein Gleis zu führen scheint, Kaolin?
Oberhalb der Fabrik könnte ein Holzlagerplatz sein. Holz gab es vor der Tür in rauhen Mengen. Trotzdem mag zusätzlich welches per Bahn angeliefert oder schlicht innerbetrieblich auf der Schiene dem Prozess zugeführt worden sein?
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom...&screenhoehe=667
Schöne Grüße, Carsten
Hi,
danke Markus für den Fahrplan. Wir konnten dadurch heute das Rangieren beobachten.
Die westlichen Gebäude werden gerade abgerissen, der Betrieb ist im östlichen Bereich aktiv.
Grüße Micha
danke Markus für den Fahrplan. Wir konnten dadurch heute das Rangieren beobachten.
Die westlichen Gebäude werden gerade abgerissen, der Betrieb ist im östlichen Bereich aktiv.
Grüße Micha
Hallo Micha,
gern geschehen.
Die 290 aus Villingen haben nicht mehr viele Leistungen in dieser Gegend. Außer der Papierfabrik in Neustadt gibt es seit 2020 wieder eine Holzverladung im benachbarten Hüfingen (die Verladung findet aber nicht das ganze Jahr statt):
EZK 55316 Villingen 13:45 - Hüfingen 14:30 (Di + Do)
EZK 55317 Hüfingen 16:00- Villingen 17:04 (Di + Do)
Hüfingen wird zusätzlich auch von anderen EVU als Sonderleistung angefahren:
https://m.facebook.com/UTL-GmbH-793670594063486/posts/?_se_imp=2YmKpI7p39E07j895
In Villingen wird von der 290 noch das Metallwerk, der Heizölhändler in Schwenningen und ein Schrotthändler in Deißlingen bedient. Hier habe ich aber keine aktuellen Fahrzeiten. Die letzten zwei genannten Anschließer werden aber zu recht unfotogenen Zeiten bedient.
Grüße
Markus
gern geschehen.
Die 290 aus Villingen haben nicht mehr viele Leistungen in dieser Gegend. Außer der Papierfabrik in Neustadt gibt es seit 2020 wieder eine Holzverladung im benachbarten Hüfingen (die Verladung findet aber nicht das ganze Jahr statt):
EZK 55316 Villingen 13:45 - Hüfingen 14:30 (Di + Do)
EZK 55317 Hüfingen 16:00- Villingen 17:04 (Di + Do)
Hüfingen wird zusätzlich auch von anderen EVU als Sonderleistung angefahren:
https://m.facebook.com/UTL-GmbH-793670594063486/posts/?_se_imp=2YmKpI7p39E07j895
In Villingen wird von der 290 noch das Metallwerk, der Heizölhändler in Schwenningen und ein Schrotthändler in Deißlingen bedient. Hier habe ich aber keine aktuellen Fahrzeiten. Die letzten zwei genannten Anschließer werden aber zu recht unfotogenen Zeiten bedient.
Grüße
Markus
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