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THEMA: Motorschäden vorbeugen

THEMA: Motorschäden vorbeugen
Startbeitrag
Knallfrosch - 20.07.22 15:27
Hallo in die Runde,

ich bin mir sicher, dass das Thema schon einmal behandelt wurde. Ich konnte jedoch nichts dazu finden. Generell bin ich auch für weiterführende Links dankbar.

Zu meinem Anliegen, ich habe derzeit nur Fleischmann Loks und bis auf eine Taurus, zicken alle hin und wieder. Gestern hat sich dann bei meiner BR 110 der Fahrmotor verabschiedet.

Die Lok habe ich erst seit zwei Monaten und war damals als Neuware beim Händler ausgeschrieben, allerdings schon ein paar Jahre alt. Bei mir lief sie vllt. 5 Stunden.

Gefahren wird bei mir digital, erst vor kurzem habe ich den CV-Wert fürs Beschleunigen angepasst. Auf 35 Sekunden bis VMAX. Die Lok fuhr also schön langsam an. Beim "kalten" Anlaufen machte sie häufig Probleme, wenn sie aber Mal ein paar Meter fuhr, lief sie auch beim Anfahren schön geschmeidig. Es gab keinerlei Kontaktprobleme auch nicht in den Weichen, das Lichter flackerte nicht.

Gestern bewegte sie sich keinen cm mehr. Auch nicht wenn ich das langsame Beschleunigen deaktivierte.

Ende vom Lied: Beim Durchmessen der Spannung verabschiedete sich der Motor mit einer winzigen Rauchwolke. Vermutlich hätte das tauschen der Kohlen gereicht, das Problem zu beheben. So löste ich bereits ein ähnliches Verhalten bei einer anderen Lok.

Lange Einleitung, aber nun zu meiner Frage.
Was kann ich tun um den Motor zu schonen? Gibt es irgendwelche Fahrprofile, die sich negativ auswirken? Langsames oder zu schnelles Anfahren? Zu starke Steigung oder Anfahren in einer Steigung? Sind bei älteren Modellen die Kohlen vorsorglich zu wechseln unabhängig der Laufleistung? Gibt es bestimmt "Symptome" wo man aufpassen sollte und lieber gleich warten und reinigen sollte?

Ich will das Ganze nur verstehen um Schäden vorzubeugen. Die Sorge geht soweit, dass ich überlege Modelle, welche mir gut gefallen gleich zweimal zu kaufen, bevor sie aus dem Sortiment verschwinden.

Viele Grüße
Samuel



Hallo Samuel,

ich kann Dir keine Lösung anbieten, da ich nicht so der praktische Spezi bin, aber beim Lesen Deines Beitrags sind mir ein paar Sachen aufgefallen.

"zicken alle hin und wieder": was heisst das? Stocken sie beim Anfahren? Oder während der Fahrt? Ich würde auf Kontaktprobleme tippen, Rad - Schiene, Rad - Stromabnehmer - Motor resp. Decoder.

"wenn sie aber mal ... fuhr": Anfahrprobleme deuten auf Kontaktprobleme (korrodierte Stromabnehmer, korrodierter Kollektor?) hin.

Anfahren, Bremsen, Steigungen sind normalerweise keine Probleme für einen Motor. Einzig mögliche Vorsorge ist in meiner Sicht das Reinigen von Stromabnahme und Kohlen/Kollektor (soweit zugänglich!). Aber schon nach 5 Betriebsstunden? Vielleicht war die Lok schon vom Werk aus überfettet.

"Beim Durchmessen der Spannung ... Rauchwolke": ??? Wie hast Du gemessen? Ein Messgerät bringt doch nicht genügend Energie auf... "kleine Rauchwolke": stammt das nicht eher von einem Elektronikteil? Ist wirklich der Motor hinüber? Bau ihn mal aus und lege direkt Spannung an.

Modelle zweimal kaufen: Gute, aber teure Überlegung! Ich würde mir eher überlegen, was am häufigsten kaputt geht. Beispielsweise Motor, Decoder, und davon ein zweites Exemplar, eventuell auch von einer anderen Marke (Umbausatz für Motor/Antrieb, oder anderers Decoderfabrikat).

Ich wünsche Dir viel Glück - hoffentlich haben andere Kollegen besser Ratschläge
Heinzpeter
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Knallfrosch

Ende vom Lied: Beim Durchmessen der Spannung verabschiedete sich der Motor mit einer winzigen Rauchwolke. Vermutlich hätte das tauschen der Kohlen gereicht, das Problem zu beheben. So löste ich bereits ein ähnliches Verhalten bei einer anderen Lok.



Bist du dir sicher, dass das vom Motor her kam? Wie und mit was hast du durchgemessen? Vielleicht ist ja die Motor- Endstufe hinüber.
Nach 5 Fahrstunden können noch keine Kohlen soweit abgenutzt sein, dass sie ersetzt werden müssten. Im Übrigen haben mittlerweile alle moderne Fahrzugdecoder eine gut funktionierende Überlasterkennung und schalten den Motorstrom zuverlässig ab, solange es keine anderen (ungewollte-- Messen?) Verbindungen zu anderen Stromkreisen in der Lok gibt.
Als erstes würde ich mal die gesamten Stromabnehmer der Lok inspizieren und schauen, ob das alles sauber ist und funktioniert. Mit Hilfe des Fahrlichts kann man auch gut erkennen, ob es zu Spannungsunterbrechungen kommt (flackerndes Licht)

Vorbeugen? Hm, Motor schonen? Wie soll das aussehen? Nicht mehr damit fahren wäre der sicherste Tipp, aber sicher nicht hilfreich. Eigentlich stellt ein Digitaldecoder schon eine gute Vorbeugung für Überlastung dar. Voraussetzung ist natürlich die richtige Montage.
Gruß Holger
Hallo Samuel,

bist du sicher, dass der Motor das Zeitliche gesegnet hat? Die alten Fleischmänner sind meines Erachtens nur bedingt digitaltauglich und Erzeugen Im Digitalbetrieb besonders viel Abrieb bis der Kollektor zugekleistert ist. Das kann manchmal recht schnell gehen. Da hilft häufig nur Kollektor reinigen und Kohlen ausglühen.

Carsten hat das auf seiner Homepage entsprechend beschrieben:

https://www.1001-digital.de/pages/basteln-bauen...n/motorreinigung.php

Ich denke danach sollte die Lok in den meisten Fällen wieder fahren.

Liebe Grüße
André
Danke für eure Antworten. Also Kontaktprobleme kann ich ausschließlich. Ich habe im Stand bei aufgetreten Regel die volle Spannung am Fahrzeug gemessen.

Für mein Empfinden ist Spannung am Motor ohne Bewegung sehr schädlich für dem Motor, daher denke ich das er dadurch Schaden genommen hat.

Seit dem Unfall mit der Messung gehen auch die Lichter nicht mehr, obwohl Spannung anliegt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Decoder einen Treffer abbekommen hat. Diesen könnte ich Mal wechseln und schauen ob dann das Licht wieder geht.

Viele Grüße
Samuel
Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name: Knallfrosch

Seit dem Unfall mit der Messung gehen auch die Lichter nicht mehr, obwohl Spannung anliegt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Decoder einen Treffer abbekommen hat. Diesen könnte ich Mal wechseln und schauen ob dann das Licht wieder geht.


Na da haben wir es doch. Der Decoder dürfte deiner Beschreibung nach hinüber sein. Leider hast du uns noch nicht verraten, wo du mit was überhaupt gemessen hast. Und bei digital ist es zunächst unwichtig, ob der Fahrregler aufgedreht ist oder nicht, Gleisspannung liegt immer an! Und dabei handelt es sich um Wechselspannung, die man mit einem einfachen Spannungsmesser nicht so ohne weiteres bestimmen kann- hierzu gibt es hier schon unzählige Beiträge darüber.
Gruß Holger
Hallo Andre,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die alten Fleischmänner sind meines Erachtens nur bedingt digitaltauglich und Erzeugen Im Digitalbetrieb besonders viel Abrieb bis der Kollektor zugekleistert ist. Das kann manchmal recht schnell gehen. Da hilft häufig nur Kollektor reinigen und Kohlen ausglühen.



Wie kommst Du hierauf? Fleischmann baut in Digitalloks noch solche Dreipoler ein. Und warum erzeugt ein Motor im Digitalbetrieb mehr Abrieb?

Samuel sollte den Motor einmal ausbauen und ihn direkt an eine Spannungsquelle anschließen. Dann sieht er es, ob der Motor hinüber ist.

Gruß
Jürgen
Hallo Samuel,
(
Rauchzeichen können auch ohne Motor-Tod kommen, hab selber eine 50er die aus dem Tender rauchte repariert und inzwischen 2-3 andere Loks.
Was da qualmte war der Kohleabrieb, der hat die Zwischenräume bei den Lamellen im Motor aufgefüllt und dadurch einen hohen Kurzschlussstrom fließen lassen.

Etliche Loks sind angeblich neu, aber was sie an Fahrstrecke zurück gelegt haben sieht man am Kohleabriebes ... außer es ist ein neuer Glockenankermotor (GAM), der ist gekapselt.

Um Sicherheit zu bekommen ob die einfache Lösung hilft:
- Motor entnehmen
- Kohlestifte und Andruckfedern entnehmen und kontrollieren

Wenn ein hoher Strom geflossen ist, sind u.U. die Federn ausgeglüht und müssen ersetzt werden.
Die Kohlestifte prüfen, ob das am Kollektor anliegende Ende sich rund eingeschliffen hat. Wenn ja und die Länge noch ausreichend ist auf Schleifpapier die Spitzen kappen.
Danach den Kollektor abwaschen und prüfen, ob die Zwischenräume frei von Kohleabrieb sind.
Wenn alles zusammengebaut ist, dann den Motor durchmessen auf Widerstand der Motorwicklungen... es darf keine Unterbrechung oder Kurzschluss geben.
Erst wenn das normal aussieht, dann mit zwei Drähten den Motor an Spannung hängen und drehen lassen.
Eventuell an den Lagerbuchsen der Motorachse gleich noch einen winzigen Tropfen Öl spendieren.
Wenn Motor funktioniert, dann das Fahrwerk auf Leichtgängigkeit prüfen, nicht das der restaurierte / neue Motor gleich wieder durchbrennt wegen Klemmen den Getriebe.

Kaputte Motoren hatten wir schon, Motorwicklungen hatten dann keinen Durchgang mehr oder Widerstand war deutlich zu gering - Draht abgefackelt oder Isolierung hat geraucht.

Dazu auch die Erfahrung, bei Digital sind anscheinend durch die (kurzen) Spannungsimpulse mit voller Fahrspannung der Abrieb höher, unsere Steuersoftware von MTTM hatte in der Lok Datenbank die Fahrzeit mitgeschrieben und dadurch konnte vorbeugend die Lok ins AW zur Reinigung. Ein Merkmal der notwendigen Entfernung des Kohleabriebes war, das die Loks den normalen Haltepunkt überfahren hatten. Dann kommt die Drehzahlregelung anscheinend durcheinander... wir hatten Selectrix mit original Trix Decodern und D&H im Einsatz.

Eine andere Einstellung in den Parametern haben wir nicht gefunden / benutzt. Manche Loks sind in den über 15 Jahren viele Stunden gelaufen und der Kollektor hatte vom Andruck der Kohlen schon deutlichen Abrieb am Metall gezeigt... auch mal prüfen, ob die Lamellenkanten einen Grat haben und die Kohlen abrasieren.

Motor kann kaputt sein, muss aber nicht
Decoder kann kaputt sein, muss aber nicht

Wir hatten uns einen Decoder-Prüfstand selber gebaut und den Decoder an einem anderen Motor getestet, bevor die Lok wieder zusammengebaut wurde. Der ggf. notwendige Lötaufwand lohnt sich.


Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

Schöne Grüße aus Bayern

Peter

PS. : Mann muß für N Spur nicht Uhrmacher gelernt haben, aber es schadet nicht 😉


Es ist nützlich, digital eine möglichst hohe Gleisspannung zu nutzen und neue Motoren/Loks mit hoher Geschwindigkeit einzufahren.
Dadurch verbrennt der anfänglich etwas höhere Kohlenabrieb, oder fliegt durch die Drehzahl aus dem Kollektor heraus.
Nicht das Digitalfahren ansich führt zu mehr Abrieb, sondern das digital erst mögliche sehr langsame Anfahren führt zu viel längerem Langsambetrieb ohne Selbstreinigungsfunktion.

Jürgen H.
Ich weiß nicht, ob ich da Wissenslücken habe. Nur glaube ich nicht, dass die Gleisspannung direkt auf die Motoren wirkt. Der Decoder setzt doch die Gleisspannung in die Spannung für die Motoren um.
Also ich habe einen anderen Decoder eingesetzt, die Lichter blieben aus. Wenn ich den Regler aufdrehe hört mein ein ganz leichtes Surren. Ich habe eben eine neue Platine incl. Lichtplatte und neue Kohlen bestellt.

Mal sehen ob das die Lösung ist. Ansonsten muss wohl ein neuer Motor her.

Viele Grüße
Samuel
Hallo Samuel,

bau doch mal den Motor aus und schließe ihn an einen normalen Trafo an.

Gruß
Jürgen
Das würde ich gern, habe nur keinen Trafo.

Viele Grüße
Samuel
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich weiß nicht, ob ich da Wissenslücken habe. Nur glaube ich nicht, dass die Gleisspannung direkt auf die Motoren wirkt. Der Decoder setzt doch die Gleisspannung in die Spannung für die Motoren um.


Der Decoder gibt die Höhe der Gleisspannung in Impulsen an den Motor weiter. Abzüglich geringer Verluste im Decoder.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das würde ich gern, habe nur keinen Trafo.


Eine 9V Blockbatterie geht auch.
Den Motor daran anschliessen und mal mit der Hand drehen. Kurzzeitig!
Was passiert?
Besser wären 2 Batterien in Reihe =18V
Damit kann man kleine Schmutzbrücken im Kollektor schon weg brennen.


Jürgen H.



Zitat - Antwort-Nr.: 8 | Name: Jürgen H.


Es ist nützlich, digital eine möglichst hohe Gleisspannung zu nutzen und neue Motoren/Loks mit hoher Geschwindigkeit einzufahren.
Dadurch verbrennt der anfänglich etwas höhere Kohlenabrieb, oder fliegt durch die Drehzahl aus dem Kollektor heraus.
Nicht das Digitalfahren ansich führt zu mehr Abrieb, sondern das digital erst mögliche sehr langsame Anfahren führt zu viel längerem Langsambetrieb ohne Selbstreinigungsfunktion.



Das langsame Drehen des Motors sorgt für diese Verschmieren oder auch absetzten des Kohleabriebs. Vor einiger Zeit habe ich für einen Moba-Händler in der Umgebung Loks repariert oder auch digitalisiert. Bei Digitalloks die Rumzicken, hilft es sie einfach mal einfahren zu lassen. 1/2 - 1 jede Richtung bei höherer Geschwindigkeit auf dem Testkreis laufen lassen. Im Vorwege mal sich die Motorlager ggf. einen Tropen Öl ran, die Schenken ggf. mit Schmierstoff benätzen, Bei Loks von Fleischmann Loks der jüngeren Zeit auch die Motorkohlen ausglühen. Und das alles noch ohne die Digtalzentrale zu nutzen. Alles nur mit eine konventionellen Trafo!

Aus meiner Sicht machen alles Loks mit Kollektormotor, die nur Digital unterwegs sind und nur mit geringer Geschwindigkeit über kurz oder lang Probleme. Rangierloks sind halt stärker gefährdet. Also solche Lok ab und an mal über den Testkreis jagen.

MfG Heiko
Hallo Heiko,

ich kann das überhaupt nicht bestätigen. Ich weiß auch nicht, woher diese Informationen stammen sollen.

Gruß
Jürgen

Jagt nur 20V in Minimotoren und beklagt euch danach.

Ein Decoder ändert an der Spannung so gut wie nix.

Grüße,
Harald.
Moin zusammen,

ich habe das anders in Erinnerung. Nach meinem Kenntnisstand steuert ein Decoder die Motoren über eine mit Puls und Pausen modulierten Gleichspannung mit 16V an. Also liegen keine 20V an. Mir ist neu, dass dieses Verfahren zu Motorschäden führen soll. Kritisch werden höhere Spannungen im Analogbetrieb, da damit auch eine hohe Drehzahl einhergeht. So kenne ich das eigentlich. Es gab ja auch Anlalogsteuerung mit Impulsbreitenregelung, da passierte ja auch nichts.

Auch beim Licht kommt bei weitem nicht die hohe Fahrspannung der Schienen an. 19V Birnchen glimmen nur in Verbindung mit einem Decoder.

Also würde ich in diesem Fall hier auf einen anderen Fehler tippen.

Gruß
Jürgen
Schönen Abend zusammen,

Die ganzen Probleme gäbe es nicht, wenn Fleischmann-Loks ab Fabrik mit Glockenankermotoren ausgestattet wären...
Dieses Thema (Fleischmann'sche Motorenprobleme/Motorenpest) wurde hier in diversen Threads schon bis zum Überdruss behandelt.
Hat sich leider nicht viel geändert.

Gruß Reinhard
Bitte nicht wieder diese Diskussion aufmachen.

Gruß
Jürgen
Gelöscht


Grüße aus Oberrot
Karl


Moin Karl,

genauso, wie Du es schreibst. Das hatte ich schon weitern vorne vorgeschlagen.

Gruß
Jürgen
Hallo

Gelöscht

Grüße Karl


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wenn‘s zwei behaupten , wird es vielleicht geglaubt!


Was soll geglaubt werden?
Die Fragestellung war, was vorbeugend getan werden kann.


Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Nach meinem Kenntnisstand steuert ein Decoder die Motoren über eine mit Puls und Pausen modulierten Gleichspannung mit 16V an.


Falsch.

Hier wurde das schon mal angerissen:
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1035696


Zitat - Antwort-Nr.: 14 | Name:

Vor einiger Zeit habe ich für einen Moba-Händler in der Umgebung Loks repariert oder auch digitalisiert.



Hallo Heiko,
Ich habe über 20 Jahre für vier Fachhändler Reparaturen und Decodereinbauten aller Spurweiten gemacht.


Jürgen H.
Moin Namensvetter,

andere Threads hier im Forum zu dem Thema bedeuten nicht, dass die unbedingter richtig sind. Ich habe mir die Mühe gemacht, mal eine Beschreibung der Funktionsweise zu finden und bin auf diese gestoßen: https://www.stayathome.ch/lokdecoder.htm .

Dort wird genau das beschrieben, wie ich auch schon vor langer Zeit las und wie ich es auch hier beschrieben habe.

Zur Fragestellung der Vermeidung von Motorschäden kann ich nur sagen, wenn der Betrieb eines Decoders einen Motor beschädigen soll, liefe irgendwas komplett schief. Das kann meiner Meinung nach überhaupt nicht sein.

Dazu muss hier die richtige Fehlerursache gefunden werden. Dann kann man sich auch Gedanken machen, wie man den verhindern kann.

Oder ich bin ein kompletter Außenseiter, da mir noch kein Motor im Digitalbetrieb defekt gegangen ist. Ich besitze ca. 120 bis 130 Triebfahrzeuge, wovon 78 digital fahren und mir sind solche Motorschäden, wie in diesem Beitrag geschildert, bei 50 Jahren Modellbahnerfahrung im Fahrbetrieb noch nicht unter gekommen. Auch nicht analog. Ich baue i.d.R. nur Decoder ein und verändere aber nichts. Ich denke, auch wenn nicht für Fachhändler, mit Reparaturen und Decodereinbauten habe ich schon eine gewisse Erfahrung gesammelt. Aber eine Bemerkung am Ende, um Samuels Fehler begutachten zu können, müsste man seine Lok auf dem Tisch stehen haben. Das ist bei jeder Reparatur so.  Als erstes hätte ich den Motor ausgebaut, um ihn zu testen. Solche Diagnosen aus der Ferne sind nur bedingt tauglich und führen zu den kuriosesten Diskussionen.

Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,

der Digitalbetrieb beschädigt keine Motoren aber er belastet durch die Ansteuerung mit Impulsen den Motor mehr als im Analogbetrieb mit Gleichstrom. Der Kohleabrieb ist daher im Digitalbetrieb spürbar höher als im Analogbetrieb.
Im Digitalbetrieb sind mir in 25 Jahren drei Motoren defekt gegangen. Alle drei haben dabei auch noch den Decoder abrauchen lassen. Alle drei Loks waren von Fleischmann. Loks von Minitrix, Arnold und Roco betraf es nie. Eine der Loks, eine Fleischmann 141 war neu und da waren Motor und Decoder nach wenigen Stunden Fahrbetrieb hinüber.

Grüße
Markus
Das mit den 20V ist gar nicht so weit hergeholt wenn man Mal einen Trafo 16V ~ nach Gleichrichtung im Leerlauf ansieht.

Grüße,
Harald.
Moin Markus,

gibt es dafür eigentlich eine elektrotechnische Erklärung oder sind das eher Erfahrungswerte? Ich zumindest kann das so nicht beobachten.

Aber vielleicht noch einmal zu Samuels Fragen im Ausgangsbeitrag. Ich denke schon, dass das Fahren auf Steigungen und auch hohe Anhängelasten mehr Verschleiß an den Motoren verursachen. Auch das Tauschen von abgefahrenen Kohlen kann Motorschäden vermeiden. Der Andruck sinkt ja mit kürzeren Kohlen, was dann eher zum Feuern führt.

Aber auch eine leichtgängige Mechanik trägt zur Prävention bei. Gerade neuere Fahrzeuge verharzen recht schnell und der Motor muss mehr leisten. Gerade im Digitalbetrieb gleichen die Decoder das aus und man merkt es zunächst nur durch etwas ruckartigeres Fahren.

Bei Fleischmann würde ich bei Neuware überigens Decoderdefekte durchaus in Betracht ziehen. Ich habe da gerade meine Erfahrung gemacht. Und auch, was man hier im Forum alles liest.

Gruß
Jürgen
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich habe mir die Mühe gemacht, mal eine Beschreibung der Funktionsweise zu finden und bin auf diese gestoßen: https://www.stayathome.ch/lokdecoder.htm .


Da wird aus 18V~ "zufällig" 16V für den Motor. Ich zweifle, ob das auch gemessen wurde.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Nach meinem Kenntnisstand steuert ein Decoder die Motoren über eine mit Puls und Pausen modulierten Gleichspannung mit 16V an


Wie soll er das machen, wenn, wie hier gern propagiert, ein Netzteil, also Gleichspannung, mit 12-14V Spannung verwendet wird?

Zitat - Antwort-Nr.: 25 | Name:

der Digitalbetrieb beschädigt keine Motoren aber er belastet durch die Ansteuerung mit Impulsen den Motor mehr als im Analogbetrieb mit Gleichstrom. Der Kohleabrieb ist daher im Digitalbetrieb spürbar höher als im Analogbetrieb.


Kannst du das technisch begründen? Ich kann es nicht.
Alte Märklinmotore liefen mit Wechselstrom.

Verschleiß an den Kohlen tritt durch 2 Dinge auf.
1. Mechanischer Abrieb. Dabei entsteht elektrisch leitender Grafitstaub.
Da hat die angelegte Spannung keinen Einfluss.
2. Funkenerosion, das bekannte Bürstenfeuer. Da bleibt sehr wenig Asche übrig, die nicht leitend ist.
Schaut man sich einen mit reinem Gleichstrom laufenden Motor an, sieht man das Bürstenfeuer genauso, wie bei einem "decodierten" Motor.


Jürgen H.









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