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THEMA: Autoreisezüge ab Westberlin

THEMA: Autoreisezüge ab Westberlin
Startbeitrag
stellwerk55 - 10.08.22 00:02
Hallo zusammen,

Arnold hat einen sehr lange gehegten Traum von mir Wirklichkeit werden lassen, nämlich die Autoreisezugmodelle vom Typ DDM der DR. Jetzt können viele interessante Züge auch im Modell gebildet werden.

Mein besonderes Augenmerk liegt bei den sogenannten Saisonzügen, welche nur zu bestimmten Zeiten verkehrten, so z.B. im Sommerfahrplan oder zur Skisaison. Da konnte man schon so manche exotische Zugzusammenstellungen beobachten, auch wenn die meisten dieser Zügen leider während der Nacht in Deutschland unterwegs waren.

Einer meiner besonderen Lieblingszüge ist der D 1307 von Berlin Stadtbahn mit Ziel München Ost Pbf. In Berlin Wannsee wurden die Autoreisezugwagen beigestellt.
Ein weiterer Höhepunkt war dann München Ostbahnhof. Hier wurde der Zug geteilt. Ein Teil blieb in München, ein Teil fuhr via Kufstein nach Innsbruck und weiter nach Italien, der andere Teil via Salzburg Richtung Villach. Daraus ergaben sich jeweils kurze Züge die natürlich von uns Modelleisenbahner höchst willkommen sind.

Ein Bild vom Vorbild, einen Auszug aus dem ZpAR, sowie ein paar Modellbilder dieses Zuges habe ich beigefügt. Das waren noch die Zeiten, in denen die Züge ihren eigenen Charakter hatten, und nicht so ein weißes oder rotes Allerlei.

Viele Grüße
Manfred


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Hallo zusammen,

es gab noch einen anderen Zug mit DR DDm: Der nach Niebüll/ Westerland.
Soweit ich weiß, hielt der Zug nicht in Hamburg.
Auch ein Beispiel, wie die DR versuchte an West-Devisen zu kommen.
Mit besten Grüßen
Klaus
Hallo,
@ #2: Hast du vielleicht eine Zugnummer o. ein Fpl-Jahr parat? Würde mich brennend interessieren. Auto-Zugläufe ab Bln-Wannsee hielten m. E. in Hmb-Altona? Eine Direktverbindung nach Niebüll oder Westerland als "Autozug" ist mir (noch) nicht bekannt. Selbst die Turnus-Züge in den 2000ern haben eher die "klassischen" Nord-Süd-Verbindungen (wie #1 aus den 80ern) als Verkehrsweg (dann über Hmb-Hbf) z. B. ab Düsseldorf.
VG
Ralf
Hallo Manfred,

danke für die Infos und den Zugbildungsplan. Die West-Berliner Autoreisezüge wurden zwischen Probstzella und München und auch zu den Zielen in Österreich bzw. Italien (bis zum Brenner) u. a. auch von der Baureihen 151 befördert.

Grüße
Markus
Hallo Ralf,

die Autoreisezüge von Wannsee nach Westerland verkehrten über Altona. Durch das Kopfmachen in Altona standen die PKW zur Entladung in die richtige Fahrtrichtung. Das mit dem Wechsel der Fahrtrichtung war bei den Autoreisezügen ein übliche Praxis wenn die Rampen nicht in der passenden Richtung lagen. Das Thema hatten wir im Thread wo die neuen Arnold DDm besprochen wurden schon diskutiert.

Grüße
Markus
Hallo Markus,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das mit dem Wechsel der Fahrtrichtung war bei den Autoreisezügen ein übliche Praxis wenn die Rampen nicht in der passenden Richtung lagen.



So etwas gibt es übrigens heute auch noch. Zwar weniger bei Autoreisezügen (sind ja recht selten -aber auch für die ist es relevant), aber insbesondere bei Neuwagenzügen. 700m fährt halt keine auf einem Zug rückwärts. Man versuch natürlich Kopf machen zu vermeiden, sondern schon über die Route den Zug richtig zu drehen, aber das klappt nicht überall.

Viele Grüße

Dirk
Hallo zusammen,

irgendwas müsste doch eigentlich auch in Fürth Hbf (NF) geschehen sein, oder ... ?!?. Ab dort sind 2 Sternchen ** vermerkt, was m.W. bedeutet: Vmax > 120 km/h. Vielleicht der Lokwechsel von besagter 151 auf 110? Ich denke, der Zug wird Nürnberg Hbf umfahren haben.

Gruß

Frank
Hallo Frank,

die 151 wurde mit dem Berliner Autoreisezug auch zwischen München und Rosenheim gesichtet. Aber ob das planmäßig war kann ich nicht sagen.
Nürnberg Hbf wurde wie München Hbf von den Autoreisezügen umfahren.

Grüße
Markus
Hallo zusammen,

ich glaube, das mit der 151 südlich von Nürnberg hatten wir auch schon mal. Der Hinweis im ZpAR auf Vmax > 120 ist auch interessant, da ich mir nicht sicher war, ob die DDm der DR überhaupt für höhere Geschwindigkeiten zugelassen waren ...

Gruß

Frank
Hallo zusammen,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ab dort sind 2 Sternchen ** vermerkt, was m.W. bedeutet: Vmax > 120 km/h. Vielleicht der Lokwechsel von besagter 151 auf 110? Ich denke, der Zug wird Nürnberg Hbf umfahren haben.



Das dürften 140km/h sein, da hinter den Sternchen mit 147% das Bremsgewicht angegeben ist. Mit 147% kann man in der Regel signalgeführt 140km/h fahren, aber nicht 160km/h.

Viele Grüße

Dirk
Ja, 140 km/h, schneller sind Schnellzüge nicht gefahren - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und stehen für >140 nich 3 Sternchen *** ?

Gruß

Frank
Hallo,

der Christforus der DB fuhr doch planmäßig 160km/h oder irre ich mich?

Die DDm aus Frankreich waren lauftechnisch auch für 160km/h ausgelegt aber bei der DR als DDm bremstechnisch nur für 140 km/h zugelassen. Die DDm der DR hatten aber klappbare Schilder und die Wagen konnten damit auch als Güterwagen eingesetzt werden. Als Güterwagen waren die Wagen dann nur bis 120 km/h einsetzbar - ähnlich wie die Laekks 543 der DB

Vor den Autoreisezügen der DR setzte die DB auch oft nur Loks der Baureihe 140 ein. Da war bereits bei 110 km/h Schluss.

Grüße
Markus

Hallo,
Für mich als  Berliner sehr interessantes Thema. M.w. gib es auch ein Foto des D1307 in Wannsee mit einer 01.5. Irgendwo im Netz.
Ich selbst habe leider versäumt diese Zeit damals fotografisch fest zu halten. Aber auch in der nachwende Zeit gab es viele sehenswerte Autoreisezüge. Ab 1995 sind wir regelmäßig damit in den Skiurlaub gefahren. Also wer Fotos beisteuern kann oder Zugzusammenstellungen, gerne her damit.

Etwas OT kann ich mir aber nicht verkneifen.
"Westberlin" gab es nur im Sprachgebrauch der DDR. Es muss heißen: " Berlin (West)" oder maximal noch "West-Berlin".
Berlin in jedem Fall groß  geschrieben.
Hier zum Thema noch besser wäre der Titel: "Autoreisezüge ab Berlin-Wannsee".

Gruß aus Süd-Berlin*

Ralf

*so, jetzt weiß jeder woher ich komme. 😀
Guten Tag,

das ist ein sehr interessantes Thema!

Mich interessiert vor allem der Verkehr über den Brenner.
Ich frage mal ganz konkret nach dem "Kurzzug" von 1984 auf Bild 1 #0: Lässt sich da etwas über die Triebfahrzeuge in Österreich und in Italien sagen?
Fuhr diese Kurzkombi so bis Verona, oder wurde sie anderen Zügen beigestellt?

Auch die #0 genannten Fuhren auf der Tauern-Strecke würden mich sehr interessieren.

Vielen Dank!

Es grüßt
Karl

Hallo Karl,

die Loks der DB liefen in Österreich im Regelfall durch bis zum Grenzbahnhof am Brenner. Auch bei den Zügen über die Tauernbahn blieb die DB Lok im Regelfall am Zug und bekam bei Bedarf noch ein ÖBB-Lok vorgespannt. Das betraf alle internationalen Reise- und Güterzüge.
Das führte dazu dass das Achskilometerkonto zwischen ÖBB und DB für die Österreicher lange Jahre im minus war. Ab 1990 durften die 1020 (E94) nicht mehr nach Deutschland da die DB angeblich kein Personal dafür zur Verfügung hatte. Ist aber ein anderes Thema.

Grüße
Markus
Und weil wir gerade beim Thema kurze Züge sind. Oft gab es auch z.B. ab Kufstein Ersatzzüge, wenn der Stammzug aus Italien größere Verspätung hatte. Dann wurde alles "zusammen gefangen" was gerade verfügbar war. Heutzutage undenkbar. Da kommt dann die allseits beliebte Ansage "Zug fällt aus". Und da sag noch einer, die guten, alten Staatsbahnen waren nicht flexibel.  Heutzutage ist das undenkbar.

So ein Entlastungszug war der D12286 (für D 286) von Kufstein nach München Hbf. Hinter der 1044 läuft ein Bm der DB, dann ein alter Eizugwagen der ÖBB und ein UIC Wagen der ÖBB. Auf dem Modellfoto habe ich das mal nachgestellt, wobei der UIC der ÖBB jetzt durch eines der neuen Modelle von Jägerndorfer ersetzt werden kann.

Viele Grüße
Manfred


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zu #15 und #16

Hallo Karl, hallo Markus,

der Markus hat Recht, dass die DB Zugloks in der Regel bis Brenner durchgelaufen sind, und nur in Kufstein die Lokführer von DB auf ÖBB gewechslet haben.

Ob die kurzen Züge ab Brenner normalen reisezügen der FS beigestellt wurden, kann ich leider nicht mehr sagen. Ich kann mir aber vorstellten, wenn es in absehbarer Zeit dazu keine Möglichkeit gab, dass auch die FS so kurze Züge weitergefahren hat.

Viele Grüße
Manfred
Passend zu diesem Thema möchte ich wie schon so oft erwähnen

1.) steter Tropfen ... und
2.) in der Hoffnung, daß es sich ein Hersteller irgendwann zu Herzen nimmt

daß uns Nachtzug und Auto-Tag/Nachtzugfahrern bitte gescheite Liegewagen der Bundesbahn angeboten werden. Ideal begleitet von einer Wiederauflage von DSG + TEN-Schlafwagen. Nur bitte keine ärgerlichen Zwangssets, wo jedem Liegewagen ein Gepäckwagen und jedem Schlafwagen ein Speisewagen beigelegt wird. Bitte überlasst die Zugzusammenstellungen den individuellen Vorbild-Wünschen von uns Modellbahnern!

Lieben Dank vorab an alle Hersteller!

Gruß
Olaf
@Olaf

Das kann ich nur unterstützen...
Danke für die Hinweise zu den Bespannungen in Österreich!

Es sind noch viele Fragen offen, zu denen vielleicht jemand Infos oder Fotos kennt.

Und ich frage mich: Was kostete der Spaß? Die DDR wollte ja an den Zügen verdienen. Auch wenn zunächst längere Züge bestanden, die dann aufgegliedert wurden, so frage ich mich doch nach der Rentabilität des #0 Bild 1 gezeigten Zuges. Selbst bei voller Auslastung ist nur mit 10 Autos und gut 30 Fahrgästen zu rechnen.

Es grüßt
Karl
Hallo,

als ehemaliger Berliner (aus dem Westteil) zwei Anmerkungen:

1. Zu Ralf (@14).

Zu der Schreibweise hatte ich einmal in der MIBA etwas als Leserbrief geschrieben hier der zusammengefasste Text dazu.

Was Ralf schreibt ist grundsätzlich zutreffend. Der 27. Auflage des Dudens ist zu entnehmen, dass sich der Duden bei der Schreibweise „Westberlin“ auf die Regel D143 bezieht. Nach dieser Regel wird eine Ortsbezeichnung zusammengeschrieben, wenn es sich um einen geografischen Namen handelt.

Daraus folgt, dass die Schreibweise "Westberlin"nur dann zutreffend ist, wenn man den damaligen westlichen Teil Berlins als eine eigenständige geografische Einheit ansieht. Das war die seinerzeitige politische Ansicht der ehemali-gen DDR und des Ostblocks, der die westlichen Besatzungszonen (den Westen Berlins) als eine eigene politische Einheit angesehen hat. Das war die sog. „Drei Staaten Theorie“: DDR – BRD – Westberlin!

In der Bundesrepublik wurde immer davon ausgegangen, dass ganz Berlin eine Einheit geblieben ist (was sich in der Nacht vom 09. auf den 10.11.1989 sehr beeindruckend zeigte) und die westlichen Besatzungszonen mithin nur einen Teil von ganz Berlin bilden. Dann ist ein Teil einer geografischen Ortsbezeichnung (nämlich ein Teil von >ganz< Berlin) gemeint und aus dem Duden die Regel D144 anzuwenden und ein Bindestrich zu verwenden.

Es muss also auch nach dem Duden West-Berlin heißen, es sei denn, man schließt sich der „Drei Staaten Theorie“ der damaligen UdSSR, des Ostblocks und der ehemaligen DDR an.

2. zu Karl (@21):

Ich meine, Ende der siebziger Jahre mit einem Mittelklasse PKW und einer weiteren Person (also zu Zweit) nach München gefahren zu sein und dass hat damals ca.600,-- DM (!) gekostet. Auf die Wirtschaftlichkeit kam es der DDR nicht an, denn die Devisen wurden gebraucht. Abgesehen davon, dass es  im "Schwarzgeldumtausch" damals  für eine
DM - West vier Mark der DDR gab.

Viele Grüße
Christian

Hallo,

es gab zwischen West-Berlin und Villach bzw. Innsbruck auch den D13997. Am 31. Juli 1982 liefen zusätzlich noch Wagen der DB und der NS mit im Zug (den Link hatte ich in einem anderen Thread schon mal verlinkt gehabt):

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,9131988

Die DDR hat an den Autoreisezügen sicher gutes Geld verdient. Sonst wären die Züge nicht über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten angeboten worden. Von 38 gebauten DDm der DR wurden planmäßig zwei Wagen für den Tourex benötigt und der Rest diente den Autoreisezügen ins "kapitalistische" Ausland.

Grüße
Markus


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