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THEMA: Baureihe 150, der Kraftprotz unter den Einheitsloks ( H0 )

THEMA: Baureihe 150, der Kraftprotz unter den Einheitsloks ( H0 )
Startbeitrag
twingo - 23.08.22 02:25
Hi !

Ich war mal wieder bei YT unterwegs und habe diese Baureihen Vorstellung im Maßstab 1 zu 87 entdeckt, klasse Portrait der Lok.
Aber vor allem ist die Anlage richtig genial, vor allem der Hauptbahnhof.

https://www.youtube.com/watch?v=O_v84pGRqbs

Das ansehen bis zum Ende lohnt sich wirklich.

Gruß Thomas

Hallo,

jo, perfekte Anlage. Züge fahren vorbildgerecht schnell, da muss man schonmal 2x hinsehen, ob noch Modell. Gleisbett gefällt mir sehr gut gemacht.

Aber hat die Lok jemals Personenzüge gezogen? Ist ja eigentlich eine klassische Güterzuglok.......

Wer weiß mehr.......?

Gruß
Gtank
Hallo Gtank,

natürlich hat die E 50 (150) auch Personenzüge gefahren. Entweder als Lückfüller für eine längere Standzeit oder auch auf Gebirgsrampen. Typisches Beispiel war die Frankenwaldbahn, wo die 150 alles bis zum Interzonenzug nach Probstzella schleppte. Immerhin konnte sie 100 km/h fahren, das reichte für Gebirgsstrecken.

Beste Grüße
Klaus
Hallo,

vor der Bahndeform (ich schreibe das bewusst so) war die Trennung zwischen Personen- und Güterverkehr nicht streng. Der Betrieb musste laufen, da kamen nicht nur außerplanmäßig Güterzugloks vor Personenzügen zum Einsatz.

Heute sind das unterschiedliche Firmen. Wenn mal keine Lok für den Personenzug vorhanden ist, fährt er halt nicht, auch wenn nebenan freie Güterzugloks stehen. Man müsste dazu zunächst einmal einen Mietvertrag abschließen. Da immer mehr Züge durch Triebwagen ersetzt werden, stellt sich das Problem immer seltener.

E40, E50, E94 würde ich vor Personenzügen nicht als fremdartig ansehen. Umgekehrt hat man auch schon die E03 vor Güterzügen missbraucht. Der Zweck heiligte das Mittel.

Grüße
Zwengelmann
Hallo,
dass mit der BR 150 vor „Transitzügen“ ist mir vollkommen neu. Das kann ja mal nur (wieder?) eine Ausnahme der Ausnahme sein.
Welches BW stellte denn die Loks und wann –welches Fpl-Jahr und welcher Zug- soll das gewesen sein?
Das BW Nürnberg 2 (Nürnberg Rbf) setzte seine 150er nur selten in Richtung Probstzella ein. Es gab ja noch genügend 140er aus dem „selben Stall“. Und so schwer waren diese Reisezüge auch nicht immer.
BW Würzburg (bis 1986) und BW Bebra? Die „dröhnten“ wohl eher auf der N-S-Strecke (s. deren Wende-BW).
Ab 1973 übernahm schon die BR 151 die als „Zitteraale“ bezeichneten D-Züge von München-Leipzig-(Berlin). Selbst die 150-Schiebelok-Einsätze ab Pressig o. Probstzella hielten sich in Maßen (s. u.), waren eher die erwähnten „Lückenfüller“ aus vorausgegangenen G-Zug-Umläufen .
Mit dem langsamen Ausscheiden in den 2000ern fanden die 150 an Rampen (u. a. Spessart) ein „größeres Betätigungsfeld“. In Pressig wurden manchmal (1995-2003) noch 3 Loks, in der Regel 2 (1+1 Reserve) Loks, vorgehalten.    
Bis etwa 1989 gab es täglich nur 3-5 fahrplanmäßige Dg über die GÜST. Vor dem 2. Weltkrieg waren es auch schon mal über 30 G-Züge. Mit der durchgehenden Elektrifizierung und dem Auftauchen neuer TRAXX-Loks ging es auch mal nur mit Vorspann.
Im Schnitt waren die „nur“ 600-1200t (max. Grenzlast o. Vorspann 1400t) schwer. Nachgeschoben wurde schon ab 300t, was aber auch der Fahrzeitverkürzung diente, um planmäßig in Probstzella zu sein. Die Züge mussten ja schließlich den „Grenzorganen“ angekündigt werden. Der schwere Güterverkehr wurde über die Frankenwaldrampe aber von der DB gemieden.
Nach 1989 waren die 150er gelegentlich zu noch zu N-Zug-Einsätzen im Frankenwald zu sehen. Das lag auch daran, dass schon 1990/ 1991 die ersten DR-Loks der BR 155 (zuerst noch leihweise) von Nürnberg nach Probstzella mit Zugumläufen kamen. Aber auch hier nur im mittleren Reisezugverkehr.
Über ergänzende Informationen wäre ich sehr erfreut.
VG
Ralf
Hallo Twingo,

danke für das Video. Für eine HO-Anlage sind das ja riesige Ausmaße.  Steckt da ein Club oder Privatmann dahinter?


Hallo Frank,

im Stuttgarter Raum liefen die 150 jahrelang im Nahverkehr zusammen mit Umbauwagen. Diese Wagen hatten auch keine Türschließautomatik und so hatten die Schaffner mit dem Schließen der Türen von Hand viel Arbeit. Mit den wenigen 150 mit zusätzlichen Luftbehältern und Silberlingen konnte dann die Türen von der Lok aus geschlossen werden und die Schaffner hatten es wesentlich einfacher. Daher waren die 150 auch jahrelang im Bw Stuttgart Hbf beheimatet und nicht im benachbarten Güterzug Bw Kornwestheim. In Kornwestheim waren die Loks aber vor und nach dieser Zeit stationert und waren von dort fünf Jahrzehnte lang eingesetzt worden.


Hallo Klaus,

die 150 auf der Frankenwaldbahn war eher untypisch. Als die Interzonenzüge noch fuhren waren hier 140, 151 und 194 im Einsatz. Die 150 kam erst nach der Wende (und nach dem Ende der 194) planmäßig in den Frankenwald.

Grüße
Markus

Hi Markus !

Das ist ein Modellbahnclub,  ModellBahnTeam Osnabrück die mit Ihrer Anlage auch unterwegs sind ( waren ).

Mir kamen einige Szenen irgendwie bekannt vor, jetzt weis ich auch warum, hier aus dem obigen Video https://www.youtube.com/watch?v=O_v84pGRqbs&t=310s und hier von mir als sie im FEZ in Berlin 2014 waren, https://www.youtube.com/watch?v=zfNScmK5nBE&t=37s

Gruß Thomas
Das Video hatte ich schon vor 6 Tagen gesehen, den Kanal habe ich abonniert. Genial sind die simulierten Abrissfunken am Stromabnehmer. Das ist ein klasse Video einer klasse Baureihe.

Hier ein Bild eines Personenzugeinsatzes: https://www.fotocommunity.de/photo/150-175-8-in-lauda-anli/32601757 . Etwas oversized, aber damals egal. Übrigens waren alle 151er doppeltraktions- und wendezugfähig und ebenfalls auch im Personenverkehr unterwegs. Das war damals überhaupt kein Problem.

Das Problem der späteren Auftrennung der Geschäftsbereiche war eher bei Dieselloks ein richtiges Problem, da DB-Cargo bei einigen Baureihen die Heizanlagen ausbaute. Damit waren sie einfach für den Personenverkehr nicht mehr geeignet. Heute kommt noch die Privatisierung dazu. Warum fallen heute wohl so viele Personenzüge aus? Keine Reserven mehr.

Gruß
Jürgen  
Hallo,

die Pflicht zur zentrale Türschließeinrichtung sollte bei der Deutschen Bundesbahn bereits Ende 89 eingeführt werden. Doch dann kam der Fall der Mauer und viele Umbau-/Mitteleinstiegswagen ohne zentrale Türschließeinrichtung mussten weiter fahren.

Im Bw Stuttgart gab es ein paar 150er mit der zweiten Luftleitung. Die fuhren zusammen mit der 151 sogar noch im Personenverkehr als die zentrale Türschließeinrichtung eingeführt war. Die Züge wurde aber nach der Bahnreform 1994 recht schnell auf 111 umgestellt da man möglichst kein Geld an andere Geschäftsbereiche überweisen wollte. Ab 1994 wurden dann planmäßig nur noch Güterzüge bespannt und lediglich bei Ausfällen von Loks von DB Fernverkehr Reisezüge bespannt. Bildlich belegt ist ein IR zwischen Ulm und München und ein D-Zug vom Mailand nach Stuttgart (zwischen Singen und Stuttgart).



Die von MarkusR zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hallo zusammen,
auch ich verfolge diesen Kanal schon länger und finde die Anlage einfach genial.
Auch die Zugzusammenstellungen sind richtig toll.
An diesem Wochenende, am 27./28.8. gibt es die Gelegenheit, sich die Anlage bei einem Besuchertag anzuschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=sPn4QnZxZ7c

Informationen zur Adresse gibt es z.B. bei DSO:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?010,10177748

Ich werde auf jeden Fall dort sein, das 9€-Ticket bietet sich dafür geradezu an.

Gruß, Thomas
Hier im Rhein-Main-Gebiet waren sehr lange 215er (Odenwald) und 216er (Taunus) unterwegs. Natürlich mit Dampfheizung. Sukzessive wurden diese Loks, wie auch 212er, an DB-Cargo abgegeben und verloren dabei ihre Heizanlage. Und dabei spielt es keine Rolle, ob ein Zug elektrisch oder mit Dampf beheizt wird. Ohne Heizanlage heizt eine Lok keine Personenzüge mehr auf. Das war bei Fahrzeugausfällen während dieser Phase schon ein Problem, da die Anzahl der Reservefahrzeuge sank. Die 218er standen erst später zur Verfügung und lösten die 215er im Odenwald ab. Auch auf der Relation Boppard-Emmelshausen waren lange noch Trierer 215er unterwegs. Und die mussten sogar für den Steilstreckenbetrieb modifiziert werden, auch wenn Du das vermutlich wieder besser weißt. Die wurden auch erst später durch 218er abgelöst. Also, hier wurde bis in die 2000er mit Dampfheizung gefahren.

Heute muss man sich bei einem andere EVU eine Lok mieten, wenn die eigenen streiken. Wie gut, dass es noch so viele private und zuverlässige ex-DB Fahrzeuge gibt.

Aber jetzt zurück zum Thema. Hier geht es um die BR 150 mit der Fragestellung, ob sie auch im Personverkehr eingesetzt wurde mit der Feststellung, dass es damals kein Problem war. Hoffentlich eskaliert der Beitrag nicht wie der Piko Thread.

Gruß
Jürgen
@Matthias
Die Baureihe 218.0 hatte niemals eine Dampfheizung, folglich konnte man sie dort auch nicht ausbauen.
Das war ja der Grund der Entwicklung der 218, eine Diesellok mit elektrischer Zugheizung mit nur einem Motor (im Gegensatz zur 217, die die elektrische Energie aus einem weiteren Motor erzeugte).

Den Ton gegenüber Jürgen finde ich auch suboptimal gewählt, um es mal milde auszudrücken.

Gruß, Thomas
Hallo Matthias,
richtig, die 215 030 - 032, deshalb hätte das Modell von Minitrix eine dieser drei Nummern haben müssen, weil sie das Kabel für die elektrische Zugheizung an ihrer 215 angebracht haben.

Gruß, Thomas
Hallo Matthias,

auf der Ebene können wir uns gerne weiter unterhalten. Ich denke die Diskussion zeigt, dass die Deutsche Bundesbahn zu Zeiten der Einheitsloks noch gut unterwegs war. Es gab eben nur die vier Grundtypen und die waren recht universell. Standardisierung ist heute das Zauberwort. Aber es gibt aktuell ein Baureihenchaos. Ich frage mich, wie die Werkstätten damit umgehen können.

Ich findes es sehr schade, dass von der 150er nur noch zwei Exemplare existieren. Die Baureihe wurde regelrecht ausgerottet.

Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
da muss ich Dir uneingeschränkt Recht geben. Es ist wirklich jammerschade, dass diese Baureihe so rigoros verschrottet wurde.
Vor allem vermisse ich ein Exemplar der ersten oder zweiten Bauserie mit Einfachlampen und Schweigerlüftern.
Die 150 001 war noch bis zur Jahrtausendwende unterwegs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da kein Museum Interesse gehabt hätte.
Als N-Modell vermisse ich diese Version übrigens auch. Und ein Modell der letzten Bauserie mit Verschleißpufferbohlen und Klatte-Vorläufer.
Gruß, Thomas

Hallo Matthias,

ich rede hier speziell von Elektroloks. Es geht ja um die 150. Man erkennt es schon daran, dass man bei vielen Baureihen bei der Umstellung auf das EDV-Schema 1968 bis auf einige Ausnahmen einfach das E durch eine 1 ersetzen konnte. Der Begriff Einheitslok bezieht sich ja auch nur auf diese Fahrzeuge. Viele Bauteile waren gleich, was die Instandhaltungskosten niedrig hielt.

Triebwagen gab es natürlich damals schon in diversifizierter Form. Aber immer noch überschaubar. Bei den Dieselloks war es auch schon vielfältiger und durch Umnummerierungen wurde es es noch einmal eine Ecke komplizierter. Bei den Großdieselloks stand die 216 am Anfang, die 218 am Ende. Alles dazwischen waren eher Experimente. Bestes Beispiel war die bereits zitierte 215. Die meisten mit 16 Zylindern der 216, einige mit den TB10 12 Zylindern der 218. Teilweise auf TB11 umgerüstet. Viele mit Dampfheizung, einige mit E-Heizung. Die aus der 218 abgeleiteten 210er wurden zu 218ern. Einige 218er zu 225er und wieder zurück. Mir erzählte mal ein Bahner, dass niemand mehr so richtig wusste, wie die Fahrzeuge tatsächlich nach den vielen Umrüstungen konfiguriert waren.

Der YouTuber 'Der Silberling' hat sich neulich mal in einem Livestream über das Baureihenchaos ausgelassen und Jörg Haase muss es wissen. An seine Expertise kommt von uns niemand heran.

Gruß
Jürgen
Zitat - Antwort-Nr.: 15 | Name: jvs1402

Ich findes es sehr schade, dass von der 150er nur noch zwei Exemplare existieren. Die Baureihe wurde regelrecht ausgerottet.



Hallo Jürgen,

eine 150 bekam das DB Museum, die zweite das süddeutsche Eisenbahnmuseum Heilbronn (SEH). Die Heilbronner bekamen die Lok auch nur unter der Auflage das die Lok nicht mehr in Betrieb gehen darf. Die restlichen Loks wurden auf Anweisung von ganz oben verschrottet da man die Befürchtung hatte die Lok würden bei privaten EVU wieder in Betrieb gehen. Das war alles noch unter der Regie von Harmut Mehdorn der die DB AG ja an die Börse bringen sollte...

Über die Zukunft der Heilbronner 150 186 und auch über die Zukunft des Besitzers SEH kann man im Moment nur spekulieren. Dort gibt es seit 2020 einen Rechtsstreit zwischen dem Verein, der das Museum betreibt und einem anderen Verein, der der Hauptpächter des Areals ist. Wenn die 150 186 des SEH verkauft werden würde könnte der neue Eigentümer die Lok eventuell wieder in Betrieb nehmen denn er hat ja keine vertragliche Bindung mit der DB AG

Grüße
Markus
Hallo in die Runde,

nochmal kurz zur 150er im Personenverkehr:

Über die Geislinger Steige zog sie einst sogar eine (Schülerzug-)Garnitur von drei (!) yg-Dreiachsern.

Und während einer Hannover-Messe um 1980 habe ich sie im seinerzeit noch neuen Bf Laatzen vor einem yg-Vierachser-Nv-Zug fotografieren können.

Es gibt/gab eben fast nichts, was es nicht gibt/gab.

Auf der Frankenwald-Bahn hingegen hielt in der Tat nicht die 150er, sondern die 151er die Sechsachser-Flagge hoch, und zwar vor den Transitzügen ... - Nürnberg - Berlin im Abschnitt Nürnberg - Bamberg - Probstzella. Ihr Einsatz-Bw war Nürnberg Rbf. - Das waren seinerzeit meine Traumzüge.

Die idR kürzeren Interzonenzüge ... - Nürnberg - Leipzig waren seinerzeit den 140ern vorbehalten.

Die m.E. recht gute Roco-150er gibt es teils noch im Abverkauf.

Beste Grüße, Norrskenet
Hallo Norrskenet,

die Roco 150 ist für die kurzen Personenverkehrszüge auf der Modellbahn in Ordnung. Mit 18 vierachsigen Kesselwagen auf einer 1% Steigung streichte sie auf meiner alten Anlage leider die Segel. Die Minitrix 140 schaffte den gleichen Zug problemlos über die Steigung zu befördern. Eigentlich hätte man es genau anders herum erwartet aber Roco hat die Drehgestellaufhängung der 150 so ungünstig konstruiert das die Lok einfach keine Kraft auf die Schienen bekommt.

Was die Zugkraft der N-Modelle auf der Modellbahn angeht ist die zugkräftigste Konstruktion die Arnold 150. Danach kommt die Minitrix 150 und zum Schluss, schon deutlich abgeschlagen, die Roco 150.

Grüße
Markus


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