THEMA: Gepäckwagen in Reisebürosonderzügen in EP 3 und 4

Hallo Philipp,

interessante Frage. Ich habe bisher auf Bildern tatsächlich auch noch keine Packwagen gesehen. An sich wäre es aber seltsam, wenn nie Pack- oder Postwagen mitgeführt wurden – die Wagen wurden ja grundsätzlich nach dem Prinzip "der Zweck heiligt die Mittel" zum Urlaubsort gebracht. Einzelne (Kurs-)Wagen sind in den abenteuerlichsten Zugzusammenstellungen dokumentiert, z.B. hinter einer Schienenbus-Garnitur. Warum also nicht gleich auch noch Gepäck, Stückgut und Post aus bzw. in den Urlaubsort mitnehmen?

Bin aber gespannt, ob hier jemand noch mehr dazu sagen kann

Für Zugbildungen der Sonderzüge nach Zugbildungsplänen und Fotos kann ich dich noch auf folgende Seite verweisen, vielleicht finden sich dort noch mehr Informationen:
https://www.tapatalk.com/groups/germanrailfr/mo...c1a3929d65e6dc00857a

Viele Grüße,
Johannes

Hallo,


Ich denke, damit hast du dir die Frage schon selbst beantwortet. Denn in der Tat findet man keine Bilder, von Gepäckwagen in Reisebürosonderzügen. Das heißt für mich, dass es das auch nicht gegeben hat, bzw. bestenfalls eine absolute Ausnahme war.

Gruß Engelbert

Guten Morgen,

ich denke, Gepäckwagen waren zumindest teilweise auch gar nicht notwendig.
Zumindest bei den blauen Touropa- und den grünen Scharnow-Wagen ist mir bekannt, daß da bereits in den Wagen selbst immer ein Gepäckabteil war. Daher wäre ein zusätzlicher Gepäckwagen auch nicht unbedingt sinnvoll gewesen, wenn die Reisenden ihr Gepäck schon im Wagen hatten.
Wie es später bei den TUI-Wagen aussah, weiß ich nicht, ich vermute aber mal, da war es ähnlich.

Und zudem war es ja auch so, daß bei manchen Kursen die Züge am Ende geteilt und auf verschieden Enden gingen, analog zu Kurswagenzügen. Und spätestens da wäre dann ein Gepäckwagen, wo alles Gepäck der Reisenden drin ist, schlecht. Dann müsste das Gepäck für den Zugteil, der nicht mit Gepäckwagen weiterfährt, aus- und in die normalen Sitzwagen umgeladen werden.

Daher haben die Reisebüros durchaus schlau gehandelt, als sie ihre neuen Wagen in den 50ern gleich mit integrierten Gepäckabteilen konstruiert haben. Zudem haben die Reisenden dann auf längeren Fahrten über Nacht den Vorteil, daß sie jederzeit an ihr Gepäck ran kommen. Gerade über Nacht, wenn man dann mal seinen SChlafanzug braucht, ist das durchaus von Vorteil. Sonst müsste man ja vorher überlegen, was brauche ich im Handgepäck, was erst am Zielort, das will man den Reisenden ja nicht zumuten. (Zumindest damals nicht, würde heute so ein Zug gebaut, würden man das sicher von den Reisenden erwarten )

Gruß
ChristiaN

Bei Apfelpfeil scheint es wohl einen Packwagen gegeben zu haben.
https://flic.kr/p/6uxQ1L

http://www.sebtus.de/dsbv_dm_pm_dk3554.html

https://hellertal.startbilder.de/bild/deutschla...-noerdlingen-am.html

Gruß Günther

Hallo,

Ende der achtziger Jahre habe ich im österreichischen Zell am See einen TUI-Sonderzug bei der Ankunft beobachtet. Er hatte am Zuganfang (hinter der ÖBB 1020) einen DB-Packwagen. Mit dem Zug kamen Skifahrer im Wintersportgebiet an. Die Neubauwagen des TUI-Express hatten ab Werk Stauräume für Gepäck und Ski. Der Packwagen lief hier für größere Gepäckstücke wie z. B. die damals gerade aufkommenden Snowboards mit.

Die Packwagen des Apfelpfeilsverkehrs in den siebziger Jahren waren erforderlich da hiermit in der ganzen BRD Passagiere für Mittelmeerkreuzfahrten eingesammelt wurden. Die "Verschiffung" fand dann z. B. in Genua statt. Heute spielt sich das alles mit Ferienfliegern und Kreuzfahrtschiffen ab.

Für ein Sommerurlaub im Allgäu, Schwarzwald oder im bayrischen Wald mit den Wagen von Scharnow, Hummel und Touropa kam man offenbar mit weniger Gepäck aus. In den fünfziger und sechziger Jahren hatte man auch deutlich weniger Urlaubsanspruch. Das würde erklären warum man hier keine Gepäckwagen einsetzten musste.

Grüße
Markus

Hallo,

herzlichen Dank für eure Antworten. Das war mir nicht bekannt, dass in den Waggons teilweise ein Gepäckabteil war. So wurde der PW eingespart. Gute Idee.

Gruß Philipp