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THEMA: Schweizer Bahnverkehr zusammengebrochen!

THEMA: Schweizer Bahnverkehr zusammengebrochen!
Startbeitrag
Andreas X. - 22.06.05 19:33
Schweizer Bahnverkehr wegen Strompanne zusammengebrochen
22. Juni 2005 18:55 Uhr

Bern (dpa) - Wegen einer Strompanne ist der gesamte Bahnverkehr in der Schweiz zusammengebrochen. Alle Züge stehen nach Angaben eines Sprecher der Schweizerischen Bundesbahnen still. Es habe sich ein «Spannungsproblem» im gesamten Netz ausgebreitet. Die Ursache für die in ihrem Ausmaß «absolut außergewöhnliche» Panne sei noch nicht bekannt.

Chaos im Schweizer Bahnverkehr nach totalem Stromausfall
22. Juni 2005 19:23 Uhr

Bern (dpa) - Chaos im Schweizer Bahnverkehr: Nach einem Stromausfall sind sämtliche Züge auf allen Schienennetzen stehen geblieben. Hunderttausende Menschen sitzen fest. Nach Angaben der Schweizerischen Bundesbahnen hatte es ein außergewöhnliches «Spannungsproblem» im gesamten Netz gegeben. Durch den Stromausfall fielen auch die Klimaanlagen in den Zügen aus. In der Schweiz ist es heute über 30 Grad heiß. Jetzt werden Dieselloks eingesetzt, um die Züge in die nächsten Bahnhöfe zu schleppen.


Quelle: Tickermeldungen von http://www.freenet.de

Beitrag editiert am 22. 06. 2005 19:35.

Haben wohl die Oberleitung nicht sorgfältig verlegt.


Jürgen H.
Was, die SBB haben Dieselloks???

SCNR
Ich brech zusammen!
Vielleicht sollte Ricola sofort ein Spendenkonto einrichten.
Ich habe vier V200 und sechs 232/233/234 (allerdings in DB-Outfit), die ich ausleihen könnte. Der Hamster, der normalerweise meinen Dynamo zu Hause antreibt, steht leider nicht zur Verfügung. Er treibt derzeit die Klimaanlage im Büro an.
Nix für ungut, das ist eine Sch...situation, die man niemandem wünschen sollte. Da wird uns wieder mal vor Augen geführt, wie abhängig wir von Technik sind.
Und die haben sich so eine Mühe für "Schweiz 2000", das neue und absolut klasse Taktsystem gegeben.
Das ist überhaupt keinem zu gönnen, erst recht nicht dem Vorzeige-Bahnbetrieb Europas, Quatsch der Welt.

Hoffentlich wird der Fehler schnell gefunden und behoben. Fehlt nur noch, dass Ober-DB Hartie erzählt, das wäre bei der DBAG nicht möglich....

Npit
Melder eines Schweizer Newstickers:

"SBB-Netz zusammengebrochen - alle Züge stehen still

BERN - Auf auf dem Schweizer SBB-Schienennetz geht nichts mehr. Wegen einem Spannungsabfall stehen im ganzen Land alle Züge still. Gemäss SBB-Angaben sind rund 100 000 Reisende von dem Netzzusammenbruch betroffen.

SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz äusserte sich optimistisch, dass die Panne in etwa zwei Stunden behoben werden könne. Aus noch unbekannter Ursache habe sich ein "Spannungsproblem" über die ganze Schweiz ausgebreitet, sagte SBB-Sprecher Roland Binz im Schweizer Radio DRS.

Das Problem mit der Stromversorgung ist im Tessin zu orten, wie eine Mediensprecherin der SBB gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte. Das Problem ist, dass die Fahrleitungen nicht genügend Spannung aufweisen; statt 15 000 sind es 12 000 Volt.

Wo es mit reduziertem Strom noch möglich sei, würden die Züge in die nächsten Bahnhöfe fahren oder es würden dazu Dieselloks verwendet, sagte Binz.

Wie SBB-Kommunikationschef Werner Nuber gegenüber Radio DRS sagte, waren bis 19.00 Uhr alle Passagiere aus den steckengebliebenen Zügen ausgestiegen. So seien die Reisenden wenigstens an der frischen Luft, sagte Nuber.

Auch das BLS-Netz ist von der Panne betroffen. Die Züge der BLS können ausschliesslich auf ihrem Kernnetz fahren: Zweisimmen-Spiez-Brig sowie Spiez-Interlaken.

Auf dem Netz der Rhätischen Bahn gibt es ebenfalls Probleme mit der Stromversorgung. Die Züge verkehren noch, allerdings mit Verspätungen von rund 20 Minuten.

Die Züge des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) fahren dank unabhängiger Stromversorgung störungsfrei. Die RBS-Busse fahren als Bahnersatz für die ausgefallenen Züge auf dem SBB-Netz."


Mittlerweile geht's langsam wieder vorwärts:

"Bern. AP/baz. Nach einem mehr als zweistündigen Blackout ist der Zugverkehr der SBB um etwa 20.00 Uhr sehr langsam wieder angerollt. Die SBB versuchten, das Netz von Zürich aus wieder aufzubauen, sagte SBB-Sprecher Christian Kräuchi auf Anfrage. Dabei müsse die Spannung aber nicht nur Sektor für Sektor aufgeschaltet werden. Sondern fast Zug für Zug müsse angewiesen werden, wieder loszufahren, weil das Netz zu Beginn sehr labil sei.

Die ersten Züge begannen laut Kräuchi kurz vor 20.00 Uhr am Gotthard wieder zu fahren, und anschliessend wurde der Zugsverkehr im Raum Zürich wieder in Bewegung gesetzt. Ebenfalls bereits mit Strom versorgt war inzwischen wieder der Raum Berner Oberland, wo die BLS in Richtung Spiez - Lötschberg ebenfalls langsam anrollte. Die Ostschweiz blieb zunächst weiterhin ohne Strom."


Gruß, Claus
@Peter W.
bischt ja nur neidisch auf unsere schönen Dieselloks

@Udo E
Spendenkonto brauchen wir glaube ich keines. Die SBB entschädigt sämtliche Reisende finanziell, gemäss Verspätungsklauseln. Schön, dass die Reisenden gelassen reagiert haben.

Ich selbst bin erstaunt wie so etwas passieren kann. Die SBB könnten von uns Analogfahrern auch etwas lernen, dass wir mehrere Blöcke mit mehreren Transformer betreiben )

@Alle
Das läuft jetzt noch gut ab, nicht vorzustellen, wenn es wirklich mal ein zwei ganze Tage lang nichts mehr geht. Dieses mal ist es das Transportsystem und welcher Ausfall wird das nächste Schweiz- oder evtl. Europaweit sein? Schwarzer Bildschirm am Arbeitsplatz wegen Stromausfall?

Hoffen wir nicht, wir haben uns ja zu sehr an......!

unser alltägliches Brot
unser alltäglicher Komfort
unser alltäglicher Luxus

gewöhnt! Amen


Gruss Ricola


Beitrag editiert am 22. 06. 2005 22:32.
Wie ist denn so etwas in diesem Umfang möglich? Die werden doch das SBB-Netz in mehrere Kreise unterteilt haben?! Läuft bei der SBB irgendetwas zentral zusammen, ähnlich der deutschen Netze in Frimmersdorf?

Gruss
Cox
Das finde ich auch merkwürdig, das gleich das gesamte Netz zusammenbricht. War heute anscheinend nicht der Tag der Bahn. Denn die Folgen eines zentralisierten Bahnbetriebes bekamen Reisende heute übrigens auch im Bereich Schwerin zu spüren. Dort schlug gestern währen eines Unwetters ein Blitz in ein Stellwerk ein, was den Ausfall desselben zur Folge hatte. Die Auswirkungen waren enorm. IC´s hatten bis zu 3 Stunden Verspätung, der Nahverkehr brach fast völlig zusammen und Güterzüge wurden, wenn möglich umgeleitet oder abgestellt (wo noch Abstellmöglichkeiten vorhanden waren). Ausserdem gab es noch weitere Schäden durch umgestürtzte Bäume. Es soll sogar ein Dach auf die Gleise gestürtzt sein.
Gruß aus Schwerin  Errel
- der in den Genuß kam,  2,5 Stunden auf freier Strecke in einem VT628 bei knapp 30° zu schmoren (grrr!)
In # 5 der vorletzte Absatz beschreibt in etwa den Netzaufbau nach einen Zusammenbruch. Zuerst werden die Bl, dann die Trafos und somit die Ol zugeschalten und dann sollten auf Auftrag erst die Züge losfahren. So wie ich die Lokfahrer kenne, hat jeder nur den Spannungsmesser im Auge und bei 13,5 kV Fahrdrahtspannung wird losgebrettert! Auch wenns gerade mal nur die Prüfspannung war. Beim nächsten mal könnte man ja Glück haben und den Zug zum Rollen bringen - bis halt die Leistungsschaltern in den Uw's wieder auslösen.
Einer, der lange Jahre mit diesem Phänomen zu tun hatte
@ Gast
Ich habe das mal das Gerücht gehört, daß in früheren Zeiten Lokführer, die den Leistungsschalter schossen, eine Strafe zahlen mußten. Ich glaub, bei der ÖBB. Stimmt das?

Gruss
Cox
@8
An sich ist das Netz der SBB sehr wohl unterteilbar. So sind überall im Lande feste Streckentrenner installiert, welche das Netz in Subnetze splitten. Irgendwas ist aber dennoch schief gegangen und so hats das komplette 16,7 Hz Netz erwischt. Etwas ähnliches gabs vor ein paar Jahren bereits einmal, doch konnte dazumal das Ganze übel auf die Westschweiz besschränkt werden, indem die Übertragungsleitungen zwischen der Deutsch- und der Westschweiz gekappt wurde.
Nimmt mich aber selber wunder, was hier alles schief gelaufen ist.....
uiuiui, da bin ich mal einen Tag auswärts, werde beizeiten fertig, sodass es noch für etwas Hobbyraum reicht vor dem Abendessen, und dann stellt sich raus, dass es (zeitlich gesehen) nicht mehr viele Möglichkeiten gegeben hat, um überhaupt nach Hause zu kommen...

Wie so ein Zusammenbruch geht? Das konnte man doch nachlesen, als letzten oder vorletzen Winter in halb Italien dunkel wurde: Eine Übertragungsleitung schaltete ab. Auf den verbleibenden war dadurch mehr Last, sodass ein Leistungsschütz nach dem anderen immer schneller abschaltete. Irgend sowas könnt ich mir hier auch vorstellen.

Die Stellwerke funktionieren ja auch mit Strom. Diese haben in D (immer oder teilweise?) Notstromaggregate, in CH jedoch nicht. Bei uns sind die Stellwerke an zwei Netze angeschlossen - das öffentliche 50Hz und das bahneigene 16.7 Hz - und wenn eines ausfällt, wird auf das andere umgeschaltet. Oder bei sehr kleinen Anlagen ist eine Pufferbatterie vorhanden, die einige Stunden hinhält. Wenn das nicht reicht und die Netzspannung nicht wieder da ist bis zum Ende der Batterie, fahren eh keine Züge mehr - siehe heute.

Felix
@Felix

Der Stromausfall in Italien war im September 2003, der fast das ganze Land lahm legte:

http://www.taz.de/pt/2003/09/29/a0032.nf/text

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das auch in D passiert. Ein paar größere Stromausfälle gab es hier auch schon, aber meines Wissens noch keine Totalausfälle. Das daraus resultierende Chaos kann man sich jedenfalls vorstellen!

Gruß, Claus
Hallo Jürgen,
bei der alten "Deutschen Bundesbahn" mußten die Lokführer m.W. auch noch bis zu 5 DM für einen sebst verschuldeten Kurzschluß löhnen. War aber in der Regel nur nachweisbar, wenn er nach Überfahren eines El 6-Sig im geerdeten Ol-Abschnitt stehen geblieben ist.

Gruß


Wo liegt Frimmersdorf?
Angeblich soll ein totaler Stromausfall in D sehr unwahrscheinlich sein (noch):

http://216.239.59.104/search?q=cache:UGJlb8OMc7...p;hl=de&ie=UTF-8

Das mag zutreffen, aber eine Garantie ist das natürlich auch nicht (Stichwort: Liberalisierung des Strommarkts).

Gruß, Claus
Bei DSO gibt's natürlich auch schon eine Meldung:

http://www.drehscheibe-online.de/

Oben links unter "Foren" und dann "News". Weiter unten im betreffenden Thread gibt's auch schon Bilder aus Winterthur von Zügen mit Dieselvorspann! Wieder ein paar unerwartete Moba-Zugkompositionen mehr möglich

Gruß, Claus
@12

Auf den verbleibenden war dadurch mehr Last, sodass ein Leistungsschütz nach dem anderen immer schneller abschaltete. Irgend sowas könnt ich mir hier auch vorstellen.

Diese Aussage ist falsch Leistungsschütze sind nur zum Schalten von elektrischer Leistung fähig, aber im Fehlerfall können nur Lasttrenner oder Leistungsschalter den Fehlerstrom zur Auslösung bringen. Bei Hochspannungsnetzen ist meistens nicht die Erhöhung des Stromes das Ausschaltkriterium, sondern die Frequenz 50 Hz bei Bahnstrom ist die Frequenz natürlich 16.7 Hz.Erklärung wenn ein oder mehrere Generatoren die zu einem Netzverbund zusammen geschaltet sind ausfallen, versuchen die noch am Netz befindlichen Generatoren die Frequenz aufrecht zu erhalten, dies führt da zu, dass die Drehzahl des Turbosatzes sich auf über 3000 U/min erhöht. Wen eine Überkritische Drehzahl von circa 3300 U/min erreicht wird kommt es dann zur Frequenznotabschaltung der Generatoren die sich dann fortplanzt bis zum Black out.

MfG. Twingo

Beitrag editiert am 23. 06. 2005 05:54.
Claus,
in # 15 geht es um das Landesnetz, daß von vielen EVU's, wenn auch teilweise im Verbund, betrieben wird.
Die DB hat nur ein Netz, daß mit denen der ÖBB und SBB über speziele Kuppeleinrichtungen verbunden ist. Diese sollen auch einen Supergau unter den einzelnen Netzen verhindern.
@6, Ricola,
wenn eine Störung in einem Streckenabschnitt ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auf diesen Ort beschränkt bleibt. Wenn es aber auf der Starkstromseite eine Störung gibt (in Deinem Beispiel auf der 230 V-Seite), dann nützen die vielen Trafos / Speiesebezirke auch nichts mehr. Oder wenn Du z.B. die Klimaanlage laufen hast, fleissig am Kochen und Waschen bist usw. und deshalb wegen Überlast die Netzsicherung fliegt, dann könnte in Deinem Beispiel nur eins helfen: Rechtzeitg (!) erkennen, dass es zu einer Überlastung kommt und einzelne Verbraucher / Regionen von der Versorgung abtrennen, bevor das ganze Netz zusammenbricht (siehe #11) - oder vorher reichlich überdiemensionieren, was aber Geld kostet. (Jetzt habe ich Dein Bild etwas überdehnt.)

@7, Cox,
das gesamte (fast gesamte ?) Netz der SBB bzw. der schweizer Bahnen wird aus einem landesweiten 132 kV bzw. 66 kV-Verbundnetz gespreist, welches ebenso mit der DB und ÖBB verbunden ist.

@11
Bei der DB gab es auch schon größere Netzausfälle, vor etwa ein/zwei (?) Jahren war etwa halb Bayern betroffen.

@17, Tingo,
mit Deiner Erklärung komme ich nicht klar. Würde sich die Drehzahl auf 3300 U/min erhöhen, dann hätte das Netz eine Frequenz von 55 Hz. Ich meine (bin mir aber nicht sicher), es ist genau umgekehrt der Fall: Bei zunehmender Belastung sinkt die Frequenz leicht, was für das einzelne Kraftwerk das Zeichen ist, die Leistung zu erhöhen, bei steigender Frequenz wird die Leistung wieder reduziert (Schwankung im Promillebereich, bei der Bahn eventuell auch wenige Prozent).

Im Allgemeinen leistet das Verbundnetz gute Dienste, sonst käme es häufig zu lokalen Ausfällen oder geplanten Abschaltungen weil das speisende Kraftwerk bzw. eine Übertragungsleitung ausfällt oder gewartet werden muss. Nur wenn es zu größeren Störungen kommt kann auch ein größeres Gebiet betroffen sein. Es sei denn, sie schaffen es bzw. haben den Mut eine überlastete oder gestörte Region vom Netz zu trennen bevor das ganze Netz befallen ist.

Ist das der Hinweis, wieder zur "guten, alten" Dampflok zurück zu kehren ? ))
Viele Grüße Joni
SBB Medienmitteilung, 23. Juni 2005

Ursache bekannt

Kurzschluss löst Strompanne im Bahnnetz aus

Ein Kurzschluss an einer SBB-Übertragungsleitung in der Zentralschweiz hat gestern Mittwoch in den frühen Abendstunden zum Abschalten mehrerer SBB-Kraftwerke geführt und damit eine fatale Kettenreaktion ausgelöst. Die Stromversorgung des Bahnnetzes wurde in zwei Teilnetze getrennt, im Süden stand zuviel, im Norden zuwenig Energie zur Verfügung. Dies führte bis 17.47 Uhr zum kompletten Zusammenbruch der Bahnstromversorgung. Auf dem Schweizer Normalspurnetz blieben rund 1500 Züge vorübergehend stehen.

Ein Kurzschluss an der SBB-Übertragungsleitung von Amsteg nach Rotkreuz war am Mittwoch um 17.08 Uhr Auslöser eines knapp vierstündigen Unterbruchs der Energieversorgung auf dem Netz der Schweizer Normalspurbahnen (SBB, BLS, RM, SOB und TPF). Die zur ausgefallenen Leitung parallel verlaufende Gemeinschaftsleitung SBB/EWA/CKW, welche den Energietransport aus den SBB-Kraftwerkanlagen in Amsteg, Göschenen und Ritom Richtung Norden sicherstellen, waren zum Zeitpunkt des Kurzschlusses wegen Bauarbeiten direkt unter der Leitung ausgeschaltet. Da die Kraftwerke am Gotthard nach dem Kurzschluss nur noch das Tessin mit Energie versorgen konnten, traten im Stromnetz der Bahn im Süden wegen Überlastung Schutzabschaltungen auf. Dies führte zum automatischen Abschalten der Kraftwerke Göschenen und Ritom sowie des Umformerwerks Giubiasco. Wegen der fehlenden Leistung der Urner und Tessiner Kraftwerke kam es in den folgenden Minuten zunehmend zu Energieversorgungsengpässen auf dem übrigen Schweizer Bahnnetz. Die unstabile Versorgungslage führte um 17.47 Uhr zu einem kompletten Zusammenbruch der Stromversorgung für die Schweizer Bahnen, wie Hansjörg Hess, Leiter Infrastruktur SBB, am Donnerstagmorgen in Bern an einer Medienkonferenz bekannt gab.

Die Energiespezialisten der SBB haben unmittelbar nach dem Stromversorgungszusammenbruch mit dem Hochfahren des Bahnnetzes begonnen. In einem ersten Schritt wurde in den Räumen Zürich/Ostschweiz, Wallis/Westschweiz und Tessin übergreifend Inselnetze aufgebaut, die anschliessend synchronisiert und dann gekoppelt wurden. Anschliessend wurde die Fahrleitung Sektor für Sektor zugeschaltet und die Züge konnten gestaffelt wieder anfahren. Der heikle Aufbau des Stromversorgungsnetzes war um 21.30 Uhr abgeschlossen.

Der Energieausfall hat keine grösseren Schäden an den Anlagen verursacht. Es kam vereinzelnd zu Folgeschäden an Unterwerken sowie an Spannungswandlern, welche Signale und Achszähler mit Strom versorgen. Die Energieversorgung für diese Systeme wurde zwischenzeitlich auf das Ortnetz umgeschaltet.

Rund 200'000 Reisende betroffen

Betroffen vom Zusammenbruch der Stromversorgung waren rund 200'000 Reisende in Bahnhöfen und in 1500 Zügen. Insgesamt sieben Züge blieben in Tunnelabschnitten stecken und konnten innerhalb von maximal 90 Minuten ins Freie gezogen werden. 15 Züge, primär im Raum Zentralschweiz, wurden mit Diesellokomotiven weiterbefördert. Der letzte Reisezug erreichte seinen Bestimmungsbahnhof um 03.43 Uhr. Als Bahnersatzverkehr standen rund 250 Reisbusse im Einsatz.

Güterverkehr ebenfalls stark beeinträchtigt

Massiv beeinträchtigt von der grossen Störung war auch der Güterverkehr. Erste Priorität genoss der CargoExpress-Verkehr, der in den Nachtstunden gut abgewickelt werden konnte. In zweiter Priorität wurde der von Chauffeuren begeleitete Huckepackverkehr der Rollenden Landstrasse in Fahrt gesetzt. In den frühen Morgenstunden warteten noch rund 20 Transitgüterzüge auf die Weiterfahrt. Der Binnen-Wagenladungsverkehr musste diese Nacht komplett eingestellt werden.

Der Bahnbetrieb ist heute Donnerstag gut angelaufen. Es kam nur vereinzelnd zu Zugsausfällen, so z.B. auf den Strecken Luzern–Bern und Zürich–Chur. Die SBB rechnet für heute mit einem grossen Verkehrsaufkommen; Plätze reserviert haben über 1100 Gruppen mit rund 17'000 Schülerinnen und Schülern.

Über 1'000 Kundenbetreuer im Einsatz

Der Stromausfall in der Abendspitze hatte grosse Auswirkungen auf Pendlerinnen und Pendler. Die SBB haben alle personellen Ressourcen aufgeboten, damit die Reisenden so gut wie nur möglich über die aktuelle Lage informiert werden konnten. Die SBB hatten dazu gestern und heute über 1'000 zusätzliche Kundenbetreuer und -betreuerinnen im Einsatz.

Grosszügige Kulanzlösungen – rund 3 Mio. Franken für die Kunden

Die SBB haben im Verlauf der Störung rund 200'000 RailCheck «Sorry» im Wert von rund drei Mio. Franken abgeben. Zusätzlich wurden individuelle Kulanzlösungen realisiert. So hat die SBB über 300 Fahrgäste in Hotels untergebracht und mit Taxis und Bussen die Weiterreise zum Beispiel an den Flughafen ermöglicht. Kunden mit weitergehenden Ansprüchen melden sich beim Kundendienst an den Bahnhöfen oder im Internet über das Kontaktfomular Kundendienst im Internet. Weiterhin steht den Kundinnen und Kunden unter der Nummer 0800 99 66 33 noch bis heute Abend um 22 Uhr eine Info-Linie zur Verfügung.

Die SBB entschuldigt sich nochmals in aller Form bei allen betroffenen Fahrgästen für die grossen Unannehmlichkeiten.


Quelle: http://mct.sbb.ch/mct/medien.htm?cmd=CF4CEF190CC0DA7E31B0383A31B47A1F



Hallo

aber natürlich Haben die Schweizer Dieselloks:

Autor: Ernani
Datum:   22.06.05 19:15

Am 6/6 und Bm 4/4, spanische Loks und Am 843 für den Verschub.

Die Am 6/6 sind aus Zeiten des Kalten Kriegs und für Schnellzugverkehr ausgelegt.

Aus: DSO-News-Forum

Die Am 843 sind nagelneue G1206 BB, die erst letztes Jahr von Vossloh in Kiel geliefert wurden. Wäre eigentlich ne Idee für ne Lackierungsvariante der bekannten Minitrix-Lok.
<Rechtzeitg (!) erkennen, dass es zu einer Überlastung kommt...

...ist nicht unbedingt Glücksache und auch nicht Gegenstand der Teppichetage. Nichts gegen HSG und Co, aber für solche Sachen müssen echte Männer her. Doch das ist leider eine aussterbende Spezie.

Gruss Carlo

PS: Vielleicht sollte man das Nachrüsten alter Loks mit Führerstandsklimatisierung nochmals überdenken...
)
@22
Was willst du da überdenken? Wenn die Übertragungsleitungen zwischen Nord- und Südschweiz dicht machen (siehe Nr.20), geht im Norden ganz einfach der Saft aus.

Ich habe folgendes verstanden: Die Übertragung ist an sich doppelt (also redundant) vorhanden. Leitung A war wegen Bauarbeiten abgeschaltet, das kann vorkommen, Leitung B wurde wegen eines Kurzschlusses abgeschaltet - oder war es bloss Überlast??? Weil Leitung B nun alles allein tragen musste.

Wenn man das dauerhaft lösen will, hilft wohl nur eine Erhöhung der Redundanz, also eine grössere oder eine dritte Übertragungsleitung.

Felix
@langerfelder

Hmm, deine Angaben stimmen so nicht.

Folgende (Strecken-)Dieselloks (Reihen zum Teil nicht mehr komplett) sind vorhanden und können in der Schweiz eingesetzt werden:
Bm 6/6 18501-18516 Bj 1954-1961
Bm 4/4 18401-18446 Bj 1960-1979
Am 6/6 18521-18526 Bj 1976
Am 840 000-039 Bj 199?
Am 842 001-002 Bj 198?
Am 843 001-090 Bj 2004-2005

Bilder gibts hier: http://www.srpc.ch/index.php?action=6&bahn=56&typ=11

Die Loks sind an sich alle Rangierloks, können aber zur Not auch als Streckendiesel eingesetzt werden. Sie besitzen aber alle keine Zugsammelschiene!
Eine wirklicher Personendiesel wäre die historische Bm 4/4'' 18451, welche gestern auch kurz angeworfen wurde.
Die Bm 6/6 18501-18516 sind die Loks, die teilweise durch das Militär mitfinanziert wurden, nicht die Am 6/6.

Gruss iwan
Sehr erfreulich und lobenswert finde ich die Reaktion der SBB:
Entschuldigung der SBB,
1000 zusätzliche Kundenbetreuer,
Service-Telefon,
Bus- und Taxieinsatz,
Reisegutscheine usw.

Hier ist eine weitere (genauere) Beschreibung des Ausfalls enthalten:
http://mct.sbb.ch/mct/050623_stromausfall_medienkonferenz.pdf
Auch sind die Ausbaupläne aufgeführt, einschließlich deren Schwierigkeiten.

Weitere Redundanz kostet jeden Tag Geld (Bau, Zins, Unterhalt) ohne dass es im Normalbetrieb einen Nutzen erwirtschaftet. Im Störungsfall kann sie dafür die Störung beschränken oder gar verhindern, was dann wieder Kosten spart. Im konkreten Fall hätte eine Redundanz n+1 nicht ausgereicht. Denn es trafen zwei Situantionen zusammen (Bauarbeiten und Kurzschluss). Es hätte also mindestens n+2 sein müssen. (Womit die Rechnerei mit n+x an die Grenze kommt).

Für mich heisst das: Wieviel bin ich bereit für Qualität (hier Versorgungssicherheit) zu bezahlen - soll / muss / darf es immer das billigste sein ?

(Ich schließe damit keineswegs aus, dass es die eine oder andere Verbesserung gibt, die kaum etwas kostet.

@22 Was einiges an Strom braucht sind die Klimaanlagen der Reisezugwagen und der Hochgeschwingikeitsverkehr (> 200 km/h).

Viele Grüße Joni
> Weitere Redundanz kostet jeden Tag Geld

Das ist ja das Problem der SBB: Teile der Politik fordern, dass der ÖV weniger Defizit machen müsse - also Sparen. Es wird schon seit einigen Jahren gespart, koste es, was es wolle... Das merkt man dann jeweils wieder an so Tagen, wo man froh wäre um die Redundanz oder den präventiven Unterhalt, der weggespart wurde

Felix
Na und ich dachte schon nur wir Modellbahner haben probleme mit der Elektrik.
Salü zusammen

das Hauptproblem der Stromversorgung der SBB ist, dass sie kein Ringleitungssystem haben, sondern ein Stern-System. Fällt da eine Hauptleitung aus, und ist die Reserveleitung wegen Bauarbeiten ausser Betrieb (wie es gestern der Fall war), kommt es zum Kollaps. Die SBB versucht seit längerem, eine Ringleitung zu erstellen, aber es ist nicht so einfach, neue Leitungen zu verlegen, es hagelt überall einsprachen.
Wenn jetzt bei unserer Anlage mal wieder die Elektonik spinnt, nehmen wir es gelassen, wir "fahren" dann ja streng nach Vorbild.


Mit Gruss

Walo
die arme SBB

es geht weiter mit Pannen.

http://mct.sbb.ch/mct/medien.htm

Gruss Ricola
@25 Joni, Du triffst es genau! Es ist diese eindimensionale kaufmännische Sichtweise, welche zu solchen Auswirkungen führt. Wenn es drei Jahre nicht brennt beginnen Überlegungen die Feuerwehr abzuschaffen.... Ich bezweifle, ob jemand Interesse hat wirklich die kompletten Schadenssummen korrekt und vollständig zu ermitteln. Jedenfalls könnte man mit dieser Summe eine Menge mehr Sicherheit herstellen. Was aber in vier Wochen niemand mehr interessiert.
Insider wissen übrigens, dass bei der DB genau die selben Mechanismen ablaufen. Gruß Bernd


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