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THEMA: Roco ASC 2000 - wohl defekt?

THEMA: Roco ASC 2000 - wohl defekt?
Startbeitrag
Lio - 27.10.22 15:02
Hallo,

ich habe gerade eine Roco ASC 2000 (genau: nicht ASC 1000) bekommen. Eigentlich denke ich, sie ist defekt, aber vielleicht hilft es, etwaig vorschnelles Beurteilen gegenzuprüfen.

So funktioniert sie: https://www.hpw-modellbahn.de/modellbahntrafos...asc2000-Nr-81427.pdf

Ich versorge sie mit 15V~ (Roco-Trafo), also spezifikationskonform.

Nun raste die Lok nach Aufsetzen auf das Gleis einfach mal los, ich hatte Mühe, sie einzufangen. Auf Dauer waren mir (folgend geschilderte) Versuche zu riskant für die Lok und ich schloss ein Multimeter ans Gleis an. Gleis ist ein einzelnes Flexgleis, also keine weiteren Fremdeinflüsse.

Alle Regler auf 0 (vmax, b=Belastungssimulation, t=Timer = hier nicht relevant, v=eigentlicher Geschwindigkeitsregler in der Mitte)

Lok rast los, sobald ich allein b aufdrehe !!!! - vmax ist noch auf 0. vmax auf einen mittleren Wert gestellt, v auf 0, b auf 0. v aufgedreht: Lok setzt sich in Bewegung (gar nicht sanft) und ist sofort auf Höchstgeschwindigkeit.

Nun war mir die Lok zu schade und ich ersetzte sie durch ein Multimeter. Da es nun im Leerlaufbetrieb misst, sind die Werte leicht höher (aber was heißt  hier "leicht" - siehe unten) und eine Regelung des ASC über die Gegen-EMK des Motors würde nicht stattfinden, aber OK.

Alle Regler auf 0: v aufdrehen: springt sofort Richtung 18V. (Widersinning, wenn vmax 0 ist)
Alle Regler auf 0: b aufdrehen: springt sofort Richtung 18V.

Zu sagen ist noch, dass beim Drehen von v im oberen Bereich es etwas lose klang. Nun nicht mehr, aber er ist schwergängiger (nicht viel) in den ersten zwei Dritteln und leichtgängig im oberen Drittel. Wäre für mich auch ein Fehlerindiz.

Ja, es war bei der Klemme WAC wie in der Anleitung vermerkt Pin 4 und 5 gebrückt. Abziehen des Steckers und somit der Brückung brachte keinen Unterschied.

Erwartetes Sollverhalten:
- mit vmax die maximal abgegebene Spannung = Geschwindigkeit eingrenzen, trotzdem voller Regelbereich bei v
- mit b eine Lastsimulation (Beschleunigen/Bremsen) einstellen
- v aufdrehen und die Lok setzt sich langsam in Bewegung

Mache ich einen Denk-/Bedienfehler? Aufschrauben kommt für mich nicht infrage: die Schrauben sind mit Lack gesichert und dann weiß der Händler nicht mehr, ob ich angenommenerweise manipuliert habe oder nicht.

Ich denke, das Teil geht zurück.

Viele Grüße
Frank

FA dürfte der NE556 (555l und die Elektrolytkondensatoren am Ende der Lebensdauer angekommen sein, bzw einer der Transistoren steuert durch - Reklamiere es!

Gruß, Micha
Hallo Micha,

danke für die Ferndiagnose. Wenn in dem Bereich Defekte zu erwarten sind, lass ich wohl besser die Finger von den 30 Jahre alten Geräten - kann mir dann ja auch nachträglich bei zunächst funktionierendem Gerät passieren.

Ich habe erst letzte Woche ein ASC 1000 (und diesmal meine ich wirklich 1000) defekt erhalten und zurückgeschickt. Die üblichen Gebrauchtwarenhändler können oder wollen vorher offenbar nicht testen. Streng genommen stand auch nirgends "getestet und OK", sondern die übliche 1 bis 5 - Bewertung, die sich offenbar oft auf den äußerlich erkennbaren Zustand bezieht.

Viele Grüße
Frank
Hallo,

aufmachen, nach defekten Kondensatoren und Transistoren fahnden.
Vielleicht ist auch bei einem Poti oder bei Kabelverbindungen etwas gebrochen.

Dazu wird mindestens ein Multimeter mit Kapazitäts-Messbereich benötigt und es muss der Schaltplan her sonst ist das nur ein Herumgestocher.

Das ist ein Fall für einen Elektroniker.

Grüße, Peter W
Nabend,

Für einen mittelbegabten Elektroniker ist so ein Ding wohl fix repariert. Aber es wird wohl mindestens ein Oszi brauchen und ein wenig Erfahrung.

Anmerkung zu den Vorrednern: das Lebenszeitende eines NE556 werden wir wohl beide nie erleben, Defekte Elkos hingegen schon. Auf Verdacht alle tauschen erscheint mir abwegig, denn es verspricht keine Heilung, wenn man nicht weiß, was den bis dahin das Problem ist.

Hast Du niemanden im Umfeld, der da Mal einen Blick reinwerfen kann?

Klar, zurückschicken ist immer eine Option, aber wenn man an Ende genau so eine Kiste haben will, wird das ja so nichts werden.

Wie auch immer: viel Erfolg!

Gruß Klaus

Zusatzinfo: Roco ASC-1000 und ASC-2000 arbeiten mit PWM. Also immer "volle Spannung am Gleis". Ich bezweifle, dass man da mit einem Voltmeter was Gscheites messen kann.

Felix
Hallo zusammen,
Ich stimme den Posts von Felix & Klaus zu, allerdings würde ich mir mal die Kondensatoren in den Zeitgliedern anschauen, die könnten schon so weit gealtert sein dass die PWM nicht mehr regelbar ist.
Ohne Schaltplan würde ich mir evtl mal die Applikationsvorschläge der Hersteller anschauen, da ist bestimmt auch sowas mit dabei.

Grüße Dieter
Moin,
aus diesem Alter sind tote Elkos schon optisch zu erkennen, Elektolyt ausgetreten, Gehäuse aufgebläht oder sogar oben oder unten teils offen, um diese Effekte zu sehen brauch man keine große Erfahrung, alle die nicht mehr normal aussehen raus, allerdings sollte der Eine der es ausgelöst hat deutlich zu sehen sein. Wenn das nichts hilft, wird es ein richtiger Fehler in der Elektonic sein, aber die optischen Fehler sind überwiegend.
Gruß
Christoph
Hallo,

kann sein, aber muss nicht sein! Alte Elkos können auch still und heimlich ausgetrocknet sein, oder wenn das Gerät sehr lange nicht an Spannung gelegen hatte dann sind sie womöglich de-formiert (d.h. die interne Trennschicht baut sich ab) und dann ist die Kapazität null. Dann gibt es intern keine stabilen Spannungen, alles brummt und wabert.

Das sieht man mit dem Oszi natürlich am besten, man kann das aber auch mit einem Multimeter im AC-Spannungsbereich feststellen.

Nachdem das Gerät mit PWM arbeitet, wird am Ausgang eine Gegentakt- oder Brückentreiberschaltung sitzen, und wenn die Lok gleich losrast ist es schon ziemlich wahrscheinlich dass die Endstufe oder deren Ansteuerung durch ist.

Grüße, Peter W.
Guten Morgen!

Das man tote Elkos von außen erkennen kann, ist ein Märchen! Erst wenn ein toter Elko, nachdem er schon tot war, nochmal Spannung bekommt, kann es sein, das er aufplatzt und das Problem sichtbar wird. Wenn das Gerät Jahre irgendwo unbenutzt rumlag, dann sieht man das vermutlich nichts. Kommt auch darauf an, ob ein Elko einfach nur Kapazität verliert oder seine Spannungsfestigkeit einbüßt.

Optische Kontrolle bringt also Mal gar nix!

Gruß
Klaus
@klaus

dann hab ich also über 20 jahre geträumt, ich habe nach meiner Ausbildung zum Rundfunk und Fershtechniker in einem reinen Reparaturbetrieb gearbeitet, bis ich mich Selbstständig gemacht habe. Ich weiss nicht wieviel unzählige Male ich diese Märchen erlebt habe, selbst später konnte mann unzählige Male diese Märchen bei PC Motherboards aus den ersten Jahren dieses Jahrhunders sehen.

Gruß
Christoph

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Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name: teppichbahner schrieb am 28.10.22 09:21

Guten Morgen!

Das man tote Elkos von außen erkennen kann, ist ein Märchen! Erst wenn ein toter Elko, nachdem er schon tot war, nochmal Spannung bekommt, kann es sein, das er aufplatzt und das Problem sichtbar wird. Wenn das Gerät Jahre irgendwo unbenutzt rumlag, dann sieht man das vermutlich nichts. Kommt auch darauf an, ob ein Elko einfach nur Kapazität verliert oder seine Spannungsfestigkeit einbüßt.

Optische Kontrolle bringt also Mal gar nix!

Gruß
Klaus



Ich weiss zwar nicht, wie du zu der Erkenntnis kommst ... es ist einfach falsch!
(Wurde über mir ja auch schon geschrieben)

Viele Grüße, Franzi
Hallo,

ja das sind die guten China Becherovkas aus den 2000er Jahren mit dem verwässerten Elektrolyten. Die ASC Geräte sind aber wesentlich älter, Mitte der 1980er. Damals gab es für Consumer Anwendungen keine hochkapazitiven Elkos in kleinen Bauformen und kaum SMD, was die Geräte sehr reparaturfreundlich macht.

Zurück zum ASC 2000:

Im Stummiforum https://www.stummiforum.de/t36008f21-Roco-ASC.html wird 2x ausgeführt, dass ein Tausch der Tantals das Gerät wieder zum Leben erweckt habe. Weiters soll die Schaltung aus 1 axialen Elko, 1 Brückengleichrichter, 3 Transistoren und 1 IC bestehen.

Bedienungsanleitung.
https://www.hpw-modellbahn.de/modellbahntrafos/...asc2000-Nr-81427.pdf
(Hinweis: Das WAC-2000 wurde in dem Dokument für das 2. Quartal 1987 angekündigt!)

Grüße, Peter W.
@Christoph

Wow so komplett geplatzte hatte ich noch nicht,
aber so aufgequollene wie auf deinen Fotos hatte ich auch zu hauf.


Viele Grüße, Franzi
Hallo,

ich bin ja als TO nur noch stiller Zuhörer , aber dass ist ok.

Nur für mich - ihr habt mit euren Elektronikkentnissen und -fähigkeiten eine andere Grundlage - ist der Fall klar, wie ich schon in #2 schrieb.

Die Rücksendung ist eingeleitet, ich mag hier lieber ready to play. Viel Spaß noch und danke für die Mühe der Beschäftigung mit dem Thema.

Viele Grüße
Frank
Hallo

Ich habe für unseren (H0-)Verein bereits zwei- oder dreimal diese Kiste repariert. Meist ist der Leistungstransistor durch, wohl immer wenn man den Trafo am Schienenausgang anschließt.   Die Fehlerbeschreibung des TO passt aber eher nicht zu diesem Fehler.

Eine musste ich, mangels Schaltbild, mit "Brute-Force"-Methode reparieren: Einen IC nach den anderen ausbauen und durch einen neuen (mit Sockel) ersetzen. Jedesmal wieder probieren... Der dritte IC war's!!!

Dietrich
Hi !

Zum Thema Kondensatoren, kann ich auch was beisteuern. Ich hatte mal von Arnold den Dauerbeleuchtungsgenerator im Analogbetrieb im Einsatz, Da mussten alle Blöcke bzw. Halteabschnitte die Trennstellen zur Überbrückung ja mit Elkos bestückt werden. https://de.rs-online.com/web/p/aluminium-elektrolytkondensatoren/9203047

Nach Umbau bzw. digitaler Steuerung habe ich diese eigentlich alle,  so war ich zumindest der Meinung abgebaut. Tja weitgefehlt, so vor 14 Tagen machte ich mal wieder seit langem Fahrbetrieb.

Auf einmal gab es einen Knall wie ein kleiner Chinakracher, und was lag auf dem Boden, genau das Gehäuse des Elkos, da habe ich wohl einen vergessen. Naja nach 22 Jahren hat er sich wohl gedacht, ok genug digitale Spannung durchgelassen

Gruß Thomas

@10

Missverständnis?

Ich sag nicht, daß es keine Elkos gibt, bei denen man es sieht, aber man sieht es eben nicht immer. Vielleicht hab ich mich da unglücklich ausgedrückt.

Ich habe hier jedenfalls aus diversen z.B. Endstufen schon optisch völlig unauffällige Elkos tauschen müssen. Die würde ich heute noch rein äußerlich als Neuware verkaufen können😀

Insofern, und da bleib ich bei meiner Aussage von oben, reicht es eben nicht, einfach nur die offensichtlich geplatzten Elkos zu tauschen.

Gruß Klaus



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