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THEMA: Wie zuverlässig sind die polarisierten Minitrix-Weichen?

THEMA: Wie zuverlässig sind die polarisierten Minitrix-Weichen?
Startbeitrag
Volker_MZ - 29.10.22 22:16
Moin!

Ich möchte mir eine kleine Rangier- und Spielanlage (Nebenbahnendbahnhof mit Fiddleyard) bauen. Da ich den Schaltungsaufwand möglichst gering halten möchte, würde ich gern Minitrix-Handweichen mit polarisierten Herzstücken verwenden, aber vorher würden mich Erfahrungen anderer „User“ dieser Weichen interessieren. Ich wollte die Weichen schon farblich nacharbeiten („altern“) und Einschottern, und habe da Befürchtungen, die interne Elektrik, also Herzstückpolarisierung und Stromversorgung der einzelnen Schienenstücke der Weiche, auch der Zungen, in Mitleidenschaft zu ziehen. Normalerweise verteile ich erst den Schotter trocken, feuchte das dann mit Wasser aus der Sprühflasche an, und verteile dann vorsichtig verdünnten Weißleim mit der Pipette. Da dürfte wohl bei den Minitirixweichen so nicht funktionieren, wie habt ihr es gemacht? Bin für jeden Tipp und jede Erfahrung dankbar.

Volker

Hai Volker ,

Leider muss ich sagen dass diese Weichen sehr empfindlich sind fuer Kurzschluesse beim unabsichtlichem Auffahren der Weichenzuengen : da schmilzt durch hohe Stroeme im Innern die beweglicheKontakte fest und -falls noch extra Pech - das Plastik der Bettung krumm so dass alles noch schwieriger zureparieren  ist .
Dies alles gilt weniger auch fuerFleischmann mitpolarisiertem Herzstueck .

TIPP:
1  Immer die Weichen leicht ausbaubar machen durch VOELLIG verschiebbaren Schienenverbinder .
2  Herzstuecke 100% separat mit Relais ansteuern statt miteingebautem Mechanik und U-formige Drahtverbinder zwischen den Schienen ausnehmen .

Das erste habe ich schon immer gemacht und das zweite - leider erfahrungsgemaess - nach jeden neuen Schmelzunfall undbei neuen Weichen .

Vielleicht hilft Ihnen das .
Rae
Hallo Volker,

analog habe ich da kein Probleme mit. Habe sich auch mit der Stoppweichenfunktion in Verwendung.
Unabsichtliches Auffahren ist da noch nicht vorgekommen oder hat keine schaden hinterlassen, zumindest habe ich da bis jetzt keine Ausfall zu vermelden. Analog sind da auch nur 1,1A am Gleis, Digital auch schon mal gerne an 3A. Im Kurzschluzßfall ist das für die Umschalter in den Antrieben dann schon zu viel: Aber ob da externe Umschaltrelais mit den 3 A so ohne weiteres klar kommen, ich weiß es nicht.
  
Beim Einschottern halt darauf aufpassen das kalt kein schotter in die Weiche und / oder den Antrieb kommt, da gilt auch für den Schotterleim den man verwendet.
Für die arbeiten mit der Sprühflasche, vielleicht die Weiche soweit es geht abdecken, das nur die zu befeuchteten stellen auch feucht werden.

Gruß Detlef
Hallo,

nicht die absolute Stromstärke sondern die Dauer des Kurzschlussstroms macht die Musik.
Im Digitalbetrieb fließt der Strom nur für den Bruchteil einer Sekunde, egal wie hoch, da erwärmt sich nichts und geht nichts kaputt.

Das Problem sind die klassischen Analogtrafos mit den trägen Bimetall-Sicherungen.

Grüße, Peter W
Hallo;
Die Weichen sind verglichen mit den normalen und Fleischmannweichen sehr empfindlich, fünf von 15 eingebaut auf der Ausfahrseite des Schattenbahnhofs sind durch Kurzschluss im Laufe der 5 letzten Jahre defekt geworden, auf der anderen Seite funktioniert alles normal. Die Reparatur des meist festgeschmorten Kontaktes ist recht kompliziert.
Gruß Jürgen
Hallo Volker,
die polarisierten Minitrixweichen sind leider extrem empfindlich gegen Kurzschlüsse. Fährt man eine Weiche versehentlich auf, ist die Kontaktmechanik in der Weiche schnell durch Überhitzung irreparabel beschädigt.

Zudem hat die Optik nichts mit einer Weiche beim Vorbild zu tun.

Viele Grüße,
Mathias
Danke für eure Erfahrungsberichte, klingt für jetzt nicht so recht überzeugend. Mal sehen, vermutlich werde ich wohl doch Peco-Weichen nehmen, auch wenn da die Polarisierung aufwendiger ist.

Volker
Hallo Volker,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

vermutlich werde ich wohl doch Peco-Weichen nehmen, auch wenn da die Polarisierung aufwendiger ist.



Es gibt da zwei Aspekte bei Peco die aus der Praxis heraus zu beachten sind.
- der Digitalschnitt mit Trennung Herzstück zu Weichenzunge und anschließender Verbindung zwischen Außenschiene und Schiene mit beweglicher Weichenzunge
- Einspeisung der Fahrspannung am Herzstück je nach Stellung der Weiche

Zum ersten Punkt gibt es ausreichende Informationen hier im Forum durch die Suche ... lästige Arbeit, aber Peco hat m.W. da nicht in der letzten Zeit irgendwas verändert, daher empfehlenswert.
Zum zweiten Punkt meine Erfahrung - viele verwenden Servos für den Weichenantrieb, da ist die Herzstückpolarisierung meistens nicht in der Grundausstattung dabei - daher bei Servo die Varianten gut vergleichen was Preis/Leistung angeht.
Als Alternative kann ich aus dem Betrieb einer privaten Anlage und von Modulen der N-Bahn Freunde München noch die Fulgurex-Motorantriebe empfehlen - nicht die leisesten Lösung, aber auch nach 20 Jahren erfüllen die immer noch ihren Zweck ... ab und zu ein Tropfen Öl ins Lager des Motors und im schlimmsten Fall mal die Schalter reinigen, mehr gibt es da nicht zu bemängeln. Dazu noch eine Info zur Ansteuerung der Stellschwelle mit Fulgurex - über einen Umlenkhebel aus dem Modellbau kann man die Antriebe weiterer weg von der Weiche platzieren, damit man besser rankommt. Sieht dann so wie im angehängten Bild aus - 30cm und mehr laufen problemlos. Das Herzstück bekommt dabei erst in Motor-Endstellung die passende Fahrspannung und im Stelltisch braucht man nur einen zweipoligen Umschalter ... wenn gewünscht kann auch eine echte Rückmeldung (analog/digital) am Motor abgegriffen werden, denn die unteren beiden Mikroschalter liefern nach dem abschalten der Motorspannung auf der anderen Kontakthälfte gleich noch Spannung für die Anzeige der Stellung bzw. der Weichendecoder bekommt es als Rückmeldung der Endstellung angeklemmt. Bei Bedarf kann ich gern noch mehr zum Einbau/Aufbau der Fulgurex-Motoren weitergeben ...

Schöne Grüße
Peter

PS. nur bei Peco gibt es eine Y-Weiche und eine "vernünftige" Bogenweiche ...

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Hallo Volker,
Wen man die "Denkfunktion" aus analogen Zeiten, und dafür wurde die Weiche gemacht, anwendet, dann verstehe ich nicht, wie man die Weiche auffahren  kann.
Brücke ausbauen und Gleisunterbrecher reichen doch um sicher zu fahren!
Ansonsten kann ich für die von mir verwendeten Mtx-Weichen Bj2021 nur reklamieren, dass die Zunge bisweilen ungenau an lag. Aber dafür hat man ja Werkzeug da.
Gruß Sven
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

vermutlich werde ich wohl doch Peco-Weichen nehmen, auch wenn da die Polarisierung aufwendiger ist.



Na ja, bei leitendem Herzstück braucht man ja eigentlich nichts zu machen, Polarisierung macht die Weichenbacke ja selber.
In wie weit und lang Zuverlässig, dazu gibt es hier ja unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Sauberkeit und Wartung ist hier wohl das Stichwort.

Gruß
Frank
Hallo Volker, hi @all in die Runde,

ein Aspekt der Mtx-Weichen, der offensichtlich noch niemandem aufgefallen ist oder niemanden (außer mir...) stört: wenn man die Weichen einbaut, sollte man auf jeden Fall den Platz unter dem Blech ein Stück weit entfernen! Also je nach Werkstoff bei Holz/Sperrholz beispielsweise die obere Schicht mit dem Stechbeitel auf Größe des Bleches entfernen! Oder bei Gleisbett entsprechend mit dem Messer dort eine Schicht abnehmen. So daß die Weichen gerade aufliegen! Denn es kann durch zu kräftigem Anschrauben/-nageln der Weiche dann durchaus Druck aufs Blech entstehen, der die Mechanik blockieren/behindern kann. Zudem wölben sich die Weichen dann auch gerne mal, was einer Berg- und Talbahn gleicht! Also Platz unter dem Blech freimachen, dann liegen die Weichen glatt auf und sind so weit problemlos.
Ich habe auch welche eingebaut, allerdings mit Umbau auf Polarisierung des Herzstückes und Entfernen der Stelleinheit. Da gab's mal eine Anleitung im Netz dazu, leider ist die Seite nicht mehr online. Ich müßte die Anleitung aber als pdf haben.

Grüße
Roland
@11 Roland, vielleicht ist es nicht oft mit Minitrix Weichen erwähnt, aber bei Fleischmann Piccolo Weichen
gibt es auch dieses Blech und das ist schon mehrmals erwähnt worden. Natürlich fällt sowas auf
Selber habe ich nie was ausgebeitelt unter den Weichen... einfach die anschliessenden Gleise nicht zu fest genägelt.
Und die Weichen selber natürlich auch nicht.

Gruß, Victor
..zumindest für den Übergang von Mtx auf Roco kann ich das bestätigen. Leider habe ich für die "Gegenprobe" kein Mtx Gleis lose herumliegen. Mein Händler führt das Mtx-Gleis garnicht, da es ja die Alternative gibt und damit muss sich Mtx auch strecken, wenn das Gleis wieder gelistet werden soll.
Ich empfehle unter die Gleise bis zur Weiche zugeschnittene Schottermatten von Heki zu legen, dann gleicht sich der Höhensprung aus. Anbei Makroaufnahme aus dem SB...
Gruß Sven

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Hallo zusammen,

also bei mir sind die Dinger eigentlich recht zuverlässig und haben auch nicht wenige Kurzschlüsse (der Narr vor der Anlage...) bislang gut überlebt. Gut, ich fahre auch mit der MS2 + Gleisbox, die ja automatisch abschaltet (aber dabei wohl nicht gerade für ihre Schnelligkeit bekannt ist).

Also zum problemlosen Betrieb würde ich diese Weiche damit schon empfehlen (natürlich alles beachten, was oben wegen des Bodenstücks gesagt wurde).

Geschottert habe ich jedoch nicht; im Minitirx-Ratgeber (kostenloser Download bei Minitrix) steht dazu etwas (-> welche Stücke nicht geschottert werden dürfen).

Viele Grüße
Hans

Moin Sven,

Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name:

Wen man die "Denkfunktion" aus analogen Zeiten, und dafür wurde die Weiche gemacht, anwendet, dann verstehe ich nicht, wie man die Weiche auffahren  kann.



was nützt diese Denkfunktion, wenn geschobene Wendezüge oder Triebwagen mit Antrieb mitten im Zug (ICE4 von Kato) auf die Weiche fahren?

Gruß
Kai
Hallo,

auf meiner Anlage habe ich komplett MTX Weichen verbaut, im sichtbaren Bereich 15° mit Polarisierung, im "Keller" sprich SBhf sogar 24° und habe damit (bisher ...) keine Probleme. Wobei viele dieser Weichen (inkl. Antriebe) schon 20+ Jahre alt sind da sie von einer früheren Anlage kommen.

Der Hinweis unter der Weiche den Untergrund etwas zu senken damit die Weiche frei liegt ist allerdings angebracht ... das habe ich und mache ich bei allen Weichen. Übrigens auch bei den beiden (uralten) Roco-Weichen die auch verbaut sind und bestens funktionieren.

Wenn die Weichen ohne Aussparung im Untergrund verbaut werden klemmt der Mechanismus zur Umschaltung  schon mal wg. dem Druck auf die Metallplatte.

Viele Grüße
Mike
Hallo,
ich kann mich da voll und ganz hinter Mike's Aussagen in #16 anschließen. All die verbauten, bei mir 15 Grad Weichen klappt es prima. Gleise und Weichen sind eingeschottert. Angetrieben werden die Weichen meist mit Roco und Hoffmann Unterflurweichen. Die wenigen mit Oberflurweichen funktionieren ebenfalls einwandfrei
Gruß
H-W
Hallo Kai,

daran, dass Züge geschoben werden könnten oder gar ein ganzer Zug von vorn bis hinten zur Stromversorgung herangezogen wird, hat sicher im Jahre R1 vor 50 Jahren noch keiner gedacht.  Man müsste glatt mal gucken was überdies die NEM dazu sagt 🤔

Allerdings ist das Betriebskonzept der Analogbahner in der Regel auch nicht darauf angelegt gleichzeitig dutzende Züge brausen zu lassen, sondern man blockt ganz bewusst nur den Zug den man von Start bis Ziel beobachten möchte.

Insofern gibt es bei mir im Schattenbahnhof zwei Gleise und im oberirdischen Bahnhof je Richtung ein Gleis, welche auf Grund der Steuerung vornehmlich von den Triebwagen- oder Wendezügen zu nutzen ist. Oberirdisch denken die Pecoweichen ja ohnehin nicht mit,  nur unten ist der Komfort - "Weiche stellen und (sichere) Ausfahrt" - eben unübertroffen....

Gruß Sven

Moin Sven,

alles ist relativ, der ET 420 von Arnold aus den 70er Jahren hat mein Konzept mit den Halteabschnitten im Bahnhof auch als nicht ausreichend erscheinen lassen, da dort der Antrieb in der Mitte ist...

Gruß
Kai


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