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THEMA: Mikrokurzschlüsse bei Arnold-Weichen im Digitalbetrieb

THEMA: Mikrokurzschlüsse bei Arnold-Weichen im Digitalbetrieb
Startbeitrag
Elmar W. - 05.11.22 22:12
Hallo!

In Arnold-Weichen sind die Weichenzungen mechanisch und elektrisch zu einem Mittelstück zusammengefaßt. Die Folge ist, daß beide Zungen-Schienen immer dieselbe elektrische Polarität haben, nämlich die des Gleises, an dem eine der Zungen anliegt. Dort, wo die Zunge nicht anliegt, fahren die Räder der Fahrzeuge durch einen Zwischenraum, an dessen beiden Seiten verschiedene Polarität anliegt. (s. Bild grüner Kreis) Sobald ein Rad die abliegende Weichenzunge berührt, entsteht kurzzeitig ein Kurzschluß. Im Analogbetrieb blieb das ohne Wirkung, das Digitalsystem dagegen reagiert sofort. Das Phänomen tritt unabhängig von der Fahrtrichtung auf.

Ich habe das Problem bisher dadurch gelöst, daß ich die Spurweite der Radsätze auf 7,8 mm erweitert habe. Die Radsätze fast aller Hersteller - übrigens auch Arnold - sind "out of the box" so eingestellt, daß sie die Kurzschlüsse auslösen. Mit dem genannten Innenmaß tritt das Problem nicht mehr auf.

In der Vergangenheit habe ich schon hunderte Radsätze geweitet. Es gibt allerdings Fahrzeuge, bei denen es nicht möglich ist, die Räder auf den Achsen zu verschieben (z. B. ASM), oder bei denen es zumindest schwierig ist (z. B. Dampfloks). Deshalb suche ich nach einer Möglichkeit, außen an den Enden der Weichenzungen Isolierungen anzubringen.

In einem Versuchsaufbau habe ich schmale Tesafilm-Streifen an die Weichenzungen geklebt. Das war von der Wirkung her erfolgreich. Allerdings stelle ich es mir sehr mühsam vor, bei über hundert Weichen solche Klebestreifen anzubringen, zumal die meisten Weichen unter Oberleitung liegen. Deshalb habe ich Versuche mit Nagellack gemacht. Der isoliert und härtet schnell aus. Und er ließe sich mit einem feinen Pinsel auch durch die Oberleitung hindurch auftragen. Für diesen Zweck wird er allerdings nicht hart genug. Nach einigen zunächst problemlosen Überfahrten hatten die Spurkränze der Räder die Lackschicht abgetragen.

Nun meine Frage: Kann mir jemand von Euch einen Lack empfehlen, der elektrisch isoliert und gleichzeitig so hart ist, daß er nicht von den Rädern abgerieben wird? Oder hat jemand noch eine ganz andere Idee?

Ich danke Euch schon im Voraus für Eure Anregungen.

Herzliche Grüße
Elmar

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Elmar,
das Problem ist bekannt, aber dass fast alle Hersteller die Spurweite ihre Räder falsch eingestellt ausliefern wäre neu. Es ist mir bei Arnold Weichen auch passiert aber selten. Sind die Zungen ihrer Weichen verbogen?
cheers
Norman
Hallo Norman!

Hier im Forum ist immer von einem Standard-Innenmaß von 7,4 mm die Rede. Dieses Innenmaß ist bei den meisten Fahrzeugen wohl richtig eingestellt. Es reicht aber nicht für die Arnold-Weichen.

Wenn die Mikrokurzschlüsse nur bei einer Weiche auftreten würden, würde ich natürlich prüfen, was an dieser Weiche nicht stimmt. Sie treten aber bei allen Weichen auf. Ich glaube kaum, daß ich über 100 Weichen mit verbogenen Zungen habe.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo Elmar,

was die 7,4mm angeht, egal wie oft hier im Forum darüber als Standard maß geschrieben wird, es ist es aber nicht.
es ist das untere Mindestmaß, oben lieget bei 7,6mm, da liegt der ideale Wert doch eher in der Mitte bei 7,5mm.

Das ist auch das Maß meiner alten Spurmaßlehre von Fohrmann - die neuen werden wohl mit 7,4mm angegeben - aber warum?
Radsätze von Thomschke habe auch das Maß von 7,5mm

Mein Fahrzeuge haben auch in der Regel alle 7,5mm (wenn ich die selber einstelle von 7,45mm bis 7,55mm), mit stark nach unten oder oben abweichenden Werten hatte ich schon Probleme auf Minitrix Gleismaterial.

Von den ausgetauschten alten Radsätzen, noch mit ein- oder beidseitig Plastikradscheiben, liegt der größte Teil auch bei 7,5mm, Ausreißer von 7,3mm bis 7,6mm habe ich spontan aber auch gefunden.

Von daher versuche mal eine Wert von 7,5mm.

Gruß Detlef
Ich bin mal auf die Lösungsideen gespannt, denn ich habe das gleiche Problem mit den PECO Kreuzungsweichen. Arnoldloks (BR 05 und V200) machen bei mir die Schwierigkeiten.
Gruß
Mike
Hallo Elmar
Das Problem tritt bei alten Arnoldweichen auf, bei denen die Zungenschienen nicht gleich nach der Stellschwelle enden sonderm noch ca 5mm weitergehen.
Schau mal, ob Du dort solche Weichen verbaut hast.
Lg Peter
Elmar,

bitte nicht steinigen für den jetzigen Beitrag.

Das Material der Weichenzungen ist ja recht massiv.
Statt die Radstände zu vergrößern, eher die Weichenzunge an den kritischen Punkten durch seitliches Abschleifen einkürzen, also in der Breite verringern.
Ist natürlich auch wieder eine Sauarbeit bei so vielen Weichen, die auch noch teils schlecht zu erreichen sind.
Nur so eine Idee.

Gruß aus Nordertown

PS: andere Alternative... Downgraden auf analog oder Upgraden mit Weichen anderer Hersteller
Hallo EXITUS
Die Idee

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Statt die Radstände zu vergrößern, eher die Weichenzunge an den kritischen Punkten durch seitliches Abschleifen einkürzen, also in der Breite verringern.



Ist gar nicht mal so schlecht. Hilft mir zumindest bei meinen Kreuzungsweichen von PECO. Es kann ja nicht viel sein, was abzutragen ist. Mit einer kleinen Feile müsste das machbar sein. Ich Probiere es mal aus.
Gruß
Mike
Hallo zusammen,

das gleiche Problem hatte ich auch:

Es gibt Arnold-Weichen mit kurzen und mit langen Weichenzungen. Bei allen langen trat das Problem auf, die habe ich ausgetauscht.

Bei den kurzen gibt es ebenfalls 2 Varianten: Manche haben dort, wo du den grünen Punkt auf deinem Bild markiert hast, einen größeren Zwischenraum. Diese funktionieren ebenfalls ohne Kurzschluss beim Befahren. Auch hier half nur der Austausch der Weichen mit kleinerem Zwischenraum.


Viele Grüße
Roderick

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Sie treten aber bei allen Weichen auf. Ich glaube kaum, daß ich über 100 Weichen mit verbogenen Zungen habe.


Wenn dann die nachfolgende Situation zutrifft...
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das Problem tritt bei alten Arnoldweichen auf, bei denen die Zungenschienen nicht gleich nach der Stellschwelle enden sonderm noch ca 5mm weitergehen.


...dann hast Du ein echtes Problem und viel Arbeit. Das wäre ein massiver Eingriff in die Weichenhardware.
Hallo zusammen,

ich fahre Peco55 und viele meinen ja, dies geht nur mit Digitalschnitt. Das zu Grunde liegende Problem ist mit dem der Arnold Weichen identisch.

Als erstes habe ich festgestellt, daß es Weichen gab, bei denen es das Problem öfter gab. Hier half es, einfach die Weichenzungen etwas zu biegen. Die Fertigungstoleranzen bei Peco ist da recht breit.

Dann war schnell klar, daß es Fahrzeuge gab, die ebenfalls deutlich öfter das Problem verursachten. Das Radsatzmaß war aber meist in Ordnung. Sehr oft waren es die Vorlaufsachsen von Dampfloks, bei denen die Achse quer im Gleis läuft. Dabei war für Lösung denkbar einfach: einfach die Innenseite der Räder lackierten. Nach dieser Isolation hab es keine Kurzschlüsse mehr.

Die Innenseite der Radscheibe einfach mit Rostfarbe zu lackierten, hat letztlich bei allen übrig gebliebenen Kurzschlussproblemen geholfen.

Größere Veränderungen an Weichen und Kreuzungen braucht es einfach nicht. Weder Digitalschnitt, noch ein Abschleifen oder Kürzungen an Weichenzungen.

Gruß
Klaus

Hallo!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Einige Ideen klingen zwar plausibel, sind aber für mich schwierig bis gar nicht realisierbar. Ein Austausch der Weichen z. B. ist nicht möglich. Das wäre ein Projekt, das meine Möglichkeiten übersteigen würde, ganz abgesehen von der Tatsache, daß neue Weichen fast nicht mehr zu bekommen sind. Das Dünner-Schleifen der Weichenzungen wäre vielleicht an manchen Stellen machbar, allerdings dürfte mich da die Oberleitung vor einige Probleme stellen.

Die Idee von Klaus, die Radsatz-Scheiben von innen mit Farbe zu isolieren, ist am leichtesten für mich machbar. Ich habe dazu allerdings einige Rückfragen:
Wieso gerade Rostfarbe? Die enthält Eisenpigmente. Sind die nicht auch leitend?
In einem Angebot zu Rostfarbe las ich, die sei nicht abriebfest. Gibt es da evtl. eine abriebfestere Farbe?

Ich danke Euch herzlich und bin gespannt auf weitere Anregungen.

Herzliche Grüße
Elmar
Moin Elmar,

Vielleicht mit UV aushärtende Nagellack?
Habe aber kein Erfahrung damit.

Grüße aus Assen (NL)
Jan
Zitat

Wieso gerade Rostfarbe?



Weil die Farbe von Eisenbahnrädern nun ganz einfach die Farbe von Rost ist. Und nein, die Pigmente in den gängigen Modellbahnfarben sind nicht aus metallischem Eisen Natürlich können alle Farben, die irgendwie rot oder gelb oder schwarz aussehen, auch Eisenoxid-Pigmente enthalten, dies macht aber die Farben in keiner Weise leitfähig. Also nur zu, einfach mal an einem Fahrzeug testen.

Bei mir mußte ich bisher kein Rad nachlackieren. Die Farben scheinen ausreichend abriebfest zu sein. Verwendet habe ich entweder Revell Email oder auch mal Airbrushfarben. War alles bisher ausreichend.

Falls Du für 1000Volt isolieren möchtest, kannst Du spezielle Elektro-Isolier-Lacke nehmen, Kontakt 70, nur zum Beispiel. Einfach auf ein Stück Karton sprühen und dann mit dem Pinsel auf die Radinnenseite. Scheint mir allerdings etwas übertrieben... Für noch schwerere Fälle ließen sich auch Isolierscheiben aus der Elektronik verwenden. Damit isoliert man Halbleitergehäuse gegen Kühlkörper usw. Die haben Durchschlagsgrenzen von 10kV und mehr. Bei Spur N sollten die 16 oder vielleicht 20 Volt sicher von jeder Art von Modellbahnlack sicher genug isoliert werden...

Gruß
Klaus

Hallo Klaus!

Vielen Dank! Da ist viel Neues für mich dabei. Ich werde das ausprobieren.

Herzliche Grüße
Elmar
Hallo

Radsatzinnenmaß 7,4 oder 7,5 mm?
Beides ist richtig.
Woher kommt die Verwirrung? Die NEM wurde geändert.
- Frühere NEM-Ausgaben nannten den Wert: 7,4 mm (+0,1 mm Toleranz). Viele Hersteller stellten ihre Achsen auf 7,4 mm ein, manchmal auch mit unzulässigem Untermaß! Auch die Fohrmann Spurmaßlehre hat genau 7.4 mm.
- Die aktuelle NEM gibt als Wert 7,5 mm (+- 0,1 mm Toleranz vor). Die meisten Hersteller liegen inzwischen im Bereich 7,4 bis 7.5 mm, eher selten bei 7,5 - 7,6 mm.

Dies alles sind meine Beobachtungen aus den letzten 30 - 40 Jahren N-Bahnerei.  

Meine Ansicht: Gleismaterial, das nicht mit normgemäßen Radsätzen (7,4 - 7,6 mm Innenmaß) klar kommt, muss nachgearbeitet oder ausgewechselt werden. Alles andere führt zu endlosen Inkompatibilitäten. Mir ist klar, dass einige Personen Schwierigkeiten haben, diesen Standpunkt zu akzeptieren. Aber schließlich will ich auf meiner Anlage auch mal Gastfahrzeuge fahren lassen können. Auch meine Fahrzeuge sollen mal wo anders fahren können und sich auch ohne spezielle Probleme mal verkaufen lassen.

Dietrich
Wenn man das alles so liest, stellt man sich die Frage:

Wozu gibt es Normen, wenn sich keiner daran hält?

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Aber schließlich will ich auf meiner Anlage auch mal Gastfahrzeuge fahren lassen können. Auch meine Fahrzeuge sollen mal wo anders fahren können und sich auch ohne spezielle Probleme mal verkaufen lassen.



Das bringt es doch auf den Punkt!

Um auf das Ursprungsproblem zurück zu kommen.
Arnold hat damals (als Spur N Pionier) die zukünftige Digitalsensibilität noch nicht auf dem Schirm gehabt.

Gruß aus Nordertown
Ich habe das Problem, das übrigens auch im Analog betrieb auftritt, wenn man die Weichen langsam befährt, durch etwas Sekundenkleber an den Zungenrückseiten gelöst, den ich vorsichtig mit einem Zahnstocher aufgetragen habe. Das hat das Problem gelöst.

Volker


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