THEMA: Schmalmastsignal mit 2 Flügeln

Hallo zusammen,
wie Ihr sicherlich wisst werden in Gleiszwischenräumen bis 4,50 Meter Gleisabstand keine Signale mit Gittermast aufgestellt, sondern Signale mit Schmalmast.
Hier wird es für uns N-Bahner schwierig. Ein Schmalmastsignal gibt es nur als Bausatz von Schneider. Ein Großserienmodell (z.B. Viessmann) gibt es nicht. Zum Trost: Es gibt zwar von Viessmann ein Schmalmastsignal in HO, das kann man aber getrost vergessen, denn da wurde nur die Form des Mastes nachgebildet, die Breite ist aber wie beim Signal mit Gittermast. Also nur ein Pseudo-Schmalmastsignal. Das Gleiche gilt für Märklin. Also sind die H-Nuller nicht viel besser dran als wir. Um ein vernünftiges Signal mit Schmalmast zu bauen, muss man auf das Signal von Weinert zurückgreifen.
Nun ist der Bausatz von Schneider zwar recht preiswert, aber er hat zwei gravierende Nachteile:
1. Es gibt ihn nur mit einem Flügel. Da diese Signale aber häufig in Bahnhöfen stehen, sind zweiflügelige Signale häufig anzutreffen.
2. Der Bausatz ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, besonders die Mechanik des Flügels und der Blenden ist wenig überzeugend. In einem Youtube-Video hat mal jemand versucht, so einen Bausatz zusammenzubauen, er ist daran gescheitert.
Nun habe ich mir überlegt, die ganze Mechanik zu vergessen und nur den Mast zu verwenden und alle übrigen Teile wie Flügel und  Blenden von Weinert zu nehmen.
Der Mast besteht aus zwei Teilen die zusammengelötet werden, das Signal hat so eine Breite von 0,6mm. Die linke Mastseite habe ich da, wo sich die Lagerzapfen der Blenden befinden aufgetrennt und dort ein 0,3mm Draht eingelötet. Auch an der Stelle, wo sich der Umlenkhebel befindet wurde so verfahren. Für die Lagerzapfen der Flügel habe ich auf der linken Seite zwei Löcher gebohrt und einen um 90° gebogenen 0,4-mm Draht eingelötet. Man könnte den Draht auch direkt an den Mast löten, aber das sieht nicht so schön aus. Durch diese Position des Zapfens links neben dem Mast bekommen die Flügel ihre typische Position, was besonders beim unteren Flügel auffällt: rechts ist er bündig mit der rechten Kante des Mastes, links steht er über. Die Drähte stammen übrigens alle aus dem Bausatz von Weinert.
Dann erfolgt die Montage der Flügel und Blenden nach der Anleitung von Weinert.
Der Umlenkhebel liegt beim Schmalmastsignal ziemlich markant quer zum Mast. Damit er eine Führung hat und nicht schlackert, habe ich an dem Loch, wo der Zapfen durchkommt zwei Unterlegscheiben aus dem Weinert-Bausatz geklebt. Eine ziemliche Fummelei ist der Draht vom Umlenkhebel zum unteren Flügel, er muss exakt die richtige Länge haben, da sonst der Flügel nicht die richtige Position hat. Diese Schwierigkeit hat man aber auch beim Weinert-Signal mit gekoppelten Flügeln. Schließlich ist die Mechanik die gleiche, nur dass da der Hebel an der Seite des Mastes sitzt.
Das Mastschild habe ich aus dem Mastschild des Weinert-Bausatzes geschnitten. In der Anleitung von Schneider steht da etwas sehr Lustiges: Man soll sich dort aus der Papierschablone das Mastschild zurechtschneiden, und zwar 1,5mm breit! Man baut also mit 0,6mm einen maßstäblichen Mast und soll sich diesen Effekt dann mit einer 1,5mm breiten Mastblende kaputtmachen. Wirklich sehr sinnvoll!
Die Mastblende ist gleichzeitig die Fixierung des Umlenkhebels. Das Gewicht musste ich dort etwas flacher feilen, denn es geht dort sehr eng zu.
Lackiert habe ich den Mast mit Revell 67, das ist ein schmutziges Grün, dass den Eindruck eines schon viele Jahre alten Mastes gut wiedergibt.
Dies ist nun mein Erstlingswerk, ich wollte probieren ob die Kombination Schneider/Weinert möglich ist. Und es ist möglich!
Ich brauche noch mehr solcher Signale, nun kenne ich aber schon die Klippen und werde dann optimistisch an den Bau der anderen Signale gehen.
Der Mast hat übrigens eine Höhe von 8 Metern, den Mast aus dem Bausatz habe ich entsprechend gekürzt. Dieser hat eine Höhe von 10 Meter.

Gruß, Thomas


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