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THEMA: Bogenweichen- und sonstige Gleisgeometrie

THEMA: Bogenweichen- und sonstige Gleisgeometrie
Startbeitrag
VictorPM - 08.01.23 21:01
Bogenweichengeometrie

Guten abend an allen Interessierten,
Hier wie versprochen ein längerer Beitrag über Bogenweichen.

Zuerst möchte ich geometrisch saubere Bogenweichen zeigen. Die sich an allen Enden bündig und ohne Verdrehungen oder Knicke im Gleisverlauf verbinden lassen.
Solche Bogenweichen gibt es, nur nicht in N soviel ich weiß. Arnold N Bogenweichen hätten es sein können – aber wenn die wirklich so sind wie im Anyrail Bibliothek, dann fallen sie doch raus. Während z.B. Märklin H0 schon über 60 Jahre geometrisch saubere im Programm hat.

Als Gleismaterial in meinen Vorbilden habe ich Minitrix gewählt, weil man damit das Märklin System bildlich nachahmen kann. Die Elemente sind R1 und R2 Bogen 30°, und das gerade Gleisstück das den Parallelabstand lang ist.

Bild 1 zeigt was man braucht für eine geometrisch saubere Verbindung zwischen zwei 90° Bogen im Parallelabstand. Da gibt es nämlich nur EINE Möglichkeit:
Nochmal ein ganzer 90° Bogen R1, um den Parallelabstand versetzt. Im Bild 1 rechts, in rot.

Bild 2 links zeigt dann den einfachen Trick dieses Systems: 2 Bogen R2 30° kann man ersetzen durch 2 Bogen R1 30° plus den geraden Parallelabstand.
Es zeigt auch gleich die Nachteile: der kontinuierliche Außenbogen R2 ist weg, man knickt nach innen. Unschön, und der Parallelabstand wird reduziert.
Aber, man hat kompakte 30° Weichen in sauberer Geometrie. Gebildet aus zwei R1 Bogen 30°, um den Parallelabstand versetzt.

In Bild 3 sind diese fiktive Weichen, aus den genannten Teilen übereinandergelegt gebildet, in orange wiedergegeben. Man sieht übrigens, daß der Verbindungsbogen R1 – R2 immer noch der gleiche ist wie in rot in Bild 1.
Bild 3 rechts: bei einer einfachen Weiche wird das noch klarer. Alles nur R1.

Auch in Bild 4 ist das so. Dort zeige ich (in blau), was wäre wenn man im Außenbogen eine Weiche einbauen will, die sauber aus R1 und R2 gebildet ist. So eine Weiche sieht schöner aus, anders als in Bild 2 links verläuft der Außenbogen kontinuierlich R2 – wird aber sehr lang!
Der Innenbogen dieser Weiche muss 60° sein, erst dann hat man genügend Abstand zum Außenbogen. Der Außenbogen dieser Weiche kann man dann für den einfachen Einbau auch 60° lang machen (Bild 4 links), darf aber auch etwas kürzer sein (Bild 4 rechts) – Minitrix hat ja auch diese 6° Stücke im Programm für R1 und R2.
Warum ist diese blaue Weiche so lang? Die existierenden Minitrix Bogenweichen sind doch kürzer? – Weil eben R1 und R2 sauber tangentiell aufeinander liegen. Bei den Minitrix ist das nicht so. Da entsprechen Innen- und Außenbogen zwar R1 und R2, aber sie sind auseinander gedreht.
Natürlich ist so eine 60° Weiche auch nicht ideal, klar warum es sowas nicht gibt. Lang, teuer, lange Zungen, langes Herzstück – und man kann sie nur auf eine Weise einbauen zusammen mit der kurzen 30° Weiche. Also braucht man von beiden eine Links- und eine Rechtsvariante.
Unpraktisch und teuer für Anfängersets.

Jetzt zu den existierenden Bogenweichen in Spur N, und deren geometrischen Tücken.
Ich bleibe zuerst mal bei Minitrix. (bzw. Fleischmann ohne Bettung, ex-Roco-N).

In Bild 5 habe ich die 30° Bogenstücke ersetzt durch 24° - die braucht man ja um den Bogenweichen zu ergänzen. Und jetzt versuche ich mal den R1 – R2 Verbindungsbogen zusammenzustellen so wie der theoretisch auch mit den Bogenweichen gebildet wird.
Also: 42° (=6+6+30) R2 + 6° R2 + 42° R1. Und alles bündig tangentiell verbunden.
Man sieht dass am Ende die Richtung stimmt (logisch, denn zusammen macht es 90°), aber man endet nicht dort wo man will. (siehe roter Pfeil). Auch umgekehrt nicht, was ich links im Bild schon gezeigt habe… die beiden “42°” Bogen geraten nicht zueinander.

Bild 6: Man muss also den ganzen Verbindungsbogen drehen.
Links im Bild habe das gemacht, 2,7° muss man drehen. So werden die gewünschte Endpunke erreicht, aber es enstehen eben Knicke im Gleisverlauf bei den roten Pfeilen.
Rechts im Bild habe ich dann alles ergänzt mit den R1 und R2 24°Bogenstücken, durchlaufend in die jeweiligen 42° Bogen der Weichen. So sieht das ganze schon aus wie die reale Verbindung mit den existierenden Weichen.

Bild 7 links: die 2,7° Verdrehung gilt auch bei einer einfachen Weiche! Sonst wird das Parallelgleis nicht erreicht. Auch hier also den gleichen Knick im Gleisverlauf (roter Pfeil) – jetzt aber offen ersichtlich statt verborgen in einer Weichenspitze.

Rechts im Bild habe ich dann endlich mal die realen Weichen 14966 und 14967 eingefügt.
Man sieht dass es doch noch nicht ganz genau passt, obwohl ich 14967 genau in R1 und 14966 (fast) genau in R2 gelegt habe. Man muss noch etwas seitlich zerren.
Der Grund: Minitrix hat Innen- und Außenbogen der Weichen noch etwas weiter auseinander gedreht als meinen 2,7°. Irgendwo zwischen 3,0 und 3,5°.

Das zeigt sich in Bild 8, wo ich eine einfache Weiche mal in R1 gelegt habe, ergänzt mit R1 Bogenstücken, und mal in R2 so wie es gemeint ist. Bündig angeschlossene gerade Gleise laufen mindestens 3° auseinander.

Was ich mit Bild 8 auch zeigen will: mit solchen Bogenweichen, wo Innen- und Außenbogen auseinander gedreht sind, gibt es nicht eine bündige Einbauweise!
Man muss immer wählen: entweder liegt die Weiche in R1, oder in R2!
Das macht Digital-Gleisbauprogramme zu schaffen. Die müssen auch wählen, bzw haben die Wahl machen müssen. Anyrail hat R1 gewählt, in diesem Radius schliesst die Weiche an beiden Seiten bündig an. Bei R2 nur am langen Ende.

Sehr interessant fand ich auch eine Bemerkung die ich neulich fand wegen Tomix Bogenweichen. Google führte mich zurück nach 2008 in diesem Forum: https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=334779
In #5 wird offenbart wie bei GFN die Planer es machen: “Dort gibt es von jede Bogenweiche zwei Varianten. Die eine hat einen exakten Außenradius, die andere einen exakten Innenradius”. Na also. Siehe mein Bild 8… die zwei Varianten habe ich selber kreiert durch Drehung. Aber zwei Varianten wäre vielleicht interessant für die digitalen Gleisbauprogramme.
Wenn richtig erklärt müsste man doch damit umgehen können.

Soviel jetzt zu R1/R2 Bogenweichen. Ich weiss, R1 und R2 sind nicht für jede Modellbahner interessant… aber für meine bildliche Erklärungen schon, weil – je kleiner die Bogenradien, je größer und deutlicher die Bilder. Bei größeren Radien werden die Gleise mehr verkleinert.

Bild 9: Minitrix Radien R3 und R4, und den dazu passenden Bogenweichen.
Auch hier muss man in Anyrail und anderswo etwas tüfteln um alles genau im Radius zu bekommen.

Bild 10: hier zeige ich analog an Bild 5-6 die Drehung der R3-R4 Verbindung. Hier sind es sogar 4,2°!

Bild 11 zeigt wie in Bild 8 die zwei Einbauvarianten.

Bild 12: hier habe ich, analog an Bild 1 bis 4, fiktive geometrisch saubere Weichen für R3-R4 gebildet. Auch hier gilt der unumgängliche Prinzip: man braucht nochmal einen ganzen 90° R3 Bogen, um den Parallelabstand versetzt (Links, in rot).
In der Mitte die “Märklin-Variante”: links/rechts austauschbare 30° Weichen.
Rechts die Variante mit der blauen überlangen 60° Weiche. Weil die 60° wenigstens im Innenbogen erhalten bleiben muss, wird eine solche Weiche immer länger je größer die Radien!
Warum werden die Weichen so lang? Beim Vorbild, bei viel größeren Radien sind die Bogenweichen doch auch kurz?
Ganz einfach: beim Vorbild sind bei einer solchen Weichenverbindung alle Radien unterschiedlich. Nur bei Modellweichen will man die austauschbarkeit zwischen Links- und Rechtsweichen, wobei Innen- und Außenradius genau die jeweiligen Radien des Doppelgleisbogen entsprechen. Und je größer die Radien, je kleiner der relative Unterschied zwischen Innen- und Außenradius. Darum wird die Weiche immer länger wenn man Innen- und Außenradius bündig tangentiell aufeinander legt. (blaue Weiche).
Will man kürzere Weichen, dann muss man eben pro Weiche den Unterschied zwischen Innen- und Außenradius (viel) größer machen. Beim Vorbild ist dieser Unterschied auch gigantisch.

In Bild 13 mal ein erfolgreicher Versuch das nachzuahmen mit existierenden Minitrix Gleisstücken. Mit 14903+14928+14903+14912 entsteht eine Verbindung innerhalb 45°, die auch noch an allen Enden passt. So entstehen folgende fiktive Weichen: innere (R3) Weiche mit R6 Außenradius, und äußere (R4) Weiche mit R1 Innenradius.

Das alles ist wohl für den einfachen anfängenden Modellbahner zu kompliziert und aufwändig – auch für den Hersteller. Und so wird es wohl immer Modellbogenweichen geben entweder nach dem Märklin-Prinzip (immer passend), oder mit auseinander gedrehten Innen- und Außenbogen (immer nicht ganz passend).

Bild 14: zum Schluss noch etwas über die Bogenweichen von Arnold N. Weil es 30° Weichen sind, hätten sie wie schon gesagt nach dem Märklin-Prinzip immer passend sein können. Zwei R1 Bogen 30°, um den Parallelabstand versetzt. Aber so sind sie nicht.
Arnold hat scheinbar versuchen wollen den Innebogen R1 entsprechen zu lassen, und den Außenbogen R2. So wird es auch bildlich dargestellt in einem alten Katalog den ich noch habe. In der entspechenden Skizze verlaufen R1 und R2 kontinuierlich, und es sind eine Innen- und eine Außenweiche dargestellt die (logischerweise) erkennbar unterschiedlich und nicht austauschbar sind.
Die Weichen selbst sind wie alle anderen Gleise in der Auflistung fotografisch dargestellt – und da zeigen sie sich doch spiegelbildlich, also austauschbar.
Sie passen aber vorne und hinten nicht, das zeigt sich auch in den digitalen Gleisbauprogrammen.
In Anyrail stimmen bei bündiger Einbau zwar alle Winkel, aber der genaue Parallelabstand von 30 mm ist weg.
Rechts im Bild habe ich dann versucht alles im Radius zu bekommen. Geht nur mit drehen und verschieben.
Übrigens vermute ich, dass die Arnold Bogenweichen in Anyrail auch nicht ganz die realen Weichen entsprechen. Anyrail hat die Enden der Außenbogen wohl etwas forziert, damit der Winkel 30° stimmt. Parallele Enden der Innen- und Außenbogen.
Im Arnold Katalog sieht es auf den fotografischen Bildern der Weichen eher so aus, als sind die Enden nicht parallel. Innen- uns Außenbogen also auseinander gedreht.
Vielleicht kann Jemand der diese Arnold Bogenweichen hat, mal was dazu sagen/zeigen.

Und jetzt mache ich mal wirklich Schluss und versuche das Ganze in Word geschriebene mit allen Bildern ins Forum zu bekommen.

Gruß, Victor
NL


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sorry für die Note mangelhaft
das sind alles nur nach der falschen Definition der Herstellen sogenannte Bw

Eine ECHTE hat nicht dieses völlig idiotische gerade Anfangsstück, sondern ZWEI Bögen mit unterschiedlichen Radien.

Die Note mangelhaft wurde auch deshalb vergeben,

- weil es einen Hersteller gibt, der richtige Bogenweichen im Programm, PECO

- und Trix bzw. Märklin in diesem Beitrag nichts zu suchen hat, da andere Spurweite
und sowie keine richtige Bogenweichen haben und nicht einmal ein komplettes Gleisprogramm

helko
#1 zumindest ein Begriff scheint da aus der Schulzeit hängen geblieben zu sein: "mangelhaft".

(repetitio est mater studiorum - „Wiederholung ist die Mutter des Lernens“)
@1 das ist deine persönliche Meinung.
Du gestattest das man auch eine andere Meinung haben darf?
Ansonsten siehe #2
Hallo,

nach dem Grundsatz "traue nie einer Bauteile Bibliothek" bin ich ehrlich gesagt nicht sicher ob die ganzen Gleisplanungsprogramme das alles so darstellen, wie es tatsächlich ist. Diese ganzen Weichen und Bogenweichen sind sicher ein Kompromiss.

Bei uns im Verein werden alle Gleiselemente (Peco, Kato) von einem Kollegen nach der Natur vermessen und in einem echten CAD als Elemente gezeichnet.

Grüße, Peter W

Lieber Victor,

ich möchte -sozusagen als Initiator der Diskussion- Danke sagen, für Deine ausführliche Informationen zum planmässigen Bogenweichenradius.
Ich werde es in den kommenden Tagen in Ruhe nachvollziehen. An >meiner< anfänglichen Verwunderung hat sich aber nix geändert. Leider habe ich mein Schienenmaterial (wegen überflüssig) gerade am Wochenende eingemottet. Werde daher in den kommenden Tagen dies rückgängig machen und fotografieren, was mich persönlich störte.
Das stelle ich dann aber wieder ins alte Thema. LG und nochmals danke

mijk
Hallo Victor,

da hast du dir ja viel Mühe gegeben.

Mir geht es wie mijk, ich habe keinen unmittelbaren Zugriff auf meine Bogenweichen, aber ich denke, ich habe 6 verschiedene Paare und kann sie fotografieren oder einscannen und ins Forum stellen - aber halt auch nicht sofort.

Ich verwende Anyrail. Aber wie Peter auch schon angedeutet hat, habe ich ebenfalls den dringenden Verdacht, dass die Darstellungen in den Gleisplanungsprogrammen nicht exakt sind.

VG
Andreas

Hallo Victor,

da hast du wieder mal eine halbe Doktorarbeit abgeliefert. Bei Minitrix muss man also viel tricksen

Danke.

Grüße
Markus

Wiki sagt nichts spezielles, ausser dass aus Regelweiche gebogen wird, folglich kann niemals ein gerades Anfangsgleis enstehen

Definition Bogenweiche (Irgendwo geliehen)
Bogenweichen lassen sich hinsichtlich der Richtung des abzweigenden Strangs in Außenbogenweichen und Innenbogenweichen unterscheiden.

Zweigt der abzweigende Strang in Richtung des Mittelpunkts des Gleisbogens des Stammgleises ab, so spricht man von einer Innenbogenweiche. Anders ausgedrückt: Bei einer Innenbogenweiche liegen der Mittelpunkt des Gleisbogens des Stammgleises und jener des abzweigenden Strangs auf der gleichen Seite. Trotz der Lage von Bogenweichen im Bogen ändern sich der Winkel der Weiche und die Länge der Tangente nicht. Die Neigung der ursprünglichen Form bleibt bestehen. Die notwendige Längenänderung der Schiene wird über die Anpassung der Zwischenschienen durchgeführt. Die gesamte Weiche wird um den Weichenmittelpunkt (Schnittpunkt der Tangenten) gedreht. Generell wird entweder der Bogen mit der größeren Belastung oder mit dem größeren Radius als Stammgleis bezeichnet.

TU Dresden schreibt dazu
https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ibv/gvb/ressou...nweichen.pdf?lang=de

Folglich wurde keine Bogenweiche beschrieben und mangelhaft war zu recht  vergeben worden, weil Peco nicht erwähnt wurde!!

helko
zu meinen Anmerkungen in #2 kommt betr. #1  gesellt sich nun eine weitere betr. #8 hinzu:

Wenn man zitiert, gibt man die Quelle an und schmückt sich nicht mit fremden Federn.

Dass der Autor des Quelltextes nicht unter mangelhaften Orthografie-Kenntnissen leidet, reicht nicht aus, um ein Zitat als solches zu kennzeichnen.

( https://www.trackopedia.com/lexikon/infrastruk...%20Innenbogenweiche. )

stänkern? habe doch geschrieben geliehen!!!
@ helko, zum geraden Gleisstück...
"Geometrisch sauber" hat nichts mit Vorbildnahe zu tun. Das habe ich auch nirgendwo in meinem Beitrag behauptet.
Modellbogenweichen wie von mir beschrieben, nach dem "System Märklin": zweimal Innenradius 30° um den Parallelabstand versetzt, gibt es beim Vorbild nicht. Als ob ich das nicht wüsste...
Sie sind im Modell aber praktisch im Gebrauch, da sie immer passen ohne Knicke und Verdrehungen.
Dass sie auch geometrische Nachteile haben, fehlender R2 Radius, habe ich ja auch beschrieben.

Peco Bogenweichen sind ganz vorbildnah, das unterschreibe ich. Weil sie einen großen Unterschied zwischen Außen- (914) und Innenradius (457) aufweisen. Siehe meinen Text zu Bild 12 und 13.

Alles fängt an mit den Ausgangskriterien, die die meisten Modellbahnhersteller sich für Bogenweichen gestellt haben - und die Peco sich nicht gestellt hat.
Nämlich: die Bogenweichen sollen zwei Radien im Parallelabstand verbinden, und dabei sollen Innen- und Außenbogen möglichst übereinstimmen mit den zwei Radien die sie Verbinden. Alles im System und links/rechts austauschbar. Und wegen diese Kriterien hat jeder Hersteller seine eigene Kompromisse gemacht.

Peco hat in Code 55 gar kein System mit feste Bogenradien im Parallelabstand - und in Code 80 zwar einige feste Bogenradien, aber die Bogenweichen passen da nicht rein.

Wenn man zwei Peco Bogenweichen verbindet wie im angehängten Bild, ergibt sich einen Parallelabstand von etwa 27,6 mm (in Anyrail gemessen). Wenn man links und rechts im Parallelabstand die Bogen weiterzieht, hat man links einen Innenradius von 886,4 mm, und rechts einen Außenradius von 484,6 mm.
Für eine Weichenverbindung in kontinuierlichen Bogenradien im Parallelabstand, braucht man also zwei ganz unterschiedliche Bogenweichen. Entweder für 457 / 484,6 mm oder für 886,4 / 914 mm. Die jeweilige Gegen-Bogenweichen gibt es nicht.


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@ #4 und #6, Darstellungen in Gleisbauprogramme nicht exakt...

Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name: Peter W

Bei uns im Verein werden alle Gleiselemente (Peco, Kato) von einem Kollegen nach der Natur vermessen und in einem echten CAD als Elemente gezeichnet.


Anyrail macht das im Prinzip auch. Die realen Gleisstücke sind weisend, nicht die schöne Skizzen in Katalogen.
Anyrail macht aber auch bewusst einige Anpassungen, wenn es sonst digital mangelhaft brauchbar wird.

Mir ist natürlich nicht alles bekannt, aber von Fleischmann Piccolo mit Bettung wiess ich ziemlich alles. Die Tücken der Fleischmann Geometrie, und wie Anyrail damit umgeht.
Ein ausführlicher Beitrag von mir findet man im Anyrail Forum... im niederländischen Teil
https://www.anyrail.com/forum_en/index.php/topic,3333.0.html
Angefangen weil in Anyrail die 9161 Kreuzung nicht stimmte (30° statt 33,6°). Nach Kontakt mit David die reale Kreuzung gescannt und Anyrail hat es dann korrigiert

Gruß, Victor


Hallo Victor,

gratuliere zu deinem Beitrag im Anyrail-Forum. Weil David hat ja tatsächlich mit Anfang September 2020 deine Anregungen umsetzen können in der Anyrail-Programmierung.

VG
Andreas
an ViktorPM #11
das war nicht gegen Dich, sondern den Störer aus Beitrag #09

helko
Zitat - Antwort-Nr.: 13 | Name: Freetrack

gratuliere zu deinem Beitrag im Anyrail-Forum.


Danke!
Hast du meine niederländische Texte einigermaßen entziffern können?

Gruß, Victor
Hallo Victor,

absolut gut. Ich klicke natürlich immer auf die automatische Übersetzung, da ich niederländisch nur Hermann van Veen höre, und der singt meist auf Deutsch

Ich bin das schon gewohnt aus dem iTrain-, Anyrail und dem Dinamo-Forum...... Niederländisch wird in der Regel gut verständlich übersetzt.

VG
Andreas
Hallo 1zu160ziger
Gruß Peter W  #4

Mich würde mal interessieren, wie Ihr im Verein mit den real gewonnenen Daten , hier besonders den Bogenweichen umgeht, da diese nicht in die verwendete Gleissystem passen, ergo Abweichungen haben.  Welche Korrekturen werden bei euch vorgenommen.

Was heißt ein "echtes Cad" nur als Anmerkung:  Auch die Gleisplanprogramme sind CAD tools mit anderer Logik aber gleichen Rechenkern. Das Thema der Ungenauigkeit von bestimmten Elementen ist schon etliche Jahre bekannt. Der Fehler liegt bei den Herstellern der beanstandten Gleise und nicht bei den Gleisplanprogrammen. Wenn der Ursprung nicht paßt, kann das ganze andere auch nicht passen. Ihr habt es ja selber bewiesen durch nachmessen.

Beste grüße aus OWL PB
Werner
Zitat - Antwort-Nr.: 17 | Name: N_Hauptbahner

Das Thema der Ungenauigkeit von bestimmten Elementen ist schon etliche Jahre bekannt. Der Fehler liegt bei den Herstellern der beanstandten Gleise und nicht bei den Gleisplanprogrammen.


Stimmt - und in meinem langen Beitrag habe ich versucht zu erklären warum die meisten Hersteller es bei Bogenweichen so gemacht haben.
Kurze Zusammenfassung: wenn man in einem Gleissystem zwei parallele Bogenradien verbinden will, und dabei Innen- und Außenbogen der Weichen mit diesen beiden Radien übereinstimmen lassen will, dann geht das eigentlich nur durch auseinander drehen der beiden Bögen.
Und wenn man nur diese Weichenverbindung will, ist es noch nicht schlimm, weil beide Weichen die gleiche Abweichung aufweisen. Man steckt sie zusammen und gut ist. Problematischer wird es bei einfachen Bogenweichen mit anschliessenden Bögen zum Parallelgleis, das geht nicht ohne Knicke im Gleisverlauf.
Und für Gleisplanprogramme sind Weichen mit auseinandergedrehten Bögen vor allem problematisch an der Spitze, beim Verbinden. Man muss wählen, entweder passend im Innenbogen oder im Außenbogen. Beides geht nicht.
Anyrail hat den Innenbogen gewählt, obwohl bei einfachen Weichen eigentlich der Außenbogen weisend sein sollte.

Gruß, Victor

Gutenabend,

Ich erweitere meinen Thread mit einem Blick auf die Tomix Bogenweichen.
Sie sind für die Tomix Radien 280 und 317 mm konzipiert, ich hänge jetzt mal bewusst keine Nummer dran

Auch hier handelt es sich um Weichen wobei Innen- und Außenbogen auseinander gedreht sind - obwohl es auf den ersten Blick nicht so scheint.
Denn, so wie es scheint hat Tomix beide Bögen auf 45° abgeschnitten. Jedenfalls ist es in Anyrail so gehandhabt - Bilder der Weichen die ich im Internet finde scheinen es auch zu bestätigen.
Vielleicht kann Jemand der die Weichen 1278 und 1279 hat, es mal deutlich zeigen indem er Gleisstücke direkt anschliesst wie im meinem ersten Bild mitte und rechts.

Beide Bögen der Weiche parallel abzuschneiden nützt aber nichts, wenn die in Wirklichkeit auseinander gedreht sind!
Das zeigen meine folgende Bilder 2 und 3: entweder hat man Lücken, oder der Gleisabstand wird nicht eingehalten.

Diese Probleme wurden schon früher in diesem Forum besprochen: https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=334779
Kuriose Aussage dort in #2 von Herr Stoll (JapanModels): es liegt an die Gleisbibliotheke, nicht an die Weichen...

Anyrail hat es jedenfalls auch erkannt, und hat auf ihren Webseite eine Anweisung zum Download. Man muss eine der beiden Weichen um 2° drehen, dann passt es. Bild 4.

Die 2° stimmen auch mit meinen Befindungen, siehe Bild 5.

Bei einfachen Weichen mit anschliessenden Bögen zum Parallelgleis hat man die gleiche Probleme, siehe Bild 6.
Auch hier muss gedreht werden - im Außenradius (317 mm), muss die Weiche samt inneren Anschlussbogen um 2° nach innen gedreht werden. Im Innenradius (280 mm), muss der äußere Anschlussbogen um etwa 2° nach außen gedreht werden.

Anyrail hat noch einen Beispiel auf ihren Webseite, soll eine Anweisung sein zum Einbau von zwei einfachen Bogenweichen zum Parallelgleis. Man hat jedoch das Drehen unterlassen - und die Längetoleranzen etwas größer eingestellt. Siehe Bild 8 - Parallelabstand zu klein und unterschiedliche Länge der beiden Parallelgleise trotz gleiche gerade Gleisstücke.

Auf Bild 9 habe ich das korrigiert, die untere 1851 Bögen 2° nach außen gedreht.
Ich werde das Anyrail auch mal vorlegen im Anyrail Forum.

Gruß, Victor

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Und jetzt zum Spass stelle ich die neue Minitrix 30° Bogenweichen vor

Nein, das neue 14500 System gibt es noch nicht in Anyrail.
Und nein, diese Bogenweichen mit diesen Nummern gibt es jetzt nicht bei Minitrix.
Aber ganz undenkbar ist es vielleicht doch nicht - Trix und Märklin sind ja eins, warum sollte man bei Trix nicht mal etwas von Märklin zum Vorbild nehmen?

Ich will jetzt nicht sagen: so sollen Bogenweichen aussehen. Vorbildgerecht sind sie nicht. Praktisch sind sie aber schon - es passt immer, ohne Knicken und drehen. Geometrisch einwandfrei.

Wir werden es sehen

Gruß, Victor

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