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THEMA: Revell Color Matt Farben trocknen glänzend

THEMA: Revell Color Matt Farben trocknen glänzend
Startbeitrag
fipsangeln - 23.03.23 21:57
Hallo,

ich habe immer wieder mit Revell Color  das Problem, dass die Farbe nicht matt sondern glänzend, bestenfalls seidenmatt glänzend, trocknet.
Welche Erfahrungen habt ihr damit und welchen Tipp gibt es, um diesen Effekt zu vermeiden?

Danke im Voraus.

Gruß Philipp

Hallo Philipp,
wie lange rührst Du die Farbe auf und womit?
Meinst Du die Email Color?
Es gibt ja Leute, die diese Farbe nicht mögen, aber ich mag sie, schon aus den Zeiten der Styrol-Modellbausätze, die ich mit dem Pinsel eingekleistert habe. Lack muss stinken und chemisch reagieren  , ich misstraue den Acryl-Dispersionsfarben ein bisschen.
Heute sprühe ich aber und verwende nur im Ausnahmefall einen Pinsel.
So hab ich Dein Problem noch nicht erlebt, hochstens ein paar Variationen. Wenn an der Oberfläche etwas auszusetzen ist, dann eher wegen meiner Vorliebe für Billig-Airbrushpistolen und meinem Verdünner aus Nitroverdünner und Petroleum. Geiz eben. Wenn die Modelle wertvoller werden und besser, dann werd ich vielleicht auch hier zu Besserem wechseln.

Ich würde vermuten, dass du zu viel Bindemittel und zu wenig Pigment aufträgst, wenn es glänzt. Warum auch immer. Was dazu beitragen kann, ist, dass die Farben oft ewig im Handel liegen und bei den kleinen Töpfchen...
Ich hab mir einen kleinen Rührer für den kleinen "Batterie-Dremel" gebaut. es gibt auch Schüttler für die Nagellack-Expertinnen. Aber Du ahnst es: dafür hab ich noch kein Geld ausgegeben.
Grüße
Klaus

Hallo Klaus,

ja die Email Farbe. Das mit dem Rührer scheint mir eine gute Idee zu sein. Darüber sollten wir beim nächsten Stammtisch reden.

Gruß Philipp
Oh ja, das kenne ich.
Aber diese "glänzende" Farbe trocknet auch nicht wirklich und sie haftet auch nicht.

Vollkommen richtig, was Klaus da schreibt  Man muss die entmischte Farbe wieder "vereinen".

Trotzdem scheint es so zu sein, dass der Großteil dieser Farben (bei mir idR Schwarz) alt ist und grundsätzlich dem Händler zum Umtausch "anzubieten" ist.

Gruß Sven

Ja Sven,
das passt zusammen: schwarz scheint recht gern "irgendeinen Hau" zu haben, bei mir aber entweder Hautbildung oder bröselige Farbe. Ich hatte mal eine grün von Graupner, die blieb glänzend und "bappig", war aber schon grundsätzlich eine glänzende Farbe. Die hatte m.E.  Luft bekommen. Und soviel ich weiss reagiert das Alkyd mit der Luft.

Gern Philip,
beim nächsten Stammtisch. Ich weiss übrigens von Leuten, die nur zu bestimmten Jahreszeiten lackieren, wegen der Luftfeuchte, Temperatur und vielleicht auch ein Bisschen wg. Religion. Ich würde das aber eher ernst nehmen, als es zu veralbern.
Grüße
Klaus

Hallo Philipp,

das mit dem Rühren ist sehr wichtig. Mit einem Rührer sollte die Farbe in den kleinen Döschen in max. 3 Minuten gleichmäßig durchgemischt sein. Wenn nicht nimm sie für gröbere Arbeiten. Gute also gleichmäßige matte Farbe wird denoch glänzend wenn sie zu dick aufgetragen wird. Zwei bis drei Farbschichten, zwischen durch trocknen lassen, bringen ein gut mattes Ergebnis.

Mit Grüßen
Günter

Hallo Philipp,

ich stelle mich mal bewusst gegen den Trend. Als ich meine ersten Artitec-Bausätze bastelte, wurde in der Anleitung explizit empfohlen, nicht umzurühren. Stattdessen solle man den Pigmentteil mit möglichst wenig vom Bindemittel als Klumpen aus dem Töpfchen mit einem Zahnstocher holen.
Auf einem kleinen Sperrholzbrettchen solle man dann den Klumpen mit Verdünner vermischen. Das restliche Binderöl würde dort ins Holz dringen.
Für den Bau von Resinmodellen praktiziere ich das seit Jahren und fahre sehr gut damit. Es glänzt nichts.

Das Sperrholzbrettchen in der Größe einer halben Postkarte ist auch die Mischpalette.

Gruß
Firefox
Hallo,

Danke für den Tipp, das werde ich beim nächsten Mal auch probieren. Nicht umsonst haben wohl die Kunstmaler dieser Mischpaletten aus Holz.

Grüße, Peter W.
https://asset.re-in.de/add/160267/c1/-/de/00022...end-52-Dose-14ml.pdf
https://www.dreisol.de/sites/default/files/date...s_fuer_lackierer.pdf

Zulieferer der email-Farben ist offenbar die Fa. Drejsol. Anbei ein paar Infos.

Die von Firefox genannte Technologie ist natürlich seltsam, aber wenn sie im konkreten Fall (wirklich mit "Revellfarben"?) funktionierte, dann kann man das nicht in Frage stellen.

Ich bin jedoch der Meinung, dass man unbedingt der Sache misstrauen sollte, wenn man vor öffnen der Döschen diese gut geschüttelt hat und nach dem Öffnen immer noch das Öl von der Farbe getrennt ist. Wenn das ähnlich dem braunen Haselnussaufstrichen auf der Farbschicht wabert, ist die Farbe "entmischt", hat zu viel  Wärme bekommen und ist alt. Auch beim Aufstrich hat sich dann ein schon ranziger Geschmack gebildet und der Hersteller bittet das Öl weg zu gießen. Uns ist es dann völlig egal, ob der Aufstrich glänzt oder nicht und Haselnuss ist immer ranzig! Denkt man.😃

Daher bleibt es dabei, dass man immer einen Probeanstrich machen sollte (alte Spritzlingsreste) und die Farben eher unter Raumtemperatur lagert.
In einem anderen Faden erwähnte ich, dass ich die Dosen auf den Kopf stelle, bei Bedarf umdrehe, öffne, umrühre und natürlich trotzdem den Probeanstrich mache.

Jedenfalls bin ich bei matten Farben äußerst vorsichtig bei der finalen Anwendung, weil der Untergrund auch gefährlich reagieren kann ohne das es...oder auch weil es an der Farbe liegt! Wir sind zumeist ja keine Kunststoffexperten und wissen oft gar nicht was da für ein "Zusammengemixtes" verbaut  wurde...denke ich da zB an die vegane Bioplaste von Vollmer.

Die Kunststoffe von Hornby/Arnold  zB. saugen zB diese Farbe förmlich auf und machten mir eine dreckige grieslige Mischfarbe, die ich speziell beim Altern ja genau nicht haben wollte. Es sollten ja Konturen hervorgehoben werden, die im Betrieb so ein Fahrwerk erst dreidimensional wirken lassen. Nur mit Mühe konnte ich da noch etwas retten...
Ehrlich gesagt war die ästhetische Grenze längst erreicht.

Also ich meine: Bei Händlern mit hohem Durchsatz "frisch" kaufen, kühl lagern im geschlossenen Sortierkasten, gut umrühren, vor der Anwendung probieren und lieber eher als zu spät wegwerfen, wenn 2 oder 3 Jahre vergangen sind.....

Gruß Sven




Ich habe schon viele Farbsysteme ausprobiert: Revell (Aqua/Enamel/Enamel-Airbrush), Humbrol (Enamel), Tamiya (Acryl), Gunze, Vallejo (Airbrush, Normal), Modell Master (Acryl/Enamel). Der Heilige Grahl mit dem ich rundum zufrieden bin, war bisher nicht dabei. Quasi alle setzen mit der Zeit die Pigmente am Boden ab. Das ist auch hier passiert: die matt machenden Pigmente/Körnchen/Partikel setzen sich am Boden ab. Es wurde mit einer zu dünnen Farbe/Verdünner lackiert. Das Ergebnis glänzt und braucht ewig bis es trocknet (zu hoher Anteil Verdünner) . Das passiert so mit allen Farben, wenn nicht richtig gemischt wurde.

Zu matten Revellfarben im Speziellen:
Die Deckkraft und "Mattheit" ist meist sehr hoch. Es gibt Ausnahmen: z.B. Anthrazit (Nr. 9) ist nicht ganz so matt. Leuchtorange (Nr. 25) deckt quasi garnicht. Die allgemein hohe Deckkraft und Mattheit hat ihren Preis: ein hoher Anteil an Pigmenten macht die Farben schlecht fließfähig (Pinselstriche auf glatten Oberflächen verlaufen nicht), batzig und die Farben trocken sehr schnell. Ich habe es auch noch nicht geschafft, das Zeug brauchbar mit der Airbrush zu verarbeiten. Auch nicht die speziellen Airbrush-Farben, die es vor Ewigkeiten mal gab. Am Ekelhaftesten ist die Farbe weiß, matt (Nr. 5). Meiner Erfahrung nach setzten sich die Pigmente bei Revell im Vergleich zu anderen tendenziell nicht so schnell und stark ab. Ich hatte auch noch nie Probleme abgesetzte Pigmente wieder aufzurühren. Was natürlich nicht passieren darf: eine angetrocknete Haut (undichter Deckel) oder getrocknete Farbe, die beim Öffnen des Deckels in die Dose fällt. Die Aqua-Farben kommen den Enamel im Verhalten der Pigmente sehr ähnlich. Sie trocknen jedoch noch schneller. Ich nutze meinen uralten Farbbestand nur für Kleinigkeiten mit dem Pinsel und weil Revell aus alten Zeiten mein umfangreichster Bestand ist. Neue Enamel Farben kaufe ich garnicht mehr und Aqua-Farben selten. Eigentlich nur, wenn ich mal schnell eine spezielle Farbe für eine Kleinigkeit brauche. Das bekomme ich vor Ort beim Müller.

Zur oben genannten, direkten Nutzung des Pigment-Klumpen: Interessante Verarbeitungsweise. Ich stelle mir schwierig vor, ein schönes Mischungsverhältnis am Klumpen zu erreichen. Ich sehe für mich aber keine Notwendigkeit, das auszuprobieren. Was ich dagegen für winzige Mengen schon manchmal gemacht habe: Den Klumpen mit dem Zahnstocher nur herausheben und mit dem Pinsel direkt Farbe vom Klumpen nehmen. Das aber nur, wenn ich zu faul zum Umrühren/Schütteln war und es keine hohe Anforderung an das Lackierergebnis gab. Qualitative Vorteile erreiche ich damit nicht.

Fazit: Schütteln/Umrühren ist Pfilcht. Revell Farben kann man damit im begrenzten Umfang verarbeiten. Im Großen und Ganzen halte ich Revell aber für das "ekelhafteste" Farbsystem von den oben genannten. Vorteile: es trocknet schnell, Pigmentabsetzung ist relativ gering, Matt ist sehr matt. Für schöne Ergebnisse ist jedes andere mir bekannte System besser.

Gruß
Andi
Hallo,

meine Methode seit langer Zeit: Die Farbe mit Zahnstocher oder Nagel o.ä. gut umrühren und dann den Zahnstocher mit gut Farbe auf einen Plastikdeckel von Frischkäsepackungen o.ä. ablegen. Mit dem Pinsel dann die Farbe vom Rührstab nehmen. Nach einiger Zeit wieder umrühren, ablegen und vom abgelegten Stab die Farbe weiterverwenden. Ähnelt der Methode mit der Farbpalette, aber beim Platikdeckel können keine Farbbestandteile ins Holz verschwinden.

Gruß

Martin
Hallo.
Bei den Email Farben im Döschen ist es wichtig, dass sie bei der Lagerung auf dem Kopf stehen. ist der Deckel oben, kann da minimal Luft eindringen.
Aufrühren ist natürlich wichtig, es müssen sich ja alle Teile der Farbe gleichmäßig miteinander verbinden.
Wenn man pinselt werden auch matte Farben glänzend, besonders wenn die Farbschicht gleich etwas zu dick ist. Besser ist es, die Farbe etwas weiter zu verdünnen und in mehreren Schichten zu arbeiten. Immer warten bis eine Schicht angetrocknet ist, dann die nächste drauf. Je dünnflüssiger eine Farbe ist desto weniger sieht man auch nach dem trocknen noch die Pinselstriche.
Wenn Mattfarbe nach dem sprühen (Airbrush) glänzt, kann es sein dass der Druck beim sprühen zu hoch war. Dann am Kompressor mal den Druck um ca. 20 - 25 % verringern und noch mal leicht drüber sprühen.
Will man jedoch mit einer matten Farbe (weil die gleiche Farbe glänzend gerade nicht da ist) eher ein seidenmattes bis leicht glänzendes Ergebnis haben, erhöht man am Kompressor den Druck.
Gruß,
Harald
Hi in die Runde,

um die Revell Farben mache ich nach verschiedenen negativen Erfahrungen schon seit langer Zeit "einen Bogen". Ich verwende in der Regel Gunze oder Elita; früher (sehr viel...) griff ich auch oft zu den Humbrol Produkten. Vor allem, weil die lange Jahre ein entsprechendes Farbsortiment für die Bahn anboten...

Aber generell beschleicht mich immer wieder das Gefühl, daß aufgrund stetig strenger werdender Vorschriften alle Produkte in der Qualität nachlassen! Ich habe Humbrol Döschen hier, die haben rund 40 Jahre auf dem Buckel und die Farben sind noch gut. Andere, wesentlich jüngere, mußte ich schon entsorgen. Und das bei gleicher Lagerung im selben Schuber. Ähnliches widerfährt mir mit den Elita Farben; die, die vor Jahren als erste kaufte, sind, soweit nicht aufgebraucht, noch immer tauglich. Jüngere, später gekaufte Farben aus dem Sortiment mußte ich schon entsorgen, bevor sie leer waren...

meint grüßend
Roland
Hallo,

ich bin begeistert, was ich hier wieder für TIpps bekommen habe. Herzlichen Dank dafür, ich werde sie nach und nach ausprobieren.

Gruß Philipp
Hallo,

ich habe früher Kunststoffmodelle gebaut und diese mit dem Pinsel angemalt. Da es Militärfahrzeuge waren, sollten die natürlich nicht glänzen. Ich habe eine Weile gebraucht um mitzukriegen, dass es am Rühren lag. Habe dann einen Draht unten rechtwinklig mit einer Schlaufe drin gebogen und ihn in die Proxon gesteckt. Seit dem Einsatz des Rührers keine Probleme mehr gehabt.
Obwohl die Farben, Revell und Humbrol da sehr unterschiedlich waren. Ein sandgelb war quasi schon beim Malen matt, während ein bläuliches grün nie wirklich matt wurde.

VG Nico


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