THEMA: Neue vierpolige Magnetkupplung

Hallo!

Diejenigen unter Euch, die Umbauberichte von mir gelesen haben, wissen, daß ich gern und häufig stromführende Magnetkupplungen verwende. Bei meinem IC 2 von Brawa trat das Problem auf, daß, wenn ich Wagen voneinander trennen wollte, die Kupplungen des Nachbarwagens aus der Kupplungsaufnahme gezogen wurden. Die Magnetkraft der vierpoligen Kupplungen ist so stark, daß der Einrastwiderstand der Kupplungsaufnahme überwunden wird.

Die vierpolige Kupplung ist im Grunde eine Verdoppelung der zweipoligen. Die Magnetkraft der zweipoligen Kupplung mit Magneten Ø 1,5mm reicht aus, um den Zug zusammenzuhalten. Vier Magneten dieser Größe sind also für den mechanischen Zusammenhalt des Zuges eigentlich überdimensioniert. So überlegte ich, ob es möglich und sinnvoll wäre, durch die Verwendung kleinerer Magnete die Magnetkraft zu reduzieren, ohne daß sich die Züge trennen. Erhard Tschorn (3Dprint4Moba) war bereit, mir einige Exemplare mit Magneten Ø 1mm zur Erprobung zu drucken. Das Ergebnis war so, wie ich es erhofft hatte. Die Wagen lassen sich problemlos entkuppeln, die Kupplungen bleiben in der Kupplungsaufnahme.

Beim IC 2 hat diese Kupplung noch einen weiteren Vorteil: Die bisherige Kupplung war so hoch, daß sie gegen die (bei diesen Wagen ziemlich tief liegenden) Puffer stoßen und dadurch Wagen vom Gleis hebeln konnte (s. Bild 1 links). Die Kupplung mit den kleineren Magneten braucht in der Höhe weniger Platz. Ich habe meinen IC 2 komplett umgerüstet, und in diesem Zustand hat es bisher keine einzige Entgleisung mehr gegeben.

Ich habe auch eine Zugkraftprobe gemacht und einen Zug mit insgesamt neun Wagen eine 3,5%-Steigung erklimmen lassen. (Die Wagen mit den kleineren Kupplungen liefen natürlich vorn.) Der Zug blieb zusammen. Eine größere Länge konnte ich nicht testen, weil die Lok an ihre Leistungsgrenze geriet. Aber für die meisten Modellbahnen (inklusive meiner eigenen) dürfte diese Zuglänge ohnehin ausreichend sein.

Die beiden Kupplungen sind übrigens untereinander kompatibel, was ich sehr vorteilhaft finde.

Erhard hat die neue Kupplung auch mit einem neuen Kupplungsschaft versehen (Bild 2 unten). Dieser ist nicht mehr parallel wie bei der oberen Kupplung, sondern läuft spitz zu. Bei Gleisunebenheiten und am Beginn von Steigungs- und Gefälleabschnitten werden die Wagen in der Längsachse zueinander verkantet. Bei der Verwendung von Standard- oder Profikupplungen stellen die Kupplungen eine Art „Gelenk“ dar. Sie können daher starr in der Kupplungsaufnahme sitzen. Bei Kupplungsstangen – und Magnetkupplungen sind ja genau genommen zweiteilige Kupplungsstangen – fehlt dieses „Gelenk“. Deshalb brauchen sie eine bewegliche Lagerung in der Kupplungsaufnahme. Durch den spitz zulaufenden Kupplungsschacht wird dies verwirklicht. Auch die ICE-Kupplungsstangen von Fleischmann haben ähnliche Enden.

Ich möchte an dieser Stelle Erhard herzlich für die neue Kupplung danken, gleichzeitig auch dafür, daß er immer wieder auf Kunden-Vorschläge eingeht und Zubehör entwickelt, das eine Bereicherung für unser Hobby ist.

Herzliche Grüße
Elmar

P.S.: Den Umbaubericht zum IC 2 auf meiner Homepage habe ich entsprechend aktualisiert.


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