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THEMA: WitterungsUNgeschützte Coil-Transporte (neue MF.Train-Shmms)

THEMA: WitterungsUNgeschützte Coil-Transporte (neue MF.Train-Shmms)
Startbeitrag
Norrskenet - 08.07.23 21:46
Einen guten Abend in die Runde,

die neuen, über Fa. Lemke vertriebenen MF.Train-Shmms (Art.-Nummern MF 33033/34 (SNCB), 33035/36 (B-CARGO) sowie 33037/38 (ŽSSK CARGO) sind fein detailliert und rollen topp.

Die getrennt beiliegenden je drei Coils aber sollte man besser sofort auf den Wagen festkleben, um die sensiblen seitlichen Festlege-Einrichtungen zu schützen (vgl. Bild).

Doch passen die Waggons samt Ladung dann nicht mehr in die beiden Verpackungen: Ein Fehler, den zahlreiche Hersteller beim Packungs-Design immer wieder begehen.
Angesichts des massiven Missverhältnisses zwischen Waggons und Verpackungen (beide Wagen des Sets sind je einzeln in einer Langverpackung gelagert) werde ich in diesem Fall aber sowieso eine kleinere Verpackung statt der originalen Schachteln wählen.

Die Wagen besitzen überraschenderweise auch keine NEM-Clips-Kupplungsaufnahme, sondern einen - immerhin "öffnen-baren" - Kupplungskasten mit Spiralfeder.
Ich habe dort die Fleischmann-Kurzkupplungen 9540 eingesetzt, deren Querbalken ich dafür oben bis hinab zum Steg beschnitten habe: Läuft!

Nun meine KernFRAGE zum Vorbild:

In welchen Fällen werden denn Coils überhaupt wetterUNgeschützt transportiert: Handelt es sich dabei um besonders witterungsresistente (Edel-)Stahl-Sorten u/o um lediglich (zeit-)kürzere Relationen?

Im www fand ich nur allgemeine Angaben bzgl. Witterungsschutz, jedoch keine Antwort auf meine Frage zu den dezidierten Hintergründen; vgl. z.B.
http://dybas.de/dybas/index/c/coil.html  .

Beste Grüße, Norrskenet

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Hallo

Ob Coils oder auch andere Stahlprodukte geschützt transportiert werden müssen hängt von der Art des Stahls ab.

So müssen Feinbleche, egal ob in Platten geschnitten oder als Coil in der Regel abgedeckt sein. Sie reagieren mit Luft und Wasser und setzen Rost an. Dazu gehören auch verzinkte Bleche.

Ist das Material bereits weiter verarbeitet ist in der Regel ein Witterungsschutz obligatorisch.

Das heißt für den Transport im Modell sollten glänzende Coils oder Bleche unter einer Plane verschwinden.

Schönes Wochenende
Hallo Norrskenet,

danke für die Modellbeschreibung des MF-Train Coilwagen. Schade das die Wagen keine Kinematik und nicht einmal eine NEM-Aufnahme besitzen. Für neue Modelle ist das eigentlich ein no go.

Im Rasselstein Coil-Zug von Duisburg nach Andernach kommen nur offene (sechsachsige) Wagen zum Einsatz.

https://bw-kottenheim.de/viewtopic.php?t=1676

Rasselstein in Andernach ist der letzte deutsche Weißblechersteller:

https://www.azubiblog-rasselstein.com/gutes-war...r-qualitaetsprodukt/

Coils welche vor Korrosion geschützt werden müssen, werden in geschlossenen Wagen transportiert. Coils welche im Anschluss z.B. verzinkt oder verchromt werden, können auch in offenen Wagen transportiert werden, da hier die Wagen ohne Transportschutz eine höhere Zuladung erlauben.

Grüße
Markus


Moin,
meine Coils sind wetterfest ! 🙂
Die HGK DE61 mit 60 Coils auf 12 Schwerlastwagen überquert die Niederensener Ache.
MfG IC 118/119

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Hallo,

ein Blick über den großen Teich. In Nordamerika arbeitet man bei schutzbedürftigen Coils mit kranbaren Hauben (Coilshields):

https://www.modeltrainforum.com/attachments/0_u...rom-rail-jpg.543209/

Aber auch hier gibt es Coiltransporte ohne Hauben bzw. Planen:

https://s3.amazonaws.com/rrpa_photos/116834/DSC_0304.JPG

Grüße
Markus
Ohne KKK fällt der Wagen aus wegen is nich xD

LG Stephan
Hallo,

die offenen MF Train SHMMS Coil  Transportwagen sind richtig tolle Hingucker !
Ca. vor 10 Jahren in Spanien gekaufte 3 FS  Transporter gemischt mit den Roco FS Wagen
laufen perfekt und bilden einen schönen Zug !!

LG
Gernot


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Hallo in die Runde,

vielen Dank für Eure verschiedenen Beiträge.

Dass es um den Witterungsschutz geht, hatte ich ja im Eröffnungsbeitrag bereits geschrieben; nur war mir eben nicht klar, welche Coils in genau welcher Qualität an der frischen Luft reisen dürfen. - Wobei aber gewiss auch die Reise- sprich Witterungseinwirkungs-Dauer zumindest eine gewisse Rolle spielen dürfte.

Wenn ich es denn richtig verstanden habe, so können "oben ohne" jene Coils transportiert werden,
a) die entweder bereits veredelt sind
b) oder wo es beim Material "nicht so drauf ankommt", wie z.B. bei später einbetoniertem Monier-Stahl.

Gut waren auch der Nebenhinweis zur höheren Netto-Zuladung aufgrund (leicht) geringerer Tara und interessant die Alternative in Form sorgsam einzeln verpackter Coils auf offenen Wagen, was i.ü. auch in Europa praktiziert wird.

Übrigens haben die TELESKOPschutzhauben selbst fallweise mehr Schaden am Transportgut durch z.B. tropfendes Rostwasser angerichtet als verhindert: Weshalb die Besitzer der Wagen sie auf Drängen ihrer Kundschaft seit vielen Jahren zunehmend mit reinlichen (und zugleich leichteren) PLANENhauben versehen.

Meine Wagen besitzen natürlich (von der Seite unsichtbare 😎) Scheibenbremsen, und schnieke gelbe Handräder werde ich noch nachrüsten.

Wegen der fehlenden KKK sowie Clips-Aufnahme war auch ich erst völlig verblüfft, doch stellt das bei relativ kurzen Güterwagen m.E. nicht unbedingt das größte Übel dar - während ich bei langen Schnellzugwagen auf Wulst-an-Wulst-Fahren sehr viel Wert lege:
So hat jeder eben seine mehr oder minder kruden Vorlieben.

Ich zumindest freue mich, dass ich mit diesen ŽSSK.Cargo-Wagen mal wieder "Exoten" einreihen konnte.

Westeuropas Metall-Kunden beziehen übrigens sehr viel Stahl aus dem ostslowakischen Košice, weshalb man zumindest die dunkelblauen ŽSSK.C-Planenhauben-Wagen hier recht häufig sieht.
Jener Stahl wird idR aus ukrainischem Erz gewonnen, wofür bereits in den 1960er-Jahren (die Umladung bzw. -spurung einsparend) eine Breitspur-Strecke UA <-> ŠK gebaut worden war.

Beste Grüße, Norrskenet
@10: Hallo Mitropa-Matthias,

auch im vormaligen Ostblock - und das sage ich als weit westlich der Elbe Geborener - konnte in ganz hervorragender Qualität produziert werden - es kam eben nur darauf an, was der jeweilige Kunde zu zahlen bereit war.

Da unterschieden sich (sorry, doch diese Begriffe geisterten ja seinerzeit umher) "Real existierender Sozialismus" und "Imperialistischer Kapitalismus" in keiner Weise.

So lieferte z.B. der ungarische Hersteller Ikarus seine Omnibusse ebenso in zwei Qualitäten aus.

Wer mehr zu zahlen bereit ist bzw. zahlen kann, bekommt eben auch mehr - da beißt die Maus keinen Faden ab und das ist an sich ja auch logisch: Zu verschenken hat kein überleben wollendes Wirtschaftsunternehmen etwas.

Beste Grüße, Norrskenet
Hallo,

die DR hatte ja vor der Wende keine eigenen Teleskophaubenwagen für den Transport von Coils und mietete erst nach der Wende solche Wagen an. Wie das bei anderen Bahnen im Ostblock damals aussah entzieht sich meiner Kenntnis. Ich gehe mal davon aus das die Coils hier in offenen Wagen transportiert und evtl. noch mit Planen abgedeckt wurden.

Korrosion war früher auch bei westdeutschen Loks und Wagen ein Problem. Die DB musterte einige Einheitsloks in den achtziger Jahren wegen Rostproblemen vorzeitig aus. Das konnte man damals auf bestimmte Lieferserien eingrenzen. Möglicherweise kam das durch einen falschen Transport der Coils, durch eine falsche Lagerung oder Fehler bei der Fertigung zustande. Oder die Bleche wurde irgendwo billig zugekauft.

Auch ICE1-Mittelwagen sind bereits wegen Korrosion ausgemustert worden. Ein Grund warum die 401 heute nur noch verkürzt unterwegs sind.

Korrosionsschutz war (und ist) beim PKW auch immer ein Thema. Durch das Vollverzinken von Karossen (z.B. bei Porsche und Audi) bekam man das Problem in den Griff. Die Bleche konnte hier nach dem Zinkbad nicht mehr rosten. Der Transport der Coils spielte hier also keine Rolle mehr. Audi verzichtet inzwischen aus Kostengründen wieder auf das Vollverzinken der Karossen.

Die Automobilhersteller bekommen ihre Coils heute nur noch in geschlossenen Wagen.

Grüße
Markus
@13: Hallo Mitropa-Matthias,

Du schreibst
a) "Was man zu zahlen bereit war spielte im Ostblock nur bedingt eine Rolle, denn die Länder des RGW waren gezwungen gegenseitig sich alles in Transferrubel zu berechnen" sowie
b) "Und die unterschiedlichen Qualitäten gab es sogar in unterschiedlichen Abstufung, sprich fehlerfrei für den Export gen Westen".

Genau letzteres meinte ich: Mit wertvoller, konvertibler Westwährung statt "Alu-Chips" bekam man eben idR die bessere Qualität, welche im Ostblock ebenso hergestellt werden KONNTE.

Dass andererseits Preis und Qualität nicht immer und automatisch korrelieren, wissen N-Bahner nur zu gut - wird da doch bisweilen ziemlich ... herumgetrixxt.

Nun aber zurück zu den Coils: Vielleicht kann jemand ja NOCH detaillierter erklären, welche Rollen unter welchen Bedingungen besonnt und beregnet transportiert werden dürfen.

Beste Grüße, Norrskenet

Hallo,

ich habe da noch 2 Bilder von meinen damaligen interessanten Italien Urlaub
an den Strecken der FER, Emilia Romagna !

LG
Gernot

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@15: Hallo Gernot,

grazie für diese Stiefel-Eindrücke von abseits der Magistralen.

Dass die wertigen Coils da schlicht in Feinschotter und Steinstaub herumliegen, wird wettgemacht (zumindest für diejenigen, die die Rollen NICHT bestellt haben) durch die charaktervolle DE 501 und die ex V65; beide zudem in höchst attraktiver Lackierung.

Auffällig auch der Mix-Zug aus Schatten- wie Sonnenbad-Coil-Waggons: Da hat man scheinbar hergenommen, was gerade verfügbar war - und die Coils selbst kann nach derart feinsinniger Lagerung ja sicher nichts mehr schrecken.

Beste Grüße, Norrskenet
Hallo,
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Was ich da bis heute sehr interessant finde sind die Führerhausrückwände der Köf II. Bei schlechterer Verarbeitung und Pflege waren die nur am gammelten klassisch um Fensteröffnungen an den Rückseiten wurden bei der HU immer tiefer und tierfer ausgeschnitten, während ja die Lampen davor immer in der gleichen Höhe bleiben. Glas neu zuschneiden war immer dann einfacher als das Blech zu tauschen und so wurden bei vielen Maschinen von HU zu HU die Fenster immer größer und tiefer ausgeschnitten als zuvor.


... wobei von HU zu HU wirklich geschmeichelt ist .
Die meisten Kleinloks der LgII sahen in ihren letzten Tagen nur noch eine U2.8 (wenn überhaupt). Selbst Bedarfsreparaturen die mit über DM5000.- angesetzt waren, wurden schon nicht mehr ausgeführt. Da konnte schon mal ein beim Rangieren verloren gegangener Puffer das "Todesurteil" für die Lok bedeuten. Die DB verfolgte rigoros die 10% Reparaturkosten-Regel  <> Anschaffungswert der Lok. Eine Köf II kostete -neu- rund 80.000DM (Nachbau aus den 1950ern). Rechnet man den Zeitwert bis in die 1980er-Jahre, da blieb wahrlich nicht mehr viel Spielraum für "naturreine" Ausbesserungen. Zudem die Köfs meistens in ihren BWen (halt aus Kostengründen) ausgebessert wurden und man sich dadurch aufwendige Transporte in ein AW ersparte. Die o. g. "praktischen Notlösungen" verhalfen dem ein oder anderen Fahrzeug zu einem "zweiten Leben" (s. die tolle Quelle-Köf)
@#13: Interessantes Thema .... und schöne Bilder
VG
Ralf

Hallo,

zu #16, es ist ja schon eine Weile her, dieser interessante Eisenbahn Urlaub.
Auf alle Fälle war er nachhaltig und fruchtete in diesen Modellen !!

LG
Gernot

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... hmh,

als Faden-Eröffner deucht mir allmählich, "Köf" sei die deutschsprachige Bezeichnung für "Coil".

Muss stimmen, denn die sind ja auch etwa gleich groß.

Einziger Unterschied: Sie wurden über größere Strecken grundsätzlich unbehaubt transportiert.

😎🙂 Norrskenet
@21: Hallo Mitropa-Matthias,

an der Küste wird man bekanntlich fall- und bedarfsweise schööön laaangsam gekielholt (wobei die Seilziehenden gern mal pausieren, um spannende Hafenbahn-Fotos zu schießen).

Im hier vorliegenden Falle wird man jedoch sorgfältig (nicht gekeult, sondern): Gecoilholt.

Soll gemäß nach einhelliger Meinung stets wohl informierter Auguren toppschlank machen ...

Ich bin immer für das Nach-rechts-und-links-Gucken zu haben (denn nur so lernt man ja viel Ungeahntes hinzu), doch würde ich ja gern noch (!) mehr (!) Details über die genauen Hintergründe der auf Reisen obdachlosen bzw. wohl behüteten Coils erfahren.

Nix für ungut & beste Grüße, Norrskenet
Hallo,
interessant ist das die Ausführung 33035/36 bei den Mittleren Coils ohne die Befestigung geliefert wird.Ist so auch überall bei den Händlern abgebildet.
Habe das bei Lemke bemängelt und wurde sehr schnell beantwortet.(Vorbildlich schnelle Antwort auf eine Anfrage👍)
Die Vorbildfahrzeuge haben  wohl auch diese Befestigung nicht in der Mitte.
Sieht halt nur etwas unfertig aus, da die Löcher für die Teile eben schon vorhanden sind.
Wenn das stört ,sollte lieber die andere (Vorbild)Fahrzeuge kaufen.
Gruß Thomas



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@23: Hallo Thomas,

also zumindest meine beiden ŽSSK-open-air-Wagen sind auch bei der mittleren Coil-Mulde mit den seitlichen Fixierungen ausgestattet (vgl. Foto).

Sonst hätte ich das in meinem Eingangsbeitrag auch kritisiert.

Soweit das mit der (im Modell löcherigen) "Spar-Variante" wirklich vorbildgerecht sein soll:

Ging es B.Cargo (vor ihrer Umbenennung in Lineas) denn wirklich derart schlecht? 😉

Beste Grüße, Norrskenet

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Hallo

wenn nur ein großes und dementsprechend schweres Coil verladen wird, dann muss zwingend die mittlere Mulde verwendet werden.

Nachtrag: Das sieht dann so aus:

https://abload.de/image_mobile.php?img=212325cb9eby.jpg

Grüße
Markus



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