THEMA: RUDOLFSBAHN / Selzthal At

Hallo Wutz,

dieser Umstand hängt m. W. n. mit dem 2-gleisigen Ausbau der Schoberpassstrecke zwischen Selzthal und St. Michael zusammen, wobei die südliche Einfahrt in den Bahnhof Selzthal als solche nicht umgebaut wurde und daher ein Stück weit eingleisig geblieben ist. Angesichts der vergleichsweise geringen Auslastung der nunmehr 2-gleisigen Schoberpassstrecke dürfte ein solcher Umbau auf eine 2-gleisige Bahnhofseinfahrt keine hohe Priorität haben, zumal auch die topographischen Gegebenheiten dortselbst nicht ganz einfach sind. Auch die Pläne für eine "Schleife Selzthal" als Direktverbindung zur Ennstalbahn Richtung Liezen-Schladming-Bischofshofen liegen quasi seit Jahrzehnten auf Eis bzw. wurden auch von der lokalen Politik bewusst verhindert um die Bedeutung des Standortes Selzthal aufrecht zu erhalten, der Niedergang fand dennoch statt. Möglicherweise erfährt Selzthal mit der Neuordnung des inneralpinen Fernverkehrs im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn 2025 eine neuerliche Bedeutungssteigerung. Man spricht auch davon, die Schleife Selzthal (wieder) ins Zielnetz 2040 aufzunehmen.

Beste Grüße, Phil

Servus
und vielen Dank f d Infos.

Die Schleife wäre ja wirklich betriebstechnsich ein Gewinn aus bahntechnischer Sicht;

Aber ein Verlust für den Bahnknoten S*

Aber sind wir ehrlich
S* selbst stand und steht nur mit der Bahn soweit ich weiss.

Es ist sonst nur eine kleine Siedlung - der Bhf hingegen recht umfangreich (4 Strecken)

Die Einfädelung im Süden kann ich mir eigentlich nur mit Gegenwind aus kommunaler oder bürgerlicher Seite erklären.

Da liegt schon ein Gleis - die Brücke Liezener Str wäre also kein Hindernis.

Es fehlen da gerade man ummara 500 m.

Platz zwischen Str und Fluß sollte genügen?

Hmmm?!


Gruß
Wutz

Hallo zusammen,

die eigentliche Hauptstrecke ist doch die Verbindung Ennstal-Graz, oder schätze ich das falsch ein? Da würde eine Schleife schon Sinn machen, etwa so, wie in Rosenheim, auch wenn es dort was anderes ist bzw. war. Europäisch gedacht ist die nämlich m.E. nicht, aber das ist hier nicht das Thema.

Aber warum sollte es die Investition noch geben? Selzthal würde ja trotzdem Knotenpunkt und Umsteigebahnhof bleiben und Verbindungen würden sicher schlechter werden, wenn nur noch Regionalzüge dort halten würden. Und der Richtungswechsel erfolgt bei den meisten Zügen inzwischen ohne Lokwechsel und Rangierarbeiten - die gibt es nur noch beim Transalpin und bei Nachtzügen.

Ein Ausbau der Bahnhofseinfahrt aus Richtung Schoberpass würde schon eher Sinn machen, und v.a. ein Ausbau der Ennstalbahn, die ja auch etwas vor sich hindümpelt. Ich glaube, darüber wird auch schon seit 40 Jahren nachgedacht.

Gruß

Frank

Hallo, noch als Ergänzung / Ausblick: der inneralpine Fernverkehr wird nach der Inbetriebnahme der Koralmbahn 2025 (im nächsten Schritt mit dem Semmering-Basistunnel ab Dez. 2030) neu geordnet, da sich damit ja auch Richtung Salzburg (Graz via Villach & Tauern) neue Perspektiven und kürzere Fahrzeiten ergeben. Mit der Anschaffung neuer Triebwagengarnituren für diese inneralpinen Relationen sollen z. B. die Verbindungen Linz-Graz via Selzthal verdichtet und die Züge der Salzkammergutbahn via Liezen bis Selzthal durchgebunden werden, um Anschluss an diese Fernverkehre zu ermöglichen. An der Infrastruktur von Selzthal wird all das wahrscheinlich wenig ändern - es bleibt v. a. Umsteigebahnhof. Ob die Schleife und/oder die 2-gleisige Einbindung im Süden kommt, wird uns vielleicht der Zielnetzplan 2040 verraten, welcher bis Ende 2023 bekannt sein dürfte.

Beste Grüße, Phil

@3:
Die eigentliche Hauptstrecke, sprich ursprüngliche Kronprinz-Rudolfs-Bahn war Amstetten/St.Valentin - Gesäuse - Schoberpass - St. Michael - St. Veit/Glan - Villach.
Der Ast nach Bischofshofen war Ergänzung, die Phyrnbahn ist viel später dazugekommen.

Im Güterverkehr ist Pyhrn/Gesäuse - Schoberpass immer noch Hauptrelation, im Personenverkehr ist Bi'hofen - Schoberpass wichtiger geworden. Deswegen wär die Schleife dort auch sinnvoll, mitsamt einer Verlegung des Regionalzugsknotens von Selzthal und Stainach-Irdning in die Bezirkshauptstadt Liezen.

Lg, BS

Servus zusammen
Vielen Dank für Eure interesaanten Infos und Beiträge
Gruß
Wutz

Leider wird der Knoten Selzthal erheblich Verkehr einbüßen, wenn Graz Salzburg via
Koralm schneller und häufiger verkehrt.

@ 7: Das sehe ich nicht unbedingt so pessimistisch. Durch die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Südachse, insbesondere nach Eröffnung des SBT im Dez. 2030 werden die Trassen v. a. im Reisezugverkehr dort extrem ausgelastet sein, private Anbieter werden auch auf der Südachse in den PV einsteigen. Damit wird ein erheblicher Teil des GV weiter über die "alte Südbahn"/Rudolfsbahn laufen müssen. Außerdem wird parallel dazu der inneralpine Fernverkehr angebotsmäßig aufgestockt - was auf manchen Relationen wie z. B. Graz-Linz überfällig ist. Das geht aber auch nur mit neuem Rollmaterial und das wird in Form von Siemens Mireo-Triebzügen für diese Aufgaben angeschafft (Vorsicht: der u. a. Artikel ist teilweise fehlerhaft, nicht alle Inhalte sind korrekt):

https://www.derstandard.at/story/3000000181306/...rossauftrag-der-oebb

In Zeiten der Klimakrise wird die Bahn einen neuen Aufschwung nehmen, das gelingt aber nur mit dem entsprechenden Angebot - ich sehe seitens ÖBB schon die Bereitschaft, dem auch nachzukommen, wenngleich vieles zu spät kommt. Das ist aber den (politischen) Versäumnissen der letzten Jahrzehnte geschuldet, es herrscht ein extremer Nachholbedarf auf allen Ebenen.

Beste Grüße, Phil