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THEMA: Kim Jong Un und sein "Panzerzug"

THEMA: Kim Jong Un und sein "Panzerzug"
Startbeitrag
Reindeer - 14.09.23 00:13
Moin,

Da das gerade in den Nachrichten ausgewalzt wird, habe ich mal eine Frage zu diesem Zug. Nordkoreas Schienennetz ist 1435mm Normalspur, während Russlands Netz Breitspur mit 1520mm ist. Ich habe gelesen, daß es ein paar wenige Kilometer Mehrschienengleis in Nordkorea gibt, aber hauptsächlich, um russische Exporte zu einem Hafen im Nordosten von Nordkorea zu ermöglichen. Von Mehrschienengleisen bis nach Pjöngjang habe ich nichts herausgefunden.

Ich möchte nun gerne mal wissen, ob Kims Züge (es sollen ja immer drei hintereinander fahren) umgespurt werden oder wie der Zug es sonst bis nach Russland schafft. Die Teile sind ja immens schwer, wenn man den Medienberichten glauben schenkt, und das zum Umspuren notwendige Anheben muß ja eine Mordsarbeit sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Wagen nach der Talgo Methode umgespurt werden können .

Und zum Thema Mehrschienengleis: Kann man überhaupt Normal- und Breitspur in einem Dreischienengleis haben? Es sind ja nur 85mm Unterschied, also kaum mehr als eine Schienenkopfbreite. Ist da genug Platz für Gleibefestigungen und Spurkränze? Oder braucht man vier Schienen für so ein Unterfangen?

Über Informationen dazu würde ich mich freuen.

Gruß,

Andy

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Oder braucht man vier Schienen für so ein Unterfangen?



Hallo Andy!

Gute Frage, leider weiß ich auch keine Antwort. Aber 4-Schienen- Gleis kann ich mir noch weniger vorstellen als 3-Schienen-Gleis, da würden sich die Abständer der äußeren Schienen ja nochmals halbieren.

Beste Grüße

Boris
Hallo,

An der Grenze Ungarn-Ukraine gibtves 4-Schienengleise. 1-3 + 2-4 werden genutzt.

LG
Gabor
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Und zum Thema Mehrschienengleis: Kann man überhaupt Normal- und Breitspur in einem Dreischienengleis haben?

ich meine, in Haparanda/Schweden geht ein Vierschienengleis nach Finnland, allerdings in Form einer Gleisverschlingung. Kann man auf Gurgel Mäps auch erahnen.

Gruß Engelbert
Auf jeden Fall haben die in Nordkorea eine schöne zehnspurige Autobahn.
A.T. (nicht E.T. oder AT-AT)
Moin,

Danke für die Infos. Es sieht so aus, als ob ein Vierschienengleis verlegt wurde, das dann wie von Gabor (#2) beschrieben benutzt wird. So weit ich allerdings herausfinden konnte, existiert diese Verbindung nur im Äußersten Nordosten von Nordkorea. Ich bezweifle, daß dieses Mehrschienengleis bis nach Pjöngjang geht.

So bleibt dann weiter die Frage, wie der nordkoreanische Führer mit seinem Panzerzug nach Russland gekommen ist. Vielleicht mußte er an der Grenze umsteigen; ich bin sicher, daß sein Anschlußzug auf ihn gewartet hat . Oder er ist doch geflogen, und dieses ganze Theater um den Zug war nur eine Ablenkung.

Gruß,

Andy
Moin moin.

Die Spurweite in Nordkorea und China beträgt jeweils 1435mm. In der Mongolei und Russland jeweils 1520mm. Da wird ganz einfach an der Chinesisch-Mongolischen Grenze Umgespurt. Und weiter rollt der Zug.

Gruß Rainer
Moin moin in die Runde,

das Normalspurgleis liegt an der Grenze von Nordkorea zu Russland eben NICHT inmitten des Breitspurgleises, sondern ist - wie Gabor in #1 richtig anmerkt - seitlich versetzt, wie bei einer Gleisverschlingung à la Tram Praha oder Amsterdam.

Der nordkoreanische Führungs-Zug wird aus Last- und Sicherheitsgründen von ZWEI Lokomotiven gezogen und führt seine Austausch-Drehgestelle auf Güterwagen mit.

Ähnliche Gleis-Figurationen existieren an zahlreichen Grenzübergängen zur "zaristischen/sowjetischen" Breitspur:
Nämlich neben Schweden/Finnland u.a. auch Polen/Litauen, Polen/Belarus, Polen/Ukraine, Slowakei/Ukraine, Ungarn/Ukraine, Rumänien/Ukraine, Rumänien/Moldawien, China/Kasachstan und und und.
Direkt an der Grenze oder jeweils ein paar Kilometer im Landesinnern wird dann umgespurt (das russische Königsberg liegt noch so relativ nah an der polnischen Grenze, dass man aufgrund praktischer Erwägungen bis dort auf Normalpur fahren kann).
Auf solch einem durchgehenden, seitlich versetzten Vierschienengleis kann/konnte man sogar von der Slowakei durch die Ukraine nach Rumänien fahren, was letztlich geschichtlich bedingt ist, nämlich durch die in jener Region unzählig erfolgten neuen Grenz-Ziehungen.

INEINANDER hingegen können die Gleise z.B. beim Übergang von Normal- auf Iberische Breitspur liegen, da dort eine dafür ausreichende Spurweiten-Differenz besteht.

EDIT (indirektes Bahn-Thema): Deutschland und Nordkorea verfügen neben der gleichen Standard-Spurweite über eine weitere Gemeinsamkeit: Es sind weltweit praktisch die einzigen Länder OHNE Tempolimit auf Autobahnen. Was manches zur geistigen Verfassung aussagt.

Beste Grüße, Norrskenet

Mahlzeit, der Zug fuhr bis Castrop Rauxel!

https://www.der-postillon.com/2023/09/kim-jong-rauxel.html

Gruß, Oli

Hallo!

Danke an alle, die bisher zur Erweiterung meines Wissens beitrugen! Dass das 4-Schienen-Gleis verschlungen sein könnte, hatte ich nicht auf dem Radar. Aber damit stellt sich dann eine weitere Frage: wie ist das dann auf Bahnhöfen / an Bahnsteigen? Gibt es dort dann separate Bahnsteige für Breit- und Normalspur? Oder auf jeder Seite des 4-Schienen-Gleises einen Bahnsteig, wo Passagiere eines Zuges der Breitspur auf der einen und die Passagiere eines Zuges der Normalspur auf der anderen Seite aussteigen?

Beste Grüße

Boris
@10: Hallo Boris,

früher, bei SOK-Bahnsteigen, d.h. mit Höhe auf SchienenOberKante, war das überhaupt kein Problem, da die Bahnsteige ja bis an den äußersten Schienenkopf heranreichen konnten.

Bei heutigen Hochbahnsteigen versucht man, die Gleisanordnung so zu optimieren, dass das Breitspurgleis dasjenige ist, das weiter weg vom Bahnsteig liegt. Durch die größere Breite der Breitspurwagen wird dies dann praktisch kompensiert.

Soweit es auf diese Weise aus unterschiedlich möglichen Gründen nicht funktioniert, werden an Bahnsteigen in der Tat getrennte Gleise benutzt. Das Ganze wird dann insofern ähnlich gehandelt, wie die verschiedenen Modelle bei verschiedenen Oberleitungs-Stromsystemen (umschaltbar vs. nicht umschaltbar).

Beste Grüße, Norrskenet
@9 Hallo Oli,

der ist klasse.

Gruß Philipp

Danke Norrskenet für die Ergänzung und Oli für den lustigen Link!

Beste Grüße

Boris
Hallo Zusammen,

sein Opa war natürlich auch im Jahre 1984 in Dresden.

Weil der Zug eigentlich ein Breitspurzug ist, mussten am Hauptbahnhof einige Weichenlaternen abgebaut werden und doch war ein Bahnsteig im Wege, verzog eine Treppe des Zuges und gab selbst dann aber durch zerbröckeln auf.
So will es die Legende, die zu berichten weiß, dass der Diktator sich hat den Elberaddampfer "Dresden" von 1929 nachbauen lassen, weil er sich in diesen verliebt hatte https://www.youtube.com/watch?v=Fq7lYLvJOug
Weil bei der Gelegenheit ein neuer Kessel in der Schiffswerft (Dampfkesselbau....) Übigau gebaut werden sollte, aber dann nicht bezahlt wurde, erhielt der echte Dresden dann diesen Kessel und statt der dampfgetriebenen Lichtmaschine einen neuen Dieselgenerator der fortan zum Fahnenmast herausblubberte.

Gruß Sven

Moin,

Auf diese Informationen hatte ich gewartet, Norrskenet.

Danke und Gruß,

Andy
Hallo,

aus Sicherheitsgründen sollte man in Russland nicht mehr mit dem Flugzeug reisen

Grüße Michael Peters
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

das zum Umspuren notwendige Anheben muß ja eine Mordsarbeit sein


Na und?
Genug Sklaven sind ja vorhanden.
Wenn der Herrscher nicht hochgehoben werden will kann man ja auch für die Arbeiten eine große Grube ausheben.

Grüße,
Harald.
Matthias,
...ich weiß gar nicht ob du schon 1984 auf der Welt warst, aber das sächsische Gedeck im Dresdner Elbtal umfasste damals die Flugzeugwerke, welche Il 28 und MIG 21 aus der ganzen Welt reparierten, Schaltanlagenbau, Strömungsmaschinen, die in den Zeiten der V Raketenfertigung ihre Wurzeln hatten, Nautische Geräte, Uhren, Kunstfaser - und Zellstoffproduktion, nebst Reinstalkohol für die genannten Messgeräte, aber auch Vergaseranlagenbau, Gummi-/Reifenfabriken und natürlich Druck- und Verpackungmaschinenbau.oder Stahlwerke und Schienenfahrzeugbau usw usf. Also, alles was man für eine Rakete braucht, gab es da und man konnte vom Dampfer aus die Parade der Betriebe abnehmen und staunen, das sie trotz Kriegsschäden und Reparation überhaupt noch arbeiteten.
Verblüffend war dann sicherlich, dass man in den Sandstein sogar eine übergroße Lokomotive eingehauen hatte....Aber das ist eine Story für Insider.
Das alles hat der gute alte KIM*, nach dem die  Eierproduktion dann benannt wurde, in seine Heimat mitgenommen und davon erzählt.

Gruß Sven
*KIM: Kombinat Industielle Mast.
Hmmmm, finde den Fehler 😎
Hallo Sven.
Danke, der war gut .
Aprobos:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

und Zellstoffproduktion, nebst Reinstalkohol für die genannten Messgeräte

... und als Grundlage für Hohnsteiner Trinkbranntwein und andere Billigschnäpse, man war das ein ekliges Gesöff
Gruß,
Harald
@22: Hallo Mitropa,

wozu ein Miniatur-Wunderland in Pjöngjang, wo der große Führer doch schon vor so einigen Jahren in 1:1 (!) hypermoderne U-Bahn-Züge ausschließlich im eigenen Reich mit tatkräftiger Unterstützung seiner ihn liebenden Werktätigen hat herstellen lassen?

In tiefer Verbundenheit zur anderen demokatischen Republik hat er diese Tunnelbahnen sowohl im Außen- als auch im Innendesign gewissen Berliner Zügen der Bauart D (BVB Ost, ex BVG West) anlehnen lassen.

Eine derart hyperperfekt gelungene quasi 1:1-Kopie der ostberliner Züge; dass man fast meinen könnte, es seien die Originale. Mit Wowh-Effekt.

Beste Grüße, Norrskenet

Hallo,

der Zug !!

https://www.youtube.com/watch?v=ViJy54rOMMk
-

LG
Gernot
Wieso reist der mit einer Maispflanze an Bord?

LG Michael
@25: Hallo Michael,

... ganz einfach:

Jeder Beamte hat einen GUMMIbaum im Büro.

Er jedoch als oberster Staatsbeamter fährt voll ökologisch orientiert EISENbahn, da ginge sowas GAR nicht.

Sehr volksnah übrigens, wie er die Pflanze liebevoll tätschelt.

Da möchte doch JEDER so gern (kein Eisbär, sondern) eine Maispflanze sein.

EDIT: Oder prüft er nur, ob es Plaste & Elaste aus Schkopau ist? Oder ob Staub gewischt werden muss? - Ich denke i.ü. (so unbeholfen, wie er sie berührt) dass eher der Fotograf die Pflanze dort hingestellt hat, um den recht sterilen Raumeindruck etwas aufzulockern.
Und ich werde gewiss bald BUNTE-Redakteur ...

Beste Grüße, Norrskenet

Hallo Norrskenet, hallo Mitropa,

Ihr bekommt bestimmt eine Einladung zum Topfschlagen im Minenfeld in Nordkorea.

Das macht Euch bestimmt sehr viel Vergnügen .

Gruß
graueisenbahn
so, also ich editiere das mal.

Im nachfolgenden Film, sieht man die erhaltene Lok, die mal den DDR-Regierungszug zog , der aus einem Vor-und einem Hauptzug bestand. Ich denke, auch der Zug von Kim Junior wird in der Art unterwegs gewesen sein.


Der Film zeigt also keinen der Regierungszüge, sondern die Lok heute, von einem wunderbaren Filmstandort aus.
https://www.youtube.com/watch?v=8Erl4SX_9lg

Gruß Sven



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