THEMA: [DB/ČD – Epochen ab 1994] Der EC Carl Maria von Weber

Hallo zusammen,

Eine unruhige und wechselhafte Zeit im Eurocity-Netz der DB hatte der EC 178/179.
Im Laufe seines Einsatzes wechselte er mehrfach seinen Namen und sogar die Zugnummer. Davon aber weiter unten mehr.

Erstmals verkehrte der EC „Carl Maria von Weber“ am 29. Mai 1994. Eingeführt wurde er um ein Angebot im 2-Stunden-Takt zwischen Prag und Berlin einzurichten. Zusammen mit dem Vindobona, dem Hungaria, dem Comenius und dem Porta Bohemica bildete der Carl Maria von Weber den geplanten 2-Stunden-Takt zwischen den beiden Hauptstädten Prag und Berlin.

  

Anfänglich wurde das Zugpaar EC 178/179 aus DB-Sitzwagen und einem Speisewagen der ČD gebildet. Auf seiner Fahrt wird damals 2 mal ein Lokwechsel vorgenommen. Zunächst übernimmt eine DB 112  die Leistung einer  ČD 372 übernimmt. Der zweite Lokswechsel findet damals in Berlin statt. Da die Oberleitung zwischen Berlin und Hamburg noch nicht vollständig ausgebaut war, wurde im Berliner Ostbahnhof auf Dieseltracktio gewechselt und die Leistung von zwei  Loks der BR 218 übernommen. Im September  1994 musste der EC 178/179 in Nauen einen Stop einlegen. Dies wurde notwendig, weil in dieser Zeit die Verbindung zur Berliner Stadtbahn wegen Sanierungsarbeiten unterbrochen war.

Ab dem 24. September endet bzw. Starte der Carl Maria von Weber in Berlin Lichtenberg. Nun aber teilt er seinen Lauf mit dem IC 870/871 „Käthe Kollwitz“ und dem EC 176/177 „Porta Bohemica“.

Ab dem 28. September 1996 erhält der EC 178/179 wieder seinen eigenen Umlauf, in dem der Umlauf im Süden bis Prag hl.n. und im Norden bis nach Westerland/Sylt verlängert wird. Der EC „Carl Maria von Weber“ ist somit auch der erste EC, der die Insel Sylt mit dem Festland verbindet und so Westerland in das EC-Netz einbindet.
Nun kann auch die Fahrzeit weiter optimiert werden. Nach dem die Arbeiten an der Oberleitung zwischen Berlin ud Hamburg abgeschlossen waren konnten im Herbst 1996 auch die Wechsel auf die 218 in Berlin entfallen. Somit erfolgte nur noch ein Lokwechsel in Dresden.

Bis zum  28. Mai 2000 ändert sich nicht viel am Umlauf des Zuges. Auch blieben die Wagenreihungen bis hierher konstant. Nun aber ab dem 28. Mai 2000 sagt der EC 178/179 nördlich von Hamburg der Marschbahn goodby und führt nun über Neumünster nach Kiel Hbf.
Aber auch dieser Lauf hällt nicht lange. Ab 10. Juni 2001 wird  der Ausgangs- bzw. Endpunkt des Zuglaufes wieder nach Hamburg-Altona verlegt und zum 15. Dezember 2002 werden Ausgangs- und Zielbahnhof wieder nach Westerland verlegt.

  

Durch die ständige Verlegung der Ausgangs- und Zielpunkte des Zuges wollte man offensichtlich erreichen, dass die Europaweite Soll-Reisegeschwindigkeit für EuroCitys von 90 km/h eingehalten werden. Real schaffte es man aber dass der Carl Maria von Weber statt der ursprünglichen 88 km/h in seinem ersten Lauf nun nicht mehr schaffte. Ab dem 13.12.2003 verliert der EC 178/179 genau wie alle anderen EC-Zugpaare der Relation Prag-Berlin-Hamburg seinen Zugnamen! Bis Dezember 2008 verkehren die namenlosen EC´s weiter.

  

Ab dem 14. Dezember 2008 verkehrt nun der EC 378/379 als EC Carl Maria von Weber mit einem asymetischen Laufweg von Wien Südbahnhof zum Ostseebad Binz bzw. Zwischen dem Ostseebad Binz und der mährischen Landenshauptstadt Brno (Brünn). Die Zuggarnituren bestehen nun aus Wagengarnituren der ČD.  

  

Diesen Zug konnte ich 2013 gleich zweimal im Bild festhalten. Während meines Rügen Urlaubs im Mai 2013 erwischte ich den Carl Maria von Weber am 10.05.2013 kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Stralsund und am nächsten Tag auf Rügen bei Samtens.

  

  

Hier erkennt man auch, dass der EC bis Stralsund von einer DB 101 und ab Stralsund von einer DB 120 gezogen wurde.
In 2015 ändert sich erneut die Zugnummer. Aus dem EC 378/379 wird nun der EC 170/171, der zuvor als „Hungaria“ unterwegs war.  Nun verkehrten das Zugpaar EC 170/171 nur noch zwischen Prag Hl-n. und Berlin Hbf.

  

Am 08. Dezember 2018 verkehrt letztmalig ein EuroCity-Zugpaar mit den Namen „Carl Maria von Weber“. Dieser Zug war zu gleich der Start einer neuen Ära. Nicht nur, dass die Wagengarnituren nun komplett von der ČD gestellt wurden, nein, erstmals fuhren die Zúge nun ohne Lokwechsel über die gesamte Strecke. Ab Prag wurden von der ČD bei der ELL angemieteten Vektrons im modernen Najbrt-Design vor den EC nach Deutschland, die nun seitens der DB alle als „Berliner“ vermarktet wurden.

  

Abschließend noch ein Überblick über die Zugläufe, Nummern- und Namensänderungen

  

Die Umsetzung ins Modell der Spur N ist ohne große Kompromisse möglich. Sämtliche Loks, die ab Prag bzw. Dresden eingesetzt wurden sind im Modell verfügbar. Mit wenigen Ausnahmen bei den früheren Jahren des Einsatzes sin bei den Wagen kleine Kompromisse notwendig.
In den grafischen Darstellungen sind die Betriebsnummern der Modell sowie Hersteller und Artikelnummer angegeben. Gelb hinterlegte Angaben bedeuten, dass diese Modell bereits angekündigt sind. Rot hinterlegte Modelle sind nicht verfügbar und Orange hinterlegte Modell mit roter und schwarzer Schrift bedeuten, dass ich hier bei meinen Modellen ein Kompromiss eingehen musste (rot=vorbidgetreu, schwarz=Kompromissmodell)

Auf meiner Anlage setzte ich in der Regel den Zug vom 08.12.2018 ein. Aber auch die „Rügen“ Version kommt bei mir gelegentlich zum Einsatz. Wie an den Darstellungen der Zugbildungen zu erkennen, wäre ich in der Lage alle Varianten auf meiner Anlage darzustellen, was ich persönlich aber nicht für sinnvoll halte. So kommen eben nur der letzte Carl Maria von Weber und der von 2013, da ich ihn im Original erlebt habe, zum Einsatz.

Viele Grüße aus Südmähren
Heidi


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