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THEMA: Bau eines Lokliftes, Tragkraft 10 kg

THEMA: Bau eines Lokliftes, Tragkraft 10 kg
Startbeitrag
Magnus* - 28.12.23 10:27
Hallo,
für einen Bekannten habe ich einen Loklift gebaut. Ist zwar für die Spurweite 0, aber ich denke das eine oder andere Detail ist für jemandenden, der auch einen Loklift bauen will, von Interesse. Eine Lok und mehrere Wagen sollen von unten nach oben (also nur zwei Positionen) und zurück bewegt werden (Strecke etwas über 100 cm). Dabei muß ein Gewicht bis zu 10 kg bewegt werden.
Steuern kann man den Loklift manuell, aber im Normalfall erfolgt die Steuerung über den SX-Bus.
Der Rahmen des Loklifts besteht aus einem Aluminiumprofil 45x45mm mit 10mm Nut, die Höhe ist 1625mm, die Breite 1090mm.
Das Brett wird mittels zweier Trapezgewindespindeln TR16x4 mit Flansch-Gewindemuttern aus Iglidur bewegt (von der Firma IGUS).
Die Hauptlagerung der Spindeln besteht aus einem Radial und Axialkugellager.
Das untere Ende der Spindeln wird durch ein Radialkugellager geführt.
Der Antrieb der Spindeln besteht aus einem Schrittmotor (NEMA 23), beide Spindeln sind über einen Zahnriemen verbunden, damit sie synchron laufen.
Die beiden Endpositionen werden durch induktive Näherungsschalter (PNP, NO) bestimmt. Die Sensoren habe ich in ein Alurohr zusammen mit einem M8 Sensorstecker eingeklebt, durch den Stecker kann ein defekter Sensor leicht getauscht werden.
Um das Gleis mit Strom zu versorgen (nur an den Endpositionen) werden zwei Neusilberscheiben mit 5 POM Kunststoffstücken verbunden (werden am Brett montiert).
Am Rahmen werden zwei Hülsen motiert, in die zwei gefederte vergoldete Kontakte eingeschraubt werden, die dann in der Endposition über die Neusilberscheiben das Gleis mit Strom versorgen.
Das Schaltnetzteil, der Schrittmotortreiber und der Anschluss für den Selectrix Bus findet in einem Kunststoffgehäuse Platz.
Für die Endpositionen werden zwei induktive Näherungsschalter verwendet. Sie sind zusammen in einem Aluminiumteil eingesetzt, das sich nach Lösen der mittleren Schraube am Rahmen in der Höhe verschieben läßt, um die Endposition genau einzustellen.
Wenn der erste Schalter erreicht wird, wird die Geschwindigleit reduziert, am zweiten Schalter stoppt der Lift.
Auf dem Aluminiumteil sind auch die beiden gefederten Kontaktstücke montiert, dadurch haben sie immer die passende Position, wenn die Schalter verschoben werden.
Der Zahnriemen ist ein Neopren Zahnriemen mit HTD Profil und einer Breite von 15mm, die Wirklänge beträgt 2525mm.
Der Microcontroller zur Steuerung ist in einem Profilgehäuse aus Aluminium mit Display und Drehimpulsgeber eingebaut.
Die Fahrzeit zwischen den Endpositionen beträgt ca. 130 Sekunden (mit einer Belastung von 12 Kg auf dem Gleisbrett).
Mehr Fotos dazu auf meiner Webseite unter "Anderes" : www.uwe-magnus.de

Viele Grüße,
Uwe

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Hallo Uwe,

das was du hier zeigst geht schon in Richtung Maschinenbau. Mit den FMS-Profilen von Rexroth kann man so was gut realisieren allerdings haben diese Nutenprofile auch einen stolzen Preis. Die angegebene Tragkraft deiner Konstruktion ist eher etwas geschmeichelt. Hier dürfte deutlich mehr als 10 kg gehen. Danke für das zeigen hier.

Grüße
Markus
Hallo Uwe,

»Maschinenbau« lag mir auch auf der Zunge, nun hatte Markus das schon formuliert.
Sehr beeindruckend und solide aussehende Konstruktion.
Das Transportgut macht sich schonmal gut auf dem Lift 👌

Dein Freund kann sich glücklich schätzen, von dir sowas gebaut zu bekommen!

Schöne Grüße, Carsten
Hallo Uwe

Beeindruckend.
Vielen Dank, dass Sie solch eine technische Arbeit gezeigt haben.

Gruß
Jordi
Hallo Uwe,
danke, dass Du es hier teilst.
Bei den großen Bahnen ist so ein Lift fast ein Muss, wenn man irgendwo seine Fahrzeuge auf einer anderen Ebene parken will oder zwei Etagen gestaltet.
Es gibt doch einige im Netz bei Spur 0.
Deine Konstruktion ist sehr solide und eigentlich schon „zu gut“ für nur zwei Ebenen.
Andere wählten einfach einen Linearaktuator und zwei Führungsschienen und bauten teilweise aus Holz. Hält sicher nicht ewig, so wie Deiner.
Jedenfalls finde ich es jedesmal klasse, wenn ich so ein Teil sehe und Deiner gefällt mir richtig gut!
VG Michael
Hi Uwe,

saubere Arbeit!

Lustig - aus eben diesen Materialien (und der selben Firma) habe ich auch schonmal mit dem Gedanken an einen Lift gespielt - allerdings etwas breiter, um hier auch Vollzüge zu bewegen.

Da ich den bisher nicht realisiert habe:

Was mich hier interessieren würde: Wie steht es denn um die Lautstärke beim Verschub? Ist das eher "Industrielärm" oder wohnraumtauglich?

Grüße Micha
Hallo Uwe,

eine top Arbeit, "da kannste nich meckern".  Zu deinen 10 kg:

Zur Haltekraft der Kombination Stepper/Spindel hatte ich bei meinem Zuglift Bedenken (Nema 23, 3Nm, 5mm Spindelsteigung). Die Formel in

https://www.boschrexroth.com/ics/cat/content/as...culation_Example.pdf

Seite 2, auf die ich freundlicherweise hingewiesen wurde, hat dann vor Reibung eine Haltekraft von 3400N, auf der Erde rund 340 kg Masse, ergeben. Das hat mich beruhigt. Ist übrigens gleichzeitig eine Gefahr, weil mit dieser Kraft wird der Lift auch alles zerquetschen, was ihm in den Weg kommt.

Viele Grüße
Frank
Hallo,

das sieht richtig professionell aus! Respekt!

Viele Grüße
Michael
Hallo,
danke an alle für die positiven Kommentare.

#5 Die Laustärke ist jetzt nicht so groß, ein Staubsauger ist auf jeden Fall lauter, Man kann sich auch Unterhalten wenn der Lift fährt. Die Lautstärke hängt natürlich auch von der Geschwindigkeit ab, je schneller desto lauter.

Viele Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,

ganz große Klasse und augenscheinlich sehr professionell konstruiert!!!

Schonmal drüber nachgedacht die Produktion des Müt-Loklifts zu übernehmen? Ich habe kürzlich eine Anfrage an Müt geschickt bzgl. eines Loklifts, diese wurde jedoch von Herrn Stollner abgelehnt, weil er die Produktion altersbedingt eingestellt hat und einen Nachfolger gibt es dafür nicht bzw. er konnte bisher keinen neuen Produzenten für den Loklift finden.

Gruß
Marco
Hallo Marco,
nee, das würde zu teuer (alle Fräs- und Drehteile per Hand hergestellt,,). Und ich käme nicht mehr dazu endlich meine Anlage zu bauen.

Viele Grüße,
Uwe
Interesanter Beitrag und vorbildliche Lösung; Gratulation.
Bin auch dabei einen ZL zu bauen (16 Ebenen 2-Gleisig 30kg)….. Zuerst mit Actuator/Linearantrieb DC-Motor. Gab aber Probleme mit der Stoppgenauigkeit, deshalb aktuell Umbau  des Actuator auf Schrittmotor. Der Actuator hat den Vorteil, dass A der Brems-Mechanismus integriert ist und B die ganze Mechanik «verbaut» ist (an beiden Ende mit je einem Bolzen befestigen fertig) und C ich den ja schon hatte....
Frage an Uw: -wie hast Du das mit dem Bremsen gelöst, wenn der Motorstrom weg ist, sollte der Lift ja nicht in den Keller rasseln….


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Ein Kompliment für solch eine tolle Arbeit. Ich bewundere solche Dinge und kann nur sagen: Damen hoch!

Gruß Andy
www.spur-n-wahnsinn.de
Hallo,
#11 Die Trapezgewindespindeln sind selbsthemmend, der Schrittmotor bekommt nur Strom beim Fahren.

Viele Grüße,
Uwe


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