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THEMA: Frage zur Signalisierung eines Nebenbahnbahnhofes
THEMA: Frage zur Signalisierung eines Nebenbahnbahnhofes
RhönbahNer - 11.01.24 13:03
Hallo zusammen,
auf der ehemaligen einspurigen Nebenbahn Götzenhof – Hilders (- Wüstensachsen) verkehrten bis 1986 Reise- und Güterzüge (letztere bis ca. 1993); Einfahrten in den Bahnhof Hilders erfolgten somit aus beiden Richtungen. Gesichert war der Bahnhof durch Einfahrsignale (Formsignale) auf beiden Seiten, jedoch gab es keine Ausfahrsignale; ich fand auch bei Recherchen keine Hinweise darauf, daß solche früher einmal existiert hätten. Der Bahnhof war bis zum Ende des Reisezugbetriebes zumindest tagsüber mit Bahnpersonal besetzt.
Kann mir diese Situation jemand erklären? Welche Regelungen standen dahinter, wie bzw. nach welchen Vorschriften wurden die Ein- und Ausfahrten geregelt?
Der Gleisplan ist z.B. hier einsehbar (ganz nach unten scrollen):
http://www.vergessene-bahnen.de/Ex506_2.htm
Vielen Dank für Hinweise und viele Grüße
Jürgen
auf der ehemaligen einspurigen Nebenbahn Götzenhof – Hilders (- Wüstensachsen) verkehrten bis 1986 Reise- und Güterzüge (letztere bis ca. 1993); Einfahrten in den Bahnhof Hilders erfolgten somit aus beiden Richtungen. Gesichert war der Bahnhof durch Einfahrsignale (Formsignale) auf beiden Seiten, jedoch gab es keine Ausfahrsignale; ich fand auch bei Recherchen keine Hinweise darauf, daß solche früher einmal existiert hätten. Der Bahnhof war bis zum Ende des Reisezugbetriebes zumindest tagsüber mit Bahnpersonal besetzt.
Kann mir diese Situation jemand erklären? Welche Regelungen standen dahinter, wie bzw. nach welchen Vorschriften wurden die Ein- und Ausfahrten geregelt?
Der Gleisplan ist z.B. hier einsehbar (ganz nach unten scrollen):
http://www.vergessene-bahnen.de/Ex506_2.htm
Vielen Dank für Hinweise und viele Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich bin da nicht so der Profi, aber war es früher nicht so, dass die Abfahrt vom Bahnhofsvorsteher direkt am Bahnsteig freigegeben wurde?
Ich bilde mir ein, dass in meiner Jugend der Vorsteher mit Flagge oder Lampe den Zug "rausgewunken" hat.
In England habe ich das direkt erlebt: Zuerst hat der Vorsteher alle Weichen- Schranken- und sonstigen benötigten Hebel (die großen, bunten, fast mannshohen) umgelegt, dann rannte der über die Brücke zum Zug und hat ihn dort abgefertigt.
ThomasK
ich bin da nicht so der Profi, aber war es früher nicht so, dass die Abfahrt vom Bahnhofsvorsteher direkt am Bahnsteig freigegeben wurde?
Ich bilde mir ein, dass in meiner Jugend der Vorsteher mit Flagge oder Lampe den Zug "rausgewunken" hat.
In England habe ich das direkt erlebt: Zuerst hat der Vorsteher alle Weichen- Schranken- und sonstigen benötigten Hebel (die großen, bunten, fast mannshohen) umgelegt, dann rannte der über die Brücke zum Zug und hat ihn dort abgefertigt.
ThomasK
RhönbahNer - 11.01.24 14:02
Hallo Thomas,
ja, das stimmt und war in Hilders genauso. Es stellt sich mir allerdings die Frage, warum in manchen (oft sogar kleineren) Bahnhöfen dann Ausfahrsignale standen und in anderen nicht.
In Soltau beispielsweise stehen heute noch Formsignale für die Ausfahrt.
Grüße, Jürgen
ja, das stimmt und war in Hilders genauso. Es stellt sich mir allerdings die Frage, warum in manchen (oft sogar kleineren) Bahnhöfen dann Ausfahrsignale standen und in anderen nicht.
In Soltau beispielsweise stehen heute noch Formsignale für die Ausfahrt.
Grüße, Jürgen
spur.n.bahner - 11.01.24 14:58
Hallo Namensvetter,
meiner Erinnerung nach mussten die Züge an den Ne 5 Zeichen halten (H-Tafeln halten). Das war quasi ein Zwangshalt. Im Buchfahrplan war der Ablauf mit einem H in der Ankunftsspalte vermerkt. Es gab da nur Esig und keine Asig.
Gruß
Jürgen
meiner Erinnerung nach mussten die Züge an den Ne 5 Zeichen halten (H-Tafeln halten). Das war quasi ein Zwangshalt. Im Buchfahrplan war der Ablauf mit einem H in der Ankunftsspalte vermerkt. Es gab da nur Esig und keine Asig.
Gruß
Jürgen
Knallfrosch - 11.01.24 15:37
Hallo, ich habe gerade in der Richtlinie 301 nachgeschlagen. Jürgen hat absolut Recht.
Ich zitiere aus der Richtlinie zu NE 5 "Auf Bahnhöfen ohne Ausfahrsignal haben haltende Züge (auch Güterzüge) an
der Haltetafel zu halten, ..."
Allerdings ist es auch ohne Ne 5 möglich. Ausfahren ist dann mit Befehl 1 oder 3 möglich.
Grüße
Samuel
Ich zitiere aus der Richtlinie zu NE 5 "Auf Bahnhöfen ohne Ausfahrsignal haben haltende Züge (auch Güterzüge) an
der Haltetafel zu halten, ..."
Allerdings ist es auch ohne Ne 5 möglich. Ausfahren ist dann mit Befehl 1 oder 3 möglich.
Grüße
Samuel
Hallo Jürgen,
noch ein weiterer Vorteil soll nicht unerwähnt bleiben: Du kannst bei den Einfahrsignalen auch auf die Vorsignale verzichten und statt dessen ein Kreuztafel aufstellen. Noch einfacher(im Sinne von billiger) wäre es, auch auf die Einfahrsignale zu verzichten und dort Trapeztafeln zu verwenden. Die Einfahrten sind dann durch den Fahrplan geregelt oder werden bei Bedarf auf schriftlichen Befehl durchgeführt. Bei der Reichsbahn Ost wäre das der vereinfachte Nebenbahndienst, bei der Bundesbahn auch, zusätzlich käme da dann noch der Betrieb auf NE (nichtbundeseigenen) Strecken hinzu, der so ähnlich abläuft. Beide Formen gibt es übrigens auch heute noch.
Herzliche Grüße, KarsteN
noch ein weiterer Vorteil soll nicht unerwähnt bleiben: Du kannst bei den Einfahrsignalen auch auf die Vorsignale verzichten und statt dessen ein Kreuztafel aufstellen. Noch einfacher(im Sinne von billiger) wäre es, auch auf die Einfahrsignale zu verzichten und dort Trapeztafeln zu verwenden. Die Einfahrten sind dann durch den Fahrplan geregelt oder werden bei Bedarf auf schriftlichen Befehl durchgeführt. Bei der Reichsbahn Ost wäre das der vereinfachte Nebenbahndienst, bei der Bundesbahn auch, zusätzlich käme da dann noch der Betrieb auf NE (nichtbundeseigenen) Strecken hinzu, der so ähnlich abläuft. Beide Formen gibt es übrigens auch heute noch.
Herzliche Grüße, KarsteN
RhönbahNer - 12.01.24 06:58
Hallo zusammen,
zunächst vielen Dank für die Antworten, die mir den Bau (nicht zuletzt auch finanziell...) erleichtern. Die Ausführungen drängen jedoch zu einer Gegenfrage: Welche Begleitumstände lagen dann vor, damit auf Bahnhöfen mit vergleichbarem Verkehr einst bahnseitig entschieden wurde, auf Ausfahrsignale nicht verzichten zu können?
Viele Grüße, Jürgen
zunächst vielen Dank für die Antworten, die mir den Bau (nicht zuletzt auch finanziell...) erleichtern. Die Ausführungen drängen jedoch zu einer Gegenfrage: Welche Begleitumstände lagen dann vor, damit auf Bahnhöfen mit vergleichbarem Verkehr einst bahnseitig entschieden wurde, auf Ausfahrsignale nicht verzichten zu können?
Viele Grüße, Jürgen
spur.n.bahner - 12.01.24 08:02
Ich denke, alles möglichst einfach halten.
Diese Signalisierung war übrigens auch mitverantwortlich für das schwere Zugunglück von Radevormwald. Erst danach wurden auch Asig aufgestellt.
Gruß
Jürgen
Diese Signalisierung war übrigens auch mitverantwortlich für das schwere Zugunglück von Radevormwald. Erst danach wurden auch Asig aufgestellt.
Gruß
Jürgen
pollemar/ex brawafan - 12.01.24 08:20
Moin.
Die Kombination aus Esig und Ne 5 mit fehlenden Asig gab es auch noch danach, allerdings mit Zwangshalt eines (wohl des ersten) Zuges am Esig bei Zugkreuzung.
Die beiden Sachen würde ich zumindest hinstellen.
Vereinfachter Nebenbahnbetrieb kenn ich nur noch bei Schmalspurbahn, glaub selbst auf Strecken wie Großpostwitz-Löbau stand in Cunewalde alles. Nach Altenberg hoch auch. Beim Netz Löbau-Radibor usw bin ich mir nicht sicher.
polle
Die Kombination aus Esig und Ne 5 mit fehlenden Asig gab es auch noch danach, allerdings mit Zwangshalt eines (wohl des ersten) Zuges am Esig bei Zugkreuzung.
Die beiden Sachen würde ich zumindest hinstellen.
Vereinfachter Nebenbahnbetrieb kenn ich nur noch bei Schmalspurbahn, glaub selbst auf Strecken wie Großpostwitz-Löbau stand in Cunewalde alles. Nach Altenberg hoch auch. Beim Netz Löbau-Radibor usw bin ich mir nicht sicher.
polle
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