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THEMA: Polyswitch - ueberbruecken - ja oder nein

THEMA: Polyswitch - ueberbruecken - ja oder nein
Startbeitrag
FreddieW - 08.02.24 19:22
Guten Abend in die Runde,
Mir geht es wie einigen Mobanern, die hier schon oefters nach den Ursachen fuer nicht fahrende (analog) Loks gefragt haben - vor allem, wenn diese Loks
- laenger (Wochen, Monate und sogar Jahre) nicht eingesetzt waren (und bis zum vorlaeufige "Abstellen" einwandfrei liefen)
- Motoren gereinigt sind sowie ausgebaut einwandfrei laufen
- Getriebe & Kontakte usw Fett-frei und sauber sind und einwandfrei an den Kontaktflaechen anliegen (Strom Fluss auch gemessen)

Ich lese dann haeufig als Ratschlag, dass man einfach die Polyswitch ueberbruecken solle.

Frage: wonach suche Ich? Sind das Polyswitches wie im beigefuegten Bild gezeigt?

Ist eine Ueberbrueckung gefahrlos zu machen ohne dass der Motor Schaden nimmt? (keine meiner Loks werden in stunden-langem schweren Dauer-Einsatz gefahren).

Fuer Hinweise ggf mit illustrativen Bildern bin ich im Vorraus dankbar.

Gruesse
FreddieW



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Hallo Freddie,

der Polyswitch hat ein spezielles Fehlerbild. Die Lok färt erst und wird dann langsamer, bis zum Stillstand. Nach einer Zeit geht es wieder und sie wird wieder langsamer bis zum Stillstand. Wenn Du das hast, ist das auf jeden Fall die erste Handlung den Polyswitsch zu überbrücken. Dass eine Lok nach langer Standzeit einfach schlecht/gar nicht fährt, hat damit nichts zu tun Um da zu vermeiden, hilft es also nicht, den vorsorglich zu überbrücken.

Viele Grüße

Dirk
Hallo Freddie,

die typischen und häufig defekten Polyswitsche sind kleine flache Bauteile, die meist in grün mit 3x3, 5x5 oder ähnlich beschriftet sind. Das Fehlerbild hat Dirk schon sehr gut beschrieben.

Liebe Grüße
André
Die Polyswitch oder auch PTC genannt sehen so aus:

https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn...UEqf_5Q&usqp=CAU

Alles andere haben Andre und Dirk schon erwähnt.

MFG Joost van Dijk
Hallo,

Wozu ist ein Polyswitch eigentlich da? Was genau macht er oder verhindert er?
Fragt sich

Ralf
Hallo zusammen,
der sog. Polyswitch ist in erster Linie da zu da, die Decoder zu schützen. Er kam auch erst auf, als die Loks mit Schnittstelle ausgestattet waren. Davor gab's das meines Wissens nicht.
Bei einem blockierendem Motor/Getriebe könnte sonst der Decoder (meist die Motortreiber) defekt gehen.
Warum das nun ein so störanfälliges Bauteil ist, dessen Auslöseschwelle sich ja scheinbar nach unten verschiebt, weiß ich auch nicht.
Überbrücken ist ein gewisses Risiko für den Decoder und/oder Radschleifer bei einem Kurzschluß oder Blockade des Motors. Muß jeder selber wissen......
Viele Grüße
Klaus
Hallo Freddie,

Wozu ist ein Polyswitch eigentlich da? Das frag ich mich auch!

Was genau macht er? Hauptsächlich Ärger.

Was verhindert er? Die ungetrübte Freude an unserer N-Bahn.

Im Ernst: Vielleicht soll er Decoder schützen. Und trotzdem: Wenn eine Lok die von Dirk gezeigten "Symptome" zeigt, den Switch einfach überbrücken und ohne große Bedenken weiterfahren.

Beste Grüße

Jürgen
Hallo Ralf,

wie jede Sicherung sollen sie vor Überströmen schützen.

Deine Frage hatte sich offenbar aber auch Piko gestellt und so konnte man nachlesen, dass bei Piko derartige Sicherungen nicht verwendet werden.

Während die Minitrix und Arnold-Polyswitches sich eben NICHT wirklich zurückstellen und wieder niederohmig werden machen sie, dass die Lok dann "scheinbar" defekt ist. Bei Piko fackeln jedoch die Leiterplatten ab und die Motoren bekommen dann offenbar die volle Digitalwechselspannung übergebraten., was sie mit Selbstmord beantworten.

Bei Analogbahnern ist nach meiner Meinung die Sicherung überflüssig. Im Schaltkreis wird höchstens die Umschaltung der Lichter angesprochen, mittels Schutzdioden ohnehin noch geblockt und die Motoren laufen hier mit Gleichspannung normalerweise und unter 10V, wenn sie nicht auf irgend einem Teststand gequält werden.

Analog heißt dann aber auch, das der Bediener wie bei jedem Sportmützenpropeller nur solange Freude an seinem Motor hat, wie dieser frei drehen kann und seine Kohlen, soweit vorhanden, reichen.
Daher hatte ich noch nie Probleme, wenn ich die Polyswitche überbrückte.....aaaaaaaber ich fahre ja eben auch mit dem Reglertrafo ......genannt "Analog" und weiß wo meine Züge gerade stecken.

Gruß Sven



Die meisten modernen Digitaldecoder sind mittlerweile mit elektronischen Überlastsicherungen zumindest für den Motorstromkreis ausgestattet. Das führt die Verwendung eines Polyswitch ad Absurdum.
Bei Analogmodellen stellt sich mir die Frage, ob diese Polyswitches wirklich hilfreich sind. Ein guter Analog- Fahrregler ist mit einer entsprechenden Überstromsicherung ausgestattet, welche solch eine Maßnahme überflüssig macht. Selbst wenn es zu keinem unmittelbaren Kurzschluss kommt, welcher die Sicherung nicht auslöst, erkennt man dann doch, dass eine betroffene Lok nicht mehr gut fährt und man sollte diese entsprechend warten. Eine Überbrückung halte ich deshalb für machbar, solange man weiß, dass man sie überbrückt hat und auf das Fahrzeug entsprechend achtet.
Gruß Holger
Zitat - Antwort-Nr.: 8 | Name: Digimoba

Die meisten modernen Digitaldecoder sind mittlerweile mit elektronischen Überlastsicherungen zumindest für den Motorstromkreis ausgestattet. Das führt die Verwendung eines Polyswitch ad Absurdum.



Der wichtigste Kommentar dazu. Wenn eine Lok mit Polyswitch nicht fährt, dann bekommt sie einen abgesicherten Decoder und der Switch fliegt raus. Hat bei bisher rund einem Dutzend Loks bei mir bis auf einen Fall (Minitrix Metronom) das Problem behoben. Letztere habe ich einfach gebraucht verkauft - mit Zustandserläuterung versteht sich!
Guten Tag in die Runde,
.....wusste ich's doch - auf das Schwarm-Wissen im Forum kann man immer rechnen und sich verlassen.
Meinen allerherzlichsten Dank fuer Eure Ratschlaege & Erklaerungen.
Ihr habt meine Frage(n) umfassend beantwortet. Da Ich "archaischer" Analog-Fahrer bin (und bleibe) ist die (oder "der") Polyswitch Bedeutung slots (sofern gerade auch meine aelteren Loks ueberhaupt eine solche haben).
Gruesse
FreddieW
Guten Tag
Habe heute ein MaK von Minitrix, die vor einem Jahr das oben beschriebene Phänomen gezeigt hat, wieder aus der "Bastelkiste" genommen. Habe den Polyswitch 2x2 ausgelötet und mit Draht überbrückt. Siehe da, die Lok fährt Digital tadellos und ohne Mucken, auch eine längere Zeit.
Diese Reparatur war nun wirklich günstig und einfach :)

MartiN
Moin :)
Die Beschreibungen hier klingen nach meiner digitalen Lok, die nicht mehr fährt ;)
Ich habe auf der Platine keinen  Polyswitch gefunden, aber auf dem Decoder wirkt etwas so.
Ist das gelbe Bauteil mit der J107 (siehe Bilder) ein Polyswitch den man zur Problemlösung auslöten könnte?
Beste Grüße,
Philipp

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Hallo Philipp,

das gelbe,  mit J107 beschriftete Bauelement ist m.E. kein Polyswitch,  sondern ein Tantal-Kondensator.

Grüße
Robert
Hallo,

die Daten des Tantal sind: 107 = 100 uF, J = 6,3 V

Grüße, Peter W
Moin Philipp,

Du zeigst meiner Meinung nach irgendeinen Decoder. Der Polyswitch befindet sich irgendwo auf der Platine.

Welche Lok ist das denn?

Gruß
Jürgen
Hallo,

naja, Lok gut laufend von der Anlage genommen, zwei Jahren stehen gelassen und jetzt meint man, dass man sie aus der Vitrine nimmt und sie sofort wieder gut läuft. Hmmm, gerade gestern bei mir passiert, Arnold BR 95 aus der letzten Produktion, aufs Gleis im Bw, erst mal passiert gar nichts. OK, wir geben analog Spannung in beide Richtungen, schieben ein wenig mit und siehe da, sie fährt und wird dabei sogar immer schneller. Nun bin ich bei solchen Sachen immer vorsichtig und ja, wenn der Motor sterben sollte dann hab ich einen Grund einen besseren einzubauen, von daher > schmerzlos. Hab sie dann doch zerlegt um zu schauen was los ist/war. Ja, eine Achse geht schwer. So weit so gut, ich war vorsichtig, dennoch hab ich vermutlich den Motor stärker belastet es es auf Dauer gut für ihn ist. Genau das hätte der Polyswitch jetzt vermieden, egal... Gut, ich habe mit meinem eigenen analogen Regelverhalten so viel Vorsicht walten lassen wie nötig war. Wie gesagt, im ersten Moment dachte ich, der Motor hätte gar keinen Kontakt.

Und was macht nun der dumme Decoder? Wir wollen langsam anfahren > Decoder sieht keine Drehzahl > Impulsbreite rauf (die Spannung ist ja eh maximal) immer noch nix? noch mehr Impulsbreite. Jetzt wird dem Motor aber warm ums Herz und wenn es ihm zu warm wird dann stirbt er halt, auch wenn der Decoder das irgendwann merkt und sich selbst schützt. In dem Falle wäre der Polyswitch nicht dumm. Dumm wird es wenn er öfter mal unbemerkt auslöst und dann selbst kaputt geht und uns dann nervt. Ich als Analogbahner, der seine Lok erst mal mit Bedacht aus der Vitrine nimmt und vor dem Streckendienst schaut ob alles noch ok ist, kann auf die Dienste dieser Sicherung verzichten... muss jeder für sich entscheiden.

Warum nicht einfach einen defekten Polyswitch austauschen? wenn man einen Draht auf die Pads löten kann dann geht auch ein Polyswitch. Bei A****n hab ich gerade 10Stück für 7€ mit Versand gesehen. Man kann ja erst mal testen ob es mit einem Draht geht und dann sicherheitshalber wieder einen neuen PPTC einbauen.

@Nordlicht, auslöten eines PPTC bringt nix, den muss man dann schon ersetzen, durch einen Draht. Im Falle deines gelben Bauteils (Kondensator) wird das mit der Drahtbrücke zum Kurzschluss, der vermutlich deine Gleichrichtung und Spannungsstabilisierung auf dem Decoder tötet.

Grüße Torsten
Hallo Torsten,

wenn sich eine digitale Lok nicht bewegt, drehe ich nicht weiter auf. Das haben wir aktuell ja auch bei neuen Fleischmann Loks mit Dreipoler. Da sind die Motoren verölt.

Sicherlicher hat der Polyswitch eine sinnvolle Funktion. Das übernimmt im Digitalbetrieb aber weitestgehend der Decoder..

Nur hat sich bei mir gezeigt, dass Polyswitche auch im Normalbetrieb abschalten. Es ist nahezu normal, dass eine Lok, die etwas länger stand anfangs etwas zäher läuft. Aber auch da lösen die Polyswitche aus. So kann man sie eben nicht warmfahren.

Meine Meinung ist, wenn man gewisse Grundregeln beachtet, kann man auf den Polyswitch im Digitalbetrieb verzichten. Alle meine Loks mit gebrückten Polyswitches fahren immer noch völlig normal und problemlos.

Aber auch analog merke ich, ob eine Lok halbwegs normal fährt. Wenn sie nur kriecht stimmt eben etwas nicht.

Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Aber auch analog merke ich, ob eine Lok halbwegs normal fährt



vermutlich analog eher als digital.
Und ja klar, der eine merkt es, der andere eben nicht und für die, die es nicht merken sind diese Dinger schon gut. Ich brauche die auch nicht und ich gehe jedes Mal wenn ich eine Lok aufs Gleis stelle davon aus, dass da KEIN PPTC drin ist. Und ja, auch ich schmeiße das Ding ersatzlos raus wenn es Ärger macht.

Grüße Torsten
Wenn ich da so lese
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:


Polyswitch 2x2


Dann wundere ich mich wirklich was sich der Konstrukteur dabei gedacht hat.

2x2 sind max 200mA und ich mache jede Wette dass der Motor beim Anfahren mit Zug (mit Decoder, Zentrale und Netzteil, gern 18V, alles vom gleichen Hersteller) das in den Spitzen ohne Probleme aufbringt wenn nicht alles neu und klinisch rein ist

Außerdem: Was den Poly noch leichter ansprechen lässt: Der Decoder regelt nach und der Poly sitzt so eingebaut dass er keine Kühlung bekommt, vielleicht sogar noch über dem Motor.

Ich habe in allen meinen Loks den Poly gefunden (war manchmal gar nicht so einfach) und entschärft.

Grüße,
Harald
Hallo Harald,

jo, 2x2... 200mA... da passt was nicht, war auch mein Gedanke. Meist hab ich jedoch 5x5 vorgefunden. Sind 2x2 vielleicht in Minitrix Loks mit GAM verbaut? Wobei ich mich gerade frage ob ich in einer 58 oder 44 sowas schon gesehen habe.
Auf die Suche gehe ich erst wenn eine Lok nicht fährt.

Grüße Torsten
Hallo,

ich habe in meiner älteren MTX V100 mit SX/DCC Platinendecoder vor kurzem den Poly getauscht, ersatzweise ist jetzt ein 200 mA Typ von Bourns drin (anstatt dem Orignal von Littlefuse). Wir werden im Verein sehen, wie sich der schlägt.

Grüße, Peter W
@ Jürgen:
Das ist ein BR 103 von Trix.
Es war mal eine EMS -Lok, die digitalisiert wurde.
Desweiteren sehe ich in der Lok keinen weiteren Polyswitch.
Hier ein weiteres Bild:

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Wenn man an der Centralstation den Fahrregler aufdreht piept/fiept die Lok nur.
Was kann das sein?
BG,
Philipp
Hi Phillip,
das ist eine alte Lok. M. E. hat die keinen Polyswitch verbaut. Da ist
eher der Decoder, Getriebe oder Motor das Problem.
LG von Gerald
Hallo,

wenn es im Stand leise fiept sind es die Glühbirnen oder irgendwelche Kontakte.
Fiept der Motor beim Fahren, hört man die PWM.

Grüße, Peter W
Hallo

Eigentlich ist der PTC grundsätzlich eine gute Idee, wären nicht die praktischen Probleme.
Auf Decoderseite würde ich mich nicht verlassen, dass dieser rechtzeitig abschaltet. Abhängig vom Fehlerfall kann es passieren, dass die MOS-FETS in den H-Brücken, die gesamte aufgenommene elektrische Energie in Wärme umsetzten müssen. Normalerweise wäre dies kein Problem, nur ist in einer N Lok das Volumen für einen angemessenen Wärmeaustausch begrenzt. Die Gefahr besteht halt, dass irgendwann irgendwas schaden nimmt. Zumal gerne die Boosteranzahl meist gering gehalten wird mit entsprechenden Leistungen, für die Versorgung einer Anlage.

Ein Ersatz für PTCs sind SMD Sicherungen in der Zuleitung zum Motor. Ganz sicher ist man dabei nie, jedoch besser als nichts. Da viele Loks auf Glockenankermotoren umgebaut werden, ist ein Blick in das Datenblatt des Motors hilfreich. Dort stehen in der Regel der Nennstrom und der maximal zulässige Strom. Zum Beispiel hätte der Motor 1015D einen Nennstrom von 0,1A und einen Maximalstrom von 0,5A. In der Regel zieht der Motor keine 0,25A, so dass eine 0,25A SMD Sicherung in der Zuleitung ausreichend wäre. Die würde laut Datenblatt bei doppelten Nennstrom, maximal 4 Sekunden benötigen, bevor die SMD Sicherung auslöst. Nimmt man als Decoder einen D&H Decoder DH05C, der ja nur maximal 0,5A liefern kann, ist in der Theorie der Motor und auch der Decoder gut abgesichert. Natürlich muss man das gesamte System bei jedem Motortyp und Lok neu bewerten und abschätzen.
Natürlich bleibt eine gewisse Unwissenheit, wie groß zum Beispiel der Widerstand im Falle eines Fehlers ist, nur habe ich dieses Problem auch bei einem PTC, der sogar langsamer abschaltet wie eine Schmelzsicherung. Bei einer Schmelzsicherung bin ich dazu noch gezwungen, den Fehler zu suchen und zu beseitigen.

Grüße
sebisr


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