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THEMA: Die Roco Problematik in den Mobaheften

THEMA: Die Roco Problematik in den Mobaheften
Startbeitrag
Markus H. - 23.08.05 14:08
Hallo zusammen!
Mit dem gestrigen Kauf der em und der MIBA liegen mir nun zusammen mit den EK die drei größten deutschsprachrigen Moba-Monatshefte vor.

Während die MIBA sich einen zweiseitigen Bericht über ROCO ohne Interview leistet und auf Spur N überhaupt nicht eingeht, ist das em da mit Ihrem Interview mit dem neuen Führungsteam Leopold Heher und Christian Plohberger schon besser und geht auch auf die hier schon mehrfach zitierten Frage nach der Spur N Zukunft ein.
Auch wenn im EK nicht auf Spur N im einzelnen eingegangen wird, finde ich die Aufarbeitung der ROCO Problematik dort am Besten gelungen!
Es wurden nicht nur die neuen "Macher" interviewt, auch Peter Maegdefrau konnte seine Sicht der Dinge äussern(dieses Interview sollten sich Gerüchteküchenköche mal zu Gemüte führen!).
Neben der Meinung des EK Mitarbeiters Ralph Zinngrebe kommt ein ehemaliger ROCO Mitarbeiter zu Wort.
Besonders aber die Ansichten eines Fachhändlers, der meiner Meinung nach die ganze Moba-Misere auf den Punkt bringt, sind lesenswert!
Mein Tipp: Wer sich möglichst umfassend informieren möchte, sollte sich unbedingt die fünf Seiten im EK 09/05 durchlesen!!!

Gruß
Markus H.


Ja, dem kann ich nur zustimmen!

(Davon abgesehen sollte ich hier im Forum beim nächsten Mal deutlich lesen...
Die N-Spur Aussage steht im EM - nicht im EK... Da habe ich nämlich jede ROCO-Seite drei Mal gelesen und nix gefunden... ))

Der EK-Beitrag ist sehr gut gemacht und es wäre zu wünschen, dass man bei den verbleibenden Herstellern aufgrund der Roco-Pleite aufwacht.

Davon abgesehen - weiß eigentlich jemand, wie stabil die Fleischmann Umsätze sind? Als Hochpreisanbieter ohne Billigmodelle (und ja - ich bin Fleischmann-Fan und finde das Konzept richtig) dürften die von der Geiz-ist-Geil Mentalität doch auch extrem betroffen sein, oder?
@ OliBoe
Dauertiefpreise rächen sich mit der Zeit und gehen unweigerlich zu Lasten der Qualität. Ist die Qualität nicht so relevant, beispielsweise bei Klopapier oder um bei der MoBa zu bleiben, bei Korkstreifen oder Schattenbahnhof-Flex, kann sich das ein Hersteller auch leisten. Geiz-ist-geil ist durchaus akzeptabel aber eben nicht überall. Conrad- und Hoffmann-Antriebe sind ein gutes Beispiel dafür.

Wenn Fleischmann oder Trix sich dafür entscheiden, zu höheren Preisen zu verkaufen, dann müssen sie ihren Preis auch verteidigen! Das können sie aber nur, wenn sie sich um die Differenz vom Wettbewerb abheben. Tun sie das? Ich finde, nicht immer. Einem Vergleich mit Kato halten beide nicht stand. Beide sind mit ihren Preisen an der Grenze zur Akzeptanz und von den Beiden hat es Trix wohl begriffen.

Und Roco? Diese schätzenswerte Firma war noch in den 90ern eine sehr gute Option. Vor allem preislich. Heute jedoch haben sie sich mit den Preisen fast angeglichen..... und dann fange ich an, technisch zu vergleichen. Dabei sieht Roco dann nicht immer so wettbewerbsfähig aus. Haltet mal Reisezugwagen von Trix, Fleischmann und Roco in der Hand und vergleicht die technischen Details. Und dann laßt sie mal auf den Boden fallen :) Den Fleischmann kannst Du wieder eingleisen, den Roco meistens in die Tonne werfen.

Ich denke schon, daß Fleischmann stabil bleibt. Aber sie dürfen nicht überziehen.

Gruss
Cox
@Cox: du triffst den Nagel auf den Punkt. Die Fleischmann Artikel sind preislich derzeit an der oberen Schmerzgrenze angelangt, dies liegt aber mit Sicherheit daran, da Fleischmann noch sher vile in Deutschland produzieren lässt. Bei Trix sieht es mit dem Preisniveau auch nicht anders aus.
Von dem MIBA-Bericht über Roco war ich auch sehr enttäuscht. Er hielt in keiner Weise, was das Titelblatt vollmundig ankündigte (Daten, Fakten, Hintergründe). Vor allem aber hätte ich erwartet, dass sich eine führende Moba-Zeitschrift einmal ausführlich mit genau den Themen auseinandersetzen würde, die Cox so trefflich skizziert hat.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Gruß
K.U.Müller
@ Michael
Das akzeptiere ich nicht. Japan (Kato) ist auch kein Billigland. Die Gründe sind doch nicht die Montage. Mein Gott, was verdienen die Mädels denn, die die Fahrzeuge zusammenschrauben? Das sind doch Putzfrauenlöhne!

So lange noch Männekes wie das Sponsern von Lokomotiv-Lackierungen möglich sind, mag ich an die ach so hohen Kosten nicht so recht glauben.

Als Techniker sehe ich, daß nahezu jede Lokomotive ein unterschiedliches Innenleben aufweist. Gut, Haftreifen und Glühbirnchen sind gleich :) Aber ansonsten Standardisierung? Nix. Da könnte man soviel konstruktiv überarbeiten, daß bei gesteigerter Qualität auch hohe Stückzahlen rauskommen.

Ich habe 5 Trix 120 die alle mit unterschiedlicher Geschwindigkeit laufen. Alle. Nicht 2 sind auch nur annähernd gleich wogegen 3 Kato Re460 fast gleich schnell laufen. Das spricht für eine erstklassige Qualitätskontrolle der Japaner bei den Motoren wo sich ja schon kleinste Toleranzunterschiede auswirken.

Ich denke, daß da viel technischer Firlefanz die Kosten treibt. Das VW-Syndrom, zu hoher Eigenfertigungsanteil, dürfte eine wesentliche Rolle spielen. Wer immer noch Motoren in unzähligen Varianten selbst baut obwohl erstklassige Ware auf dem Markt verfügbar ist oder wer als Vollsortimenter jedes Elektronikmodul im Programm hat, der hats nicht besser verdient und braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm die Kalkulation aus dem Ruder läuft. Ich möchte nicht wissen, wieviel Geld für die Digitaltechnik verbraten wurde und über Jahre quersubventioniert werden muß.

Gruss
Cox
@Cox: Du bringst es auf den Punkt!
Letzthin fiel mir die Schachtel mit dem eaos - Blockzug auf den Boden: die Roco's waren in Einzelteile zerfallen (konnten zwar wieder zusammengeklipst) werden, die von Lima blieben ganz!

Sepp
.... und mir fielen unlängst die MTX-Tanker - zum Glück aus geringer Höhe - auf den weichen Teppichboden. Resultat: 3 wunderschöne Tankwagen-Bausätze.
Brauchten zwar auch nur zusammengeklipst zu werden, aber ich erinnere mich noch so dunkel an meine Jugendzeit, in der die Waqggons verschraubt und Teile so richtig angeklebt waren.
Gruß   malleto
> wogegen 3 Kato Re460 fast gleich schnell laufen

Gerade bei den US-Loks, die ja immer in Mehrfachtraktion unterwegs sind,
ist das unabdingbar. Zudem laufen die Modelle wunderbar leise und Schwungmassen sind seit Jahren Standard.

Wenn ich mir die Preise bspw. für den neuen Superchief so anschaue (rd. 70 Euro pro Lok, 20 Euro pro Wagen, in den USA eher noch günstiger), frage ich mich doch, wie die das schaffen? Kommt wirklich alles aus Japan oder nicht doch China o.ä.?

MfG
Goofy
@5 - Cox

Ich dachte mir, dass Du Techniker bist - aber Marketing gehört nun einmal dazu, um das, was Techniker produzieren auch zu verkaufen. Und wenn Roco die Lackierung einer Lok gesponsert hat (zumeist Taurus), dann hat das den Umsatz angekurbelt bei vergleichsweise geringen Kosten, da ja immer nur das Gehäuse anders lackiert war.
Gerade bei der Modellbahn ist eine Vereinheitlichung nicht so leicht, sind doch auch die darzustellenden Modelle unterschiedlich. Und wenn die Modellbahnhersteller zB Motoren selber machen, liegt das daran, dass gleichwertige Motoren heute noch immer mehr Geld am Markt kosten als bei Eigenfertigung. Das würde aber gescheite Firmenchefs nicht hindern, gewisse Dinge gemeinsam zu produzieren - aber da wird noch viel Wasser die Donau hinunterfließen, bis die Chefs über ihre Schatten springen.

Roco ist immerhin Nummer 2 am Weltmarkt (gewesen), da ist ein Vollsortiment einfach notwendig. Dass man die Zeichen nicht richtig gedeutet hat, da bin ich konform mit Dir. Aber letztendlich war die einzige Problematik, dass eine Hausbank die Nerven verloren hat...

Enrico
Hallo Enrico,
überschlage doch mal, wieviele Motoren Roco im günstigsten Fall benötigt. Für diese Peanuts Entwicklung, Fertigung und Logistik aufzubauen ist kaufmännischer Wahnsinn.

Ich würde eher in die Richtung gehen, Motoren oder Decoder ohne Anpassung, also reine Katalogware, einzubauen, die sich in anderen Geräten des täglichen Bedarfs bewährt haben. Enrico, ein alberner Decoder für 25 Euro! In der Fertigung ein Pfennigsartikel! Um ein Spielzeug zu steuern, daß nur ein paar Funktionen benötigt!

Und für Motoren gibt es absolute Spezialisten, die die neuesten Entwicklungen kennen und über spezialisierte Fertigung und ausgeklügelte Qualitätskontrollen verfügen. Von mir aus aus dem CD-Player oder medizinischen Bereich. Besser als "unsere" Motoren sind die allemal.

Gruss
Cox
@10
Wenn das stimmt, was Du da schreibst, Cox, ist das in der Tat der Wahnsinn an sich. Ich wäre bisher nie auf die Idee gekommen, dass die einzelnen Hersteller ihre Motoren wirklich jeder für sich fertigen, sondern bin davon ausgegangen, dass sie die irgendwo einkaufen, ggf. nach vorgegebener Spezifikation. Genausowenig kann ich mir vorstellen, dass die alle ihre Decoder selbst entwickeln. Aber wenn Du es sagts....

Gruß
K.U.Müller

P.S. Sag' jetzt nur nicht, dass die auch noch die Käbelchen selbst drehen....
K.U., ich mache da nicht viel Unterschied ob Motoren nach eigener Spezifikation ("Für jedes Dorf eine Kirche") oder in den eigenen Hallen gefertigt werden (Märklin?). Es ist ein Sonderteil daß durch Typenanpassung nur in kleinsten Stückzahlen läuft. Und das finde ich kommerziell bedenklich. Sollten sie wirklich auch noch selbst wickeln, gehören denen die Ohren langgezogen.

Eine Chipfertigung werden sie auch kaum aufziehen :)) ...... aber auch hier: Speziell auf die Moba zugeschnitten und natürlich auch wieder mehrere Varianten.

Und ich meine, daß man mit ein bißchen Nachdenken auch Katalogware unverändert einbauen könnte. Damit hätten sie sich dann allerdings selbst aus dem Ersatzteilgeschäft geworfen.

Gruss
Cox
Beim Tag der offenen Tür anno 2000 in Mühlhausen konnte man bei AR sehen, wie die ihre Motoren selbst wickelten.
Gruß   malleto
@10

Diese Aussage wäre richtig, wenn diese Entwicklung erst gemacht werden müsste - in der Tat aber haben die Modellbahnfirmen ihre Motoren entworfen und auch gefertigt, als Deine von Dir genannten Kriterien noch gar nicht zutrafen. Daher hat man schon lange die Fertigung dieser Motoren zu Grenzkosten vornehmen können - und Du wirst keinen Lieferanten finden, der zu Grenzkosten liefern kann.

Und auch die Decoder hat Roco nicht selber zusammen geklebt, auch die wurden als Lohnfertigung zugekauft. Trotzdem musste man sich das KnowHow erarbeiten, da es einem ja nicht geschenkt wird... Wären die Decoder nur Pfennig-Artikel, wäre ein im Vergleich so hoher Preis auf Grund der Marktmechanismen ja gar nicht haltbar. Würden hier größere Stückzahlen bzw. ein höherer Marktanteil durch einen geringeren Preis zu erzielen sein, dann hätte schon einer der Hersteller zugeschlagen. Da aber die Entwicklung und Weiterentwicklung wieder Geld kostet, muss auch dieses verdient werden --> ergo also ein Marktpreis, der weit über dem Teilepreis liegt (nicht anders als in anderen Industriezweigen und Branchen - je höher der "Intelligenzanteil"  eines Produktes, desto größer das Verhältnis Gesamtpreis zu Teilepreis. Kaufst Du heute einen Mikrowellenherd, zahlst Du so 50 EUR - um diesen Preis kriegst Du nicht einmal mehr das Magnetron im Ersatzteilhandel - weil eben keinerlei Entwicklung notwendig ist, gefertigt wird zu Weltmarkthungerlöhnen...
Dass für Neuentwicklungen zB Käfigankermotoren eingesetzt werden, die allein schon von der Fertigungstechnik her etwas total anderes sind und daher in der regel nicht selbst gefertigt werden, ist doch klar. Aber selbst Kato hat seine "Einheitsmotoren" und fertigt diese selbst.
Es sind einfach unterschiedliche Philosophien, welche Fertigungstiefe (und damit wieviel Abhängigkeit/Unabhängigkeit man hat) man vorgibt. Im Automobilbau fertigt heute Magna komplette Autos - Magna war ein reiner Zulieferer. Wielange denkst Du, wird es noch dauern, bis Magna selber Autos herstellt - ich sage, in drei bis 5 Jahren haben die soviel Know How, dass sie unabhängig werden und selbst am Automarkt auftauchen.
Genau das gleiche wird mit China passieren - heute wird noch reichlich kopiert und die Europäer und Amerikaner tragen mit Freude Know How nach China, weil es ja so billig ist, dort zu fertigen. Es wird nicht mehr lange dauern und die Chinesen haben genug, um die ehemaligen Knowhow-Träger aus dem Land zu "bitten" - in der Textilindustrie wurde es schon vorgemacht, die Autoindustrie kommt als nächstes dran. In der professionellen Telekom-Übertragungstechnik hat Huawei bereits einen erklecklichen Weltmarktanteil - die haben sich einfach Ericsson- und Nokia-Spezialisten ins Land mit Traumgehältern ins Land geholt und bei anderen Branchen wird derzeit ähnlich vorgegangen. China wird in ein paar Jahren  das Japan der 70 bis 90er Jahre - immerhin Weltmarktführer in Unterhaltungselektronik, Optik und was weiß ich noch was alles.

Und dass es Spezialisten für Motoren gibt, bestreite ich ja gar nicht - deswegen werden die Modelleisenbahnerzeuger aber trotzdem nicht umsteigen, wenn nicht der Markt ein Umsteigen erzwingt. Prinzipiell möchten die Erzeuger so hohe Stückzahlen wie möglich ohne Änderungen erzeugen um die investierten Entwicklungskosten herauszuholen - und für die nächsten Entwicklungen möglichst wenig investieren zu müssen. Den CD-Player Motor (Scheibenmotor!) würde ich übrigens gern einmal in einem von Dir gebauten Modell sehen und wie Du das Problem mit der Größe desselben lösen würdest...

LG

Enrico
Interessant, was Du schreibst, Enrico,
Nein, einen CD-Player habe ich noch nicht auseinandergenommen :))
Aber erzähle mir nicht, daß ein Lokmotor technisch so speziell ist, daß man ihn nicht durch irgendwelche Massenware ersetzen könnte. Das glaube ich einfach nicht.

Ich habe das auch nur unzulänglich rübergebracht, sorry. Ich wollte nur andeuten, daß die Modellbahnhersteller isoliert in Ihrer Branche arbeiten und prüfen sollten, ob sie nicht Teile aus einer ganz anderen Massenanwendung vorsehen können. Und besonders die Decoder und die Motoren sind mir da eingefallen. Und ich sehe keinen Grund, weshalb nicht die meisten Drehgestelloks den gleichen Antriebsstrang haben sollten. Wenn ich das richtig beobachtet habe, praktiziert Fleischmann das jetzt mit 101/145/189. Allerdings werden bei denen die Loks dadurch teurer :))

Du hast recht: Mit unseren chinesischen Freunden wird es noch ein böses Erwachen der Europäer geben! Die Wanderung der Lemminge.....

Gruss
Cox
Hallo zusammen,
Sehr interessante Argumente vorgetragen. Vielleicht ist die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
1. Ich muss Cox Recht geben, dass das auf Dauer nicht sinnvoll ist, diese Motoren selber herzustellen, da in Moba-Tests oft die Motoren verglichen werden und manchmal deshalb Leute frustriert die Motoren teuer austauschen lassen.
2. Enrico, Du sagst ja, es gibt keine entsprechenden Hersteller. Aber viele Leute benutzen Faulhaber-Motoren oder THS z.B. solche von Mashima. Preislich bin ich da nicht so auf dem Laufenden. Wäre das nicht eine Alternative?
3. Das Argument von Cox, dass Japan kein Billiglohnland ist, kann ich nur unterstützen. Wenn ich manchmal überlege, was da drüben CDs oder DVDs kosten, dann tränen Euch die Augen! 35 Euro für eine DVD oder eine CD, keine Box, kaum Extras! Eine Disney-DVD für 10 Euro sind da regelrechte Schrappelpreise!  

Umsomehr verstehe ich nicht, wie Kato es so günstig schafft? Die Masse, weil Japan den größeren Markt hat?

4. Die Ausführungen von Enrico zu China: absloute Zustimmung. Das wird stark über- und unterschätzt. Mir ist aus erster Hand bekannt, dass gerade bei neuen Technologien sehr gerne die Baupläne zur Prüfung an Behörden gegeben werden sollen. Nach der Lernphase kommt dann der Punkt, wo hier die Industrie wegen ihrer Kurzsichtigkeit die eigene Konkurrenz großgezogen hat. Das ist keine Degradierung Chinas, aber die Leute werden auf Dauer auch nicht für einen Hungerlohn arbeiten, wobei man nicht vergessen sollte, dass das Land immernoch kommunistisch ist und deshalb die staatliche Versorgung für Gesundheit und Bildung sicher üppiger ist als in so manch westlichem Land - wobei wir hier auch nur von bestimmten Provinzen sprechen.

5. Ich fände gerade Kooperationen zwischen den Firmen langfristig sehr wichtig, gerade was die Technik angeht und auch eine Absprache bei den Modellen, um nicht ständig Doppelentwicklungen zu haben.

Viele Grüße

Firefox

Beitrag editiert am 24. 08. 2005 20:14.
Hallo Markus H. (oder jemand anders der das EK 9/05 hat)

Nachdem ich hier in Schweden kein EK kaufen kann, könntest Du mir den Roco-Artikel scannen und mailen?

Viele Gruesse,

Gregor

@Cox,

ich habe mal Faulhaber um Infos gebeten. Antwort kam sofort und sehr freundlich.

Wo die kleinen Motoren überall eingebaut werden... von Geldautomaten (Karte einziehen) bis Kassen (Belegtransport) , Medizintechnik usw.   Unglaublich.

Und der größte Teil der MoBa-Branche konstruiert für jede Lok noch nen neuen Motor....

So ein Quatsch. Sieht man bei Kato, die fast überall einen gleichen Motor einsetzen, der in vernünftigen Stückzahlen bei hervorragender Qualität auch in einem Hochlohnland herzustellen ist. Ausserdem das Geheimrezept von Kato (wie ganz Japan): ein Fehler, der nicht entstehen KANN, ist die beste Qualitätskontrolle, also schon in der Konstruktion den Fehler ausschliessen! Das haben die Europäer immernoch nicht gelernt.
Wenn ich mir die Kato-Loks anschaue, finde ich so wunderbare konstruktive Eigenschaften, die dann erklären, warum die Modelle selbst bei Kriechgeschwindigkeiten nicht ruckeln, weil die isolierten Achsen den Strom nicht über Innenschleifer abnehmen müssen, sondern über die Spitzenlager immer einen gleichen Kontakt bieten. Vom Feinsten. Da haben sich Profis die Macken der Anderen angeschaut und haben gehandelt. Auch die Getriebe. Mechanische Wunderwerke, die bei entsprechenden Stückzahlen auch zum kleinen Preis machbar sind.
Also liebe Leute: nicht nur geringe Lohnkosten sind interessant, sondern wer es gelernt hat, sauber und vernünftig zu konstruieren. Dann kann ich auch gute Preise machen, weil nebenbei Qualität automatisch kommt. Denn Retouren, Nacharbeiten und ähnliches verteuern die Kosten erheblich....und die muss jeder Kunde "mitbezahlen", sonst ist der Laden Geschichte.

Npit
@ Npit
Genau das hatte ich gemeint. Verwunderlich ist nur, daß sich das keiner von unseren Experten mal angeguckt und kopiert hat. Dagegen war selbst Piko schon recht innovativ. Ich hatte mal einen Reisezugwagen in der Hand. So ähnlich realisierten sie auch die Stromabnahme. Hobbytrain spielt in der gleichen Liga, gegen den preiswerten Taurus kommt keine 103 an, weder von Fleischmann, noch von Trix.
Du sprichst die Getriebe an. Sowohl Kato als auch Hobbytrain haben bei der Geschwindigkeit eine Punktlandung hingelegt, auch für Analogfahrer. Die neuen Fleischmänner 145 allerdings auch wogegen die 101 eine Rennsemmel ist. Es fällt manchmal schwer nachzuvollziehen, was sich die Konstrukteure (in Deutschland) bei der Auslegung gedacht haben. Die Grundprinzipien hatten wir schon als 15jährige Stifte in der Berufsschule.

Gruss
Cox


@18

Vergleich einmal einen simplen 3poligen Eisenanker mit einem Käfigläufer und erklär bitte, was denn an einem eisenlosen Käfigläufer billiger sein soll. Um die gleichen Eigenschaften (zB Anzugsdrehmoment, Verlauf der Momentenkurve über der Drehzahl) zu erzielen, sind aufwendige Vierquadrantensteller notwendig oder eben ein auf den gleichen Anwendungszweck "gezüchteter" Motor. Die von Dir erwähnten Beispiele arbeiten zumeist mit Schrittschaltmotoren - und in den verbauten Geräten ist etwas, das eine N-Lok nie haben wird - Platz.
Mach doch auch einen Blick in die Ersatzteillisten der Hersteller - die meisten haben einige wenige Typen, die sie einsetzen. Also beileibe nicht "Und der größte Teil der MoBa-Branche konstruiert für jede Lok noch nen neuen Motor...." - eben nicht, die Moba-hersteller sind ja auch lernfähig
Weniger lernfähig aber sind diese zumeist bei den Stromabnahmen, die Du ja bei Kato so treffend beschrieben hast. Nimm den BR175 von Kato mit Beleuchtung und den Minitrix Northlander im Vergleich - die Beleuchtung bei Kato flackert (bei analogem Betrieb) fast nie, beim Northländer dachte ich zuerst an eine Lichtorgel ...
Übrigens: bei meinem BR175 ist nach drei Stunden Betrieb das Getriebe eingegangen - zum Glück hab ich einen sehr guten Händler, der mir den sofort ausgetauscht hat, der neue Zug läuft (noch) "wie ein Glöckerl".

@16

Ich habe ja nicht gesagt, dass Faulhaber oder Maxxonmotoren schlecht wären - nur sind sie nicht unbedingt notwendig, um Modelleisenbahnbetrieb zu machen. Und dass sie eine Alternative sein können und in bestimmten Situationen (zB bei Digitalbetrieb mit geeignetem Dekoder) sogar sehr gut sind, ist Tatsache. Allerdings macht ein Faulhaber noch keinen Sommer - es ist die Gesamtkonstruktion aus Motor, Schwungmasse, Getriebe, Antrieb und Stromabnahme, die darüber entscheiden, ob ein Modell technisch gut oder nur Mittelmaß oder gar schlecht ist. Warum macht Glasmachers überhaupt Geschäft? Weil sehr oft die gewählte Übersetzung und die Ausführung des Getriebes suboptimal sind - allerdings erwarte ich mir als Käufer eines feinmechanischen Artikels um 150 Euronen aufwärts auch entsprechende Qualität, von den Nieten einmal abgesehen

Zu den Kooperationen: die Autoindustrie ist letztendlich zu der Ansicht gekommen, auch wenn die Kooperationen über Zulieferfirmen oder dann sogar durch Firmenübernahmen gelebt werden. Nur ist der Automarkt halt vielfältiger, die Modellbahnszene aber fast nicht...

LG

Enrico

PS: irgendwann brauch ich eine neue Tastatur - meine Shifttasten für Großbuchstaben verweigern schon den Dienst - und deswegen editiert

Beitrag editiert am 25. 08. 2005 00:30.
Aber Enrico, Du nimmst das jetzt technisch auseinander. Genauso werden die Entwickler bei der Modellbahnindustrie argumentieren. Mit dem Ergebnis, daß sich nichts tut, ist ja alles prima. Aber darum gehts ja nicht.

Moba ist kein High Tech, ein ohnehin inflationär gebrauchter Ausdruck. Moba ist simple Präzisionsmechanik um die verhältnismäßig einfache Funktion des Fahrens auszuführen. Und nur das. Kein Vergleich mit einem Flug- oder Schiffsmodell. Und dafür müßte es doch möglich sein, einen guten preisgünstigen Motor aus anderen Anwendungen zu adaptieren. Und warum keinen Faulhaber? Der hat zumindest den Vorteil, wartungsfrei zu sein. Wer noch Arnold-Modelle hat, wird sich aus Beschaffungsgründen im Bedarfsfall hier für einer Umrüstung entscheiden.

Ich habe zur Zeit 60 Loks und bin froh, wenn ich die zur HU nicht öffnen muß. Das kostet mich bei 3 Loks einen Abend, den ich gerne für andere Basteleien verwenden möchte. So werde ich bei defekten Motoren die Fahrzeuge sofort umbauen lassen.

Es geht nur um die Marschrichtung, nicht um technische Details. Technische Probleme sind immer lösbar. Man muß das aber auch wollen.

Gruss
Cox

Cox, Du gehst nicht auf die Argumente ein, weder auf kommerzielle noch auf technische. Die simplen 3 poler sind billiger, können ohne aufwändige Elektronik mehr und machen genau das, was ein Motor tun soll - antreiben. Und wäre ein anderer Motor kostengünstiger und mit weniger Aufwand verfügbar, dann würde er ja wohl eingebaut werden (macht ja Trix in der Zwischenzeit bei manchen überarbeiteten Lokmodellen).
Es macht keinen Sinn, wenn die bestehenden Motoren günstiger zu fertigen sind, einen zuzukaufen - und es macht auch keinen Sinn, nur wegen Marketinggags einen Käfigankermotor einzubauen, deswegen verkauft man kein einziges Stück der Ware mehr. Und das bisschen Wartung, dass ein simpler Eisenankermotor benötigt, kann der Kunde selbst machen oder macht wenigstens der Händler ein Geschäft - weil von Zeit zu Zeit gehört sowieso der Dreck aus der Lok geräumt, da kann ich auch gleich den Motor pflegen.

LG

Enrico

PS: es geht um die Gesamtkosten, nicht um technische Details. Wenn nicht genügend Gewinn abgeworfen wird, gibts auch keine Investitionen - und letztendlich Zwangsausgleich oder Konkurs.
die Mehrkosten eines schräggenuteten 3 oder 5 poligen Motors mit dessen Vorteile sind meines Erachtens und Kenntnissen  nach unerheblich gegenüber dem Uralt-3-Polschnappmotor. M*trx hat ja dies alte Schätzchen nach und nach verbannt und schräggenutete sowie Faulhabermotore eingebaut. Ein Käfigankermotor ( Faulhaber ) muß wirklich nicht sein. Warum Faulhaber, ist mir nicht ganz so einleuchtend, eventuell wegen Märklin vorgabe, oder bessere Reklame für neue überwältigende Technik.
Die vor erwähnten schräggenuteten Motore werden im asiatischen Raum für Centbeträge gefertigt. Da geht der Preis nach Gewicht. Wenn die Mobahersteller sich dieser billigen und guten Motore bedienen würden und dazu endlich mal ein richtig berechnetes, ausgelegtes Getriebe, auch mit Glasmachersschneckentechnik, bestückt anbauen würden, wäre das " Wichtigste " geschafft.
Es würden für den, oder die zwei Einheitsmotore noch entsprechend 3 Einheitsgetriebe ausreichen.
A, eines für Personen und Güterzugloks,
B, eines für Schnelllzugloks,  Schnelltriebwagen und
C, eines für die heutigen ICE usw.
Bei Rangierloks könnte dann eine Untersetzungsschnecke für die notwendige Langsamfahrtauglichkeit herhalten. So oder ähnlich ließen sich Synergieeffekte und somit Einsparungen, die man auch teilweise an den Markt/Kunden weitergeben könnte.
Bei den Gehäusen ließen sich auch Einfachausführungen für ein Juniorprogramm und das mit Zurüstteilen aufgewertete Profiprogramm verwirklichen. Die Marketingstrategen müssen mal mehr das Ohr beim Kunden, an der so genannten Käuferbasis haben,  den technischen Entwicklungsabteilungen sollten die entsprechenden Freiräume gewährt werden und den Einkäufern klare Vorgaben mit Hilfe der Techniker gegeben werden.
Vielleicht wäre so einiges zu bewirken.
Dies trifft natürlich alle Spurweiten, da dann mit entsprechenden Vorgaben.
Viel Spaß beim Zerpflücken der Gedanken.
H-W
zum Thema Eigenfertigungsquote: Daß bei uns immer mehr Arbeitsplätze wegfallen, liegt auch daran, daß gerade bei den Komponentenprodukten wie Automobile die Eigenfertigunsgquote bei nur noch 10-20% liegt. Es wird zwar viel Absatz/Umsatz gemacht, aber letztendlich wird nur im Ausland Eingekauftes zusammengeschraubt und weiterverscherbelt. Da das BSP auch Leistungen und Produkte berücksichtigt, die ein- und nicht nur verkauft werden, steigt dieses immer mehr an, verteilt sich aber auf immer weniger Gesellschaftsmitglieder. Daher sagt diese volkswirtschaftliche Größe BSP nicht viel aus (weil sie nur Durchschnisswerte zuläßt, aber Extreme unter den Tisch fallen läßt), erst in Zusammenhang mit dem Außenhandelsüberschuß. Wir exportieren zwar wie die Weltmeister, aber importieren auch wie die Weltmeister, ganz Deutschland ein einziger Durchlauferhitzer. Zwischendrin - binnennachfragetechnisch gesehen - sieht es dafür immer schlechter aus.

Ich bin bereit, mehr für eine Lok zu zahlen, wen gescheite Motoren dafür verwendet werden. Daß die Motoren in D hergestellt werden, teurer aber zugleich schlechter sind, sagt nichts anderes aus als: wir müssen nicht billiger, sondern besser als die anderen werden. Alles andere geht nicht.

Gruß RW
@17 Gregor,

EisenbahnKurier kannst Du in Schweden hier kaufen:
http://www.press-stop.se

Gruss
Patrik
Ja Patrik dies wollte ich Gregor bei gegebenem Anlass (via email) auch mitteilen.
Habs dann nur vergessen (.

Aber woher weisst du das? Oute dich bist du auch hier "oben" habe dich nie hier "gelesen"? Wenn ja wo? Wenn dus verraten willst.

mvh JENS



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