THEMA: Vertikale Holzladung?

Hallo Eberhard,

Grubenholz (zur Versteifung der Gruben-Gänge in Untertagebauen) wurde so transportiert.

Allerdings sollten die Hölzer vor den Türen jeweils waagerecht verstaut werden, um dieselben vor Verbiegen und anderen Schäden zu schützen.

Zum Ver- & Entlade-Aufwand: Schaust Du alte Bilder von Güterbahnhöfen und insbesondere auch Seehäfen an, dann erkennst Du, dass menschliche Arbeitskraft einst nicht nur kostengünstig, sondern regelrecht billig war.

Heute ist fast alles maschinisiert, und der Mehrverdienst wird ins Fitness-Studio getragen ...

Beste Grüße, Norrskenet

Hallo Eberhard,

unter "Grubenholz" findet man was:
https://homepagedesigner.telekom.de/imageproce...tenlarge/13a559d7967
In diversen Heften und Büchern sind auch Vorbildfotos drin, wenn ich mich recht erinnere; aber da habe ich jetzt nicht nachgesucht.
Es gibt auch bei den Verladevorschriften einen Abschnitt, was man bei einer derartigen Beladung beachten muss.

Das gilt nur, wenn kein durchgehender Obergurt am Wagen war. Bei dem Wagen in Deinem Bild ist so ein Obergurt zu erkennen, da darf vor den Türen die vertikale Anordnung beibehalten werden.

Viele Grüße
Michael

EDIT:
Noch ein Bild gefunden:
https://www.eisenbahn-stolberg.de/wp-content/up...ademacher_x1F3_F.jpg  
Allerdings scheint das eher eine "Kranzverladung" zu sein, also aussen ein Kranz aus vertikalen Hölzern (vor der Türe liegen die Hölzer, der Kranz ist von der Türe etwas zurückversetzt), innen liegen die Hölzer dann parallel zu den Gleisen; so lässt sich mehr transportieren.
Also eher so (nicht ganz so voll beladen) wie bei diesem Modellbild:
https://lh3.googleusercontent.com/-BWMFSir4k4Q...tc/s800/DSCN4138.JPG

Hallo Norrskenet und Michael,
das beblüfft mich jetzt aber doch. Gut, man konnte auf diese Weise die Bordwand erhöhen, zumal die Tragfähigkeit des Wagens mit Holzbeladung nicht ausgereitzt war. Aber allein der Stellvorgang der Hölzer an der Bordwand hat doch mehrere Personen in Anspruch genommen und die Sicherheit beim vertikalen Beladen war wohl auch nicht immer gegeben. Den ganzen Wagen so voll stellen kann ich mir aber nicht vorstellen.
Danke für eure  Beiträge und frohes Schaffen
Gruß
Eberhard

Hoi, in der älteren Moba-Literatur werden zwei Gründe für die "Kranzverladung genannt: Einerseits Sicherung gegen Verschieben der Ladung (?), andererseits Vergrösserung des Ladevolumens. Aussagekräftige Bilder (Fotos)  fehlen aber weitgehend, Sicher gibts im WWW einige Beispiele, aber die Suche ist mühsam.
Struwelpeter

Hallo,
die stehende Verladung aller Holzstücke war aber selten. Der Name "Kranzverladung" wie in Struwelpeters Beitrag entspricht eher dem folgenden Typ (obwohl auch hier die Stämme vor den Türen meistens liegen würden):

https://joes-modellbahnlaedle.net/WebRoot/Store...rw._mit_Langholz.jpg

Vom Bahnsteig oder Feldweg sieht das dann so aus, als würden alle Stämme stehend transportiert werden.

Beste Grüße
Frank

Hallo,

diese Art der vertikalen Verladung war personalintensiv:

http://homepagedesigner.telekom.de/imageprocess...tenlarge/13a559d7967

Ab den siebziger Jahren ging man daher zur horizontalen Verladung über. Hier konnte dann die Arbeit mit einem Kran durchgeführt werden. Die normalen Rungenwagen vom Typ Res konnten mit Holz lastmäßig nicht ausgelastet werden. Die Snps kamen erst ab 1979 zum Einsatz. Man nutzte daher weiterhin die zweiachsigen oder die vierachsigen Hochbordwagen (Eaos). In den Hochbordwagen wurden pro Stirnseite zwei Stämme vertikal und der Rest horizontal verladen. Die DB baute für Holztransporte später Rs 683 zu Rs-t 683 um.

Grüße
Markus

Meinen herzlichen Dank an alle, die mit ihrer Erfahrung den Sachverhalt geklärt und mein Wissen erweitert haben.
Werde mich intensiver mit der Kranzverladung befassen, da noch viel verwertbares Holz im Garten liegt...!
Ich danke euch
Grüße
Eberhard

Hallo zusammen,
das Thema Ladegut vorbildgerecht nachbilden ist immer von großem Interesse. In der Region Vulkaneifel wurde in den 80ger und 90ger Jahren fast ausschließlich die Verladeweise "Kranzverladung" praktiziert, wir haben aber nur ein Bild angefertigt, wo man dies als Vorbildbeispiel auch gut sehen kann, hier wurde fast immer auf Eaos-Wagen verladen:


Die von MZöl zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Hoi,
ich empfehle MIBA Spezial 36.
Struwelpeter

Hallo,

ein paar Bilder zum Rs-t 683 kann ich anbieten. 1989 werden ein Rs-t 683 und ein Eaos in Gefrees mit Holz aus den nahen Wäldern beladen. Bei beiden Wagen wird das Holz horizontal beladen:

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,7802400,7802415#msg-7802415

Grüße
Markus

Hoi Struwelpeter,
habe das Heft heruntergeladen. Prima Tips. Dank auch dem Rest der Helfer.

Gruß
Eberhard

Edit: Nach den mir nun zugänglichen Bildern müssen diese Grubenholzstempel deutlich dünner werden.

Hallo Zusammen,

hier noch etwas zum Nachlesen.
https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/ho...gistik/bahntransport

Unlängst lief hier auch ein Eanos - Holzzug der CD, welcher bei 3 Längs-Ladereihen pro Seite 6 senkrecht stehende Stempel zur Borderhöhung hatte. Trotzdem waren die Rollen niedergebunden.
Wie es immer so ist: Ich hatte es gesehen und das genügte mir. Zudem war der Foto nicht griffbereit. Wer konnte denn ahnen, dass das eine Woche später hier Thema ist....

Im Modell - weil es im Vorbild ohnehin so ist - sollte dabei immer das Lichtraumprofil beachtet werden.
Zur Not hilft die NEM und man bastelt sich sowas aus Pappe.

https://www.mobadaten.info/MoBaDatenInfo/images...M102_D_N2019.pdf.jpg

Auf beigefügtem Bild sieht man die Querverladung ebenso mit stehenden Stempeln aber stirnseitig, wobei aus diesem kurzen Rollenholz ganz bestimmt keine Bretter gemacht werden.
https://www.bahnbilder.de/1200/mit-holz-beladen...rosnameny-970777.jpg  

Gruß Sven