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THEMA: ? zu erstem Decal-Versuch mit Lacken

THEMA: ? zu erstem Decal-Versuch mit Lacken
Startbeitrag
Stecker* - 04.09.24 12:46
Moin liebe Leute,

nun habe ich 5x YT-Videos geschaut und drei 1:160-Debatten zum Thema gelesen. Und doch bleibt mir eine Frage:

Beim Anbringen von kleinen Decals wird empfohlen die Untergrundfläche zu behandeln mit "Decal Micro Set" (was wäre die Fachbezeichnung dafür?) das Decal aufzubringen und nach dem durchtrocknen mit Lack zu versiegeln.

Da ist nun die Rede von Sprühflaschen (das erscheint mir zu großflächig) oder mit Pinseln aufzutragen. Was aber nie in den Videos gezeigt wurde, wie man die Flächen mit Untergrundlack vorbereitet und später mit Mattlack versiegelt. Gibt es nicht optische Patschflecken, wenn ich diese zwei Flüssigkeiten mit Pinseln auftrage? Oder sind die Mittel so dünnflüssig luftflüchtig, daß nichts mehr zu sehen ist? Bisher hat diese zwei Schritte (vorbereiten + versiegeln) noch keiner gezeigt. Ich wäre da jetzt ein Anfänger mit null Erfahrungen.

Also zum Beispiel kleine neue Wagenbeschriftungen mit Klassenziffern auf glattem Untergrund. Was ist das für ein Grundierungsmittel, das ich benötige? Wobei wenn ich es versiegele, brauche ich es doch eigentlich nicht? Aber wie ist das mit diesem Mattlack-Gepinsele - und da finde ich auf YT kein Bildbeispiel, ob es nicht doch Patschflecken gibt.

Ich hoffe Ihr könnt meinen kleinen Problemzirkel verstehen und mir einen kleinen Anstupser geben, wie ich das am besten machen soll.

Lieben Dank und Gruß
Olaf

Hallo Olaf,

da mein Beitrag "verschwunden" ist, nochmals ein Antwortversuch:

Ich nehme als Netzmittel immer etwas warmes Wasser mit "Weichmacher Spüli".

Das Decal wird darin kurz benässt und zum Durchweichen beiseite gelegt.

Anschließend wird der "Zielort des Decals" mit dem selben Wasser benetzt. Danach das "Durchweichte" Decal angebracht. Überschüssiges Netzmittel wird mit fusselfreiem Papiertuch entfernt.

Meisten würde ja auch die Lok oder der Wagen lackiert. Also wird alles nach Durchtrocknen mit Klarlack überzogen.

1. Greift sich die Farbe nicht so schnell ab.
2. "Trocknet" das Decal nicht aus und blättert dann ab.
3. Man sieht keine Übergänge.

Grüße

Hartmut

Moin!
Es gibt viele Möglichkeiten es richtig zu machen.

Mein Weg:
Der Untergrund wird mit glänzendem, maximal seidenmattem Lack lackiert.
Die Folie für das Abziehbild sollte sehr (!) dünn, 7 μm, sein. Die Motive werden konturgenau mit der Schere (!) ausgeschnitten. Klingenmesser quetschen den Trägerfilm zu sehr. Noch besser sind natürlich freigestellte Motive.
MicroSet ist ein sanfter Weichmacher. Damit kann man die Fläche vor dem Aufbringen des Abziehbildes benetzen, muss man aber nicht.
Zum Schluss das ganze Modell seidenmatt überlackieren. Das ganze Modell deshalb, damit es keine Unterschiede im Glanzgrad gibt. Jeder Pinselstrich ist nach dem Trocknen zu sehen!

lg Christian
Also man sollte grundsätzlich das komplette Wagenmodell mit Lack besprühen. Das verändert den Look des Wagens und seine Farben nicht, lässt ihn also nicht besonders stumpf aussehen? Nehmt Ihr eher Matt- oder Glanzlack? Wäre natürlich nicht schön, wenn ein Modell dann speckschwartig aussieht.

Hat jemand von seinem Werk zwei vorher/nachher-Vergleichsbilder? Für so ein Gefühl dafür.

Danke,
Olaf
Hallo Olaf,

meinen Brückenwagen (da sind leider nur "Nachher-Bilder" zu sehen: https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=893352#aw20 ) habe ich vor dem Bekleben mit den Decals komplett mit Hochglanz-Klarlack eingenebelt. Nach dem kompletten Durchtrocknen (mehrere Tage!) habe ich die kleinen Decal-Fuzzelchen aufgebracht (mit Seifenwasser) und auch diese gut trocknen lassen. Danach kam nochmal eine Klarlackschicht "seidenmatt" auf das gesamte Fahrzeug. Die Decalränder sieht man jetzt nur noch mit sehr hellem Licht... (und auf Macro-Aufnahmen )

Viele Grüße
Michael
Guten Morgen,

auch meine Erfahrungen kurz dazu. Es ist ein sich ständig veränderndes Spiel. Manchmal geht es sehr gut und die Decals sehen aus wie aufgedruckt. Manchmal ist es ganz schlecht und die Decals bekommen aus irgendeinem Grund einen Grauschleier und man muss sie wieder runterkletzeln. Meistens geht es irgendwie dazwischen.

Ich habe zu letzt ein Erlebnis mit dem Vallejo Klarlacken gehabt. Die haben sich unter der Setting Flüssigkeit aufgelöst und waren dann vom restlichen Wagen teilweise abziehbar. So etwas in 20 Jahren Basteln zum ersten mal gesehen.

Am besten geht bei mir Tamiya Glanzlack so auftragen, dass das Ding wirklich spiegelt. Dann Decals drauf. Die rutschen am Anfang ziemlich. Das heißt man kann sie erst nach ein paar Minuten an das Modell drücken, was wichtig ist, um Luftblasen wegzubekommen. Am nächsten Tag gehe ich nochmal mit Glanzlack drüber, so dass alles denselben Glanzgrad hat und dann kommt matt oder seidenmatt, je nachdem.

Das Problem dabei sind nicht die Decals, die sehen meistens ok aus, Das Problem sind die Flankerln, die man sich beim mehrfachen Besprühen mit dem Glanzlack einfängt.

Andras
Hallo Andras,

.....Flankerln?
Aha! Staubeinschlüsse!.... oder Fusseln. Habe ich das richtig übersetzt?

Wenn man keinen klimatisierten Reinraum hat oder eine richtige Luftabsaugung ist das denkbar. Stimmt!
Das wird wohl aber  den meisten Bastlern so gehen.

Danke für den Hinweis.

Gruß Sven
Hallo,

ich spritze meistens im Garten, weil das Zeug teilweise doch ziemlich stinkt zB Terpentin oder Nitroverdünnung. Daher sind das bei mir nicht nur Staubeinschlüsse. Ich habe mir sogar einmal eine Minispinne eingefangen. Die auf der Nahrungssuche vom Lack eingeschlossen wurde.  

Je dünner und trockener der Lack, umso geringer die Einschlüsse aber auch desto schlechter der Glanzauftrag.

Andras
Hallo Andras,

das Staubproblem beim Spritzen im Garten bzw im Freien, Balkon, Terasse etc hab ich in der Vergangenheit recht gut vermieden wenn ich kurz nach einem Regen lackiert habe. Auch die Auswahl der Farbbasis ist da entscheidend. Früher hab ich mit Revell lackiert, das trocknet recht langsam, so dass mehr Zeit ist Staub zu sammeln. Heute habe ich in meinem Raum mir in einem alten Kleiderschrank einen Platz eingerichtet, unten der Kompressor/Druckspeicher, oben eine alte Dunstabzugshaube, in der Mitte der Arbeitsplatz und seitlich eine Lupe und eine Leuchte. Die Abluft geht mit einem Schlauch durch das gekippte Fenster. Vor dem Lackieren wird der Arbeitsplatz feucht gewischt.

Seit vielen Jahren nehme ich nur noch Weinert Farben. Die kann man von seidenmatt bis matt selber einstellen, einen glänzenden Klarlack gibt es auch. OK, die stinken mehr als Wasserfarben aber für mich angenehmer als Die Revell Enamel Farben. Und Weinert ist verdammt schnell staubtrocken, also so, dass sich Staub nicht mehr festsetzt. Ein unschätzbarer Vorteil.
Bei dem vorderen Gehäuse im Bild hab ich letztens das Dach neu lackiert, da siehst du kein Staubkorn.

Grüße Torsten

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Hallo,

da hab ich auch eine Frage zu überlackieren von Dacels. Sollten da nicht lösungsmittelfreie Farben verwendet werden? Hab mal von Andreas Nothaft Loknummern mit Klarlack von Elita (davon verwende ich meine Farben) überlackiert, und die lösten sich dann auf. Vielleicht gehen von Revell die Klarlacke die auf Wasserbasis sind besser.

Viele Grüße Sylvio
Hallo Sylvio,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Vielleicht gehen von Revell die Klarlacke die auf Wasserbasis sind besser.



Ich persönlich meide die, wo ich kann. Die trocknen recht schnell ein und müssen auch neu sehr stark verdünnt werden, weil sie bei gefühlt passender "Dünnigkeit" immernoch die Düse verstopf haben. Mit den hier schon empfohlen Tamiya habe ich ebenfalls sehr gute Erfahrungen macht. Vorallenden Dingen bilden die sehr schnell einen feinen Film, anders als andere Acrylfarben, die auch gerne mal Tropfen bilden. Und trocknen auch ziemlich schnell.

Viele Grüße

Dirk
....aus der Spraydose hatte ich mal die Decals eines tschechischen Herstellers farblos endlackieren wollen und war nach der endlosen Löterei des Ätzbausatzes und der aufwendigen Lackierung dann für Wochen vom Modellbahnbazillus befreit, weil sich die Abziehbilder einrollten und dann auflösten.
Das war mir noch nie passiert und ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen zur Probe zu lackieren, weil keine  Reservedecails beilagen.

Insofern hat Silvio recht: Es kann bei auf Verdünner basierenden Lacken auch schief gehen.
Im konkreten Fall erhielt ich zwar Ersatz, weil es in der "Seriä die farlschä Forliä" war, aber eine komplette Neulackierung war wegen der zarten Sicken am Wagen ausgeschlossen.
Inzwischen bin ich bei Decails sehr vorsichtig beim Thema Endlackierung und mache es mit den Spraylacken nur, wenn ich sicher bin, dass es klappt.

Und Hände weg von Lidl-Lacken im Sonderangebot. Matt heißt dort:: Werkseitig nachgilbender Hochglanzlack mit grauen "Flankerln" versetzt.

Gruß Sven
Hallo Sylvio,

also, ich denke du kannst das mit dem Lackieren! Jedenfalls das was du mir bisher gezeigt hast zeugt davon. Mit den Weinertfarben hat sich bei mir noch kein Decal gelöst oder gar aufgelöst... und ich hab schon einige verarbeitet, auch selbst erstellte auf 7µm Folie. Bisher nie Problem. Aber, ich lackiere extrem sparsam über und das in mehreren Schritten. Zuerst hauchdünn über jedes einzelne Decal drüber, kurz trocknen lassen, dann noch mal über die Kanten, falls das Decal größer ist und erst dann noch mal hauchdünn das ganze Modell. Sowas ist mit der Spraydose nicht möglich und geht bei der Airbrush auch nur mit feiner Düse und wenig Farbe.

Bei den Nothaft Decals muss man eher aufpassen, dass sie nicht zu lange nass bleiben. Die sollten recht fix an Ort und Stelle sein ohne dass man da noch viel schieben muss, ansonsten verziehen sie sich.
Das einzige was ich damals mit Revell hatte war das Problem, dass Farbe teilweise nicht komplett getrocknet ist, heißt, am Ende klebte es immer noch. Schwarz war besonders schlimm, da half dann auch kein Überlackieren mit Klarlack. Nach dem Umstieg auf Weinert muss ich nun nur noch drauf achte, dass die Spritze richtig sauber ist. Letztens hab ich den russ. Gepäck-WPW lackiert, da haben sich noch ein paar schwarze Partikel gelöst. Das war Mist weil das beim Klarlacken passiert ist und da waren schon die Decals drauf. Hab dann tatsächlich den Rest vom Grün noch mal partiell angewendet und musste dann noch einmal klarlacken... nicht unbedingt förderlich für feine Details.

Grüße Torsten
Hallo Torsten,

ja,das Lackieren kann ich soweit gut. Mir ist nur eingefallen,das es bei dem einen Schildersatz von Nothaft Probleme gab. Da hatte ich von Elita den Klarlack. Die Dacels die ich von dir habe hab ich mit Revell matt Klarlack gemacht, und die waren super. Und du hast Recht, die Spritzpistole muss wirklich sehr sauber sein. Da achte ich auch immer schön drauf 😜. Und in mehreren dünnen Schichten lackieren mache ich auch.

Viele Grüße Sylvio
Tach zusammen,

also einzig anhand des Geruchs kann man nicht unbedingt auf die Art der Farbe schließen.

Revell Email ist Kunstharzlack.
Elita Life Colors und Weinert Color sind lösungsmittelhaltige Acryllacke.
Bergswerk Klairlack und Vallejo Airbrush Color sind wasserbasierte Acryllacke.

Zum Farbauftrag:
Untergrund lösungsmittelhaltiger Acryllack und Decklack Kunstharzlack kann funktionieren.
Untergrund Kunstharzlack und Decklack wasserbasierter Acryllack funktioniert,
Untergrund lösungsmittelhaltiger Acryllack und Decklack wasserbasierter Acryllack funktioniert.
Die andere „Richtung“ funktioniert nicht!

Quelle: Alba Modellbahnpraxis „Lackieren, Altern und Beschriften“ und eigene Erfahrung.

Genau genommen lackiere ich 3D-Druck Modelle mit Elita Life Colors wegen der großen Auswahl von RAL Farben, kleine Details (Scheinwerfer, Stoßstangen) bringe ich mit Revell Email an wegen der guten Deckkraft dieser Farben und evtl. Decals werden auf Flächen angebracht, die mit glänzendem Bergswerk Klairlack oder Vallejo Airbrush Color Varnish vorbehandelt wurden und mit glänzendem oder seidenmattem oder mattem Klarlack aus derselben Reihe versiegelt.
Ich habe dann und wann Versuche mit Decals durchgeführt und würde niemals mehr Decals mit lösungsmittelhaltigem Lack versiegeln.

Grüße

Karl


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