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THEMA: ? Lohnätzen von elektronischen Platinen

THEMA: ? Lohnätzen von elektronischen Platinen
Startbeitrag
Ralf - 20.09.24 12:02
Hallo,
kennt jemand eine Firma/ einen Kleinbetrieb, welcher Platinen im (günstigen) Lohnätzen ausführt? Gemeint sind hier Arbeiten/ Leistungen für „gedruckte Schaltungen“ auf Elektronik-Platinen.
Neben dem eigentlichen Ätzen müsste auch noch das „Foto-Klischee“ von einer Papiervorlage übernommen bzw. hergestellt werden.
Angedacht ist der modulare Aufbau einer Fahrstraßen-/ Überwachungssteuerung, ausgehend von den Buch-Vorlagen „Hillebrand, Elektronische Modul-Fahrstraßensteuerung, Franzis 1987 a. a. O."
Die dortigen Schaltungen habe ich bei einem Kollegen auf dessen zimmerfüllenden H0-Anlage (DC-analog) im Betrieb „erleben“ dürfen und war voll begeistert. In den späten 1980er und 1990er Jahren waren Platinen-Bausätze aus dem o. g. Buch bei einer Fa. Oppermann-electronic käuflich erhältlich. Die Firma gibt es aber nicht mehr, ebenso die Platinen.
Leider ist der Kollege bereits verstorben und seine Anlage wurde (vermutlich aus Unwissenheit) dem Sperrmüll zugeführt. Dabei wurden auch die „Schaltschränke“ der Anlagensteuerung und die beachtliche Fahrzeugsammlung entsorgt. Schade, aber das ist eine andere, traurige Geschichte …..
Vielen Dank für sachdienliche Hinweise!
VG
Ralf

Moin,

jlcpcb ist der für mich der einfachste, beste und schnellste und günstigste. Komische Kombination...

Aber der kann mit Papier nix anfangen. Der will, wie alle anderen auch, die Daten in gängigen Formaten. Eagle, kicad oder das bewährte Gerber.

Von daher für dich bei bleibenden Anforderungen nicht geeignet.

Die Schaltungen aber in ein geeignetes Programm zu hauen, ist ggf. eine Option. Da kannst du dann auch gleich drüber nachdenken, die heute üblichen Bauformen der Halbleiter zu verwenden. Bei so manchem Bauteil wird es teilweise schwer diese noch im DIL Gehäuse zu bekommen. Vom Preis ganz abgesehen. Zudem kann jlcpcb auch bestücken. Ist quasi kostenlos, denn die Bauteile bei denen aus der Standardreihe sind günstiger als im gängigen deutschen Versand, inklusive Bestückung (SMD).

Gruß
Klaus



Das ist mit etwas Arbeit verbunden, aber:
Ich würde vorschlagen, dass die Zeichnungen in einem PCB-Programm wie CadSoft Eagle, FreePCB oder ähnlichem erstellt werden.
Das Programm muss in der Lage sein, eine so genannte Gerber-Datei zu erstellen.
Diese Datei kann dann an JLCPCB.com oder ein anderes Unternehmen, das Platine herstellen kann, geschickt werden.
Bei kleinen Platine-mengen ist die Herstellung recht günstig. Sie schicken die fertigen Platine dann an Sie zurück.
Sie können auch Komponenten montieren, aber das erfordert ein wenig mehr Arbeit.

Verdammt. Ich was nicht schnell genug
Hallo,

genau so ist es bei Beta (PCB-Pool) in Deutschland oder China Fertigern wie PCBway etc.

Layoutvorlagen aus Büchern oder Zeitschriften stimmen meist im Maßstab nicht, oder müssen vergrößert werden. Die Übertragung in moderne CAM Systeme der Fertiger ist nur als Bild möglich.

Ich erinnere mich noch, wie schwierig das in dem 1980er Jahren war. Unzählige (damals teure) Kopien verbraten, bis der Maßstab stimmte, dann 3x auf Overhead Folie kopiert, übereinander gelegt, mit UV Licht auf mit Fotoresist beschichtetem Basismaterial belichtet und mit Eisen-III-Chlorid geätzt. Die Säure wurde dann ins Klo geschüttet. Was für eine Sauerei. Dann noch bohren und sich die Finger sind sägen, nur um am Ende drauf zu kommen, dass die Platine einen Belichtungs- oder Ätzfehler hatte oder das ganze Layout aus dem teuren Buch fehlerhaft war, und/oder die Schaltung sowieso gar nie funktioniert hatte: Ein Druckfehler...

Das macht heute keiner mehr so! Um Leiterplatten zu erstellen, muß man heute erst einmal eine Schaltung erstellen und dimensionieren können. Dazu sollte man ein Mindestmaß an Wissen über elektronische Schaltungen und Bauteile haben. Dazu würde ich empfehlen, mit etwas ganz einfachem anzufangen, also mit einer Lötübung wie den berühmten LED Transistor Blinker oder den blinkenden Weihnachtsbaum.

Grüße, Peter W

Moin,

Der Kollege hat fertige Schaltungen, er muss überhaupt nichts über Schaltungsentwurf wissen! Schaltplan in das Programm nageln, Footprint für die Bauteile auswählen. Bauteile platzieren, von Hand oder nach Vorgabe des Autorouters Leiterplatte machen, Export der Daten, hochladen beim Hersteller, Kreditkarte zücken, 6-10 Tage warten, Briefkasten öffnen, fertig.

Er kann die Bauteile auch so platzieren, wie dies auf den vorhandenen Layouts bereits der Fall ist.

Nach Einarbeitung in die gängigen Programme dauert das für eine typische Eurokarte keine 2 Tage. Die Einarbeitung kann aber je nach Erfahrung und Begabung schon ein paar Wochen beanspruchen. Alle mir bekannten Programme haben reichlich unlogische Ecken, die es erst einmal zu umgehen gilt.

Vielleicht findest du aber privat oder über eine Firma jemanden, der die vorhandene Schaltung in ein Leiterplattenformat bringt.

Das wären dann 2 getrennte Aufgaben.

Und nein, ich habe genug eigene Projekte😀

Gruß
Klaus
Hallo Ralf,

mir ist keine Firma bekannt, die noch in dieser Art fertigt. Du kannst es aber auch selbst machen: https://www.youtube.com/watch?v=-L1i9SnYGaU

Grüße
Zwengelmann
Hallo Klaus,

beim fertigen Schaltungsentwurf aus den 1980er Jahren sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Bauteile verwendet worden, die es gar nicht mehr oder nicht mehr in THT gibt. Axial bedrahtete Elko, Transistoren, Relais.

Meine Erfahrung aus dem Verein ist, dass ohne Wissen über die Funktionsweise der Schaltung und ein Mindestverständnis über die Funktionsweise der Bauteile für viele schwer bis unmöglich ist, die Schaltung zu redimensionieren und Bauteile selbständig zu ersetzen. Beim uns im Verein können vielleicht 3 oder 4 von 10 eine Schaltung lesen,

Im Schaltplan-Editor ist das leicht (wenn man ihn erst einmal bedienen kann - von wegen "reinhämmern"), aber am Ende will der Kollege die Schaltung auch aufbauen und die Bauteile en detail beziehen, da sind heute oft bereits Mindestbestellmengen von 100 Stk. Widerständen pro Wert oder so an der Tagesordnung.

Der nächste Punkt ist, dass viele Hobbyelektroniker sich davor scheuen, SMD zu löten. Bei uns im Verein können (und wollen) das nur 2 von 10. überhaupt machen.

Grüße, Peter W.
Hallo Peter,

genau das hab ich ja bereits geschrieben. Bauteile gibt es oft nicht mehr in den alten Bauformen. Aber das es irgendein Teil gar nicht mehr gibt,  ist eher selten.

Daher schrieb ich ja, dass er entsprechende SMD Varianten wählen soll, die er gleich beim Hersteller bestücken lassen kann.

Will man eine Leiterplatte für SMD und Handlöten optimieren, wird man allerdings die Pads selber vergrößern müssen. Da wird es dann schon speziell.

Das Leute keine Lust auf SMD löten haben versteh ich nicht. Solange die Augen noch funktionieren, ist es handwerklich kein Problem, gerade auch ohne Blei!

Aber das Fass hatten wir schon so oft offen... Nicht schon wieder! 😄


Gruß
Klaus
Sowohl für input als auch für output kauft man kleine fertige Platinen und die werden dann an einen Mikroprozessor gekoppelt auf dem man die Fahrstraßenlogik als Programm implementiert. Wozu muss man da was ätzen?

Grüße,
Harald.

PS: ich weiss dass es Hardwaredesigner gibt die so eine Aussage ätzend finden.
Hallo Ralf,

wie komplex ist die Schaltung ? Bzw. wie viele brauchst Du davon ? Wäre das selber löten auf Lochrasterplatine eine alternative - oder zu aufwendig ?

Viele Grüße, Joni
@8

Auch wenn man heute für ein neues Projekt sicherlich den Einsatz von Mikrocontrollern gut überlegen sollte, so ist der Ausgangspunkt, eine fertige Lösung aus einem Buch nutzen zu wollen, mir dem Aufwand, ein komplett eigenes Steuerungssystem in Hard- und Software zu entwickeln, wohl eine komplett andere Sache.

Wenn das alles so einfach wäre, dann würde es sicherlich schon eine fertige Lösung aus der Schublade geben. Mir ist aber nicht ein einziges Projekt bekannt, egal ob als Kauflösung oder frei, welches auf der Basis von Standardkomponenten eine Modellbahnsteuerung realisiert.

"Das macht man heute so" scheint daher ziemlich falsch zu sein, auch wenn man sich im Traum diese Vereinfachung gerne wünschen darf.

Man denke da bitte auch an die offenbar gescheiterte Idee der Steuerung von ALAN, die aber auch bereits einen PC enthält, wenn auch in Kleinform.

Und eins muss bei der Nutzung von Mikrocontrollern auch klar sein: solche Systeme lassen sich nur für relativ kurze Zeiträume nachbauen. Heutige"intelligente" Halbleiter sind oft nur wenige Jahre auf dem Markt, um dann von irgendwas zu 118% kompatiblem abgelöst zu werden. Noch schlimmer sieht die Softwareseite aus. Eine Software, die du heute entwickelst, braucht einen Compiler, ein Betriebssystem auf dem der läuft, nebst Bibliotheken und Tools wie Programmer, Jtag usw. Und der Versuch, eine laufende Arbeitsumgebung über Jahre über die Betriebssystemupdates zu retten, ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Schnell werden Prozessoren, die nicht mehr marktgängig sind, aus dem Compilersupport entfernt.

Einfache Ideen sind super, zu einfach ist aber einfach Mist!

Gruß
Klaus



Zitat - Antwort-Nr.: | Name:


. Eine Software, die du heute entwickelst, braucht einen Compiler, ein Betriebssystem auf dem der läuft, nebst Bibliotheken und Tools wie Programmer, Jtag usw. Und der Versuch, eine laufende Arbeitsumgebung über Jahre über die Betriebssystemupdates zu retten, ist mit sehr viel Arbeit verbunden.



Die Originalfrage beruht auf dem Fakt dass der Modellbahner in dem Fall nicht die komplette Fertigung von Schaltplan zur Platine machen will. Das ist eben ein Aufwand. Für den Microcontroller ist es ein anderer Aufwand. So wo ist der große Unterschied?

Ja, ich brauche keine gefährlichen Chemikalien.

Ja, der Compiler braucht ein Betriebssystem. Alle drei gängigen Varianten werden unterstützt wenn man richtig wählt. Der Microcontroller hat meistens kein Betriebssystem.

Grüße ,
Harald.
Hallo,

und bitte nicht vergessen: Programmierung will auch beherrscht werden. Arduino, ESP & Co. kriegt man heute sehr günstig, die Entwicklungs-Oberfläche inklusive Compiler für die verschiedenen Prozessoren gibt es heutzutage gratis. Aber was nützt es alles, wenn man damit nichts anzufangen weiß?
Ich weiß nicht genau woran es liegt, vielleicht muss man ein bestimmtes Logik-Gen haben, aber aus Erfahrung kann ich sagen: Nicht jeder kann es.
Habe selbst schon versucht, im Verein zu missionieren - mit mäßigem Erfolg. Das musste ich akzeptieren.

Grüße, Peter W
Hallo,
recht herzlichen Dank für die Antworten und Infos. In elektronischer Hinsicht bin ich ein waschechter Laie, habe nur kleinste Grundkenntnisse, also eigentlich gar keine Ahnung
Die in ##2 ff. gemachten Hinwiese sind interessant, dürften aber meine Fähigkeiten mit den dort genannten Tools, resp. Programmen von weitaus  professionellerem Anspruch sein, als ich das "machen" könnte.
Die erwähnten Buch-Vorlagen enthalten sowohl die Schaltpläne, als auch Platinen-Layouts (s/w auf dem Papier). Mein Gedanke war es, diese Buch-Platinen auf Overhead-Folie o. ä. zu kopieren und dann auf Foto-/ Kupferplatinen zu entwickeln bzw. zu übertragen . Danach ätzen und bohren, bestücken und löten. Das dürfte aber wohl auch nicht so hinhauen (s. #3). Die gute Info über die "historischen Bauteile" (s. #6) habe ich gar nicht einkalkuliert, ebenso eine Mindestbestellmenge. Ich habe die Idee einem in meiner Nähe befindlichen Elektronik-Fachgeschäft (so etwas gibt es wirklich noch!) vorgetragen. Der beflissene Mitarbeiter nannte mir einen "Etwa-Preis", wenn ich eine Kleinstauflage von ca. 25 Stück (war das Minimum) (jeweils drei einzelnen Schaltplänen/ Layouts) vollständig und geprüft herstellen lassen würde. Die Summe verschweige ich hier mal, beinhaltete aber 4 Ziffern, ohne Komma
Über die Idee in #5 denke ich mal nach .... Bis dahin gibt es vielleicht noch eine Lösung.
Euch allen, vielen Dank!!!
VG
Ralf
Hallo Ralf,

kannst du mir eine Kopie der Schaltungen schicken (per PN). Ich schaue mal, was ich machen kann.

VG Uli
Hallo Ralf.
Wir haben alle, außer Pendelzugsteuerung, alle selbst (Layoutprogramm) geleautet, belichtet, geätzt, gebohrt, bestückt, getestet und in die Anlage integriert.
Wir fahren im Bahnhofsbereich analog, auf der Strecke gibt es Blockregler, die sich selbst beeinflussen, wenn nötig. Der letzte Block ist automatisch auf Stopp eingestellt. Erst wenn man die Strecke frei gibt, fährt die Lok in den Bahnhof ein.
Diese PCB Layouts haben wir in zwei transparentes Papier gedruckt, was zur Herstellung völlig ausgereicht hat.
Also, es ist generell möglich.
Wenn Interesse besteht, könnt ihr solche LPs über unsere HP weissacher-modeleisenbahner.de unter Elektronik/Leiterplatten diese anschauen.

Gruß Klaus


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