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THEMA: Nebenbahn Stellwerk passend ?

THEMA: Nebenbahn Stellwerk passend ?
Startbeitrag
Daheim - 02.11.24 18:23
Ich habe noch einen Bausatz Faller 2104 Bahnhof Reichenbach "rumliegen" und möchte den als Endbahnhof Nebenbahnstrecke nutzen. Da sind eigentlich nur 4 Weichen in Betrieb...ein "kleines" Stellwerk passend oder doch nicht (Weichenbedienung vom Bahnhofsgebäude?) ?
Wenn ja, welches ?
Grüße
Gert

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Hallo Gert
Ich habe die gleiche Konstellation und habe es ohne Stellwerk gelöst. Also vom Bahnhof aus werden die Weichen bei mir gestellt
Gruß Ringi
Danke, Ringi...obwohl mir selbst an der Einfahrt d.h. in der Nähe der Einfahrtsweiche "was fehlt"...
Gruß
Gert
Guten Abend,

mal wieder etwas aus der früheren Praxis.

Lieber Gerd, bei kleinenen Bahnhöfen wurden Weichen und Signale aus einem Raum im Bahnhofsgebäude vom Fahrdienstleiter/sprich Bahnhofsvorstand an einem mechanischen Stellpult per Hand gestellt.
Dazu war in der Regel kein Stellwerk vorhanden und notwendig.

Dein vorgestellter Fallerbahnhof entspricht exaakt dem Typ, den ich vorstehend beschrieben habe.

Schönen Abend

Opa22
Was gäbe es da an Nebengebäuden ? Gegenüber dem Bahnhofsgebäude liegt ein Rangiergleis mit angedeuteter Ladestrasse...sonst ist alles auch an der Einfahrweiche noch "leer"...
Gruß
Gert
Hallo,
da gibt es kein Rezept.
Beides ist möglich und auch realistisch:
Stellwerksraum befindet sich im Empfangsgebäude oder es ist ein separates Stellwerk am Bahnhofskopf vorhanden.

Hi Hert,


Nebengebäude? Keine. Die Elektrik des Stellwerks steht in einem Nebenraum und gut iss‘. Mehr ist mir jedenfalls noch nie aufgefallen. Und dafür war man damals auch zu sparsam. Das Haus war da und Platz auch.

Ein Beispiel ist der Bahnhof Biberach in Baden an der Schwarzwaldbahn. Oder Weikersheim (Hohenlohe, dort inzwischen abgebaut)

Und by the way: Das gilt auch für  mechanische Stellwerke. Zu besichtigen in Überlingen (Therme).

https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=5023
https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=5665

Grüßle


Ralf
Moin,

als das Gebäude sieht jetzt weniger aus wie eines mit integriertem Stellwerk. Dort würde ich größere Fenster erwarten. Soll nicht heißen, dass es das nicht auch gab, aber hier könnte man durchaus auch ein separates kleines Stellwerk rechtfertigen. Soll es denn auch Signale geben? Anonsten könnte das auch was für Handweichen ganz ohne Stellwerk mit Schlüsselsicherung sein.

Viele Grüße

Dirk
Hallo Gert,
denk doch mal an Tegernsee oder Gmund und diverse andere Bahnhofe im Oberland. Da war das "Stellwerk" vor dem Bahnhofsgebäude plaziert.
https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Oberlandbahnen/32%20Tegernsee%202.html
Bild 5 das "Freiluftstellwerk"
oder wie auf der Ammerseebahn: Da waren alle Stellwerke (Ausnahme Dießen Nord) im Bahnhofsgebäude.
Von aussen nicht wirklich sichtbar - in Schondorf ist es heute noch so. Nicht mehr lange
https://kulturlandschaft-ammersee-lech.de/index...hr/bahnhof-schondorf
Gruß
Schorsch
Hi,

Endbahnhof, 4 Weichen, extra Stellwerk? Klingt für mich eher nach alt-badischer Opulenz .

Aber das ist ja der Vorteil unseres Hobbys: Es muss nicht alles realistisch sein.


Grüßle


Ralf
Hi in die Runde,

gerade auf Nebenbahnen waren viele Weichen auch "ortsgestellt", sprich, da gab's nichts elektrisches, wer eine umgestellte Weiche brauchte, latschte dorthin und stellte sie händisch. Oder fuhr mit der Lok bis kurz vor die Weiche, stieg ab, stellte die Weiche, ging wieder auf seine Lok und fuhr weiter.
Als Schlüsselkasen einfach nur ein Kästchen an der Mauer des Empfangsgebäudes
http://www.dorfbahnhof.de/weidenberg/weidenberg.html
nach unten scrollen...
"früher" [TM] gab's auch noch keine bösen Buben und Randalierer, die alles kaputt machten, da reichte oft der Achter Vierkant zum Öffnen.

Selbst größere Nebenbahnstationen, wie Bayreuth Altstadt als damaliger "Kreuzungsbahnhof" zweier Nebenbahnen, hatten kein Stellwerk oder Stellwerksraum im Empfangsgebäude sondern alles ortsgestellt
https://dewiki.de/Media/Datei:Bahnhof_BT_Altstadt_1987_01.jpg

Grüße
Roland
Hallo,

richtig ist, was gefällt.

Mein Bahnhof hat 5 Weichen, aber ein Stellwerk wollte ich schon haben, es gibt ein kleines Modell von Auhagen.  Bei Stellwerksraum im Empfangsgebäude gibt es vorn ein großes Fenster oder einen Vorbau wie bei meinem Heimatbahnhof Gittelde/Harz: https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=12190. Weil Bahnhof Reichenbach von Faller sowas nicht hat, muss doch wohl ein extra Stellwerksgebäude her, oder ???

Schöne Grüße aus Hildesheim und viel Spaß beim Bauen und Gestalten

Ulrich Analogfahrer

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Hallo,
keine Regel ohne Ausnahme: "Normal" dürften die Stellhebel für wenige Signale und Weichen in einem kleinen Anbau am EG untergebracht sein. Aber z.B. Altenberg hat ein recht grosszügiges Stellwerk, aber wohl mehr als vier Weichen. Und als Besonderheit: Lichtsignale, die mit mechanischen Stellhebeln bedient werden! Aber: Der Umbau von Schmal- auf Normalspur erfolgte erst Ende der 1930er und es sollte wgen des Ausflugs- und Wintersportverkehrs wohl eher eine Hauptbahn werden, zumindest die sicherungstechnische Ausstattung.
Struwelpeter
Struwelpeter, die Altenberger Strecke war vornehmlich als Güterstrecke gedacht, für Erze (Zinn) mit einer Verhüttung im Erzgebirge, nautische Instrumente. Dreimal kannste raten wofür, da der Strömungsmaschinenbau in Pirna und die neue Flugzeugfabrik in Klotzsche entstanden. und Träumer sahen die Bahn schon bis nach Rehefeld  fahren, so überbordend war die Strecke ausgebaut.

Hallo Gert,
aber ein irgendwas 1880 gebauter Endbahnhof benötigte bei geringem Verkehrsaufkommen eigentlich kein Stellwerk.
Vorgeschobener P0sten war zumeist ein  Wärter der einen Bahnübergang zu bedienen hatte und der später - vielleicht, so man es für notwendig erachtete - das Einfahrsignal mit bediente. Da ja kein Durchgangsverkehr herrschte war die typische Aufteilung nach Befehls- und Wärterstellwerk obsolet und wenn der Vorsteher des Endbahnhofes sein Programm aus unvorhersehbaren Gründen noch nicht erledigt hatte, hätte der letzte Streckenposten oder Block keine Ausfahrt/Einfahrt erteilt.

Es werden als Nebengebäude um 1900 benötigt:
Kleine Postenbude für  Fahrkartenrückgabe am Bahnsteig
Offene Remiese für  Plattenwagen,
Öffentliches Toilettenhaus,
Weichenwerkstatt mit Petroleumlager, Mannschaftsraum (beheizt) , Kohlenschuppen und Richtzeug
Kleines Öffentliches Stallgebäude für Viehtransport und im ländlichen Bereich auch eine Fäkaliengrube für die städtischen Latrinenwagen
Güterabfertigung (beheizt) ggf eine Gleiswaage und eine Straßenwaage
Schrankenwärterbude (beheizt) mit Anbauten für Kohle und Abort, später auch noch eine
Telefonbude im Ausfahrbereich.

Je nach Platzverhältnissen und Streckenlänge zur nächsten Wasserstelle sind ein kleiner Lokschuppen und ein Wasserhaus zu berücksichtigen. Na wenn das immer noch kahl ist?

Es gibt aber noch eine Ausrede:
Deine Strecke sollte eigentlich weitergebaut werden, aber dann kam etwas dazwischen ODER wegen der Streckenkürzung wurde der Bhf zum Endbahnhof.
Dann sollte zumindest die fortlaufende Strecke zu erahnen sein und dann kann man auch das kleine Wärterstellwerk allerdings aus Zeiten nach 1900 (wegen der neue aufkommenden Sicherungstechnik) für die Einfahrgruppe rechtfertigen bzw das nicht mehr benötigte Stellwerk am anderen Ende, als in Abriss befindlich darstellen. Gut geeignet wäre https://www.luetke-modellbahn.de/images/product_images/info_images/54502f.JPG  der neu aussieht, aber schon um 1900 entstand.

Gruß Sven


Stellwerk Altenberg incl. Gleisplan: https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=5737

Gruß Andreas
Stellwerk Altenberg incl. Gleisplan: https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=5737

Gruß Andreas
Hallo, Andreas, was sind das für riesige Radlenker da an den Weichen ??
Gruß
Gert
Hallo zusammen,

in der Praxis ist keine Nebenbahn im Sinne https://de.wikipedia.org/wiki/Nebenbahn mit der anderen identisch. Es kommt in erster Linie auf Streckenkenntnisse und auf das Streckenbuch an, in dem der betriebliche Ablauf der jeweiligen Nebenbahn explizit beschrieben ist. Ohne das Streckenbuch gelesen zu haben, ohne Streckenkenntnisse: Finger weg vom Befahren der Strecke! "Nebenbahn" im Gegensatz zur "eingleisigen Hauptbahn".

Ich habe mal vor Jahren mit einem Fahrdienstleiter aus dem Brandenburgischen gequatscht: 3 Züge in einer Schicht (z.B. von 5 bis 13:00 Uhr), keine Einfahrsignale, keine Ausfahrsignale, nur Ne 1-, Ne 2- und Ne 5-Tafeln und ein analoger Zugfunk, 4 Weichen (davon 2 mit "Fernbedienung" vom Fahrdienstleiterraum aus, 2 zum "Aufschließen" (Schlüssel jeweils beim Fahrdienstleiter hinterlegt) usw. Joh, der hat jeden Zug mit der Handlampe zur Vorbeifahrt an Ne 1 mit der Handlampe in den Bahnhof gewunken. Diese Regelung stand so im Streckenbuch der Strecke.  Das ganze war nicht etwa 1860, sondern Anfang der 2000er.  
Oder man nehme die Nebenbahn Berga-Kelbra - Rottleberode https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Berga-Kelbra%E2%80%93Stolberg_(Harz) ,wo ich auch schon vor Jahren eine Zeit lang  güterverkehrsmäßig mit 30 km/h Strecken-Höchstgeschwindigkeit rumgetuckert bin. Die Nebenbahn besitzt keinerlei Bahnübergang-Sicherungen - "Hupen" ist angesagt. und in Rottleberode gibt's noch ein besetztes Stellwerk mit mechanisch gesteuerten Signalen und Weichen aufgrund einiger Industrie-Gleisanschlüsse (inklusive Holzverladung), den 6 Bahnhofsgleisen und dem mit mechanischen Schranken gesicherten Bundesstraßen-Bahnübergang... Und einen klasse Imbiss für die zahlreichen Lkw-Fahrer und die wenigen Lokführer und Rangierbegleiter. Denn stundenlanges Warten (und ich meine damit mindestens 4 Stunden) ist in diesem Bahnhof angesagt, bevor man wieder mit dem dann beladenen Güterzug in Richtung Sangerhausen - Eisleben -Halle zurückfahren kann. An manchen Tages kommt dann der von der Einsatzleitung bestellte Lkw-Tankwagen vorbei, der Dir dann Deine Diesellok(s) mit ein paar tausend Liter Sprit auftankt. Das macht dann die Wartezeit etwas abwechslungsreicher. Additive für die museumreifen Dieselmotoren (1969 +) beim Tanken nicht vergessen, sonst versulzen die Karren auf Dauer noch vollends

Also nicht alles pauschal über einen Kamm scheren, sondern entwerfe erst einmal einen Aufgaben-Plan und -wichtig- ein fiktives Streckenbuch, was die Nebenbahn können soll, wie sie ausgestattet ist und wie die betrieblichen Abläufe sind, und entscheide danach, ob ein Stellwerk sinnvoll oder zu überdimensioniert ist.

Viele Grüße
Andreas



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