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THEMA: Umbau Arnold BR23 auf Digital mit GAM, Sound und Next18

THEMA: Umbau Arnold BR23 auf Digital mit GAM, Sound und Next18
Startbeitrag
RavSte - 07.11.24 18:32
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin Stephan und dies ist mein erster Beitrag hier im Forum obwohl ich seit Anfang des Jahres kontinuierlich mitlese.
Nach gut 30 Jahren Spur N-Abstinenz habe ich wieder zur Moba zurückgefunden und baue mir gerade eine kleine ausziehbare Anlage unter dem Schreibtisch mit meinen alten Arnoldgleisen auf, anfangs analog, mittlerweile digital.

Im Zuge dessen habe ich jetzt meine erste Lok ohne Schnittstelle, meine über 35 Jahre alte Arnold BR23 (2231), digitalisiert, deren etwas unkonventionellen Umbau ich hier vorstellen will, vielleicht ist es für den einen oder anderen ja interessant. Umgebaut wurde auf GAM und Zimo-Sound-Decoder mit Next18-Schnittstelle plus LED-Stirnbeleuchtung und als letzten Schritt jetzt mit zusätzlicher Stromabnahme im Tender.

Aber der Reihe nach:

Teil 1: Umbau auf GAM

Anfangs des Jahres noch analog unterwegs erschreckte mich der Lärm den die alte Lok im Gegensatz zu meiner neu erworbenen Vectron Dualmode von Hobbytrain verursachte. Hier im Forum dann über die Umrüstmöglichkeit auf GAM gelesen, Micromotor-Umbausatz bestellt und ans Werk gegangen.

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Der Umbau war mittels Schieblehre und Fingerspitzengefühl relativ einfach. Buchse in den Motoreinsatz eingeklebt, Motor eingeklebt, Achse angesetzt und die Schnecke positioniert und ebenfalls mit Sekundenkeber fixiert. Den Kondensator rausgelötet und die Motoranschlusskabel an die nach oben stehenden Zungen vom alten Motor gelötet.

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Und siehe da, Fahrverhalten und Lautstärke waren gleich auf einem ganz anderen Niveau, wenngleich das Maschinchen  immer noch eine Rennsemmel blieb.

Grüße Stephan - Weiter geht's unten mit Teil 2, der Digitalisierung


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Teil 2: Digitalisierung

Als mich dann Mitte des Jahres das Digitalfieber befiehl verschwand die BR23 erst mal in der Versenkung und die neue BR86 von Fleischmann (708674) nahm ihren Platz vor der Bekohlungsanlage ein. Allerdings hatte ich mit dieser von Anfang immer Ärger mit der Stromabnahme, so dass ich sie nach kurzer Zeit gleich mal komplett zerlegt, entölt und neu zusammengesetzt habe. Die Probleme mit der fehlenden Kontaktfreudigkeit blieben aber. Bei der Demontage bemerkte ich aber, dass die Platine der BR86 exakt in den Tender der Arnold BR23 passte, genau in die Position des Tendergewichts.

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Also startete ich den ersten Digitalisierungsversuch und siehe da, die alte Lok fuhr, mit von der BR86 geliehener Front-LED und Decoder sowie Lautsprecher im Tender, gleich viel kontaktsicherer.

Allerdings nur für zwei Stunden, dann flackerte kurz die Beleuchtung, die Lok begann zu ruckeln und aus war es.
Der Grund: Im geschlossenen Tendergehäuse wurde der Zimo-Decoder (ganz hinten eingebaut) dermaßen heiß, dass selbiger den Hitzetod starb - Zeigt seitdem nur noch Kurzschluss an. Und das Tendergehäuse war gefühlt kurz vor dem Schmelzpunkt. Also frustriert alles wieder in die BR86 zurückgebaut und erst mal vergessen.

Vor kurzem hab ich die BR86 dann doch wieder hervorgeholt um ihr eine zweite Chance zu geben, da mittlerweile auch eine neuer Decoder vorhanden war. Beim Versuch eine Lötfahne zur sichereren Stromabnahme des Vorläufers zu installieren spritzte mir allerdings Lötzinn auf den Lokrahmen und schmolz eine Träger weg. Zudem blieb die Stromabnahme trotz der Maßnahme noch genauso unbefriedigend.

Kurzschlussreaktion war die erneute Zerlegung der Lok und neuer Versuch mit der Arnold - mit erwartungsübertreffendem Erfolg:

Erste Maßnahme: Aussparungen für die Belüftung in den Tender fräsen. Die Grundplatte mit den Drehgestellen erhielt zwei Aussparungen an jeder Seite ohne die Stabilität und rastende Befestigung zu gefährden. Im Tenderoberteil fräste ich an der Seite zur Lok hin den Bogen komplett aus und zur Sicherheit noch einen Schlitz an der Rückseite des Kohleaufsatzes, kaschiert mit einem Gitterrost.

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Die Platine mit dem Decoder habe ich nun horizontal um 180 Grad gedreht eingesetzt, mit dem Decoder zur Lok hin und direkt an der großen Öffnung. Wegen der Drehung musste ich noch die vorderen Auflagen des alten Gewichts kürzen, sonst hebelt es den Decoder immer aus der Schnittstelle.

Die Kabel der LED für die Frontbeleuchtung verlaufen jetzt halt über die ganze Länge von Lok und Tender. Als LED habe ich mir die kleine Platine der Rückleuchten aus der BR86 passend zurechtgeschnitten.

Ein Lautsprecher 15x11 sitzt ganz hinten quer im Tender, passt eingeklebt mit einem dünnen Schaumstoff zu Isolierung genau über die Platine

Zur Beschwerung des Tenders habe ich mittig vor dem Lautsprecher das übriggebliebene Gewicht aus dem Soundumbau meiner Hobbytrain G1000 platziert. Und den Kohleaufsatz mit einer Lage Bleikügelchen aufgefüllt.

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Mit diesen Maßnahmen fuhr die BR23 bereits ab dem ersten Aufsetzen aufs Gleise sehr zufriedenstellend, nach Anpassung einiger CVs dann um so mehr.
Mangels Programmer bleibt halt erst mal der Sound von der BR86, aber finde deren Klang auch für die 23 sehr passend.

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Teil 3: Stromabnahme im Tender

Ein Problem gab es aber noch: An der Doppelweiche mit der Zufahrt zur Bekohlungsanlage blieb die Lok bei Langsamfahrt immer gerne stehen, hat ja nur zwei Achsen zur Stromaufnahme.
Nachdem ich diese Woche jetzt im Beitrag zur Digitalisierung einer BR38 über den Einbau einer Stromaufnahme im Tender gelesen habe war es klar, brauche ich bei der BR23 auch!

Also die BR86 ein weiteres Mal kannibalisiert und den Schleiferrahmen ausgebaut und zerlegt. Und siehe da, die Schleifer für die beiden mittleren Triebräder passen optimal auf die Räder der Tenderdrehgestelle. Aber wo bekomme ich jetzt geeignete Metallräder für den Tender her? Die Achsen des BR23-Tenders sind sehr schmal, in meinem Fundus fand ich keine. Da fiel mir der Schienenreinigungswagen von Roco in die Hand, dessen Verkauf bei eBay ich bis jetzt ständig aufgeschoben habe - Und schon hatte ich die passenden Metallräder/Achsen.

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Um die Schleifer korrekt platzieren zu können mussten am hinteren Drehgestell erst mal auf den Trägern an der Drehgestellaufnahme die Verstärkungsstreben weggefeilt und für die Verdrehfixierung der Schleifer die runde Aufnahme seitlich jeweils in Fahrtrichtung plan geschliffen werden.
Dann 1mm Bohrungen für die 1,5 mm Schrauben (auch von der BR86 geklaut) gesetzt. Die Kabel an die Schleifer hinter die Befestigungsbohrung angelötet und anschließend auf dem Drehgestell verschraubt. Die Metallrollen eingesetzt (deren Achsen waren sogar noch leicht schmäler als die des Tenders), die Schleifer noch etwas darauf ausgerichtet und schon war das stromaufnehmende Drehgestell fertig.

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Die Kabel dann noch durch die bereits vorhandenen Aussparungen der Tenderbodenplatte geführt und an die Stromanachlüsse auf der Platinenunterseite angelötet.

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Drehgestell wieder verschrauben - Fertig!
Und das Gute ist, die Schleifer sind von außen nicht sichtbar!

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Teil 4: Abschlussarbeiten

Im gleichen Zug habe ich dann noch das vordere Drehgestell fest mit der Lok verbunden. Damit ist das lästige Gefrickel mit dem ständigen Anhängen des Tenders Geschichte. Auch hier bastelte ich mir die Öse für die Sicherung aus dem Schleiferrahmen der BR86.

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Hier sieht man nochmal die Radschleifer am Tender NICHT:
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Zum Schluß wurde die BR23 noch mit roter und schwarzer Farbe aufgehübscht.
Unter anderem wurden Tritte und die Oberseite der Pufferbohle geschwärzt, metallische Stellen ausgebessert und der Rahmen unter dem Führerhaus in rot dem Vorbild angeglichen.

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Jetzt bin ich wirklich glücklich mit der alten Dame, bis dato keine Aussetzer und sie schleicht jetzt auch im Kriechgang ohne Stocken über die problematische Weichenstelle. Die Überhitzungsgefahr ist ebenfalls gebannt. Natürlich trägt sie aus Kindheitstagen so einige Spuren und die Bedruckung ist stellenweise fast nicht mehr sichtbar, aber jetzt dampft sie viel eleganter über die Anlage als jemals zuvor. Nur den Lichtleiter zur oberen Stirnlampe muss ich bei Gelegenheit noch reparieren.

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Eigentlich wollte ich mir bei Erscheinen die neue BR23 von Fleischmann holen, aber die erspare ich mir jetzt, zumal ich aufgrund der Erfahrung mit anderen Flm-Loks in meinem Besitz sowieso Bedenken hinsichtlich sicherer Stromaufnahme habe! (Die Re 620 SBB Cargo musste ich erstmal von Tonnen Öl befreien bevor sie ordnungsgemäß lief!)


Das war's für erste mit der BR23

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