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THEMA: Unterschied 2-flügelige Hauptsignale

THEMA: Unterschied 2-flügelige Hauptsignale
Startbeitrag
Birdman - 22.11.24 09:49
Hallo zusammen,

für meinen weiteren Ausbau plane ich u. a. den Einbau von Formsignalen, sehr wahrscheinlich die Viessmann-Modelle mit eingebautem Decoder. Bei den Hauptsignalen gibt es ja zwei Modelle von den 2-flügeligen, einmal mit gekoppelten und einmal ungekoppelten Flügeln. Könnte mir da jemand den Unterschied erklären und was das für praktische Auswirkungen hat. Da kenne ich mich null aus.

Danke und viele Grüße,
Martin

Ich habe da jetzt auch nur begrenzte Ahnung. Aber die zweiflügeligen Signale haben ja 3 Signalbiulder, HP0 (Halt), HP1(Fahrt) und HP2(Langsamfahrt). Wenn beide Flügel gekoppelt sind, dann gibt es nur 2 Möglichkeiten. Vermutlich HP0 und HP2 (weil da der zweite Flügel auch geschaltet wird.). Wenn du also vielleicht aus dem Bahnhof nur langsam ausfahren kannst, dann wäre das wohl ok. Spart 15Euro pro Signal, wenn man die 2 separat gesteuerten Flügel nicht braucht.

Gruss,
Steffen
Hallo Martin!

Die Anwendung der Signalbegriffe hängt von der zu befahrenden Strecke ab. Bei Einfahrt auf das Hauptgleis ohne abzweigende Weichen wird Hp1 (grün) angezeigt, bei Einfahrt auf ein Nebengleis mit abzweigenden Weichen Hp2 (= Langsamfahrt, grün-gelb). Entsprechend gilt das für die Ausfahrgleise. Wenn es also mehrere unterschiedliche Ein- bzw. Ausfahrmöglichkeiten gibt, brauchst Du ein Signal mit ungekoppelten Flügeln.

Bei der Einfahrt in einen Kopfbahnhof müssen alle Züge langsam fahren. Deshalb genügt hier ein Einfahrsignal mit gekoppelten Flügeln.

Die Ausfahrt auf dem Hauptgleis kann häufig mit einem einflügeligen Hauptsignal angezeigt werden. Gibt es aber zwei Richtungen, in die Züge ausfahren können, dann kann es sein, daß eine Ausfahrt mit Hp1, die andere mit Hp2 befahren werden muß. Dann brauchst Du wieder ein Signal mit ungekoppelten Flügeln. Vom Nebengleis aus müssen die Züge meist über kurvige Weichenstraßen ausfahren. Das geht nur mit Hp2. Da genügt ein Signal mit gekoppelten Flügeln.

Herzliche Grüße
Elmar

Danke Euch! Wobei ich die Hinweise von Elmar noch zweimal lesen muss, damit ich durch die Feinheiten steige.

Martin
Hallo Martin,
Vom Miba Verlag gab es 'mal 3 Sonderausgaben "Signale". Die sind recht detailliert geschrieben, informativ, sehr gut illustriert und interessant zu  lesen.
Bei Bedarf kann ich Dir die Titelseiten + Inhaltsverzeichnisse einscannen und per email zuschicken...
Auch informative ist diese website:
https://www.tf-ausbildung.de/SignalbuchOnline/signalbuchonline.htm
Gruesse
FreddieW
Hallo  Martin,

in Anlehnung an die bislang zu lesenden Beiträge kann ein gekuppeltes Signal eben nur zwei Signalbilder zeigen:

Hp0 - Halt und Hp2 -Langsamfahrt. Der Grund für Langsamfahrten ist z.B. das Befahren von Weichen in abzweigender Richtung. Gekuppelte Signale stehen deshalb als Einfahrsignale vor dem Bahnhof, da auf der Weichenstraße auf den meisten Fahrwegen abzweigende Weichen liegen.

Ungekuppelte Signale können zusätzlich Hp1 - Fahrt darstellen. Stell Dir vor, ein solches Formsignal steht als Ausfahrsignal in diesem Bahnhof. Ein Zug kann nun den Bahnhof über eine geradeaus gestellte Weiche verlassen. Dann zeigt es eben Hp1. Fährt der Zug aber über den Abzweig, ist Langsamfahrt, also Hp2 angesagt. Damit ergibt sich der Sinn aus der Möglichkeit für den Stellwerker, dem Zug freie Fahrt oder je nach Fahrweg über abzweigende Weichen die Langsamfahrt vorzugeben.

Es gibt natürlich noch mehr Anwendungsfälle, die aber weitgehend auf dieses Prinzip hinauslaufen. Mehr dazu findest Du in der einschlägigen Literatur z.B. bei dem Autor Stefan Carstens. ( Da war der FreddieW etwas schneller. )

LG
Hubert

Hallo Elmar,

grundsätzlich hast Du Recht.

Allerdings stehen Hauptsignale nur an Hauptgleisen. Auf Nebengleisen sind Zugfahrten grundsätzlich nicht zugelassen.

Ein Formsignal mit gekoppelten Flügeln kann HALT oder LANGSAMFAHRT anzeigen.
Ein Formsignal mit ungekoppelten Flügeln kann HALT, FAHRT oder LANGSAMFAHRT anzeigen.
Letzteres ist schaltungstechnisch aufwendiger.

VG Ronald
Hallo Steffen,

Du kannst mal den Gleisplan einstellen. Dann  kann ich Dir die Signalstandorte und -ausführungen einzeichnen.

VG Ronald
Hallo Martin,

etwas auf den Nenner gebracht, ungekoppelte zweiflügelige Hauptsignale stehen überall dort, wo es als Folgeweg möglich ist, zwei Stränge mit entweder Streckengeschwindigkeit (ein Flügel) oder mit verminderter Geschwindigkeit (zwei Flügel) zu befahren. Das kann sowohl Einfahrt, wie Ausfahrt oder auch Blockstelle mit Trennung sein. Gekoppelte zweiflügelige Hauptsignale sind dann aufgestellt, wenn der weitere Fahrweg auf jeden Fall eine Verminderung der zugelassenen Streckengeschwindigkeit vorsieht.

Zwei Sonderfälle würden mir dabei spontan noch in den Sinn kommen: ungekoppelt zweiflügelig als Gruppenausfahrsignal ist der erste. Eher selten, aber vorhanden sind/waren solche Gruppenausfahrten, eigentlich eher bei untergeordneten, aber signalbewehrten Strecken. Wo dann bei ungekoppelten zweiflügeligen ein Flügel bei gerader Strecke z.B. für Gleis 1 galt und wenn auf einem Gleis 2 ausgefahren wurde, das in das Hauptgleis einschwenkte, dann wurden zwei Flügel gezeigt. Da ja dann die folgende(n) Weiche(n) auf abzweigendem bzw. eben einschwenkendem Strang befahren werden mußten.
Der zweite Fall betrifft eigentlich eher das Weglassen von zweiflügeligen Signalen, egal, ob gekoppelt oder ungekoppelt; wenn die Streckengeschwindigkeit generell nur der entsprach, die eigentlich das Zeigen des zweiten Flügels bedeutet hätte, verzichtete man in der Regel auf zweiflügelige Signale zugunsten der günstigeren einflügeligen. Bei "HP 2", dem Zeigen beider Flügel bedeutet ja, daß, wenn nicht noch Zusatzschilder angebracht sind, mit max. 40 km/h gefahren werden darf. Ist aber eine Strecke generell auf diese Geschwindigkeit begrenzt, in erster Linie Nebenbahnen, kann dann eben auf HP 2 verzichtet werden, da HP 1 (ein Fllügel) hier ausreichend ist. Solche Fälle beziehen sich aber bis auf wenige Ausnahmen eher auf die (Flügel-)Einfahrtsignale, da dort bei Ausfahrten in der Regel auf eine Signalisierung durch Formsignale verzichtet wurde. Bei der Einfahrt konnte man dann aber eben auf den zweiten Flügel verzichten, da eh nur max. 40 gefahren werden durfte, egal, ob auf gerader oder abzweigender Einfahrt...

ergänzend: https://www.fahrdienstleiter.net/fdl/signalbuch-hauptsignale-hp

Grüße
Roland
Aus der Praxis geplaudert

Hp2 wurde früher verwendet, wenn Fahrten über Weichen geführt wurden, was in vielen Bahnhöfen der Fall war. Der Begriff des zweiflüglig gestellten Signal  hieß früher  "Fahrt frei mit Geschwindigkeitesbegrenzung".

Ein gekoppeltes, zweiflügliges Signal war selten, da es ja nur dann verwendet werden durfte, wenn z.B. das betroffene Ausfahrtgleis in einem Stumpfgleis geändet hätte, also zwangsweise über eine Weiche in die Strecke ausgeleitet wurde.

Für unsere Modellbahn ist damit ein ungekoppeltes Signal zu bevorzugen, so wie sie von den div. Herstellern ja angeboten werden.  Sollte so eine, vorstehend beschriebene Strewckenführung auf der Moba vorkommen, ist es ein Leichtes, diese Variante der Signalstellung zu schalten.

Grüßle

Opa22
Hallo zusammen,

oha, nochmals viele Tipps und Lektürehinweise, Danke!

Zitat - Antwort-Nr.: | Name: sachsenring_z

Hallo Steffen,

Du kannst mal den Gleisplan einstellen. Dann  kann ich Dir die Signalstandorte und -ausführungen einzeichnen.


Hallo Ronald,

falls Du mich meintest, dann hänge ich mal meinen Gleisplan an.
VG Martin

Edit: Irgendwie hat die Bildqualität beim Hochladen ziemlich gelitten.

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Hallo Opa22,

Deine Ausführungen "Ein gekoppeltes, zweiflügliges Signal war selten, da es ja nur dann verwendet werden durfte, wenn z.B. das betroffene Ausfahrtgleis in einem Stumpfgleis geändet hätte, also zwangsweise über eine Weiche in die Strecke ausgeleitet wurde." sind Quatsch.
Mit dem Stumpfgleis hat das gar nichts zu tun, denn eine Zugfahrt wird nie hier hineingeleitet. Insbesondere waren Ausfahrsignale mit Fahrstraße mit Befahrung des gebogenen Stranges von Weichen immer gekoppelt, da ein "FAHRT" nie infrage kommt.

VG Ronald


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