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THEMA: Ausstellungsbetrieb: Personalbedarf?

THEMA: Ausstellungsbetrieb: Personalbedarf?
Startbeitrag
Felix G - 31.10.05 10:34
Vergangenes Wochenende haben wir eine vielfältige, abwechslungsreiche Modul-Anlage zusammengestellt. Basis war ein doppelspuriger Hundeknochen mit einigen Abzweigungen. Es hat sich gezeigt, dass der Betrieb sehr personalintensiv war: Jede (manuelle) Blockstelle, jede Weiche / Weichenstrasse brauchte eine Bedienperson, die darauf achtete, dass die Züge nur in freie Streckenabschnitte einfuhren. Im Prinzip genau gleich wie bei der guten alten Eisenbahn... Und damit haben wir auch das gleiche Problem wie die grosse Eisenbahn: Mit derart grossem Personalbedarf lässt sich kein Dauerbetrieb (Ausstellungsbetrieb) machen.

Fragen an die Modulgruppen unter uns:

1) Wieviele Züge können von einer Person allein in einem doppelspurigen Hundeknochen (Fahrstrecke >= 25m) sicher beherrscht werden?

2) Welchen Einfluss hat dabei die Automatisierung (Selbstblockbetrieb)?

3) Die Blockschaltung von Ismael http://www.1zu160.net/elektrik/blockschaltung.php verwendet irgendwelche Gleisschaltkontakte. Welches Schaltmittel hat am wenigsten Nachteile?
- Kontaktgleise: ???
- Stromfühler: ???
- IR-Reflexlichttaster: Vorteil ist: Fahrstromunabhängig; Nachteil ist; kann von "bösen Fingern" ausgelöst werden!!
- andere???

Felix
der heute viele Fragen hat

Hallo Felix
habe gerade über den Mail-Kontakt ne Info an Dich verschickt.
Kurz zur allgemeinen Info:
Wir - die N-Bahn Freunde München  (NFM) - benützen eine eigene Entwicklung nach dem Prinzip der Impulsbreitensteuerung über das Gleis. Dazu erfolgt eine automatische Übergabe in die nächste freie Blockstrecke und innerhalb einem Block mittels einer Meßstrecke das sanfte Anhalten, sowie das Anfahren.
Wir fahren schon viele Jahre damit und haben mit dem Standpersonal nur noch die Pflicht, die Finger der Besucher aus den Dioramen abzuwehren.
Wir zeigen dies übrigens auf der IMA München Anfang Dezember.
Servus  Albi
Hallo Felix,

da wir digital fahren, sieht es bei uns etwas anders aus.

Für das eigentliche fahren und überwachen langt bei uns 1-2 Mann, da wir unsere Modulanlage über Railware betreiben.
Allerdings kommt es auf die Größe und die Überschaubarkeit der Anlage an.
Unsere Modulanlage hatte an unserem Fahrtag vor 14. Tagen eine Modullänge von 27 m. Wir hatten wie oben schon erwähnt 1 Mann am Computer für das fahren, 2 Mann für die Bereitstellung der Züge und 5 Mann als Streckenposten.
Es kann immer wieder mal vorkommen das ein Zug entgleist oder die Fahrstrasse nicht richtig erkannt wird, dann ist es sinnvoll jemanden in der Nähe zu haben.


gruss Thommy
http://www.nbf-worms.de
Muss schon zugeben, wie Thommy richtig bemerkt:
Es kann immer wieder mal vorkommen das ein Zug entgleist oder sich ein paar Wagen abkoppeln oder ein Besucherfinger eine Garnitur umwirft, dann ist es sinnvoll jemanden in der Nähe zu haben.
Auch ist es wichtig, vor Ort den Besuchern sachlich Auskunft zu geben.

Servus  Albi
Danke für eure Beiträge. Gibt es jemanden, der die drei Fragen oben konkret beantworten kann? Danke...

Felix
Zu 1 + 2 tja, wenn immer alles sauber fahren würde und die Gäste auch die Fingerlein bei sich behalten würden.... das ist also sehr theoretisch. Die Blocklänge nach Möglichkeit nicht unter 4 mtr. wählen, sieht sonst optisch merkwürdig aus.

zu 3 : Digital oder Anlalog? Die meisten Kontaktgleise kannst Du bei Digital vergessen. Dann lieber Reed-Kontakte nehmen und Magneten unter die Fahrzeuge.

Npit
Ich vergass: Analogbetrieb.

Ich halte auch nicht viel von Kontaktgleisen. Ich grüble an einer Kombination aus Stromfühler und Reflexlichttaster: Der Stromfühler soll sicherstellen, dass der Lichttaster von der Lok und nicht von einem "bösen Finger" belegt und wieder frei gemacht wurde...

Felix
Hallo Felix,

zu1. - Ist abhängig davon wie übersichtlich(einsehbar) die gesamte Fahrstrecke      ist und wieviel Blockstellen für ein manuelles halten der Züge vorhanden sind, und kann sich der Fahrdienstleiter nur um die Züge kümmern oder muss er auch Fragen von interessierten Besuchern beantworten.
zu 2. - Beim automatischen Blockbetrieb hast Du diese Probleme nicht mehr, die Anzahl der Züge wird nur noch durch die Anzahl der Blöcke begrenzt und das Bedienpersonal kann sich fast nur noch auf die Besucher konzentrieren - Fragen beantworten oder eben neugierige Finger der Module verweisen - denn es ist leider so, dass sehr viele immer mit den Fingern schauen müssen.
zu3. - wir, die Eisenbahnfreunde Friesland, verwenden für die automatische Steuerung der Blockstrecken Relfexlichtschranken. In jedem Block sind drei Stück davon eingebaut. Die erste für das Abbremsen, die zweite für das anhalten und die dritte kurz vor dem Signal als Notstop. Die zweite Reflexlichtschranke wird ausserdem für die Freimeldung des vorletzten Blockes verwendet, d.h. nach hinten ist zur Sicherheit immer ein Block frei. Dieses System verwenden wir jetzt schon ca. 4 Jahre und waren auf bestimmt 10 Ausstellungen damit, noch nie wurde ein Block durch den Finger eines Besuchers ausgelöst.

Unsere Modulanlage hat eine E-Form und belegt eine Fläche von ca. 10m x 15m. Um bei dieser Anlage alles im Blick zuhaben benötigen wir 3-4 Leute, 2 Personen muss man aber einrechnen für das beantworten von Fragen und 2 Leute sind als Springer vorgesehen, denn jeder möchte selbst mal über die Messe schauen, oder was essen etc., ausserdem ist das ganze ja Hobby und soll nicht in Streß ausarten.

Gruß
Thomas
Hallo Felix,

(etwas OT, zu #6)
vor langer Zeit (mann, das war vor fast 20 Jahren!  Ich werd' älter...)  habe ich mir da auch schon mal Gedanken gemacht und bin von den Kontaktgleisen ebenfalls weg. Bei mir galt die Prämisse "Nichts an den Fahrzeugen verändern!" Mittlerweile sehe ich das nicht mehr so eng, zumindest Wiederstandsachsen soll's (auf der neuen Anlage) bei mir geben.
Aber für punktuelle Melder habe ich mir damals "richtige" Lichtschranken gebaut, da die "Reflexer" fertig entweder sehr teuer oder nicht zuverlässig waren. Das Wichtigste war dabei die Positionierung und Ausrichtung der IR-Senderdiode: Dazu habe ich die 5mm-Diode in einen ca. 2cm langen Trinkhalmabschnitt geklebt, der irgendwo in einem nahen Baum, unter einer Brücke, aus einem Busch am Berghang, unter der Dachkante eines Hauses etc. auf den Empfänger "gezielt" hat. Den Trinkhalm kann man außen passend einfärben, die Richtwirkung durch die reflektierende Innenoberfläche  ist auf diese kurze Distanz (max 200mm)
enorm. Beim Ausrichten habe ich darauf geachtet, daß der "Lichtstrahl" quasi eine Raumdiagonale in einem Würfel war, wobei der Würfel mit einer Kante in Gleismitte "lag", ebenso wie eine Ecke (da war dann der Empfänger). Auf diese Weise ist ein Zug nur _eine_ Meldung und nicht eine "Folge von Meldungen", bedingt durch Kupplungslücken oder Flachwagen. Hat sich insgesamt bewährt, auch die simple Schaltung: auf der Senderseite die IR-Diode mit Vorwiederstand, als Empfänger ein 6-fach-CMos-Inverter mit Schmitt-Trigger-Eingang, davor der Fototransistor und ein Trimmpoti als Spannungsteiler.
Und zu den "bösen Fingern": die Empfänger waren zwischen den Schwellen praktisch nicht zu sehen... und dann kommt da auch keiner in "Versuchung"!

Viele Grüße aus dem Münchner Osten
Michael
Hallo Felix,
für einen 25 Meter lange Ringstrecke reichen auf jeden Fall 2 Personen die das ganze überblicken und überwachen. Bei der MAK-Kaarst reicht es jedenfalls.
Der simple Blockstellenaufbau mit Readkontakten, Roccorelais und Magneten unter dem letzem Wagen sorgt für einen fast reibungslosen Verkehr.
Und das seit über 20 Jahren.

Mit lausigem Gruss

der Bengel
Hallo,
Wir benützen für unsere 18-Meter-Hundeknochen das Holländische Van Meekeren System: Zugdetektion durch sein Stromverbrauch, Abbrems- und Beschleunigungsautomat. Also nix umbauen und doch Vollautomatbetrieb. Funktioniert fehlerfrei, könnte nur auf Details verbessert werden, aber daran wird noch gearbeitet. Und Züge länger als ein Block (= 2 Meter) brauche nur ein Wiederstand in der letzte Achse.(passen aber nicht in die Kehrschleife, aber das ist ein ganz anderes Problem.)
Hallo Felix
ich möchte meinen Kollegen, den Bengel, noch in soweit ergänzen, als daß 2 Personen beim Blockverkehr wie wir ihn fahren das Minimum sind. Normal sind es 3-4 Leute bei Anlagen > 15m . Dabei kommt es auch auf den Aufbau der Anlage an : je verwinkelter dieser ist, um so mehr Personal ist nötig. Der Selbstblock betrieb mit SRK's und Magneten an den letzten Wagen eines Zuges hat sich als sehr zuverlässig erwiesen, da im Falle einer Zugtrennung der Betrieb automatisch unterbrochen wird. Die Anzahl der Züge ist von der Anzahl der Blöcke abhängig, aber auch da sind wir durch Zusammenschalten/Ausschalten von Blöcken variabel.
Und - wie unter #7 schon bemerkt , 1-2 Leute können sich dann auch mal Ausstellung ansehen, was essen usw...oder auch mal Loks reinigen - denn je nach Standort/Halle kommt einiges zusammen. (die Härte in Orleans - ölbeheizte Traglufthalle mit defekten Filtern... die den Zuluftkanälen nächstliegenden Anlagen standen als Erste).

In jedem Falle sollte auf Ausstellungen der Automatikbetrieb vorherrschen, damit man Zeit für Zuschauerfragen hat..wenn mal eine Kinderhand eine Schafherde meuchelt ist das nicht so tragisch und wer Finescale-Bäume in den Vordergrund pflanzt,ist selber schuld - Kinder nehmen Begreifen eben wörtlich, die freundliche Ermahnung geht an die Erwachsenen, welche oft noch mit schlechtem Beispiel voran gehen.

Schlecht für einen Verein ist es jedoch, wenn der Zuschauer den Eindruck bekommt, als "Störfaktor" beim "Betrieb" empfunden zu werden oder das Gebotene sich dem Zuschauer als Ausflug des Vereins (Fahrabend mal anders) darstellt. Bei einer unserer eigenen Austellungen wollte ein Club mit ca 10 Personen für 10m Anlage anrücken.

Nebenbei : die nächste Ausstellung der MAK ist für 04.und 05.03.2006 vorgesehen...
wer will kann es ja schon mal vormerken.

LG Willi
ich hole das Thema wieder nach vorn, weil es mich als einer der Beiligten und im Hinblick auf einen Vorführbetrieb in einem anderen Verein interessiert.Jede Antwort auf eine der drei Teilfragen ist hilfreich! Danke!
Heinzpeter
Egal ob Automatic-Betrieb, Manueller-Betrieb, Digital oder Analog, es ist immer ein gewisser Personalbedarf erforderlich, da auf jedem Streckenabschnitt mal eine Entgleisung, Kurzschluß oder Sonstiges passieren kann. Der Unterschied ist allerdings, dass sich bei manuellem Betrieb jeder auch mit der Steuerung auskennen muss und das ist meist bei Ausstellungs-/Vereinsanlagen ein Problem (es gibt eben Leute, die sich eher mit dem Modellbau der Anlage beschäftigen und andere, die sich eher für die Elektrik und Steuerung oder auch nur Fahrzeugmodelle interessieren). Vorteil bei Automatic-Betrieb ganz klar: Jeder kann sich an der betrieblichen Überwachung der Anlage beteiligen, auch der "reine Modellbauer" und dies fördert gleichzeitig die Gemeinschaftlichkeit in einem Verein, auch bei unterschiedlichen Interessen!

Ich muss aber sagen ein manueller Betrieb mit einzelnen besetzten Bahnhöfen/Blockstellen kann auch für den Besucher sehr interessant sein, gerade wenn dann auch noch wie in der Realität miteinander per Telefon kommuniziert wird - Natürlich macht es auch dem Modellbahner Spaß mal seinen Spieltrieb mal rauszulassen

Nachtrag zum Problem Störfaktor (#11 Brummel): Dies kann schon bei manuellem Betrieb ein Problem sein, es sollten deshalb immer noch ein paar Leute vorhanden sein, die den Besuchern ggf. auch mal erklären können, was jetzt eigentlich genau an jedem Steuerungsplatz passiert. Dieses Problem habe ich oft, weil ich mit meinen kleinen transportablen Anlagen auch ab- zu auf Ausstellung in der Umgebung gehe und da meist als Einzelkämpfer dastehe, man muss dann aber einfach Ruhe bewahren, wenn gerade eine Panne passiert ist und gerade dann "nervende" Fragen von Zuschauern kommen. Deshalb habe ich auch im folgenden Thread gefragt, ob jemand Lust mir zu helfen, bisher hat sich aber leider noch niemand gemeldet: http://www.1zu160.net/scripte/slimboard1/forum_show.php?id=148140&start=5

Beitrag editiert am 02. 11. 2005 11:44.


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