THEMA: Arnold Schalter S4 (86077)

Auch hallo.

>ich komme mir vor wie der Schmarotzer schlechthin - jahrelang mitlesen, nicht >weiterhelfen können, aber immer mal 'ne dumme Frage

Es gibt keine dummen Fragen, nur gelegentlich ne dumme Antwort.

>Der S4 hat 4 Dreiergruppen (rot-grau-grün) mit je 4(!) Klemmen - wozu sind die
>jeweils 4.?

Für gar nix, zumindest nicht laut Handbuch. Vermutlich war es in der Fertigung billiger, die gleichen Teile zu verwenden wie beim R2.

>Rot-grün-grau kann ich mir noch erklären, wird wohl dem gelb-weiß-grün meiner
>Minitrix-Weichen entsprechen

So isses. Grau ist der gemeinsame Leiter, rot/grün die Schaltausgänge.

>dann gibt es eine rot/schwarz gekennzeichnete Doppelklemme - Anschluss für
>Digitalsignal, vermute ich

Yep. Lt. Handbuch ist rot=J und K=schwarz für Lenzianer.

>Und eine Doppelklemme mit grau umrandeten farblosen Kennzeichnungen.

Da kommt der Strom vom Trafo rein. Du hast folgende Möglichkeiten:
- Mit rot/schwarz verbinden, dann ziehen die Weichen Digitalstrom (nicht empfohlen)
- einen extra Trafo anschließen (empfohlen, aber _nicht_ den von der Zentrale)
- gar nix anschließen, dann geht aber auch gar nix

>Dass die "Set"-Taste den Programmiervorgang auslöst, vermute ich mal.

Du vermutest fast richtig. Die Programmierung ist möglich _während_ die Set-Taste gedrückt wird, nicht _nachdem_.

>Ist dazu Bedingung, dass die erste Weiche angeschlossen ist, damit man am
>Umschalten erkennt, wann die Programmierung erfolgreich war?

Nein lt. Handbuch nicht. Es gibt ohnehin keine Rückmeldung ob das Programmieren erfolgreich war.

Das ganze geht so:
1) Decoder anschließen
2) Gewünschte Adressgruppe auf dem Keyboard einstellen
3) Set-Taste und eine der Stelltasten auf dem Keyboard _gleichzeitig_ drücken (Viel Spaß wenn der Decoder schon unter der Anlage ist)

Als Besonderheit ist zu beachten, daß es auch nicht ganz egal ist, welche der Stelltasten man drückt, denn darüber wird die Mindesteinschaltzeit des Ausgangs gewählt. Hier gilt:
kürzeste Schaltzeit liegt auf Weiche 1 grün, ca. 0,15s
dann gehts weiter mit Weiche 1 rot, ca 0,3s
dann Weiche 2 grün, ca 0,45s
usw
bis Weiche 4 rot, ca. 1,2 s

Das ist aber die Mindestschaltzeit, denn der Ausgang bleibt so lange an, wie man später die Taste am Keyboard gedrückt hält.

Ich hoffe, das hilft schon mal weiter.

mfg
Helmut

PS: falls ein Arnoldianer einen Fehler findet: ich zitiere hier aus dem Buch von Fuhs, weiße Auflage und verlasse mich blind darauf, daß das stimmt.


Beitrag editiert am 13. 11. 2005 18:52.

Danke, Helmut, das bringt mich schon viel weiter!

Die Sache mit der Programmier-Rückmeldung hätte ich so nicht vermutet. Und die mit der Mindest-Schaltzeit auch nicht. Naja, MT-Weichen haben ja Endabschaltung Und nach Deinem Hinweis werde ich auf jeden Fall _vor_ dem Einbau programmieren

Den Arbeits-Strom wollte ich aus einem separaten Trafo nehmen, sind ja nicht nur 4 Weichen auf meiner Anlage . Hängen nur Weichendecoder u. dgl. dran. Würde ich doch nie nicht an sw/rt anschließen, habe nur 1 Intellibox und 1 Power3 als Kraftgeber dafür...

Nb, wer außer UB stellt eigentlich Booster her, die sowohl Selectrix- als auch DCC-Signale verstärken? Trix neuerdings?

Danke!
Werner

>Naja, MT-Weichen haben ja Endabschaltung

Ja das habe ich auch mal wo gelesen, daß die die haben wollen.

>habe nur 1 Intellibox und 1 Power3 als Kraftgeber dafür...

Nach deinem Vergleich mit dem LS100 hätte ich dich eher im Lenz-Lager vermutet.

>Nb, wer außer UB stellt eigentlich Booster her, die sowohl Selectrix- als auch
>DCC-Signale verstärken? Trix neuerdings?

Derzeit m.W. keiner. Was da bei Trix kommen soll oder wird, weiß Trix wahrscheinlich selbst noch nicht. Nachdem man sich erst von SX trennen wollte, dann aber doch wieder umgeschwenkt ist, vermute ich eher daß da eine Lösung kommen wird in Form einer SX-Zentrale die auch DCC können wird, und ebenso werden dann die vermutlich die Booster ausgelegt sein.
Theoretisch sollten wohl Trix-Power-Packs und Rautenhaus-Booster ein DCC-Signal mitverstärken (habe jetzt keine Lust das bei den Herstellern nachzulesen) aber die kriegst du sowieso nicht an der IB zum Laufen.

Bei der Gelegenheit: Wie viele Loks hast du von welcher Protokollart? Mir wurde das Multikultifahren mit der IB gründlich verleidet, weil sich zumindest bei mir der Mischbetrieb als äußerst instabil erwiesen hat. Wenn du also erst mit digital anfängst würde ichs lassen und mich für eine der beiden Welten entscheiden.

meint
Helmut

Beitrag editiert am 13. 11. 2005 21:33.

Hallo Helmut,

ich habe so ca. 6 Selectrix- und 15 DCC-Loks. Bisher sind nicht mehr als 3 gleichzeitig auf dem Gleis gewesen, habe erstmal nur ein Testoval mit ein paar Rangierweichen. Test halt.

Den Vergleich mit dem LS100 habe ich über Google gefunden. Ist ja nicht so, dass ich keine Suchmaschinen kenne

Zum Betrieb mit Railware (was ich bisher noch nicht "heiß" im Einsatz habe): ich wollte mir - nach eingehender Beratung durch einen gewissen Herrn Radtke auf der Leipziger Messe ein entsprechendes Interface zulegen, um auch den Sx-Bus (für Rückmeldungen) nutzen zu können. Und fernerhin (Agenda 2010) ganz auf Sx umzusteigen, wird dank der Online-Auktionshäuser wohl nicht am Geld scheitern - DCC-Decoder verkaufen, Sx ersteigern - obwohl mein Lieblingshändler die auch recht preiswert hat und für 12-15 Euro auch einbaut.

Nicht ganz schlau geworden bin aus Herrn Radtkes Auskunft, dass "seine" Booster kein DCC unterstützen und er das auch nicht vorhabe. Denn wenn das bekannt werde, würde Sx den Bach abgehen (sinngemäß) - mit für ihn unangenehmen Folgen. Verständlich. Aber wenn Trix selbst DCC bringt, kann sich MDVR/Rautenhaus doch wohl "nicht so ganz" ausschließen, oder?

Sx hat den (m. E.) besseren (=sichereren) Bus; als ich den Digitaleinstieg gewagt habe, habe ich mich nicht auf Sx geworfen, weil ich nicht wußte, wie Trix weitermacht - und ob die Sx-Hersteller überleben, wenn der Namensgeber abspringt... Das andere Argument für DCC war die Möglichkeit, "nach Belieben" Lokadressen zu verteilen - eine 151 hat Adresse 151 - aber nicht bei Sx. Ist für mich deshalb interessant, weil ich nicht nur per Software fahren will, sondern auch noch manuell. Mit MDVRs neuem "lange Adressen"-Feature ist das Argument nun auch hinfällig, aber damals... nun ja.

Einen guten Teil der Elektronik habe ich von der Abfindung meines vorigen Arbeitgebers gekauft. Nun habe ich einen Job, "natürlich" schlechter bezahlt, und kann keine großen Digitalnorm-Umsteigeaktionen mehr durchführen. Auch wenn ich für meine 11 UB 63340-Rückmelder bestimmt noch einiges Geld bekäme, was ich dann zu MDVR tragen könnte

Gruß
Werner

Hallo Werner,

du sitzt also irgendwie zwischen allen Stühlen. Da du aber im Prinzip alle Komponenten für ein betriebsfähiges System beisammen hast, würde ich erst mal abwarten und vorläufig gar nichts investieren, schon gar nicht für einen Umstieg.
Beide Digitalsysteme sind derzeit im Umbruch und man kann nicht mit Sicherheit sagen wie es wann womit weitergehen wird.

DCC führt momentan - durch kleinliche Streitereien unnütz gebremst - die "bidirectional communication" ein, was bei Zentralen, Decodern und Belegtmeldern von vielen Herstellern einen Generationenwechsel erforderlich machen wird.

SX bekommt derzeit die "Adreßdynamik", was aber scheinbar wieder nicht das seit Jahren angekündigte SX2 sein wird, sondern irgendwie eine Zwischenstufe, so klang das jedenfalls für mich. Da Trix nun doch nicht aus SX aussteigt, ist die Todesgefahr durch fehlende Fachhandelspräsenz für das System erst mal gebannt. Was Funktionalität, Komfort, Service und Preis angeht, haben Rautenhaus und Müt die Märklinis sowieso schon lange hinter sich gelassen.

Also sollte man bei beiden Systemen erst mal abwarten, wie es weitergeht.
Nimm deine Anlage in Betrieb mit den Komponenten die du hast (88 Blöcke sind ja schon mal was) und rüste bloß keine Digital-Loks jetzt um auf was anderes.
Da du ohnehin Railware einsetzen willst, wirst du sowieso Monate mit Konfiguration und Optimierung verbringen. Bis dahin kann die digitale Welt schon wieder völlig anders aussehen.

empfiehlt
Helmut

der schon zu oft und zu früh umgestiegen ist.