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THEMA: Weissmetal und Lackierung

THEMA: Weissmetal und Lackierung
Startbeitrag
Klaus - 04.12.05 14:22
Hallo an Alle,

Wer kann mir Bitte sagen ob Weissmetal Gussteile vor dem Lackieren auch Grundiert werden müssen.
Habe einen Tender aus Weissguss der Vorab Lackiert (ohne Grundierung) wurde und die Farbe stimmt eh Hinten und Vorne nicht und dennoch soll er etwas gesupert werden.
Wie bekomme ich auch noch die alte Farbe weg? (Bitte keine aussagen wie Bremsflüssigleit osw. ...).
Gruss und Danke
aus dem (seltenen) Verschneiten Gardasee
Klaus

Wenn eine Lösungsmittelhaltige Farbe verwandt wurde (wahrscheinlich) geht es am am besten mit Unsiversal oder NitroVerdünnung (erhältlich in jedem Baumarkt).

Wenn Du die neue Farbe aufträgst ist eine Grundierung nicht unbedingt erforderlich. Machst du es mit Airbrush oder Pinsel?!?

Wenn mit Airbrush dann zwei oder drei dünne Lagen....mit Pinsel eher sein lassen
Hallo,

> Wenn Du die neue Farbe aufträgst ist eine Grundierung nicht unbedingt erforderlich. <

So einfach kann man sich das aber nicht machen. Die Weißmetallteile, die ich kenne, haben in der Regel eine sehr glatte/dichte Oberfläche. Darauf haften nur wenige Farben. Da das Weißmetall nicht 100 % formstabil bleibt kann der Lack schon wegen der möglichen Spannungen zwischen ausgehärtetem Lack und dem Metall abplatzen. Auch sonst ist die Gefahr des abblätterns groß.
Es ist deshalb  (aus meiner Erfahrung) unbedingt vor dem Lackieren mit einem Metallhaftgrund (z. B. Weinert) zu grundieren. Dann halten praktisch alle Lacke auch stärkeren Belastungen z.B. im Modellbahnbetrieb stand.

Gruß

Christian
@Klaus:
Bremsflüssigkeit oder Nitroverdünnungen KÖNNEN eine Lösung sein - jenachdem welches Substrat bzw. Mittel man kauft und anwendet (soll bedeuten: z. B. die in Deutschland verkäuflichen Bremsflüssigkeiten sind "entschärft", funktionieren daher nicht mehr - es funktioniert nur z. B. eine alte BW oder Nato-Bremsflüssigkeit, deren chemische Grundbestandteile sich von den heute erhältlichen Sorten unterscheiden. Genau so ist es mit den empfohlenen Baumarkt -Nitroverdünnungen: teuer, recht unterschiedlich in der Wirkung, extrem gasend und teuer!).
Wenn´s wirklich NUR Weißmetall (ohne Kunststoffe/Plaste) ist, was blank werden soll: in billigen Spiritus oder Benzin 2 Tage einlegen, dann in heißes Spülwasser reinlegen was mit einem Reiniger wie z. B. "Cilit Bang" gemischt ist (hier geht schon ein Teil der Farbe freiwillig ab), anschliessend mit Messingdraht oder/und Roßhaarbürste (Topf- und Umfangbürsten - KEIN Stahldraht nehmen, das gibt Riefen!!!) den noch warmen Grundkörper mittels Minischleifer abpolieren (leider meiner Erfahrung nach nötig, da ansonsten immer Farbreste in Fugen und Kanten bzw. Konturenrändern verbleiben - das sieht man manchmal auch erst unter dem Mikroskop, aber wenn da hinterher nach 1 oder 3 Monaten die Farbe abplatzt, das ist doch wirklich ärgerlich und muss nicht sein. )

Eine Grundierung ist in der Tat nicht unbedingt erforderlich. Damit jedoch die Farbe nicht schon durch "Fingerabrieb" oder gelegentliches "Anfassen" (so wie z. B. bei den m. E. bzw. schlecht lackierten minderwertigen und außerdem z. T. falsch zusammengebauten lackierten DM-Modellen) ist eine gestufte Vorbehandlung des blanken Weißmetall-Modells erforderlich. Dies geschieht mittels diverser im Handel (Apotheken) erhältlicher Beizen, Natronlaugen und Essenzen. Es ist darauf zu achten, dass der Säuregehalt dieser handelsüblichen (und frei verkäuflichen) Mittel nicht über 10% liegt, das sonst bei zu langer Einwirkzeit das Material angegriffen bzw. zerstört wird. Auf dem blanken Weißmetall bildet sich nach 1-3 manchmal auch mehr Tagen, eine dunkle Oberfläche - 1-2 Tage "entspannen bzw. enthärten" lassen -  auf diese kann man dann nach nochmaliger Reinigung z. B. in Spüli-Wasser bzw. anschliessender Trocknung die handelsüblichen Modellbaufarben (z. B. Humbrol, Enamel, Airfix, Revell, Gunzen, Sangyo) auftragen. Meines Erachtens ist  das natürlich entsprechend verdünnt mit dem "Schlepppinsel" günstiger (und sparsamer), aber das mag Erfahrungssache sein.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt:
Bei Verwendung von Säuren, Laugen und Essenzen immer für gut belüftete Arbeitsumgebung sorgen und nach Möglichkeit eine der für 25Cent im Fachhandel erhältlichen Mund-Nase-Filtermasken benutzen.

Frohes Fest wünscht

MaV
Ich arbeite seit geraumer Zeit mit Weissmetall und Messing. Oft ist es sogar die Kombination von beiden Materialien bei einem Lokbausatz. Zunächst wird das zur Lackierung vorgesehene Modell gründlich entfettet, dann zur Sicherheit und besseren Farbhaftung grundiert und dann lackiert (sowohl Grundierung als auch Lackierung mit Airbrush). Ich verwende meist eine Grundierung in hellgrau. Diese Verfahrensweise hat sich absolut bewährt. Ich verwende übrigens Airbrush-Farben von Revell und Hobby-Colour aus asiatischer Produktion bei Düsen von 0,2 und 0,3 (häufiger).
Hinsichtlich der Entfernung von Farben kann ich mich den obigen Ausführungen nur anschließen. Die heutige Bremsflüssigkeiten sind meistens zu milde. Hat aber mit alter Bremsflüssigkeit gut geklappt. Heute verwende ich Nitroverdünnung bei guter Durchlüftung.

Gruß
Frank
Eisenbahnfreunde Ennepe-Ruhr
    
Hmm, wenn du einen Bekannten hast der beruflich mit der Herstellung von Farben zu tun hat, dann frage ihn doch mal nach einem Gläschen "Butylglykol"...
Das Zeugs löst die Farbe bzw. Farbrückstände ohne Probleme an und nach sechs,sieben Stunden bist du die Farbe los.
Was man auch noch ausprobieren kann ist "Isoprophylalkohol" den du in jeder Apotheke für wenig Geld bekommen kannst, ich entfärbe damit z.B. Kunststoffgehäuse von Loks die ich nicht in meiner Bahngesellschaft bekommen habe...
Anschließend im lauwarmen Wasser mit Pril entfetten und gut abtrocknen lassen (Haartrockner ausleihen?), dann grundieren und lackieren.


Gruß
Tim
@ jo, Frank + #5:
genau so meinte ich es auch. Bitte Entschuldigung für die genaue Erklärung in Langform.
Ach, so - leider vergessen - Ergänzungsbemerkung II zu #3:
VORHERIGES ENTFETTEN erübrigt sich natürlich erfahrungsgemäß bei Weissmetall- und Messinglegierungen da  Benzin, Nitro, Beizen, Natronlaugen, Essenzen, essigähnliche Grundsubstrate von Natur aus schon genügend entfetten!

Ergänzungsbemerkung III zu Tim F.:
Kunststoffgehäuse - Haartrockner ausleihen:
Bitte höchste Vorsicht, schon ein 9,95 Euro Haartrockner erzeugt genügend Hitze um Kunststoffgehäuse unwiderbringlich zu deformieren bzw. zu zerstören!!!
Den vorbehandelten Grundkörper einfach auf Mullbinde oder Zellstoff auslegen und auf handwarmen Heizkörper 1/2 Tag trocknen lassen - anschliessend nochmal mit Ross- oder Messingdraht bürsten, bzw. mit Ziegenhaarbürsten oder Merinofilzkörpern (im Fachhandel erhältlich - nicht im Baumarkt) bürsten/anrauhen bzw. polieren - jenachdem welche Oberflächengüte zu welchem Zweck gewünscht wird.
Im Zweifelsfall fragt man nicht unbedingt nur den Mobahändler, sondern den "Werkzeug- und Formenbauer" am Ort.
Ich empfehle Backofenreinigerschaum. Geht Klasse *g*
Für Schäden keine Haftung.
@ alle,

der Einsatz von chemieschen Stoffen bei Kunststoffen ist mit Risiken behaftet, da habe ich so einige Bauteile verformt. Heute strahle ich alle Bauteile, und vor der
Grundierung werden die Rohlinge nur mit Spiritus gereinigt.
Als Strahlgut verwende ich Glasperlen und diverse Korunde oder Carbide.
Auch der Luftdruck beim Strahlen richtet sich nach Feinheit des Rohlings (Achtung Kaltverformung).
Oberflächentechnik : www.wonischoft.de
Strahlmittel : www.fohrmann.com

Hans-Dieter
  



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