THEMA: 4 gleisiges Tunnelportal

Hallo Georg,

mir haben die Tunnelportale, die es zu kaufen gibt nie gefallen und ich bezweifel, das es 4-gleisige Portale überhaupt zu kaufen gibt.
Deshalb habe ich mir die Portale selber aus Gips gemacht.
Ein Ergebnis kannst Du dir hier mal ansehen
http://www.raimonds-moba.de/modellbahn/picture/picture_big/tunnelportale02.jpg

Gruß, Raimond
http://www.Raimonds-Moba.de

Hallo Georg,

wir haben uns auch mit dem Thema Tunnelportale beschäftigt, da uns die im Handel erhältlichen Portale nicht gefallen und zu einheitlich sind. Mit Selbstbau-Tunnelportalen (Silikonformen) lassen sich einfach und individuell Tunnelbauten zusammenstellen (ähnlich wie bei Spörle in HO).
Gruß
Frank
Eisenbahnfreunde Ennepe-Ruhr

Beitrag editiert am 17. 02. 2007 11:08.

@1 also die sehen ja wirklich klasse aus die portale. leider habe ich überhaupt keine ahnung wie man sich selbst formen baut um sie mit silikon auszugießen.

Georg,

nix Silikon, einfach Gipsblöcke gegossen und dann mit Cuttermesser oder Schnitzmesser bearbeitet. So ist jedes Portal ein Unikat und keine Serienproduktion . Es macht sich aber einfacher, wenn der Gips noch feucht, also nicht komplett ausgetrocknet ist.
Dann dunkel grundieren (Abtönfarbe-anthrazit), und hinterher mit verschiedenen Farben (weiss, gelb, grün) je nach Geschmack noch mal rüber gehen. Da sollte aber extrem wenig Farbe am Pinsel sein. Am besten auf ein Stück Papier schön austreichen bis fast nichts mehr am Pinsel ist.
Einfach mal probieren, es ist einfacher als man denkt.

Gruß. Raimond
http://www.Raimonds-Moba.de

@3
Oft reicht es auch schon, wenn man die Kunststoff-Tunnelportale komplett neu bemalt. Die Wirkung ist wie Tag und Nacht. Gleiches gilt für Brücken!

Dies war mal ein schwarzes Noch-Plastikportal:
http://www.railimages.com/albums/felixgeering/abw.jpg

Oder hier, ein Faller-Portal, 6mm höher gesetzt und 3mm verbreitert:
http://www.railimages.com/albums/felixgeering/afw.jpg
http://www.railimages.com/albums/felixgeering/afx.jpg

Viergleisige Tunnelportale gibt es beim Vorbild nicht. Die Statik würde wegen der Kräfte im Berg ein derart hohes Gewölbe erfordern, das man nicht mehr bezahlen könnte. Stattdessen werden zwei Doppelspurtunnel nebeneinander gebaut.

Das Portal auf Markus' Foto ist eher eine Unterführung als ein Tunnelportal. Es steht auf einem Modul mit dem Bahnhof von Chicago.

Felix

@ Die sehen ja mit der Verbreiterung echt Klasse aus. Ich hab schon hin und her überlegt, aber jetzt ist eine Veränderung des Schienenverlaufs nicht mehr möglich so das ich 2 doppelte Portale nicht nebeneinander setzten könnte.
Was macht man denn dann, wenn es in Natura sowas nicht gibt ?

Also ich schreib mal, wie man sowas beim Vorbild baut:
1.Entweder viergleisiges Rechteckportal, dann aber mit Mittelstützen. Bei normalen Rechtecktunneln mit mehr als 1...20 Metern Überdeckung können übliche Tunneldecken nicht viel mehr als zwei Gleise überspannen.
2. Zwei zweigleisige Portale nebeneinander. Das können "normale" Tunnelportale mit etwas Grün dazwischen sein, oder auch zwei direkt aneinandergebaute Portale.
3.Ein viergleisiges Röhrenportal. Sowas geht, dabei ist aber zu beachten, dass der Querschnitt ein exakter Kreisbogen sein muss, was anderes ist von der Statik her nicht möglich.

Beispiele beim Vorbild:
zu 1.: Fernbahntunnel Berlin, Irlahüll-Tunnel Nordportal, Arlbergtunnel und Wolfsgruben-Tunnel in St. Anton am Arlberg (Österreich).
zu 2: Tagbautunnel Thunstetten (Schweiz), Rosenstein-Tunnel und Prag-Tunnel, Stuttgart.
3. In Deutschland nur der an einem Ende dreigleisige Rollenberg-Tunnel bei Bruchsal. In Italien mehrere Beispiele in Ligurien, außerdem der Firenzuola-Tunnel im Appennin, Nordseite.

Möglich wäre noch eine Kombination aus einem zweigleisigen Portal in der Mitte und zwei eingleisigen links und rechts daneben, das findet man öfter bei Verzweigungen, so in Wanzwil (Schweiz), Vaihingen an der Enz oder Valdarno (Toskana).
Von einigen der genannten Beispiele hätte ich Bilder, die aber erst gesucht werden müssten.

Also die Idee mit dem 2gleisigen in der mitte und außen eingleisige ist nicht dumm
ansonsten tendiere ich zu punkt 3. wobei ich drauf achten soll das es ein kreis querschnitt ist. na das sind ja schon ml ein paar hilfreiche tipps.
vielen dank. Bilder von punkt 3 würden mich sehr interessieren.

Die derzeit größte Tunnelvortriebsmaschine bietet einen Bohrdurchmesser von 14m. Mehr als 2 Gleise sind da nicht drin.

Das sähe im Modell auch, mit Verlaub, bescheuert aus. Durch den Querschnitt könntest Du noch ein kleines Kätzchen schicken. Schon zweigleisige Portale sollte man vermeiden oder zumindest so anordnen, daß man nicht gleich in die Röhre schaut. Diese Portale sind sämtlich überdimensioniert. Wenns geht, setze 4 Portale, möglichst in die Gerade.

Oder so:
http://img28.imageshack.us/my.php?image=berfhrung01a1pm.jpg
http://img28.imageshack.us/my.php?image=berfhrung02a0jg.jpg

Eckig kannst Du knapper rangehen.

Gruss
Cox

@9 und was kommt da noch vor. Einfach Mauerplatten, oder wie wird es verkleidet ?

Die allermeisten Bilder beziehen sich leider auf Punkt 1 und 2, und die anderen sind entweder offline oder nicht mal digital.
Ein Link immerhin:
http://www.bahnpics.com/nil/test1.php?dir=./04.12.26%20NBS&show=all
Die Bilder 3, 5 und 6 zeigen den Thunstettener Doppeltunnel.

Hättest du vielleicht eine Skizze oder ein Foto vom Gleisverlauf an der Stelle?

Ansonsten, der Mainzer Tunnel hat auch noch ein viergleisiges Rechteckportal, sogar ohne Stützen:
http://www.181er.de/fotos/181201a.htm

Hey Tunnelmaus,
der Mainzer Tunnel ist ja super. Genauso hab ich es mir in etwas vorgestellt. Dann gibts sowas in Natura ja doch.
Thx

Also du suchst Beispiele ohne Zwischenwände?
Zum Mainzer Tunnel gibt es hier eine Broschüre als PDF, die einen guten Lageplan enthält:
http://www.kuk.de/content/akt/bro/mainzertunnel.pdf
Der Trick dabei ist, dass das Portal eigentlich eine Straßenüberführung ist, ein breiter Betondeckel. Direkt danach verzweigt sich der Tunnel in zwei zweigleisige Röhren.

Das leicht aufgeweitete Nordportal des Irlahüll-Tunnels (nicht ganz viergleisig):
http://www.reicher-online.de/ice/gallery/album01/imm017_17

Auch der Berliner Fernbahntunnel ist am Nordende viergleisig ohne Zwischenwände:
http://www.ekunkel.de/Fotos/BL-128/050612-16.html
und
http://www.berliner-untergrund.de/Fernbahn_Lehrter.htm

Spontan fällt mir noch die Tunneleinfahrt der S-Bahn in Hamburg-Altona ein, sieht so ähnlich aus wie in Berlin.

Tunnel Frankfurter Kreuz Westportal, mehrzelliger Querschnitt:
http://www.stadt-frankfurt.de/feuerwehr/BF/Wachen/Frw1/ice.htm

Nur dreigleisig ist der Vereina-Tunnel (an beiden Portalen), aber ähnliches Prinzip:
http://album.hispeed.ch/album/CID-u0008246-6/image-u0008246:11:4.html

Also mit etwas Überlegung lässt sich da schon eine passende Situation konstruieren. Am glaubhaftesten und elegantesten wirkt wahrscheinlich ein Rechteckportal, das ist auch am einfachsten zu bauen.
Bei viergleisigen Kreisquerschnitten würde man beim Vorbild auch keinen Halbkreis wählen, sondern ein Bogensegment, also nur den oberen Teil. Insofern muss ich meine Aussage von vorhin korrigieren, der Querschnitt wirkt dann tatsächlich abgeflacht, aber nicht so wie bei den üblichen Modellbahnportalen, sondern mit sanfteren Übergängen. Ein schlechtes Bild aus Genua, aber man erkennt ungefähr die Form:
http://www.railfaneurope.net/pix/it/misc/toxxmigl.jpg
Wenn solche Querschnitte gebohrt werden, dann natürlich nicht mit einer TBM, sondern im konventionellen Vortrieb.

Das Foto vom Mainzer Tunnel was ich eigentlich suche, habe ich immer noch nicht gefunden, dafür das hier:
http://www.railfaneurope.net/pix/de/signalling/...sc/030927_Signal.jpg
Auch hübsch.

@13
-klugscheiss an -
Das gezeigte Tunnelportal von Mainz Süd ist keine Straßenunterführung. Der Tunnel führt unter Teilen der Mainzer Altstadt durch, also ein richtiger Tunnel (Länge weiß ich jetzt nicht, übern 1 KM), wenn auch nur mit wenig Überdeckung (teilweise weniger als 5 m (?))
Aber es stimmt, es sind 2 eigene Röhren, wenn auch der alte eigentlich 2 Tunnel sind.
Auf dem Foto ist über dem Tunnelmund ein Fuß-Weg aber hauptsächlich Grün zu sehen; links vom Fotograf befindet sich die Zitadelle (übrigens gehört die Mauer oben im Hintergrund zur Zitadelle) und im Rücken das Römische Bühnentheater, durch dessen Bühne die Gleise führen.
Es war ursprünglich ein Tunnel zwischen MZ-Hbf und MZ-Süd (soll/wird/ist in Römisches Theater - Südbahnhof umbenannt werden) der bereits Anfang (glaube ich) des 20 Jht. teilweise aufgeschnitten wurde. Vor einigen Jahren wurde nun ein neuer Tunnel (geschlossen) parallel daneben gebaut. Somit erhielten beide Röhren (schätze wohl auch aus Platzgründen) ein gemeinsames Portal.
Auf der anderen Seite gibt es 2 Portale, ein altes, gemauertes und ein Neues aus Beton, beide mit etwas Abstand zueinander. Auf der anderen Seite sah das alte Portal glaube ich ähnlich wie die Hbf-Seite aus.
-klugscheiss aus-

Grüsse
Mainzer

Also das sind ja wirklich tolle Bilder. Vielen Dank für die Mühe, und dann hat Felix ja doch nicht recht das es sowas beim Vorbild nicht gibt.
Bin auf jeden Fall froh das es sie doch gibt und bedanke mich für Eure Hilfe.

Gruß

@16
Na ja, es gibt nichts, was es nicht gibt...
Wie auch immer: Wenn du genau hinguckst auf dem Bild in Nr. 14, sind die beiden Röhren einige Meter hinter dem Portal ganz genau zu erkennen. Einen viergleisigen Tunnel bauen, der doppelt so breit ist wie hoch, und dann erst noch rechteckig, -- also wenn du das kannst, sag mir wie, dann lasse ich das patentieren

Felix

Also hier erst mal das gesuchte Foto:
http://www.travedsl.de/~rnmp1/mainzsued-103tee.jpg
Quelle/Bildautor unbekannt!

@Mainzer:
Unterführung bezog sich nur auf den rechteckigen Teil am Südportal. Da müsste eigentlich eine Straße (oder ein Weg) drüber sein, aber das weißt du bestimmt besser, ich war da noch nie.
Zu den restlichen Daten (auch *klugscheiss* ): Der alte Mainzer Tunnel ist von 1884 und war 1196 m lang, 1934 wurde der Mittelteil aufgeschlitzt, seitdem ist der Nordtunnel 663 m lang, der Südtunnel 240 m.
Der neue Mainzer Tunnel ist 1297 m (andere Quellen sagen 1310 m) lang und wurde 2003 in Betrieb genommen. 1250 m wurden bergmännisch vom Nordportal her erstellt, am 25. Mai 2000 war der Durchschlag. Die maximale Überdeckung beträgt 23 m. Durch das gemeinsame Südportal hat sich der alte Mainz-Süd-Tunnel 288 m verlängert.

Ja im inneren sieht man es, aber das kann ja bei mir im Modell auch so sein, und es wäre sogar so weil 2 gleise nach rechts, die anderen beiden nach links weg gehen. aber die eigentliche einfahrt so wie auf dem bild ist doch ok. was dann im inneren passiert weiß und sieht ja keiner. von daher finde ich es vorbildgerecht. denn wenn man sich immer 100 % ans vorbild hält hätten 50 % aller modellbahner zu starke steigungen, zu enge radien, falsche dimensionen im landschaftsbau ect.

hier ist noch eine andere Idee:
ein Bahnhof den du nicht bauen musst.Leider habe ich kein besseres Bild:

http://www.mcz-bern.ch/bilder1/bern/bern0.jpg

also lass die vierspurige Strecke unter den Häusern in einen vermutlichen Bahnhof fahren, wenn es deine Landschaftsidee erlaubt. Die Bahnsteige musst du nicht bauen, das erfolgt erst nach 500 Meter im Tunnel )

Gruss Ricola

Beitrag editiert am 22. 01. 2006 21:30.

Hallo georg,
für den Fall des selbstbaus...
http://www.1zu160.net/eigenbau/tunnelportal.php

Gruß   Fidelis

Und der wohl bekannteste:
http://www.kattler.dk/images/zermatt/IMG_2542.jpg
Gotthard Nordportal in Göschenen