THEMA: Mangelnde Zug Lok BR 23 Flm.

So ein Zufall, hatte mich genau jetzt gerade eben über das gleiche Problem geärgert und wollte hier im Forum nach Lösungen suchen.
Kurzum: hab diese Woche eine bei Ebay erworbene GFN 23er erhalten. Schön detailliertes Modell, auf dem Testkreis wunderbares Fahrverhalten, auf der Anlage heute schlichtweg unbrauchbar.
Fahrbetrieb alleine o.k., von schlechter Stromabnahme abgesehen. Mit vier Roco-4achs-Umbauwagen gibt es dann aber schon an harmlosen Steigungen überhaupt kein Vorwärtskommen mehr.
Ich bin verwundert. Vom Tender werden zwar nur zwei Achsen angetrieben, aber der Tender ist prinzipiell dem der über 30 Jahre alten BR 38 ähnlich, und die zieht locker die Züge den Berg hoch.
Ausreichend schwer ist das Modell doch auch, um genügend Anpressdruck für hohe Traktion und geringen elt. Übergangswiderstand zu bieten.
Ich bin verzweifelt, was kann man tun? So ein schönes Modell und so ein miserables Fahrverhalten

Hallo Helmut,

das Thema ist hier schon mehrfach durchgekaut worden, aber an einen vernünftigen Vorschlag zur Problembehebung erinnere ich mich nicht. Die 24er hat auf den Rädern in allen vier Tenderecken Haftreifen und zieht daher ordentlich was weg. Die 23er hat nur zwei Haftreifenräder, davon sitzt einer (zumindest bei mir) auf einer mittleren Tenderachse. Die jeweils hinten liegende Antriebsachse ist für die Zugkraft entschieden wichtiger als alle anderen. Bei der 23er hat Fleischmann dort auf der rechten Seite einen Stromabnahmepunkt platziert und dort auf einen Haftreifen verzichtet. Das ist bei diesem Modell leider nötig, weil Vor- und Nachlaufachse nicht zur Stromabnahme herangezogen worden sind. Insofern ist die 23er in diesem Punkt leider eine schlechte Konstruktion.

Ich habe probeweise das haftreifenlose Rad der hinteren Tenderachse durch eines mit Haftreifen ersetzt. Die Stromaufnahme der Lok wurde hierdurch so unzuverlässig, dass ich das rückgängig gemacht habe. Ich lebe jetzt mit der schlappen Lok, und was sie nicht schafft, müssen andere fahren (Wendezüge z.B. muss die 65er übernehmen).

Schon vor vielen Jahren habe ich einen Mitarbeiter von Fleischmann auf die Zugkraftmängel und die notwendigen Änderungen bei Stromabnahme und Haftreifen aufmerksam gemacht. Es wäre nicht so schwer, diese sehr schöne, in optischer Hinsich bahnbrechende Lok (Lok-Tender-Abstand, Qualität der Speichenräder, Details) leistungsmäßig zu ertüchtigen. Aber die Firma Fleischmann ist halt einerseits wirklich gut, aber andererseits manchmal etwas träge.

Es grüßt
Karl

Beitrag editiert am 09. 02. 2006 22:44.

Hallo !
Mangelnde Zugkraft wird mit 2 . Lok ausgeglichen. Hier passt die besagte pr Pb mit Wannentender gut. Beim Bw Crailsheim sind 38 durch 23 ersetzt worden. Das
GFN Lokmodel 38114Bw Crailsheim/GFN 7162 harmoniert mit der GFN Lok 23105 ganz gut.
Über die mangelnde Zugkraft   ärgere ich mich besonders  bei Ar 01.. und MTR 45!
Die laufen nie ohne Zuglok. Erstere mit 38/39 oder 78, die 45immer mit MTR 44 oder 58.10
Gruß
thomas.splittgerber.b

Hallo Helmut ,

>>Haftreifentausch mag ich selbst nicht vornehmen, traue ich mir nicht zu.<<
... ist nicht schwer, kann man lernen ... vielleicht meldet sich auch noch ein MoBahner aus Oberfranken mit dem Du Dich mal treffen kannst ...

Zuerst mal die Lok öffnen (bzw. hier den Tender) und die vorhandene technische Austattung mit dem Ersatzteilblatt vergleichen (GFN nimmt gerne Verbesserungen vor ohne die Artikelnummern zu ändern) http://213.239.212.34/images/spareparts/etl/etl7123.jpg

Dann die entsprechenden Ersatzteile ordern ... z.B. Haftreifen (oder Räder mit Nut + Haftreifen ; siehe unten)

Zugkraftproblem : meist reicht es schon, die Freiräume mit Zusatzgewicht auszufüllen ...

Reicht das nicht allein aus, kannst Du bei Fa Imotec anfragen ( http://www.imotec-modellbahn.de/kontakt.htm ) welchen Schleifer-Nachrüstsatz er Dir empfehlen kann. Für die 23er sehe ich keinen fertigen Umbausatz - aber da läßt sich bestimmt was abwandeln aus einem anderen Schleifersatz ...

Bekommst Du dort passende Schleifer, dann brauchst Du noch zwei zusätzliche Räder mit Nut + Haftreifen (bei GFN bestellen) um alle Räder der beiden Antriebsachsen mit Haftis nachzurüsten. Danach sollte die Lok ausreichend ziehen.

MfG alfred

Hallo Modellbahnfreunde,

zunächst mal Danke für die vielen Anregungen zur Zugkrafterhöhung bei Flm. BR 23. Doppeltraktion wäre auch eine Idee.  Mal sehen, zu was ich mich entscheide. Ich werde mich gelegentlich wieder melden.

Gruß

Helmut (HJBW)

Hallo Freunde der Flm. BR 23 !

Habe im Anschluss an die Tipps und Hinweise, die ich in der Kategorie Modelle von euch bekam,  mit meiner BR 23 herumgetestet:
1. Laufeigenschaften, auch über Weichen, gut. Allerdings  - wie schon bekannt - zu schnell.
2. Bei Vorwärtsfahrt "meine" 3-prozentige lange Steigung hinauf mit 4 Minitrix-Schürzenwagen, aber 5 leicht laufende, leichtere ROCO-Eilzugwagen.
3. Bei Rückwärtsfahrt: 1 Schürzenwagen mehr, 1 ROCO-Eilzugwagen mehr.
4. Gewichtserhöhung durch provisorische Befestung eines Metallstücks von ca. 16 g Gewicht hinten auf dem Tender der BR 23. Ergebnis: jeweils 1 weiterer Schürzenwagen, ein weiterer ROCO-Eilzugwagen. Gleise der Rampe hatte ich vorher nochmals mit einem ROCO-Rubber gereinigt.
Wer hat schon mal Einblick in den Tender genommen? Ist dort Platz zum Einkleben kleiner Gewichtsstücke?

Frage zur Rückwärtsfahrt von Schnellzugdampflokomotiven: Wenn ich mich an meine Kindheit richtig zurückerinnere, fuhren Dampflokomotiven auf der bekannten Emslandstrecke von Rheine nach Emden auch rückwärts gespannt vor Eilzugwagen. Aber meine Erinnerung kann auch täuschen. Wann durften im Originalbetrieb bei der DB Dampfloks auf Strecke vor Personen- oder Güterzügen rückwärts fahren? Ich bin überzeugt, dass dies einer von euch genauer weiß und mir vielleicht Hinweise zum Nachlesen geben kann.

Herzliche Modellbahnergrüße

Helmut (HJBW)

Hallo Helmut,
die BR 23 der Bundesbahn durfte rückwärts maximal nur 50Km/H fahren.
Deshalb wurde sie im Regelverkehr nie Rückwärtsfahrend eingesetzt.
Gruss
Gerd

@ Morgenmuffel ,

>>die BR 23 der Bundesbahn durfte rückwärts maximal nur 50Km/H fahren ...<<
... aus Wiki falsch zitiert ?

>>Das Vorbild:
Das Vorbild hat die Nummer 23 105, leistet 1314 kW (1785 PS), wiegt 131,8 t und fährt vorwärts 110 km/h und rückwärts 85 km/h. Sie wurde im Dezember 1959 als letzte Dampflok der DB in Dienst gestellt und ist in Nürnberg für Dampflok-Sonderfahrten stationiert. <<
(Zitat GFN)

Einige Loks der Baureihe 23 (DB Neubau) waren sogar Wendezugfähig !

MfG alfred

@Alfred,
ich zitiere weder Wiki oder was immer Du meinst.
Als junger Mann hatte ich jede Woche das Vergnügen auf einer 23ziger von Neuss nach Düsseldorf mitfahren zu dürfen.
Von Dssd-HBf ging es rückwärts in die Abstellgruppe. Auf meine Frage an den Meister warum wir so langsam fahren, antwortete dieser, dass die Lok nur  50Km/H in Rückwärtsfahrt gefahren werden darf.
Genauso war es am Abend wenn wir aus der Abstellgruppe zurück zum HBf fuhren. Leerfarten durften mit bis zu 85 Km/H gefahren werden.
Ich glaube nun mal einem alten Meister mehr, als allem wo auch immer geschriebenen.
Gruss
Gerd

Nachtrag: ich bedauere es sehr, dass Arnold seine alte 23 nicht weiter auf einen besseren Stand der Technik gebracht hat. Denn dieses Modell lief und lief und lief.
Un zog einen  Zug bestehend aus 8 Schürzenwagen locker eine 3% Steigung hinauf

Beitrag editiert am 10. 02. 2006 23:08.

Hallo,

das Fleischmann-Modell weist die entsprechenden Aggregate für den Wendezugbetrieb auf. Da hierbei aus Gründen der Arbeitserleichterung für den beim Schieben allein auf der Lok agierenden Heizer immer der Schornstein zum Zug stand, fuhr logischerweise der Tender voraus, wenn die Lok den Zug zog und nicht schob. Daher erscheint es mir fraglich, dass die 23 tatsächlich mit dem Tender voraus nur 50 km/h fahren durfte.

Leider ist das 23er-Modell von Fleischmann nicht wirklich wendezugtauglich, da die Zugkraft beim Schieben des Zugverbandes noch schlechter ist als sonst. Aber man kann die 023 zum Beispiel vor den GFN Mitteleinstiegswagen Tender voraus einsetzen, es wäre dann halt "Wendezugbetrieb mit Lok vorn".

Ansonsten wurden die 23er wohl in aller Regel "richtigrum" gedreht, Tender voraus kenne ich vor allem von 50ern, auch vor Nahverkehrs-Personenzügen.

Es grüßt
Karl

Hallo Helmut,

so wahnsinnig viel Platz ist da leider nicht im Tender... Nachdem ich den Motor gegen einen Faulhaber ausgetauscht hatte, war genug Platz über dem Motor für einen Decoder. Wenn man einen DCX74 einbaut bleibt evtl. etwas mehr Platz (hatte einen Lenz eingebaut, da war der im Kohlenkasten mehr oder weniger ausgefüllt).

Kurz: Du bekommst etwas Gewicht in den Kohlenkasten, wenn Du einen Faulhaber einbaust (gibt's bei sb-modellbau mit geändertem Getriebe im Set) und analog fährst. Nicht gerade eine optimistische Nachricht...

Grüsse Frank

Hallo,

bei meiner 23 sind die 3 letzten Tenderachsen angetrieben. Das eine haftreifenlose Rad der letzten Achse habe ich durch eines mit Hfr. ersetzt und eine weitere Stromabnahme mit Federblechen an der ersten Tenderachse angebracht. So läuft die Lok zuverlässig und sicher auch mit 6 vierachsigen Reisezugwagen eine 3%ige Steigung hinauf! Ein relativ einfacher Umbau der sich lohnt!

Gruß
Gabriel

Hallo zusammen,

noch mal was zur Geschwindigkeit rückwärtsfahrender Dampfloks mit Tender:
grundsätslich Tender vorraus 50 km/h, Ausnahme  Br 23   :    85 km/h und
Br 50  :   80 Km/h

Gruß Rainer

die Br 23 lief viele Jahre zwischen Koblenz Limburg und Gießen im Personenverkehr. Ich furh auf dieser Stecke bis zum Ende des Dampfbetriebes und dort fuhr die BR 23 Tenmder voraus immer ihre erlaubte Geschwindikeit von 85 km/h und die BR 50 die von 80 km/H. Wenn dies nämlich nicht so gewesen wäre, hätten niemals der Fahrplan und die Anschlußzüge in Limburg, koblenz oder Gießen bei Rückwärtsfahrt eingwe´halten, bzw. erreicht werden können. Ich bin sogar überzeugt, daß die BR 23 teilweise um Verspätungen hereinzufahren bei Rückwärtsfahrt sogar schneller lief als die 85 km/H da sie ja Eilzüge mit kürzerer Fahrzeit beförderte. Also 50 km/H vmax bei Tender voraus ist Quatsch.
H-W

Vielen Dank für die vielen Infos. Klasse. Und wer weiß noch eine Broschüre, in der man solche Fragen beantwortet findet? Oder gibt es im Internet ein "Eisnbahnlexikon" oder Ähnliches? Wo finde ich Näheres über das Fahren Wendezügen bei der DB oder der DR? Würde mich sehr interessieren, weil man diese Art des Fahrens dann ja auch vorbildgerecht auf der Modellbahnanlage ausführen könnte.

BR 50: Wurden auch Güterzüge mit Tender voraus gefahren?

Was ist mit "Wiki" gemeint? (von Alfred in Antwort 8 erwähnt).

Gruß Helmut (HJBW)

Hallo Helmut,

... "wiki" ist mein Kürzel für das freie Lexikon "wikipedia" = http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite

Für die DB Neubau 23er gibt es diese Seite : http://de.wikipedia.org/wiki/DB_Baureihe_23

OT ... das Foto ist okay, ich melde mich heute noch per PM

MfG alfred

Danke

Hallo Helmut,
selbstverständlich wurden auch Güterzüge mit der BR 50 mit Tender voraus befördert. War auf der Lahntalbahn in den sechziger und siebziger Jahren zu sehen.
H-W


Hallo Hans-Werner, jetzt habe ich auch kapiert, wie man in eine Antwort direkt hineninschreiben kann. Allmählich werde ich den Umgang mit dem Forum schon kennenlernen.

Danke für deine Information. Also bieten sich für mich neue Betriebsmöglichkeiten auf der Modellbahn.  Klasse.

Übrigens werde ich dir gelegentlich wieder schreiben. Kontakt wird nicht abgbrochen!   Gruß   Helmut

Beitrag durch Diskussions-Ursprungsposter "HJBW" editiert am 11. 02. 2006 18:40.