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THEMA: Trafosalat

THEMA: Trafosalat
Startbeitrag
Res - 16.02.06 14:44
Hallo

ich habe einig Trafos ohne Gehäuse, die ich unter anderem für Weichenantriebe oder den Lichtstrom brauche.

Da diese offen sind, könnte man sich daran ja auch die Finger "Verbrennen"!

Wie, wo versteckt oder verbaut ihr solche Trafos?
Bastelt ihr Gehäuse darum?

Für eure Ideen und Vorschläge bin ich dankbar.

Gruss

Res



Hi,

ich hab dafür ein altes 19"-Gehäuse genommen. Eine etwas stärkere Bodenplatte, auf der die Trafos befestigt sind und an der Rückwand einen PC-Ventilator mit Temp-Steuerung. An der Frontseite sind Leds zur Kontrolle der Trafops und die Sicherunge, damit ich im Falle des Falles nichts zerlegen muss.

lg Michi
Die Trafos sollten auf jedenfall so montiert werden, dass eine gute Luftzitkulation zur Kühlung vorhanden ist. Liegen die Spule/Ringkerne offen, so sollte auf jedenfall dafür gesorgt werden, dass es zu keinem Kurzschluß oder auch Stromschlag kommen kann.

Ich persönlich finde die offenen Ringkerntrafos nicht gerade ungefährlich und ziehe bereits werkseitig eingeschlossene Trafos im Sinne der Sicherheit vor.

Grüße Andreas X.
Salve,

schau mal aufm Flohmarkt, vielleicht findet sich da ein alter Desktop-PC, bzw. dessen Gehäude, das sieht dann z.T. auch noch richtig gut aus.

Vale RF
Hallo,

die offenen Trafos sind nur gefährlich wenn unisolierte KONTAKTE (z.B. Printstifte oder Lötösen) berührt werden können. Die Spulen bestehen aus Kupferlackdraht (CuL) und sind meist noch extra mit Folie umwickelt. Die Kerne sind immer potentialfrei, wer möchte kann die Bleche erden.
Gerade die Ringkerntrafos haben i.d.R. keine Kontaktstellen sondern heraus geführte, isolierte Anschlussdrähte. Verwendet man eine Blockklemme (Lüsterklemme) zum Anschluss, bietet diese ausreichenden Berührungsschutz.

Grüße, Peter W.
Vorsicht! Mit Netzspannung ist nicht zu spassen!
Mag sein, dass die Lüsterklemme auf den ersten Blick ausreichend berührschutz bietet, aber nur bei absolut fachgerechter Montage, die nicht garantiert werden kann.
Darüber hinaus besitzt diese keinerlei Feuchtigkeitsschutz und erst recht keinerlei Zugentlastung, so dass ganz schnell Netzspannung führende Kabelenden freiliegen könnten.
Derartige Komponenten gehören ausnahmslos immer sicher befestigt,in ein allseitig geschlossenes, den VDE-Vorschriften entsprechendes Gehaüse (also z.B.auch keine Holzkiste, o.ä.) !!!
Und wer sich da nicht absolut 100%ig sicher ist sollte auf jeden Basteleien im Netzspannungsbereich selber unterlassen und damit eine Elektrofachkraft beauftragen!
Es gibt bei 230V-Geräten einie Gefahren, die du schon präventiv bekämpfen musst, sonst stehst du auf dünnem Eis:

- Berührung von 230V führenden Teilen (wenn ohne Gehäuse) oder bei Wartungsarbeiten (wenn Gehäuse offen)

- Aderschluss von 230V führenden Kabeln mit dem Niederspannungsteil

- Aderschluss von 230V führenden Kabeln mit Metallteilen des Gehäuses

- Kurzschluss im Primärstromkreis

- Kurzschluss im Sekundärstromkreis

- Blitzschlag

Weiter musst du durch geeignete konstruktive Massnahmen sicherstellen, dass "nicht instruiertes Personal" (z.B. Kinder!!) keine gefährlichen Zustände herbeiführen können und sich nicht verletzen können.

In erster Linie geht es darum, Schäden zu vermeiden. "Das Ding muss so gebaut sein, dass nichts passiert." Erst in zweiter Linie geht es um alfällige Haftungsansprüche. Die sind weniger gravierend, wenn du den Trafo für dich selber baust, aber ganz wegdiskutieren kann man die auch nicht - Was machst du, wenn deine Hütte abfackelt wegen dem Trafo und die Versicherung zahlt nicht?

Den Bau meines 100W Netzgerätes habe ich hier dokumentiert:
http://mypage.bluewin.ch/f_geering/modellbahn/technik/netzteil.htm

Felix

Beitrag editiert am 16. 02. 2006 16:11.
@5,

wo bitte kann man bei einer Lüsterklemme, egal wie die montiert ist, spannungsführende Teile berühren? Wenn man z.B. die einzelnen Adern 3 cm abisoliert und nur 5 mm in die Klemme einführt, ist man selber schuld.
Was die Feuchtigkeit betrifft, hast Du gröbere Probleme wenn die Moba so feucht ist dass die von der VDE geforderten 10 mm Abstand nicht mehr ausreichen und es einen Überschlag gibt. Da steht der Keller nämlich gerade unter Wasser, und dann ist dann sowieso alles hin....
Wo ist das Problem mit Holzgehäusen? Die Gehäuse von Radios und TV waren Jahrzehntelang aus Holz, und lange Zeit wurden nicht potentialgetrennte Chassis eingebaut.

Vorsicht im Umgang mit Spannungen > 25 Volt ist durch aus geraten, aber bitte keine Panik.

Grüße, Peter W.

Beitrag editiert am 16. 02. 2006 17:01.
@7:  - Das abisolierte Ende kann an der anderen Seite wieder zum Vorschein kommen.
- Mangels Zugentlastung löst sich z.B. die spannungsfühende Zuleitung aus der Klemme

Tja, aus irgendeinem Grund hat man wohl gelernt, dass Holzgehäuse eine latente Brandgefahr darstellen, und deshalb wurden die (Schaden macht klug) halt irgendwann verboten.

Des Weiteren gilt was in @6 steht.
Da der erste Fehler bereits tödlich sein kann, sind elektrische Anlagen und Betriebsmittel nicht nur so auszuführen, dass nichts passiert, sondern so, dass unter gar keinen Umständen auch nur irgendetwas passieren könnte.

Mit Panikmache hat das im Übrigen nichts zu tun, aber wenn hier in einem öffentlichen Forum Laien dazu animiert werden, direkt an die Netzspannung anzuschließende Geräte fernab jeglicher gültigen Norm selbst zu erstellen, und damit nicht nur sich, sondern auch andere in Lebensgefahr bringen, sehe ich mich genötigt mahnend einzugreifen.
Moin,

#8 "Tja, aus irgendeinem Grund hat man wohl gelernt, dass Holzgehäuse eine latente Brandgefahr darstellen, und deshalb wurden die (Schaden macht klug) halt irgendwann verboten."

Das wundert mich doch ein wenig, da ich die Kunststoffgehäuse im Brandfall für wesentlich gefährlicher halte (Stichwort Rauchgase/Rauchvergiftung).

Gruß
Kai
Hallo,

"Was die Feuchtigkeit betrifft, hast Du gröbere Probleme wenn die Moba so feucht ist dass die von der VDE geforderten 10 mm Abstand nicht mehr ausreichen und es einen Überschlag gibt. Da steht der Keller nämlich gerade unter Wasser, und dann ist dann sowieso alles hin...."

Unter Umständen man selber auch, bei offenen Klemmen. Vor allem wenn auch noch Kinder im Spiel sind, sollte man das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Kinder finger sind kleiner und Kinder spielen vielleicht mal mit nem Schrauberdreher rum etc... Desweiteren werden diese Lüsterklemmen vor allem durch Wärme gerne mal spröde und brechen auf...


"Wo ist das Problem mit Holzgehäusen? Die Gehäuse von Radios und TV waren Jahrzehntelang aus Holz, und lange Zeit wurden nicht potentialgetrennte Chassis eingebaut."

Ich denke da wurden sicherlich gewisse Abstände zwischen Wärme erzeugenden Teilen und brennbaren/entzündlichen Materialien eingehalten...

Gruß
Volker
Hallo,

um Missverständnisse zu vermeiden möchte ich klarstellen, dass ich niemanden dazu animieren möchte geltende Vorschriften und Normen nicht einzuhalten.

Ich denke man muss unterscheiden zwischen Anlagen, die nur von Erwachsenen benützt werden und solchen, die auch Kindern zur Verfügung stehen.

Ein geerdeter Schutzkäfig aus feinem Metallgitter oder Lochblech wäre auch eine Möglichkeit.

@9,

Kunststoffe brennen wesentlich leichter und viel intensiver als Massivholz. In Bezug auf die Brandfestigkeit sehe ich keinen Vorteil eines Kunststoffgehäuses gegenüber einem Holzkästchen.

Grüße, Peter W.
Wohl ein Grund, warum die VDE für die Verwendung von Kunststoffen mindestens schwerentflammbar vorschreibt und sogar noch viele Additive verbietet (war mal vor Jahren wg. Fernseher-Gehäuse in der Presse).

Absolut Vorsicht sei allen angeraten: Murks bei 220-Volt Elektrik kann den Verlust des Versicherungsschutzes nach sich ziehen! Also seid Euch wirklich sicher, wenn Ihr was "bastelt".

Npit
Das ist es ja: "Basteln" ist nicht!!! 230V-Installationen müssen fachgerecht ausgeführt sein.

Ausserdem DRINGEND EMPFOHLEN ist ein Fehlerstrom-Schutzschalter für den ganzen Moba-Raum. Dies löst bereits viele Probleme (aber nicht alle).

Felix
Mal sehen, was ich von meinem Lehrgang "Elektrische Anlagen und Geräte bis 1.000 V" noch so weiß (der ist schon über zwanzig Jahre her und ich arbeite auch nicht mehr in der Branche)

- Metallteile sind grds. mit dem Schutzleiter zu verbinden, das betrifft zwingend
  Gehäuseteile (siehe Kühkschrank). Man macht aber keinen Fehler, wenn man
  den Eisenkern des Trafos ebenfalls damit verbindet, selbst wenn er im Gehäuse
  steckt. Wer mit dem Begriff "Schutzleiter" nicht zweifelsfrei umgehen kann,
  sollte alle Versuche lassen !
- Nicht ohne Grund sind Gehäuseöffnungen - die ja teilweise technisch durchaus
  notwendig sind (Lüftungsöffnungen etc.) so zu gestalten, dass das Berühren
  spannungsführender Bauteile sicher ausgeschlossen ist. (Ich selbst habe es
  erlebt, dass mein damals dreijähriger Sohn bei einer PC -Reparatur und somit
  offenem Gehäuse einen kleinen Schraubenzieher in einen Schlitz im Netzteil-
  gehäuse gesteckt hat). Nie davon ausgehen, dass nur der mit der Konstruktion
  Vertraute das Gerät nutzt !!! Woher sollten das andere wissen ???
- Entsprechende Sicherungen - vor allem primär-, also netzseitig sind ein MUSS.
- Zugentlastung entsprechender Anschlusskabel ist ein MUSS.
- Wer glaubt, seine Geräte für Feuchträume auslegen zu müssen, äußerste
  Vorsicht (wenn es sich denn wirklich um Technik für Feuchträume handelt !) !
  Ich würde sagen: Finger weg! Und Technik für ein bisschen Feuchtraum gibt´s
  nicht ... Ich glaube, der Schutzgrad nennt sich IP 54 (???) und ist sicher nicht für
  Bastler.
- Das Problem parallelgeschalteter Transformatoren dürfte jedem Mobahner
  bekannt sein.
- normale Moba-Trafos sind als Spielzeuge ausgelegt und entsprechend kurz-  
  schlussfest. Trafos für Halogenanlagen o.ä. haben zwar viel mehr Power und
  können auch benutzt werden, erforderen aber ein entsprechendes Umfeld.
  Beispiel: Ein 200W-Halogentrafo schafft locker einen Strom von ca. 16 A
  (P=U x I; I = P : U), im Kurzschlussfall sicher noch mehr. Das ist eine Menge
  Energie ! Damit kann man eine Menge Schienen, Radsterne und Gehäuseteile
  schweißen, schmoren und ggf. sicher auch entzünden.

Die Jungs hier haben doch Sachverstand oder zumindest Verstand bewiesen. Mit dem Elektrobasteln ist es wie mit den Vorlieben für verschiedene Epochen oder Bahngesellschaften: Leben und leben lassen !

Mahlzeit!

Grundsätzlich würde ich auch eher zu geschlossenen Gehäusen tendieren, auch wenn man da etwas mehr investieren muss. Vor allen Dingen weil es einfacher zu Montieren und praktischer in der Handhabung ist. Falsch machen kann man im Zusammenhang mit Netzspannung allerhand und dem Unkundigen sei hiermit geraten, sich auch sichern Boden zu bewegen und käufliche Geräte zu verwenden.

Feuchtraum....
steht bei der Moba eigentlich nicht zur Disskussion, da bleibt praktisch nichts mehr übrig was man verwenden dürfte. "Nur für trockene Räume geeignet" steht auf den käuflichen Travos und gilt IMHO auch für die beliebten 16/10A 3fach-Netzverteiler. Und ich denke, das beides in 99% aller Mobazimmern zu finden ist )

Eine gute Absicherung und FI-Schalter gehören heute zum Standard und sollten zur eigenen Sicherheit nachgerüstet werden, auch wenn sie in Altbauten nicht Vorschrift sind. Auch ein Brandmelder sollte heute in jeder Wohnung einer hängen! (Wenn man bedenkt wie oft ich früher schon meinen Lötkolben angelassen hab, wird mir heut noch bange)

Zum Theme Lüsterklemme...
Berührschutz schließt übrigens nicht aus, das man mit geeignetem Gerät (Draht, Schraubendreher oder sowas) nicht doch irgendwie dran käme. Funktioniert bei JEDER Schuko-Steckdose ohne Kindersicherung bestens. Als Kind selbst getestet und überlebt!

Ohne Hilfmittel kommt man auch an die Spannungsführenden Teile einer Lüsterklemme nicht ran, wenn wie oben schon mal gesagt wurde die Klemme fachgerecht angeschlossen wurde. Wenn man auf Nummer Sicher gehen will ist ein geerdetes Metallgehäuse/Käfig am besten geeignet.

In diesem Sinne...
Grüßle
Elvis.


Beitrag editiert am 17. 02. 2006 13:48.


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