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THEMA: Tip für Motorreparatur
THEMA: Tip für Motorreparatur
RhönbahNer - 28.02.06 08:08
Hallo zusammen,
möchte Euch eine Erfahrung nicht vorenthalten, die ich kürzlich mit meinem Flm-ET91 (7808) gemacht habe:
Dieser hatte insgesamt vielleicht 2 Betriebsstunden hinter sich, als er kontinuierlich schwächer und langsamer wurde und schließlich via Rauchzeichen SOS signalisierte. Scheibenkl..., aber da nichts mehr zu verlieren war, habe ich den Motor zerlegt und dabei folgendes entdeckt:
Zwischen den Kontaktsegmenten des Motorkollektors waren die Trenngräben bis zum Rand mit öligem Kohlenabrieb zugesetzt, der die Motorwicklungen kurzgeschlossen hatte. Also: Gräben vorsichtig (!) freigekratzen, Motorunterteil mit Kollektor für 10 min. ins Ultraschallbad (Waschbenzin) legen, wird prima sauber. Unter dem Mikroskop habe ich anschließend entdeckt, daß die Kollektorsegmente an der Trennkante zum Nachbarsegment allesamt feine Grate aufwiesen. Diese ließen sich durch Abschaben mittels eines feinen Bastelmessers gut entfernen. Dabei vorsichtig sein, da die Metallegierung recht weich ist und nach dem Wiederzusammenbau die Motorlager leicht ölen! Ergebnis: Er läuft und läuft und läuft ...
Jürgen
P.S.: Nicht den ganzen Motor ins US-Bad legen, da sonst möglicherweise die Verklebung der Magnete mit dem Motorgehäuse Schaden nimmt! Aber trotz allem ein Lob an Fleischmann, da sich die meisten dieser Motoren gut zerlegen lassen.
möchte Euch eine Erfahrung nicht vorenthalten, die ich kürzlich mit meinem Flm-ET91 (7808) gemacht habe:
Dieser hatte insgesamt vielleicht 2 Betriebsstunden hinter sich, als er kontinuierlich schwächer und langsamer wurde und schließlich via Rauchzeichen SOS signalisierte. Scheibenkl..., aber da nichts mehr zu verlieren war, habe ich den Motor zerlegt und dabei folgendes entdeckt:
Zwischen den Kontaktsegmenten des Motorkollektors waren die Trenngräben bis zum Rand mit öligem Kohlenabrieb zugesetzt, der die Motorwicklungen kurzgeschlossen hatte. Also: Gräben vorsichtig (!) freigekratzen, Motorunterteil mit Kollektor für 10 min. ins Ultraschallbad (Waschbenzin) legen, wird prima sauber. Unter dem Mikroskop habe ich anschließend entdeckt, daß die Kollektorsegmente an der Trennkante zum Nachbarsegment allesamt feine Grate aufwiesen. Diese ließen sich durch Abschaben mittels eines feinen Bastelmessers gut entfernen. Dabei vorsichtig sein, da die Metallegierung recht weich ist und nach dem Wiederzusammenbau die Motorlager leicht ölen! Ergebnis: Er läuft und läuft und läuft ...
Jürgen
P.S.: Nicht den ganzen Motor ins US-Bad legen, da sonst möglicherweise die Verklebung der Magnete mit dem Motorgehäuse Schaden nimmt! Aber trotz allem ein Lob an Fleischmann, da sich die meisten dieser Motoren gut zerlegen lassen.
Moin Jürgen,
das Prozedere habe ich auch schon bei einigen GFN-Motoren durchgeführt.
In einem der letzten NBM-Ausgaben war über dieses Thema ein Bericht, von Stefan Glasmachers.
Gruß
Marco
das Prozedere habe ich auch schon bei einigen GFN-Motoren durchgeführt.
In einem der letzten NBM-Ausgaben war über dieses Thema ein Bericht, von Stefan Glasmachers.
Gruß
Marco
Hallo,
Ergebnis: Er läuft und läuft und läuft ...
Kann aber sein, daß dies wieder passiert. Aber nach 2 Betriebsstunden?
Es empfiehlt sich deshalb beim Kollektor die Spalten dauerhaft zu füllen.
Habe dies schon in anderen Spurweiten realisiert damals noch mit Zwei-Komponenten Kleber EP 11. Heute gibt es andere geeignete Kleber.
Der Spalt wird bis zur Oberkante bündig gefüllt.
Es darf nichts überstehen. Aushärten lassen und es kommt nie wieder etwas zwischen die Pole.
Dieser Tipp ist eigentlich schon uralt.
Hatte früher mal Probleme mit alten (ganz alten) PIKO H0 Loks, Da setzte sich der
Kohleabrieb nach vielen Betriebstunden ebenfalls zwischen die Ritzen und sorgte
dann für erhöhte Stromaufnahme und Erwärmung . Nach dieser Behandlung trat das Problem nie wieder auf.
Die gute Zerlegbarkeit der Motoren ist dabei vorteilhaft.
mfg, Steffen
Beitrag editiert am 28. 02. 2006 10:01.
Ergebnis: Er läuft und läuft und läuft ...
Kann aber sein, daß dies wieder passiert. Aber nach 2 Betriebsstunden?
Es empfiehlt sich deshalb beim Kollektor die Spalten dauerhaft zu füllen.
Habe dies schon in anderen Spurweiten realisiert damals noch mit Zwei-Komponenten Kleber EP 11. Heute gibt es andere geeignete Kleber.
Der Spalt wird bis zur Oberkante bündig gefüllt.
Es darf nichts überstehen. Aushärten lassen und es kommt nie wieder etwas zwischen die Pole.
Dieser Tipp ist eigentlich schon uralt.
Hatte früher mal Probleme mit alten (ganz alten) PIKO H0 Loks, Da setzte sich der
Kohleabrieb nach vielen Betriebstunden ebenfalls zwischen die Ritzen und sorgte
dann für erhöhte Stromaufnahme und Erwärmung . Nach dieser Behandlung trat das Problem nie wieder auf.
Die gute Zerlegbarkeit der Motoren ist dabei vorteilhaft.
mfg, Steffen
Beitrag editiert am 28. 02. 2006 10:01.
Hallo,
ja das Problem tritt leider bei vielen N Modellen, besonders im Digitalbetrieb. Auf Grund der hohen Impulsspannungen gibt dann sehr oft Kollektorüberschläge nach wenigen Fahrsekunden, bei Decodern ohne Überstrom-Überwachung kann es zu ernsthaften Schäden an Motor und/oder Decoder bzw. Folgeschäden am Modell kommen.
Durch die offene Motorkonstruktion tritt sehr oft Kriech- oder Sprühfett vom Getriebe in den Motor ein und setzt sich dann auch auf dem Kollektor nieder. Dadurch beginnen die Kohlen zu schmieren und die Kollektorspalten setzen zu.
Eine andere Fehlerquelle ist wie oben und im angesprochenen NBM Heft beschrieben eine ungenaue Fabrikation der Kollektorbleche was zu erhöhtem Kohlenabrieb, Feuern und Zusetzen der Spalten führt.
Ich finde dass trotz der hohen Preise der Motoren (EUR 30,- und mehr) die Qualität noch immer nicht stimmt. Die Hersteller haben zwar versucht z.B. das Andrehmoment in den Griff zu kriegen aber meist auf Kosten der Geräuschentwicklung.
Zu meinen Hauptkritikpunkten zählen:
- zu hoher Anpressdruck der Kohlen durch Verwendung von "Einheitsfedern"
- unpräzise Führung der Kohlen und scharfkantige Kollektoren, dadurch ungleichmässiger Abrieb und erhöhtes Feuern, dadurch erhöhte EMV Störung und Einbau von Entstörschaltungen die nicht zu Motorregelungen kompatibel sind
- schepperde Anker wegen zu hohem Längsspiel (warum werden heute keine Ausgleichsscheiben mehr eingebaut?)
Grüße, Peter W.
ja das Problem tritt leider bei vielen N Modellen, besonders im Digitalbetrieb. Auf Grund der hohen Impulsspannungen gibt dann sehr oft Kollektorüberschläge nach wenigen Fahrsekunden, bei Decodern ohne Überstrom-Überwachung kann es zu ernsthaften Schäden an Motor und/oder Decoder bzw. Folgeschäden am Modell kommen.
Durch die offene Motorkonstruktion tritt sehr oft Kriech- oder Sprühfett vom Getriebe in den Motor ein und setzt sich dann auch auf dem Kollektor nieder. Dadurch beginnen die Kohlen zu schmieren und die Kollektorspalten setzen zu.
Eine andere Fehlerquelle ist wie oben und im angesprochenen NBM Heft beschrieben eine ungenaue Fabrikation der Kollektorbleche was zu erhöhtem Kohlenabrieb, Feuern und Zusetzen der Spalten führt.
Ich finde dass trotz der hohen Preise der Motoren (EUR 30,- und mehr) die Qualität noch immer nicht stimmt. Die Hersteller haben zwar versucht z.B. das Andrehmoment in den Griff zu kriegen aber meist auf Kosten der Geräuschentwicklung.
Zu meinen Hauptkritikpunkten zählen:
- zu hoher Anpressdruck der Kohlen durch Verwendung von "Einheitsfedern"
- unpräzise Führung der Kohlen und scharfkantige Kollektoren, dadurch ungleichmässiger Abrieb und erhöhtes Feuern, dadurch erhöhte EMV Störung und Einbau von Entstörschaltungen die nicht zu Motorregelungen kompatibel sind
- schepperde Anker wegen zu hohem Längsspiel (warum werden heute keine Ausgleichsscheiben mehr eingebaut?)
Grüße, Peter W.
H-W [Gast] - 28.02.06 17:20
Der Bericht, mit Fotos, von Stefan Glasmachers bezüglich Fleischmann Motoren steht in NBM Ausgabe 5 2005 unter Motoren Kur. Er ist sehr interessant und lehrreich. Übrigens hat H. Glasmachers bei den Getriebeumbauten auch die entsprechende Anfasung der Kollektorbleche mit vorgenommen.
H-W
H-W
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