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THEMA: Weitere Ergänzung Farbgebung württ. Loks
THEMA: Weitere Ergänzung Farbgebung württ. Loks
Dirk (LBF) - 12.04.06 17:47
Hallo Württemberg-Fans,
Jetzt ist ja bald auch mal ein Bausatz einer Lok der K.W.St.E in N in lieferbar, die Bilder der Teile der württ. KL 2, siehe Thread hier im Forum http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=133929&start=3 , sehen ja schon vielversprechend aus. Die meisten, die sich dieses Modell von KH-Modellbahnbau http://www.kh-modellbahnbau.de/ dann mit dem Bausatz bauen, werden es wohl, auch in den Details, mit einer möglichst vorbildgetreuen württembergischen Lackierung versehen wollen, aus diesem Anlaß stelle ich jetzt diese weitere allgemeine Ergänzung zum württembergischen Farbschema hier ein.
Meine erste Ergänzung zum Thema vor einiger Zeit zur württ. Farbgebung
hier im Forum haben viele vermutlich schon gesehen.
Habe im EK-Forum, anläßlich der Diskussion um die Brawa T 5 in H0, nochmal eine weitere Ergänzung vor kurzem
geschrieben, die das nochmal weiter vertieft. Hier also
nochmal in Kopie für euch, falls ihr's dort nicht sowieso
gelesen habt:
" Hier nochmal, ... , der direkte Link bei
hafenbahnhof.de zum anklicken, mit einigen ganz
eindeutigen historischen Quellen und Fotos zum Thema
Farbschema bei Lokomotiven der K.W.St.E.:
http://www.hafenbahnhof.de/vorbild/wuerttemberg/dirk_wenzel.html
Wie schon an anderer Stelle angemerkt, kann man nie
100%ig den exakten, eine RAL-Farbton entsprechende
Farbe festhämmern, aber ob grün oder schwarz(grau) hat
sich ja schon rausfinden lassen.
Wenn man die Farbgebung bei Modellen dann noch auch im
Detail richtig umsetzt (es gibt ja immerhin noch 3
historische württ. 1:10-Modelle in der damaligen
exakten Lackierung, an denen man die Details genau
feststellen kann) dann kommen nicht mehr oft
spielzeug-mässig aussehende Modelle raus, grelle und
leuchtende Farben waren nicht Sache der Länderbahnen,
sondern wirklich super-elegant, in gedeckten Farben
lackierte Lokomotiven im Stil der Epoche I, die
Modelle wirken allein dadurch viel schwerer und
realistischer, die württ. T 5 könnte dann genauso
elegant aussehen wie dieses H0-Modell:
http://www.top-train.it/940/7.jpg
Das Foto zeigt die 940 der FS in 1:87, und die
italienische FS hatte zufälligerweise fast das gleiche
Lackierungschema für Lokomotiven wie Württemberg,
einfach mal die Fotos der württ. 1:10-Modelle damit
vergleichen.
Vor allem der Fahrwerkbereich war fast identisch, dort
waren jeweils nur die Radsterne und der Rahmen selbst
im bräunlichen Rot, der Rest , bei den blanken
Radreifen angefangen, und allen anderen
Fahrwerks-Teile, auch am Rahmen angebaute oder
eingelassene, von aussen sichtbare Teile, waren blank
oder schwarz. (nur die bei der FS übliche Pufferbohlen
im extra hellen rot gabs natürlich bei der KWStE
nicht, dort waren die Pufferbohlen normalerweise im
gleichen backsteinrot wie Rahmen und Radsterne) Bei der KWStE waren die schwaren Teile im Fahrwerksbereich und Aufstiegsleitern dann auch tiefschwarz, da andere Schutzanstrich-Materialen hierfür verwendet wurden, als der gräulich-schwarze spezielle Lokomotiv-Lack für Aufbauten der württ. Lok.
Am Aufbau gab's dann auch vor allem bei den Württembergern mehr
blanke Teile, wie Handgriffe, Haltestangen usw.
Das schwarz ging (bei der KWStE ) wohl auch, vielleicht nicht immer,
eher ins gräuliche ( an den 1:10-Modell der württ. F 1
'Neckar' ist es exakt RAL 7021 mit der Farbkarte
gemessen, an Kessel samt Rauchkammer, Führerhaus, Dach und Tenderaufbau. Auch Zylinder sind , wenn nicht innenliegend, im gleichen Farbton wie der Aufbau, sie 1:10-Modell der württ. AD).
Und wer's sich's zutraut, kann auch noch die ganz
dünnen roten Zierlinien bei den württ. Loks
nachbilden, wären aber an Modell kaum sichtbar. Und
bevor man sie viel zu dick und zu hell nachbildet,
also übetrieben und nicht dezent, sollte man lieber
ganz darauf verzichten.
Tip: Auch wenn man Zierlinien sehr dünn nachbildet, so
wie z.B. bei der bad. IId von Lemaco, so bekommt man
sie natürlich nicht in der Stärke exakt 1:87 ( und schon gar nicht 1:160) hin, wie
sie sein müßten, das ist unmöglich. Man sollte diese
auf jedenfall in einem gedeckten, dunkleren Rot
darstellen, nicht in einem hellen (auch wenn die
Zierlinien beim Vorbild hellrot waren) . Da bei
gleicher Stärke die Linien im dunkleren Rot dünner und
dezenter, bei hellerem Rot dicker und aufdringlicher
wirken. Und bei der bad IId in H0 ist es dadurch
excellent geworden. Wie beim Vorbild sieht man man
diese gar nicht, wenn das Modell nicht voll im Licht
ist, bzw. von Weitem, nur die Linienführung der
Konstruktion wird unterbewußt in ihrer Eleganz
verstärkt. Und steht das Modell voll im Licht, bzw bei
hellem Tageslicht im Raum oder schaut man von nahem
hin, werden die Zierlinien wunderbar sichtbar, die
Wirkung ist ganz hervorragend.
Daselbe kann man natürlich auch für andere
Bahngesellschaften anwenden, entweder ein dunkleres
Rot für hellrot, oder bei den hellgrün Zierlinien für
bayer. Loks sollten diese dann pastelllartig gedämft
wérden , bei weissen Zierlinen ein Alt-Weiss usw.
Wenn die Zierlinen dann beim Original dicker waren,
z.B. sind bei der 1915 gelieferten württ. T 6 auf
einem Foto, bei der diese Lok schon eindeutig die
dunkle glänzende Betriebslackierung trägt, die
Zierlinien deutlich dicker und dadurch
herausstechender sind, so daß man diese Stärke wohl
auch im Modell hinbekommt, dann braucht man natürlich,
bei richtiger Stärke, die Zierlinien nicht mit dem
Trick der Farb-Verdunklung optisch zu 'verschmälern'.
Wer das all die wesentlichen Unterschiede und
Eigenheiten des württ. Farbschemas wie oben
beschrieben, auch ohne Umsetzung der Zierlinien,
beachtet, bekommt als Ergebnis ausser einer
wunderschönen eleganten Lackierung auch eine, die sich
wesentlich von z.B. der schwarz-roten der Deutschen
Reichsbahn deutlich unterscheidet.
Oder wer will sagen, dass sich z.B. die in beiden
folgenden Fotos gezeigten unterschiedlich lackierten
Micro-Metakit-Modelle gleichen Bautyps nicht ganz
deutlich unterscheiden, und das schon von Weitem:
http://www.lbforum.com/images/Messe2005/4821.003-FS.jpg
http://www.lbforum.com/images/Messe2005/DRB-BR-58-901.jpg
Das obere Modelle zeigt die Südbahn-Reihe 580 in
späterer Version bei der FS. Sehr schön sieht man auch
die Ähnlichkeit mit Württemberg am Tenderfahrwerk,
beachte die ganzen schwarz lackierten Teile,
Federpakete usw. So toll könnte eine richtig lackierte
württ. K im Modell aussehen!
Das zweite Foto zeigt die Reihe 580 dann im
schwarz-roten Schema der Deutschen Reichsbahn als BR
58.9.
Wenn eine Modellbahn-Firma es dann nur mit einer
grobfrisierten Reichsbahn-Lackierung als württ.
Lackierung versucht, wird man wohl kein sonderlich
schönes und erfolgreiches Ergebnis liefern. Einerseits
hat das kein Erfolg bei den zahlreichen
eingefleischten KWSTE-Fans , die schon informiert sind
und es vorbildgetreu haben wollen, andererseits
liefert man auch für alle anderen kein so elegant und
verführerisch aussehendes Modell ab, wie es sein
könnte, würde man einfach das ganz eigenständige
Vorbild-Farbschema möglichst exakt umsetzen, das mit
den 3 württ. 1:10-Modellen und anderen Quellen
inzwischen sehr gut belegt ist.
Natürlich ist es wohl unvermeidbar für einen Modellbahn-Hersteller, immer auch eine grüne Sonderauflage jedes neuen württ. Lok-Modells anzubieten ( die Regelauflage sollte natürlich immer die vorbildgetreue gräulich-schwarze sein),
nicht für jeden ist Vorbildtreue wichtig, und so kann
man seine anderen grünen württ. Lok-Modelle ergänzen, wenn man unbedingt will.
Und da rein wissenschaftlich auch eine grüne württ.
Lok-Farbgebung, obwohl dafür bisher keine einzig
historische Quelle aufgetaucht ist, nicht
ausgeschlossen ist (wissenschaftlich heißt, dass z.B.
auch wenn keine Quelle für württ. Loks in Rosa bekannt
ist, damit nicht automatisch bewiesen ist, daß es eine
solche rosa Farbgebung bei der K.W.St.E. trotzdem
nicht gegeben hat) , kann man sich ja auch, wem's
gefällt, die gräulich-schwarze und die grüne Version
beide zulegen."
Noch eine Anmerkung zu matt, seidenglänzend oder
hochglänzend (vor allem auch bei der Umsetzung ins Modell wichtig):
In der Quelle von 1901 schreibt ja der
Eisenbahnjournalist H. Douglas Benett, daß alle württ.
Lokomotiven ' dull black' sind.
Ich hatte das ja in meinem Beitrag mit 'matt schwarz'
übersetzt, da wenn man ins Englisch-Lexikon schaut,
als erste Bedeutung für dull = matt angegeben ist.
Ich hatte dieses matt ja gleich in meinem Beitrag
eingeschränkt, da die Loks auf Fotos, wenn man sieht,
daß sie noch eine relativ neue, dunkle
Betriebslackerung tragen, diese oft glänzend bis
hochglänzend erscheint, so wie auch bei den anderen
Länderbahn-Gesellschaften, und dann auch bei der DRG,
in der Regel eine absolute Hochglanzlackierung üblich
war.
Natürlich darf man dazu nicht die zahlreichen
Werkaufnahmen hinzuziehen, bei denen die Loks meistens
noch zu Foto-Zwecken im sozusagen im 'Foto-Outfit' sind, daß heißt
zum Großteil noch in der hellen, meist matten
Grundierung mit provisiorisch aufgebrachten, meistens
nicht den Vorschriften entsprechenden Linierung, die
meist bei der endgültigen Betriebs- und
Lieferlackierung dezenter und nicht so übertrieben war
(die hellen Absetzlinien waren meist nur 3-4 mm breit,
und somit bei den meist dunklen Länderbahn-Farbtönen
der Loks auf schwarz-weiß Fotos in der Regel, auch bei
frisch abgelieferten Lok, nicht zu erkennen. Sie
waren aber meist da, weil von den Staatsbahnen die
längste Zeit an die Hersteller vorgeschrieben ! Beim Beispiel Württemberg weißt Benett ja auch noch darauf hin, daß die württ. Loks in der Regel dünne rote Zierlinien haben) .
Wenn man die Fotos, die neue Loks noch zum Großteil in Grundierung
zeigen, nicht von den neuen Loks die schon eindeutig
die Ablieferungslackierung tragen beim Betrachten auseinanderhält, kann daß bei
Analysen und Diskussionen zum Thema
Betriebslackierungen bei allen Bahngesellschaften nur
zur totalen Konfusion führen, wie jetzt gerade z.B. im
EK-Forum zum Thema 'Farbgebung Loks bei der DRG -War
der Lack hochglänzend oder eher seidenmatt'.
Ich hatte schon damals den Verdacht, daß 'dull' evtl.
auch 'stumpf' oder so ähnlich als weitere Bedeutung
haben könnte. Im Lexikon stand für dull aber nichts in
der Richtung angegeben.
Letzte Woche blätterte ich im Lexikon mal umgekehrt,
und unter dem deutschen 'stumpf' (in Bezug auf optische Erscheinung) fand sich die Übersetzung 'dull', auch zum Beispiel bei 'trüb',
'eingetrübt' wurde auch 'dull' angeführt.
Daß hat mich darin bestärkt, daß H. Douglas Benett
vermutlich mit dem Begriff 'dull' nicht den
Glanzgrad des Lackes beschreiben wollte, sondern eher
den Umstand, daß ihm das Schwarz nicht als tiefschwarz
erschien, sondern ein stumpfes Schwarz war, daß eher
ins gräuliche oder so ging. Das paßt ja auch zu den
württembergischen 1:10-Modellen, die nicht tiefschwarz
an den Aufbauten sind.
Ich würde daher auch für württ. Modelle mindestens eine
seidenmatte = seidenglänzende Lackierung empfehlen,
oder noch besser eine glänzende. Oder sogar hochglänzende, wo das auf
Fotos eindeutig zu erkennen ist, wie bei der
fabrikneuen württ. T 3 beim Strassentransport vom Werk
Heilbronn zu den Staatsbahngleisen.
Mit einer hochglänzenden Lackierung wirken die Modelle
dann nochmal viel stärker wie eine 'schwere Maschine
aus Stahl und Eisen' und realistischer.
Dazu sollte man aber nur greifen, wenn man diese feine
Hochglanz-Lackierung, so wie einen hochglänzenden,
spiegelnden 'Steinway-Flügel' muß man sich das
vorstellen, auch gut und dünn hinbekommen und kann,
und nicht alle Details zukleistert. Dann besser nur
glänzend oder seidenmatt/glänzend.
Wie toll und realistisch, wenn man natürlich mit Fotos
von vielen neu gelieferten hochglänzenden
Länderbahn-Loks vergleicht, die Modelle mit einer
gekonnten absoluten Hochglanzlackierung aussehen, seht
man z.B. bei diesen Wagen in H0:
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=3&item=Perszug
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=3&item=PerszugA
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=3&item=PerszugC
und z.B. diesen Loks in H0:
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=1&item=wstatt19
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=1&item=wstatt17
http://www.lbforum.com/MM_IVf_847.jpg
Schöne Grüsse
Dirk Wenzel
Beitrag editiert am 12. 04. 2006 17:56.
Jetzt ist ja bald auch mal ein Bausatz einer Lok der K.W.St.E in N in lieferbar, die Bilder der Teile der württ. KL 2, siehe Thread hier im Forum http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=133929&start=3 , sehen ja schon vielversprechend aus. Die meisten, die sich dieses Modell von KH-Modellbahnbau http://www.kh-modellbahnbau.de/ dann mit dem Bausatz bauen, werden es wohl, auch in den Details, mit einer möglichst vorbildgetreuen württembergischen Lackierung versehen wollen, aus diesem Anlaß stelle ich jetzt diese weitere allgemeine Ergänzung zum württembergischen Farbschema hier ein.
Meine erste Ergänzung zum Thema vor einiger Zeit zur württ. Farbgebung
hier im Forum haben viele vermutlich schon gesehen.
Habe im EK-Forum, anläßlich der Diskussion um die Brawa T 5 in H0, nochmal eine weitere Ergänzung vor kurzem
geschrieben, die das nochmal weiter vertieft. Hier also
nochmal in Kopie für euch, falls ihr's dort nicht sowieso
gelesen habt:
" Hier nochmal, ... , der direkte Link bei
hafenbahnhof.de zum anklicken, mit einigen ganz
eindeutigen historischen Quellen und Fotos zum Thema
Farbschema bei Lokomotiven der K.W.St.E.:
http://www.hafenbahnhof.de/vorbild/wuerttemberg/dirk_wenzel.html
Wie schon an anderer Stelle angemerkt, kann man nie
100%ig den exakten, eine RAL-Farbton entsprechende
Farbe festhämmern, aber ob grün oder schwarz(grau) hat
sich ja schon rausfinden lassen.
Wenn man die Farbgebung bei Modellen dann noch auch im
Detail richtig umsetzt (es gibt ja immerhin noch 3
historische württ. 1:10-Modelle in der damaligen
exakten Lackierung, an denen man die Details genau
feststellen kann) dann kommen nicht mehr oft
spielzeug-mässig aussehende Modelle raus, grelle und
leuchtende Farben waren nicht Sache der Länderbahnen,
sondern wirklich super-elegant, in gedeckten Farben
lackierte Lokomotiven im Stil der Epoche I, die
Modelle wirken allein dadurch viel schwerer und
realistischer, die württ. T 5 könnte dann genauso
elegant aussehen wie dieses H0-Modell:
http://www.top-train.it/940/7.jpg
Das Foto zeigt die 940 der FS in 1:87, und die
italienische FS hatte zufälligerweise fast das gleiche
Lackierungschema für Lokomotiven wie Württemberg,
einfach mal die Fotos der württ. 1:10-Modelle damit
vergleichen.
Vor allem der Fahrwerkbereich war fast identisch, dort
waren jeweils nur die Radsterne und der Rahmen selbst
im bräunlichen Rot, der Rest , bei den blanken
Radreifen angefangen, und allen anderen
Fahrwerks-Teile, auch am Rahmen angebaute oder
eingelassene, von aussen sichtbare Teile, waren blank
oder schwarz. (nur die bei der FS übliche Pufferbohlen
im extra hellen rot gabs natürlich bei der KWStE
nicht, dort waren die Pufferbohlen normalerweise im
gleichen backsteinrot wie Rahmen und Radsterne) Bei der KWStE waren die schwaren Teile im Fahrwerksbereich und Aufstiegsleitern dann auch tiefschwarz, da andere Schutzanstrich-Materialen hierfür verwendet wurden, als der gräulich-schwarze spezielle Lokomotiv-Lack für Aufbauten der württ. Lok.
Am Aufbau gab's dann auch vor allem bei den Württembergern mehr
blanke Teile, wie Handgriffe, Haltestangen usw.
Das schwarz ging (bei der KWStE ) wohl auch, vielleicht nicht immer,
eher ins gräuliche ( an den 1:10-Modell der württ. F 1
'Neckar' ist es exakt RAL 7021 mit der Farbkarte
gemessen, an Kessel samt Rauchkammer, Führerhaus, Dach und Tenderaufbau. Auch Zylinder sind , wenn nicht innenliegend, im gleichen Farbton wie der Aufbau, sie 1:10-Modell der württ. AD).
Und wer's sich's zutraut, kann auch noch die ganz
dünnen roten Zierlinien bei den württ. Loks
nachbilden, wären aber an Modell kaum sichtbar. Und
bevor man sie viel zu dick und zu hell nachbildet,
also übetrieben und nicht dezent, sollte man lieber
ganz darauf verzichten.
Tip: Auch wenn man Zierlinien sehr dünn nachbildet, so
wie z.B. bei der bad. IId von Lemaco, so bekommt man
sie natürlich nicht in der Stärke exakt 1:87 ( und schon gar nicht 1:160) hin, wie
sie sein müßten, das ist unmöglich. Man sollte diese
auf jedenfall in einem gedeckten, dunkleren Rot
darstellen, nicht in einem hellen (auch wenn die
Zierlinien beim Vorbild hellrot waren) . Da bei
gleicher Stärke die Linien im dunkleren Rot dünner und
dezenter, bei hellerem Rot dicker und aufdringlicher
wirken. Und bei der bad IId in H0 ist es dadurch
excellent geworden. Wie beim Vorbild sieht man man
diese gar nicht, wenn das Modell nicht voll im Licht
ist, bzw. von Weitem, nur die Linienführung der
Konstruktion wird unterbewußt in ihrer Eleganz
verstärkt. Und steht das Modell voll im Licht, bzw bei
hellem Tageslicht im Raum oder schaut man von nahem
hin, werden die Zierlinien wunderbar sichtbar, die
Wirkung ist ganz hervorragend.
Daselbe kann man natürlich auch für andere
Bahngesellschaften anwenden, entweder ein dunkleres
Rot für hellrot, oder bei den hellgrün Zierlinien für
bayer. Loks sollten diese dann pastelllartig gedämft
wérden , bei weissen Zierlinen ein Alt-Weiss usw.
Wenn die Zierlinen dann beim Original dicker waren,
z.B. sind bei der 1915 gelieferten württ. T 6 auf
einem Foto, bei der diese Lok schon eindeutig die
dunkle glänzende Betriebslackierung trägt, die
Zierlinien deutlich dicker und dadurch
herausstechender sind, so daß man diese Stärke wohl
auch im Modell hinbekommt, dann braucht man natürlich,
bei richtiger Stärke, die Zierlinien nicht mit dem
Trick der Farb-Verdunklung optisch zu 'verschmälern'.
Wer das all die wesentlichen Unterschiede und
Eigenheiten des württ. Farbschemas wie oben
beschrieben, auch ohne Umsetzung der Zierlinien,
beachtet, bekommt als Ergebnis ausser einer
wunderschönen eleganten Lackierung auch eine, die sich
wesentlich von z.B. der schwarz-roten der Deutschen
Reichsbahn deutlich unterscheidet.
Oder wer will sagen, dass sich z.B. die in beiden
folgenden Fotos gezeigten unterschiedlich lackierten
Micro-Metakit-Modelle gleichen Bautyps nicht ganz
deutlich unterscheiden, und das schon von Weitem:
http://www.lbforum.com/images/Messe2005/4821.003-FS.jpg
http://www.lbforum.com/images/Messe2005/DRB-BR-58-901.jpg
Das obere Modelle zeigt die Südbahn-Reihe 580 in
späterer Version bei der FS. Sehr schön sieht man auch
die Ähnlichkeit mit Württemberg am Tenderfahrwerk,
beachte die ganzen schwarz lackierten Teile,
Federpakete usw. So toll könnte eine richtig lackierte
württ. K im Modell aussehen!
Das zweite Foto zeigt die Reihe 580 dann im
schwarz-roten Schema der Deutschen Reichsbahn als BR
58.9.
Wenn eine Modellbahn-Firma es dann nur mit einer
grobfrisierten Reichsbahn-Lackierung als württ.
Lackierung versucht, wird man wohl kein sonderlich
schönes und erfolgreiches Ergebnis liefern. Einerseits
hat das kein Erfolg bei den zahlreichen
eingefleischten KWSTE-Fans , die schon informiert sind
und es vorbildgetreu haben wollen, andererseits
liefert man auch für alle anderen kein so elegant und
verführerisch aussehendes Modell ab, wie es sein
könnte, würde man einfach das ganz eigenständige
Vorbild-Farbschema möglichst exakt umsetzen, das mit
den 3 württ. 1:10-Modellen und anderen Quellen
inzwischen sehr gut belegt ist.
Natürlich ist es wohl unvermeidbar für einen Modellbahn-Hersteller, immer auch eine grüne Sonderauflage jedes neuen württ. Lok-Modells anzubieten ( die Regelauflage sollte natürlich immer die vorbildgetreue gräulich-schwarze sein),
nicht für jeden ist Vorbildtreue wichtig, und so kann
man seine anderen grünen württ. Lok-Modelle ergänzen, wenn man unbedingt will.
Und da rein wissenschaftlich auch eine grüne württ.
Lok-Farbgebung, obwohl dafür bisher keine einzig
historische Quelle aufgetaucht ist, nicht
ausgeschlossen ist (wissenschaftlich heißt, dass z.B.
auch wenn keine Quelle für württ. Loks in Rosa bekannt
ist, damit nicht automatisch bewiesen ist, daß es eine
solche rosa Farbgebung bei der K.W.St.E. trotzdem
nicht gegeben hat) , kann man sich ja auch, wem's
gefällt, die gräulich-schwarze und die grüne Version
beide zulegen."
Noch eine Anmerkung zu matt, seidenglänzend oder
hochglänzend (vor allem auch bei der Umsetzung ins Modell wichtig):
In der Quelle von 1901 schreibt ja der
Eisenbahnjournalist H. Douglas Benett, daß alle württ.
Lokomotiven ' dull black' sind.
Ich hatte das ja in meinem Beitrag mit 'matt schwarz'
übersetzt, da wenn man ins Englisch-Lexikon schaut,
als erste Bedeutung für dull = matt angegeben ist.
Ich hatte dieses matt ja gleich in meinem Beitrag
eingeschränkt, da die Loks auf Fotos, wenn man sieht,
daß sie noch eine relativ neue, dunkle
Betriebslackerung tragen, diese oft glänzend bis
hochglänzend erscheint, so wie auch bei den anderen
Länderbahn-Gesellschaften, und dann auch bei der DRG,
in der Regel eine absolute Hochglanzlackierung üblich
war.
Natürlich darf man dazu nicht die zahlreichen
Werkaufnahmen hinzuziehen, bei denen die Loks meistens
noch zu Foto-Zwecken im sozusagen im 'Foto-Outfit' sind, daß heißt
zum Großteil noch in der hellen, meist matten
Grundierung mit provisiorisch aufgebrachten, meistens
nicht den Vorschriften entsprechenden Linierung, die
meist bei der endgültigen Betriebs- und
Lieferlackierung dezenter und nicht so übertrieben war
(die hellen Absetzlinien waren meist nur 3-4 mm breit,
und somit bei den meist dunklen Länderbahn-Farbtönen
der Loks auf schwarz-weiß Fotos in der Regel, auch bei
frisch abgelieferten Lok, nicht zu erkennen. Sie
waren aber meist da, weil von den Staatsbahnen die
längste Zeit an die Hersteller vorgeschrieben ! Beim Beispiel Württemberg weißt Benett ja auch noch darauf hin, daß die württ. Loks in der Regel dünne rote Zierlinien haben) .
Wenn man die Fotos, die neue Loks noch zum Großteil in Grundierung
zeigen, nicht von den neuen Loks die schon eindeutig
die Ablieferungslackierung tragen beim Betrachten auseinanderhält, kann daß bei
Analysen und Diskussionen zum Thema
Betriebslackierungen bei allen Bahngesellschaften nur
zur totalen Konfusion führen, wie jetzt gerade z.B. im
EK-Forum zum Thema 'Farbgebung Loks bei der DRG -War
der Lack hochglänzend oder eher seidenmatt'.
Ich hatte schon damals den Verdacht, daß 'dull' evtl.
auch 'stumpf' oder so ähnlich als weitere Bedeutung
haben könnte. Im Lexikon stand für dull aber nichts in
der Richtung angegeben.
Letzte Woche blätterte ich im Lexikon mal umgekehrt,
und unter dem deutschen 'stumpf' (in Bezug auf optische Erscheinung) fand sich die Übersetzung 'dull', auch zum Beispiel bei 'trüb',
'eingetrübt' wurde auch 'dull' angeführt.
Daß hat mich darin bestärkt, daß H. Douglas Benett
vermutlich mit dem Begriff 'dull' nicht den
Glanzgrad des Lackes beschreiben wollte, sondern eher
den Umstand, daß ihm das Schwarz nicht als tiefschwarz
erschien, sondern ein stumpfes Schwarz war, daß eher
ins gräuliche oder so ging. Das paßt ja auch zu den
württembergischen 1:10-Modellen, die nicht tiefschwarz
an den Aufbauten sind.
Ich würde daher auch für württ. Modelle mindestens eine
seidenmatte = seidenglänzende Lackierung empfehlen,
oder noch besser eine glänzende. Oder sogar hochglänzende, wo das auf
Fotos eindeutig zu erkennen ist, wie bei der
fabrikneuen württ. T 3 beim Strassentransport vom Werk
Heilbronn zu den Staatsbahngleisen.
Mit einer hochglänzenden Lackierung wirken die Modelle
dann nochmal viel stärker wie eine 'schwere Maschine
aus Stahl und Eisen' und realistischer.
Dazu sollte man aber nur greifen, wenn man diese feine
Hochglanz-Lackierung, so wie einen hochglänzenden,
spiegelnden 'Steinway-Flügel' muß man sich das
vorstellen, auch gut und dünn hinbekommen und kann,
und nicht alle Details zukleistert. Dann besser nur
glänzend oder seidenmatt/glänzend.
Wie toll und realistisch, wenn man natürlich mit Fotos
von vielen neu gelieferten hochglänzenden
Länderbahn-Loks vergleicht, die Modelle mit einer
gekonnten absoluten Hochglanzlackierung aussehen, seht
man z.B. bei diesen Wagen in H0:
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=3&item=Perszug
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=3&item=PerszugA
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=3&item=PerszugC
und z.B. diesen Loks in H0:
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=1&item=wstatt19
http://www.gbmodell.ch/gbmodell/default.asp?tab=1&item=wstatt17
http://www.lbforum.com/MM_IVf_847.jpg
Schöne Grüsse
Dirk Wenzel
Beitrag editiert am 12. 04. 2006 17:56.
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