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THEMA: Spurkranzhöhe verringern

THEMA: Spurkranzhöhe verringern
Startbeitrag
hans-dampf - 14.04.06 11:47
Halle erstmal, nachdem ich dieses Forum schon ein halbes Jahr beobachte, habe ich es doch endlich mal geschafft mich einzuloggen. Die Tipps haben mir schon manches mal geholfen. Jetzt aber mein Problem:
Ich habe mir die kleine Arnold Bn2 Tenderlok (Nr. 2242) mit Simplexkupplung bei eBay ersteigert. Neuwertige Lok für 22 Euronen - freu!!!
Allerdings kann ich sie auf meiner Anlage kaum fahren, da sie auf jeder Weiche (PECO Finescale) hängen bleibt. Als Ursache habe ich die zu hohen Spurkränze (ca. 1 - 1,05mm gegenüber Fleischmann ca. 0,8mm) lokalisiert. Außerdem ist das Radsatzinnenmaß ca. 0,3mm breiter als bei Fleischmann.
Jetzt meine Frage: Weiß einer eine Methode, wie ich die Spurkränze abdrehen kann,ohne gleich die ganze Lok zu schrotten? Einfache Werkzeuge wie Kleinbohrmaschine, Nodelfeilen und dedrgleichen sind vorhanden.
Außerdem ist die Lok doch recht hecklastig, was beim vorwärtsanfahren jedesmal zum Abheben der Vorderachse führt. Weiß da jemand Abhilfe?
Ich weiß schon, viel Aufwand für ne 20 Jahre alte Arnold, aber irgendwie hängt mein Herz an der Maschine.

Danke für eure Hilfe, Hans

Mahlzeit Hans,

ich bekam eine Vorrichtung zum abdrehen. Diese wird mit der eingespannten Achse in eine normale Bohrmaschine mit Drehzahlregulierung eingespannt.  Am besten eine mit Bohrständer. Nur kleines Problem: Achse mit Ritzel. Leider weiß ich nicht den Hersteller. Sende deine Mailadresse und schicke ein Bild von dieser Vorrichtung.

Gruß
Der kleine Muck (Andy)

Beitrag editiert am 14. 04. 2006 13:14.
@1
Kann man ein Foto von der Vorrichtung sehen?
Danke

Felix
Hallo Andy (kleiner Muck),

würde mich auch interessieren. Wo kann man so etwas beziehen?

Vielen Dank

Wolfgang
@mawo. Weiß ich leider nicht mehr.
Werde nachforschen.

Gruß Andy
Danke für das Bild Andy. Mit so einer Vorrichtung könnte es gehen. Ich habe mal probiert den Radsatz an einem Rad im Bohrfutter fest zu spannen, aber da krieg ich keinen Rundlauf hin. Bezugsquelle wäre nicht schlecht. Ich habe schon bei Fohrmann gekuckt aber leider nichts änliches gefunden. Vielleicht kann mir ein Bekannter ja so was drehen, muß mal seinen Ehrgeiz anstacheln.
Danke nochmals, Hans
Ich habe eine Schwungmasse mit simples Werkzeug abgedreht, vielleicht klappts auch mit Spurkraenze.
Zuerst Motor ausbauen, so dass das Getriebe drehen kann. Fahrgestell im Schraubstock einspannen.
Dann Dremel mit Metallschleifstein versehen und damit sanft den Spurkranz beruehren. Der wird sich dann ziemlich schnell runddrehen, und damit ( einigermasse fester Hand vorausgesetzt) wird gleichmaessig Material abgenommen. Versuch erstmal mit einer Schrottachse bis die Nerven nicht mehr mitspielen..

Gruss, Rudolf
ich denke das werkzeug vom abp ist von verbeck gewesen (ohne das bild vom andy gesehen zu haben). leider ist die fa. nicht mehr existent (todesfall?) und nur ein teil des sortiments ist bei sb und bavaria gelandet.

gruss kegs
Hier sind die Bilder, die Andy mir zur Veröffentlichung geschickt hat:

http://www.railimages.com/albums/felixgeering/agy.jpg
http://www.railimages.com/albums/felixgeering/agx.jpg

Da das ganze Drehmoment über die Passung zwischen Rad und Achse übertragen wird, entsteht eine beachtliche Hebelwirkung. Vorsichtiges Arbeiten ist also angesagt...

Felix
ja das teil ist von verbeck gewesen.

gruss kegs
Hallo Hans-Dampf  !
Ich hatte hier von einigen Tagen  den Umbau eines Getriebesatzes (Glasmacher) eingestellt.

Dabei hatte ich die selben Probleme .
Mein Vorschlag (aber nicht ganz ungefährlich)

1. Lok vorsichtig senkrecht einspannen (Ich nehme dazu eine Schraubzwinge und rechts und links der Lok Zewa Wischpapier.)
2. Kabel an die Kontakte von unten an die Lok anschließen, eventuell anlöten.
3 . Lok soweit wie möglich von unten abkleben, besonders den Bereich der Zahnräder.
4. Die Lok mit mittlerer Geschwindigkeit laufen lassen (Vorwärts)

5. Mit dem Dremel (kleinste Geschwindigkeit ) und einem Glasfräser (zum Gravieren) vorsichtig gegen die Laufrichtung der Lok beide  Spurkränze einer
Achse reduzieren.
Vorsicht es geht sehr schnell !!!!!!!!!!!
Danach entgraten .

Die Achslastigkeit habe ich mit Zusatzschleifer reduziert die im hinteren Bereich der Lok aktiv sind (ähnlich Imotec ).
Dadurch habe ich auch eine deutlich  bessere Kontaktfreudigkeit und kann Arnold, Peco, Micro-Engineering (Code 50) und Fleischmann Drehscheibe befahren.
Nachteil, die Zugkraft wird reduziert !!

Als nächstes wird dann die Lok mit Blei beschwert , doch das  
wartet noch auf den Einbau (Blei aus dem Angelladen zum selber Formen).

Ich hoffe ich konnte Dir einen Tip geben , sicherlich werden jetzt einige
Ihre Kommentare dazu abgeben.

Gruß

Ritschel

Hallo Ritschel

Nimm die blauen Polierscheiben von Proxxon und arbeite in gleicher Drehrichtung, dann ist die Chance, Mist zu bauen, nahe Null.

Gruß Jens
Mal was Grundsätzliches zur Anwendung von Trennscheiben und Poliersteinen:

Ich hatte mal gelernt, dass bei Schleif-, Trenn- und Poliervorgängen die relative Geschwindigkeit des Schleifmittels zum Werkstück die entscheidende Rolle spielt: Ist die Geschwindigkeit langsam, reisst das Werkstück das Schleifkorn aus dem Bindemittel (aka Werkzeugverschleiss). Ist die Geschwindigkeit hoch, reisst das Schleifkorn ein wenig Werkstoff vom Werkstück (aka spanabhebende Bearbeitung).

Wir haben das damals eindrücklich demonstriert bekommen: Mit einem gewöhnlichen HSS-Bohrer, der langsam dreht, kann man problemlos ein Loch in eine handelsübliche Korund-Schleifscheibe bohren. Dreht der Bohrer jedoch schnell, "verglüht" er jämmerlich, d.h. die Schleifscheibe schleift den Bohrer ab...

Felix
Hallo Felix,

ist ja alles richtig! Nur spielt in diesem Fall der Werkzeugverschleiß eine entschieden untergeordnete Rolle. Wichtig ist doch, daß das Lokgetriebe, was für derartige Belastungen nicht ausgelegt ist, den Vorgang überlebt. Und die Chance ist wesentlich größer, wenn nicht gegenläufig gearbeitet wird.
Die ganze Prozedur habe ich schon vielfach ausgeführt, u.a. reinige ich auf diese Weise auch die Radsätze.

Gruß Jens
Hallo,

die Tipps sind wirklich gut. Aber, Vorsicht bei dem Einsatz der blauen Proxxon-Scheiben. Die betehen aus einem gummiartigen Grundkörper mit Schleifpartikeln. Die können schnell in die Zahnräder gelangen. Besser sind da die simplen Diamantschleifstifte. Weiterhin gibt es bei Antriebslosen Rädern, z. B. bei GFN Schlepptenderloks ein "kleines Problem". Am besten ist immer noch der komplette Ausbau der Räder, auch wenn es mühsam ist (Gestänge, Kurbelverstz usw.). Ansonsten stimme ich #12 (Felix) vollkommen zu.
Übrigens, die Verbeck Abdrehvorrichtung ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Aufgrund der unterschidlichen Achsstärken (mal 1,5 mal 1,6 mm usw.) läuft der Radsatz nicht immer gleichmäßig rund.
Frohe Ostern wünscht
Ralf
Ralf,

die antriebslosen Räder sind nicht wirklich ein Problem: Die drehende Polierscheibe in Längsrichtung aufsetzen, so daß sie das Rad antreibt (sehr geringer Druck), dann um 5 bis 15° aus der Längsrichtung drehen. 80 bis 90% der Bewegung des Werkzeugs müssen das Rad antreiben, der kleine Rest trägt Material ab. Dadurch ist es zwar am Anfang ein kleines Geduldsspiel, aber die Räder bleiben rund.
Über Vor- und Nachteile der Polierscheiben kann man sicherlich streiten; in der Praxis hat sie sich aber (nicht nur bei mir) als sehr geeignet bewährt, gerade auch im Vergleich zu Alternativen wie Schleifscheiben, Diamantschleifern und anderen.

Jens
Hallo zusammen,
erstmal Danke für das Feedback und die tollen Tips:

@10-Ritschel: Ich habs nach deiner Anleitung ausprobiert und es hat wunderbar geklappt. Zuerst habe ich mich nicht recht getraut und nur mal eine Feile bei voll aufgedrehtem Trafo an den Radreifen gehalten. Aber der Motor ist nicht kräftig genug und bleibt beim geringsten Druck auf die Feile stehen. Am besten gings mit dem Gravierfräser. Aber wirklich vorsichtig arbeiten, es geht sehr schnell!! Dein Vorschlag scheint mir am besten geeignet für angetriebene Radsätze, da auch kein Ausbau nötig ist und keine empfindlichen Steuerungsteile entfernt werden müssen.

@1-Der kleine Muck: Danke, dass du mir deine Vorrichtung leihweise zur Verfügung stellen willst. Ich glaube, dieses Teil ist am besten für nicht angetriebene Radsätze geeignet. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren und später darüber berichten.

Schöne Osterfeiertage, Hans

zu 11
Hallo "if"  .
Wie ich bereits erwähnt hatte habe(hatte) ich mehrere BN2 mit Simplex Kupplung .
Und bei gleicher Laufrichtung läuft mir der Fräser immer weg (Ich nutze einen Handfräser von Aldi , kein Hochwertiges Werkzeug )und hinterläßt
Spuren auf der Unterseite der Lok.
Mit entsprechenden Werkzeug , if , hast du sicherlich Recht.
Deshalb gegen die Lauf -Richtung.

Zu 16 .
Hans -Dampf :
Das Ungleichgewicht der Lok habe ich wie bereits erwähnt mit einem Satz Schleifer korrigiert.
Nicht wie IMOTEC vor und hinter der Lok  jeweils 2 Schleifer (soll keine Kritik sein)
sondern 1 Satz mittig !
Der Vorteil bei kleinen Radien springen die Schleifer nicht von den Schienen.
Die Schleifer werden dann an die beiden Federn die gegen den Motor drücken unterhalb der Ferrit Kerne angelötetet und entsprechend gebogen.

Sende gerne mal ein Foto bei Bedarf ....
Mahlzeit,
vielleicht kann man die Vorrichtung weiterentwicklen, so daß sie auch für angetriebene Achsen funktioniert?

Schöne Ostern aus dem Schwabenland
Der kleine Muck (Andy)
zu 18 .

Die Vorrichtung funktioniert leider nur bei angetriebenen Achsen !
Heute war im neuen modelleisenbahner eine Anzeige von Fohrmann ( S. 46), da gibt es auch so eine Vorrichtung (33 Euro). Und in dem beiliegendem Sonderheft Modellbauschule war auch die Benutzung zu sehen. Die haben das Teil eingespannt und mit der Feile den Spurkranz bearbeitet.
@18: Genau.

Wie ist das nun mit Vor- und Nachlaufachsen? Da würde ich eine schnell rotierende, feste Schleifvorrichtung, deren Umdrehungszahl so hoch ist, daß der abzuschleifende, sich frei drehende (!!!) und nur ganz leicht angedrückte Spurkranz sich selbst quasi "zentriert" ...  gegenüber dem Handgerät vorziehen. Damit meine ich: anfangs wird es - kreissysmmetrisch gesehen - Unregelmäßigkeiten geben, also mehrere "Platten", aber durch das freie Drehen gleicht sich das von selbst wieder aus und das Ding wird schließlich rund. Ich vergleiche das mal mit einem Klumpen Ton auf der Töpferscheibe, den man zentriert.

Ralf
Hallo,
muss mich noch mal melden:
Im Normalfall (=99,999%) ziehe ich alle Räder der Tfz ab. Abziehvorrichtungen gibt es z. B. bei Fohrmann. Als glücklicher Besitzer einer Drehbank, habe ich mir eine, genau genommen mehrere Abdreheinrichtungen gemacht, die vom Prinzip her identisch sind. Rundmessing mit Bohrung, diese mit einem Gewinde versehen, von M1,0 bis M1,4. Das einzelne Rad wird durch eine Senkkopfschraube zentrisch aufgeschraubt, in eine Micro-Bohrmaschine (Proxxon, Dremel usw.) eingespannt, mit einer feinen Feile der Spurkranz verringert. Die Idee stammt nicht von mir, sondern wurde schon zu Beginn der 90er Jahre von Gunter Dwelk, Ulf Mahrt u. a. im FREMO e. V. vorgeführt.
Für "Hartgesottene":
Man nehme wieder das einzelne Rad, befreie es z. B. von dem Speichenstern. Der Radreifen wird wieder in eine Aufnahmevorrichtung, meistens M3,0 und mehr (je nach Radgröße) mit einer Senkkopfschraube zentriert und dann auf der Drehmaschine reduziert. Letzlich wieder den Speichenstern aufpressen, vielleicht mit etwas Kleber, Rad wieder auf die Achse (zentrisch!!) aufdrücken. Radsatzinnenmaß (7,4mm) kontrollieren und Radsatz einbauen. Fertig!
lg
Ralf
P.S.:
habe leider keine Bilder, bin halt kein "IT-Fachmann"
So, nachdem ich am Wochenende ein wenig Zeit gefunden habe, habe ich die Abdrehvorrichtung vom "kleinen Muck" ausprobiert (Vielen Dank dafür ). In die fixierte Bohrmaschine eingespannt und mit der Schlüsselfeile vorsichtig die Spurkranzhöhe verringert. Hat ganz gut geklappt, obwohl ich glaube, dass man für höhere Stückzahlen um den Erwerb einer Kleindrehbank nicht herrum kommt. Aber wie gesagt, dieses Teil ist nur für nicht angetriebene Radsätze ohne Ritzel geeignet. Ich sehe auch keine Möglichkeit, die Aufnahme schmäler zu drehen, da dann die Madenschraube, die den Radsatz fixiert, keinen richtigen Halt mehr findet und ausserdem die Querkräfte doch recht hoch werden.

@17 Ritschel:
Sehr gerne würde ich mal ein Foto deines Umbaus mit den mittig angebrachten Schleifern sehen. Ich sende dir eine Mail.
@17 Ritschel:
Die Bilder zeigen deinen Umbau sehr schön. Was ich jedoch nicht verstehe: Wie reduzieren die mittig angebrachten Schleifer die Hecklastigkeit?

Gruss

Hans
Gut , ich Versuche es zu erklären , vielleicht sind ein paar Dinge die nicht korrekt sind
dann bitte auch mich aufklären (für den nächsten Umbau).
1. Die Lok ist Hecklastig - die Gewichtsmitte  ist kurz vor der 2. Achse (Schornstein vorn).
2. Die Schleifer sind mittig der beiden Achsen wo diese das Gleis berühren.
3. Wir benötigen eine Kraft damit die Schleifer auf das Gleis "gedrückt " werden und genau um diese Kraft reduziert sich der Druck der Achsen auf die Schiene.

4.Die Schleifer sind oben genau oberhalb der 2. Achse mit der Lok verbunden.
Dementsprechend reduziert sich der Druck der 2.Achse auf die Schiene um das was die Schleifer an Druck auf die Schiene ausüben.

Ich hoffe das das so richtig erklärt ist .

Eins noch , die Schleifer sind nicht aus "Einem Teil" .
Auf dem ersten Bild ist zu erkennen das es 2 Stück Kupfer sind die aufeinandergelötet sind (unterer Schleifer ist nicht so sauber verarbeitet).



Mein Test mit dem Blei mußte ich erstmal einstellen .
Ich konnte zwar 2 Gramm vor die Welle (im Bereich der 1. Achse , wo der Kondensator sonst sitzt) montieren,
doch danach schwankte die Lok beim fahren.

Ursache ist noch nicht geklärt .....ohne Blei läuft es im Moment besser.

Gruß Ritschel
Danke für die Aufklärung Ritschel, jetzt glaube ich hab ich's auch kapiert

Gruß Hans


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