1zu160 - Forum



Anzeige:
MTR Exclusive - Onlineshop und Exklusivmodelle

THEMA: Analogmotor auf Digital abgeraucht

THEMA: Analogmotor auf Digital abgeraucht
Startbeitrag
Felix G - 11.09.06 00:29
Mir ist das Malheur passiert, dass mir eine Analoglok auf einem Digitalgleis abgeraucht ist. Ich hatte sie bei einem Treffen auf einem spannungslosen Gleis abgestellt. Als ich 10 Minuten später zurückkam, stand sie auf einem Gleis mit Digitalspannung - jemand hatte sie "ein wenig" verschoben.

Die Lok hatte also volle Spannung und vollen Strom, aber aufgrund des Wechselstroms  wurde die zugeführte Energie (Nennleistung!) nicht in Bewegung, sondern in Wärme umgewandelt. Motorschaden. Das Teil machte keine Wank mehr.

Heute habe ich mir die Lok (Minitrix Re 460) mal vorgeknöpft mit der Idee, aus einem vorhandenen Motor und den Wellenverlängerungen der Re 460 einen Ersatzmotor zu basteln. Bei der Durchsicht des Motors stellte ich fest, dass der Kollektor und die Kohlen optisch keine Beschädigungen aufwiesen. Beim Vergleich mit dem anderen Minitrix-Motor fiel mir jedoch auf, dass die Bürstenfedern des beschädigten Motors "zusammengedrückt" waren auf ca. 2-3mm im ausgebauten Zustand. Ich habe daraufhin die ca. 6mm langen Federn des Vergleichsmotors eingesetzt und siehe da: Der Motor lief wieder

Es scheint, dass durch den exzessiven Digitalstrom nur die Bürstenfedern "spannungsfrei geglüht" wurden. Nachdem ich sie vorsichtig in die Länge gezogen, auf Federwirkung überprüft und in den Vergleichsmotor eingesetzt habe, funktioniert auch dieser wieder einwandfrei

Ob mein Erfahrungsbericht auch mit anderen Motoren funktioniert, weiss ich nicht. Mit dem ollen Minitrix-Dreipoler hat's jedoch prima geklappt.

Felix

Edit: Erste zwei Abschnitte vervollständigt

Beitrag editiert am 16. 09. 2006 04:13.

Hallo,

tja, wider besseren Wissens nehme ich an? Wir schreiben uns hier nicht umsonst die Finger wund.

DON'T DO THAT.

Sei froh dass die Federn quasi als eine "Thermosicherung" gewirkt haben.
Bitte tausche die Federn unbedingt aus - sie haben nun ihre Federkraft fast bis ganz verloren. Bei Abnützung der Kohlen geht der Andruck zurück, was wiederum zu stärkerem Bürstenfeuer führt, dies wieder zur Erhitzung der Feder, etc. - ein Kreislauf.

Grüße, Peter W.
Nein, ich bin mir der Problematik voll bewusst und gehöre zu jenen, die sich die Finger wund schreiben. Es war eine unglückliche Verkettung von verschiedenen Fehlern.

> DON'T DO THAT.

Was bitte schön?

Ich liess die Lok auf einem 100% KOMPLETT spannungslosen Gleisstück stehen, also nicht umschaltbar oder sonstwas - einfach ein totes Gleis. Ich dachte, das genügt...

Es geht mir mit meinem Erfahrungsbericht darum, aufzuzeigen, was konkret passiert, wenn "es" passiert. Dass nämlich nicht der Motor in Flammen aufgeht. Aber das Wort "Erfahrungsbericht" hatte keinen Platz mehr im Betreff.

Felix

Ich vermute mit "DON'T DO THAT" meint Peter dass Du nicht mehr die alten Federn benutzen solltest sondern diese austauschen sollst.
Hallo Felix,

Dein Ursprungsposting hatte ich so interpretiert, dass Du die Lok auf einem spannungsführenden Gleis im Digitalstromkreis stehen gelassen hattest.

Dass der Motor kaputt geht wenn die Lok stromlos steht, kann ich nicht nachvollziehen.

Der MTX Motor ist masiv genug dass Anker und Kollektor die entstehende Wärme aushalten. Hingegen gehen die kleineren Arnold Motore (Köf, BR 75, BR 93 etc.) kaputt, da sich der Kollektor auflöst.

Das Symptom tritt bei MTX Motoren auch auf wenn der Kollektor verschmiert ist, also wenn die Kollektorspalten zugesetzt sind und/oder Öl bzw. Fett eingedrungen war.

Grüße, Peter W.
@3 Nein ich meinte damit es wurde schon oft genug kolportiert wurde, dass man eine Lok ohne Decoder nicht im Digitalstromkreis laufen lassen soll, selbst wenn die Zentralen dieses Feature anbieten.
Wenn ich richtig verstehe soll dieser Thread ja als "abschreckendes Beispiel" (oder Dokumentation einer zerstörenden Werkstoffprüfung :) dienen.
@4
Als daran Beteiligter kann ich hier etwas verraten, was Felix noch verheimlicht hat:
Er hat tatsächlich seine Lok auf einem stromlosen Gleisstück abgestellt, aber jemand anders brauchte das Gleis und verschob freihändig(!!) die Lok und widmete sich dann wieder seinem Spiel (die Lok blieb ja stehen...).
Der Zusammenhang: An einem Modultreffen an einer Ausstellung in der welschen Schweiz, siehe:

http://sns.huerz.ch/thread.php?threadid=237

gab es einen europäischen Teil und einen amerikanischen Teil, beide mit einer Verbindungsstrecke verbunden. Hin und wieder fuhr also ein TGV nach Amerika und ein Kühlwagenzug kam aus Amerika.... Nun wollte Felix mir zeigen, wie das "in Amerika" mit dem drahtlosen Digitalregler funktioniert, wir fuhren also mit einem SBB-Intercity nach Amerika (in den digitalen Teil), hängten die analoge Re460 ab (siehe oben) und fuhren mit einem doppelten Diesellottchen weiter. Als wir nach einigen Minuten (lange Streckenfahrt, umfangreiches Rangieren, etc.) zurückkamen, stand die Re460 eben an jenem anderen Ort...
So weit ist also alles klar: Der Motor wurde NICHT auf dem stromlosen Gleisstück funktionsuntüchtig... Und der Verantwortliche für die "Schieberei" musste etwas hören!
Ich bin ja im Prinzip schon auch der Meinung, dass man die Möglichkeit mit einer Analoglok im Digitalstromkreis fahren zu können, nutzen sollte - mit den entsprechenden Vorsichtsmassnahmen. Im Ausstellungsbetrieb ist das aber offenbar zu heikel, weil zu unübersichtlich.
Heinzpeter


Beitrag editiert am 11. 09. 2006 14:03.
@6 historicus

>Ich bin ja im Prinzip schon auch der Meinung, dass man die Möglichkeit mit einer
>Analoglok im Digitalstromkreis fahren zu können, nutzen sollte - mit den
>entsprechenden Vorsichtsmassnahmen

Welche Vorsichtsmaßnahmen sollen das sein?
Die einzige Maßnahme die ich kenne ist das von Peter erwähnte "don't do that".

LG
Helmut
@7
Vorsichtsmassnahmen: erstens nie stillstehen lassen, sondern immer fahren, zweitens: wenn stillstehen, dann auf stromlos geschaltetem Gleisstück abstellen. Drittens müsste man noch ein groooossses Schild hinstellen: "Bitte nicht verschieben!"
Ich habe es schon mehrmals hier im Forum erwähnt: Auf der alten Vater-Sohn-Anlage mit dem guten alten Arnold-Digital haben wir munter mit Analog-Loks gespielt - eben mit jenen Vorsichtsmassnahmen. Damit erspart man sich Digitalisieren aller Tfz (das ist ja immer ein Argument der Digitalgegner: "Alles auf einmal digitalisieren kommt mir viel zu teuer"). Aber eben, der Preis ist allenfalls ein abgerauchter Motor, wer das vermeiden will, für den gilt natürlich: Keine Analoglok in Digitalbereich - also Verzicht auf die eine und andere Lok oder volles Digitalisieren...
LG Heinzpeter

Edit: Damals gab es natürlich noch keine Loks mit Faulhabermotoren, für die ist natürlich immer Startverbot, solange sie nicht digitalisiert sind.

Beitrag editiert am 11. 09. 2006 14:17.
@6,

danke für die Aufklärung. Ja leider - das sehen wir auch im Ausstellungsbetrieb - wird selbst von den eigenen Club-Kollegen mit dem Material anderer z.T. sehr sorglos umgegangen (durch die Macht der Gewohnheit).

Grüße, Peter W.
Hallo Leute,
ich bin Digital-DCC-Fahrer, also nicht missverstehen.

Könnte man nicht in die Analogen-Loks eine Sicherheitsschaltung für Digitalstrom einbauen?
Ich denke da an zwei gegeneinander in Reihe geschaltete Zener-Dioden, die bei 16V DC den AC-Strom durchlassen (kurzschliessen).
Oder an eine Gleichrichter-Diode mit Kondensator.

Warte auf Antworten
Hans-G.
Hallo,

Zener-Dioden sind keine "schlagartigen Schalter". Die Spitzenspannung des DCC Signals muss ja nicht unbedingt 16, 18 oder mehr Volt betragen. Es gibt auch Anwender die mit 12 Vpp fahren. Dies unterscheidet sich nicht vom reinen DC Signal.

Einzig ein recht grosser Kondensator parallel zu den Schienenanschlüssen würde bei Anliegen von Wechselspannung einen hinreichenden Kurzschluss erzeugen, um den Booster zum Abschalten zu bringen. Es besteht aber die Gefahr dass vorher der Kondensator abbrennt oder platzt und irreversible Schäden an der Lok verursacht.

Von Lenz wird ein Filterbaustein angeboten, der einen störungsfreien Betrieb einer analogen Lok auf dem Digitalgleis ermöglichen soll. Allerdings wenn man schon in die Lokschaltung eingreifen muss (egal ob Dioden, Kondensator oder Filter eingebaut werden müssen), kann man sie gleich digitalisieren.

Es gibt leider keine Lösung des Problems, sonst wäre es schon gelöst worden!

Grüße, Peter W.

Grüße, Peter W.
@4
Nachdem ich zurück bin von auswärts, sehe ich erst, dass die ersten beiden Abschnitte im Beitrag 0 "verstümmelt" waren - hab's jetzt korrigiert. Sorry.

@6
Danke fürs "Aushelfen"

@10
Dann kann man auch gleich einen Decoder einbauen...

Felix

Beitrag editiert am 16. 09. 2006 04:20.
Hallo Hans-G.

Könnte man nicht in die Analogen-Loks eine Sicherheitsschaltung für Digitalstrom einbauen?
Ich denke da an zwei gegeneinander in Reihe geschaltete Zener-Dioden, die bei 16V DC den AC-Strom durchlassen (kurzschliessen).
Oder an eine Gleichrichter-Diode mit Kondensator.

Um die Frage richtig zu beantworten, muß man sich erst einmal den technischen Unterschied zwischen Analog- und Digitalbetrieb deutlich machen. Die Analogloks haben Gleichstrommotoren. Der Digitalbetrieb funktioniert jedoch mit Wechselspannung, die konstant mit voller Spannung am Gleis anliegt. Setzt man nun einen Gleichstrommotor auf ein Digitalgleis, so bekommt er praktisch den Befehl, 50 mal in der Sekunde bei voller Fahrspannung die Fahrtrichtung zu wechseln. Dem bleibt gar nichts anderes übrig als abzurauchen. Da helfen auch keine Zenerdioden oder sonstige Finessen.
Es ist ja gerade der Sinn des Decoders, dem Motor aus der vollen Digitalspannung genau das "zuzuteilen", was er zum Fahren braucht. Am Umrüsten führt daher kein Weg vorbei.

Herzliche Grüße
Elmar
Na da hab´ich mich ja ganz schön blamiert!
Um einen Decodereinbau kommt man da nicht herum.

Aber um wieder mal auf Felix G. zurückzukommen und seine Re 460.
Ich bin stolzer Bestizer von zwei dieser Minitrix--Meister-Konstruktionen.

Die erste die die kaufte war die sog. Käselok, für 350,-DM mit 40,-DM Preissnachlass.
Prima Modell von aussen. Aber der alte dreipolige Motor mit schlackernder Schwungmasse ist (war) eine Katastrophe! Hier erfolgten bei mittlerer Geschwindigkeit Resonanzschwingungen die die Lok fast aus den Schienen schmiss.
Die zweite Lok, in normaler Lackierung war ein Preiss-Schnäppchen 180,-DM und die lief wesendlich besser. Exakt das gleiche Innenleben.
So habe ich die Gehäuse getauscht.
Die "Schlacker-Schwungmasse" konnte ich in der Arbeit abtdrehen lassen. Jetzt läuft der Motor besser.
Beide Loks habe ich dann mit Digitaldecodern  DCX74 und DHL171 ausgerüstet. Ansprechendes Fahrverhalten  als Ergebnis.
Der DCX74 allerdings reagiert im Analogbetrieb widerwillig auf gepulste Gleichspannung, der DHL nicht!.
Habe mir schon überlegt diese Loks mit Faulhaber-Motoren auszurüsten.
SB- Bestellnummer 3056 bzw. 3042, aber jede für 69,30 Teuros.
Aber wenn der ...... Trix-Dreipoler sowieso schon defekt ist.....

mit freundlichen Anregungen(?)
Hans-G.
Umbau auf Fauli habe ich mir auch überlegt. Aber ich brauche noch ein paar Loks mit Eisenankermotor, fürs Modultreffen... Fauli ist halt anspruchsvoller in Bezug auf die Stromversorgung.

Felix


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;