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THEMA: >>Modelleisenbahnen in der Krise<<

THEMA: >>Modelleisenbahnen in der Krise<<
Startbeitrag
alfred - 11.09.06 14:11
Hallo ,

>>Rückwärtsgang<<
>>Modelleisenbahnen in der Krise<<
( Sendung im Deutschlandfunk , 10.09.2006 · 18:40 Uhr )

Wer die Sendung "verpaßt" hat, kann sie als MP3 downloaden :
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2006/09/10/dlf_200609101840.mp3  ( 4,57 MB )
... oder hier den Text nachlesen :
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hiwi/529190/

... nee, also diese bösen bösen Fachredakteure ...

MfG alfred

Hallo Alfred,

dass viele von uns, mit der Preisgestaltung nicht immer
einig sind, kann man ja hier des öfteren lesen. Das in zeiten,
wo die familien-nettoeinkommen sinken, an den hobbies zuerst
gespart wird, ist auch normal.
Aber so schlecht kann es der modellbahn-branche
nicht gehen. Ein neuer Modellbahnhändler (es gibt noch mutige, die es wagen
ins geschäft einzusteigen) wartet seit monaten, dass ein GFN- vertreter bei ihm vorbeikommt, da er neben Märklin und Trix auch gerne GFN ins sortiment aufnehmen
will.
Nachfrage nach GFN ist ausreichend vorhanden, nur bestellen darf er nicht,
da GFN (machen aber die anderen wohl auch) den neuen partner erst
einmal genauer unter die lupe nehmen will. Der nächste händler, der GFN anbietet, ist 30 km von dort entfernt und dann kann man erst wieder in Stuttgart oder Richtung Pforzheim GFN kaufen. Ähnliche probleme gibts bei Viessmann, die rühren sich auch nicht.
Dieser Markt ist sicher störungsanfälliger wie andere, da er eigentlich nur
existieren kann, wenn die kundschaft auch das geld dafür über hat, was
im moment nicht so der fall ist. um so unverständlicher die schwerfälligkeit
neue partner aufzunehmen, die potential von mehreren tsd € im monat bieten
können und ohne umschweife bereit sind, die üblichen herstellerbedingungen
zu erfüllen. Und hier in der gegend geht man noch eher zum fachhändler,
da man den service haben will und sich die sachen anschauen will, bevor
man dafür geld ausgibt. Aus gespächen mit leuten in dem laden,
ist eindeutig, das internet keine grosse rolle spielt.
Und ich glaube bei den meisten modellbahnern ist es so, dass man
einen oder vielleicht auch 2 fachhändler hat, wo man regelmässig
kauft und internet käufe sind eher als gelegenlicher seitensprung anzusehen.

grüssle aus dem schwarzwald
willi

  

Beitrag editiert am 11. 09. 2006 16:11.
Immer das Gleiche;
produziert wird im Ausland zu Billigstlöhnen, konsumieren sollen jedoch andere(die nicht mehr über ein passendes Einkommen verfügen).
Die Katze beißt sich in den Schwanz.

Viele Grüße, Uwe
Hallo,

Naja im Ausland wird auch deswegen produziert, weil zu viele Leute nicht (mehr) bereit sind, den hier arbeitenden ihre Arbeit so zu bezahlen, wie sie es selber erwartwen (Stichwort "Giez ist geil").

    Gruß Lothar
Dazu passt diese vielleicht ganz gut! Folgende E-Mail bekam ich von meinem Händler, da mir auffiel das viele Trix Produkte von heute auf morgen teurer wurden.

Sehr geehrter Herr Hilgers,

es werden sich in den nächsten 2 Tagen alle Trix-Preise ändern. Die Firma Trix hat die Preise zum 01.08. erhöht und so langsam müssen wir das auch mal tun.

Wir werden bei vielen Artikeln die UVPs übernehmen, da eine günstigere Kalkulation kaufmännisch nicht mehr vertretbar ist.

Ich habe Ihnen für diese beiden Artikel sofort unsere neuen Preise mitgeteilt.



Mit freundlichen Grüßen
So gewinnt man keine neue Kunden.
Im Moment habe ich das Gefühl, das der Einzelhandel mächtig an der Preisschraube noch oben dreht.
Egal ob Drogerie, Hifi , Lebensmittel oder CD und DVD.

Zum kotzen!!

findet Uwe


Beitrag editiert am 11. 09. 2006 17:34.
> Naja im Ausland wird auch deswegen produziert, weil zu viele Leute nicht (mehr) bereit
> sind, den hier arbeitenden ihre Arbeit so zu bezahlen, wie sie es selber erwartwen
> (Stichwort "Giez ist geil").

Tja, wir sägen selber auf dem Ast auf dem wir sitzen...
Es ist ein Teufelskreis. Viele Leute können sich "deutsche Qualitätsarbeit" gar nicht
mehr leisten, ich würde hier nicht so einfach "Geiz" als Motivation vorschieben...
Wenn ich mir anschaue was ich früher für 50DM bei Aldi im Warenkorb hatte, und
heute für 50Teuronen, kommt gewiß keine Freude auf....
Bei der Modellbahn ist es ähnlich. Und für eine über 30Jahre alte Lok wie die P8
kann ich keine Kosten für neue Formen geltend machen...
Die Schere zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten geht immer weiter auf,
Einkommen stagnieren real im besten Fall, sinken oftmals sogar, Lebenshaltungskosten
stiegen in den letzten Jahren sehr deutlich an.
Um es überspitzt zu formulieren: Ein Facharbeiter kann sich heute schon großteils seine eigene Arbeit (als Produkte) nicht mehr leisten...
Nur der Export brummt (noch)...
Logisch das das irgendwann böse Konsequenzen hat...

Mario
im Ausland wird billig produziert? vielleicht, in Good Old Germany dann aber teuer verkauft!

So meine ich das über die Köf von Hornby Mitbekommen zu haben, oder irre ich mich?

Andererseits kostet der Tranport  von Materiealien und Bauteilgruppen von und nach den einzelnen Produktionsstädten und -ländern auch Geld.
Wieviel Km mag eine so arme Lok schon hinter sich haben bis Sie das erste mal beim Modellbahner auf die Gleise kommt und fährt - hoffentlich
Das Transportgewerbe will doch auch leben.

Es sollten mal die Hersteller überdenken ob "Produktion im Ausland"  wirklich immer so günstig ist, was den Preis fürs Endprodukt angeht.

sehr nachdenklich
Detlef  
Hallo,  stimmen die Umsatzzahlen???  Im Abschnitt mit Piko-Inhaber steht: " Der Umsatz der Modellbahnbranche sank innerhalb 2 Jahren von 473 auf 448 Millionen." (das sind 25 Millionen Unterschied)
Weiter unten steht: "Als infolgedessen Märklins Umsatz in zwei Jahren um 24 Millionen Euro sank,............." Also hat M. von den 25 Millionen Umsatzeinbruch 24 verloren, dh alle anderen einschließlich der Häuslibauer, Gärtner usw  zusammen nur EINE Million? Kann nicht sein, da stimmt etwas nicht!
Gruß Wolfgang
@Detlef
Wieder ein Grund für die fortwährende Umweltbelastung und dem Verkehrswahn: Der Transport ist eben viel zu billig. Man sich kaum vorstellen, das es sich lohnen soll, einen Becher Joghurt für 30 Cent mehrere male quer durch Europa zu kutschieren, aber leider ist`s so.

Gruß
Thorsten
Mit diesem Text stimme ich überein.
Also ich stell im Moment fest, dass wir Zuwächse haben im Anlagenbau, im Anlagenausgestaltungs-Sektor. Wir haben unsere Dekoration und Präsentation auch im Fenster wesentlich stärker auf den Zubehörbereich ausgerichtet. In Zeiten des knappen Geldes geht das Zubehör besser, in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwunges geht das rollende Material besser.
Verliere jedoch den Überblick, z.B. für den Kauf von Gräsern benötige ich keine Fotos, gestaltete Landschaften als Vorbild wären mir lieber.
Noch bietet bereits Seminare (Landschaftsgestaltung) an, ich möchte mich jedoch nicht an einen Hersteller binden, vielleicht gibt herstellerunabhängige Seminare, ich weiß es nicht!
Gruß
Klaus K.
Da kann man auch diesen Artikel hinzufügen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436526,00.html

Insbesondere Interessant ist der Passus über Binnenlandnachfrage in Schwellenländern. Diese Nachfrage kann nur durch gestiegene Löhne angekurbelt werden. Das heisst, irgendwann ist die Produktion in Schwellenländern nicht mehr billiger. Da hat Europa jetzt die grosse Chance: Macht euren sozialstaat vollends kaputt, dann seid ihr in Zukunft wieder billiger ....

Auf längere Sicht werden steigende Rohstoffkosten dafür sorgen, dass Produktionsstätten wieder näher an die Märkte rücken. Das heisst, Globalisierung kann nur funktionieren, solange Öl billig ist. Wenn die Weltölvorräte so niedrig werden, dass es mehr Sinn macht, es für die Produktion zu verbrauchen, statt für Transport zu verschleudern, wird dies u.U. zu einem Ende der Grosskonzerne, wie wir sie heute kennen, führen. Statt in Riesenfabriken wird die Produktion in klieneren Manufakturen stattfinden. Das heisst zwar zwangsläufig höhere Preise, aber andererseits werden wieder Produkte in handwerklicher Güte geliefert.
Teurer muss nicht unbedingt schlecht sein. Dadurch, dass ein Produkt haltbarer wird, muss man es nicht so oft ersetzen, und durch mehr Handarbeit werden die Produkte auch wieder reparierbar. Mehr Handarbeit und Handwerk schafft Arbeitsplätze.

--> Die Moba wird irgendwann mal wieder im Ländle gebaut.

gebaute Grüsse,
Claus
@10

Der Konsument kann doch in den meisten Fällen garnicht anders als billig einkaufen, außer er übt radikalen Verzicht. Und genau das macht keiner.
Hier wäre der Staat gefragt, ist aber gerade dafür nicht zu sprechen. Es gibt nur gebetsmühlenartige Sprüche über die unvermeidbare Markt-Globalisierung. Subventionen werden jedoch und trotzdem gezahlt. Die Löhne sinken real. Der Konsum mit ihnen.

Der entscheidende Punkt ist nicht der Kaufentscheid des Konsumenten, sondern die Standortwahl des Produzenten und seine Begünstigungen. Dieser möchte einen größtmöglichen Gewinn einfahrenund der Standort ist einer der Faktoren der die Höhe des Gewinns beeinflusst.
Würde die Hoheitsgebietsverwaltung(nennen wir sie mal Staat) den Menschen an sich mit seinen
Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen(Sozialstaat) dann würde sich selbst eine Produktion im Inland wieder lohnen, da die Steuereinnahmen, im Vergleich zu heute, steigen würden, da alles besteuert würde, was am Produktions- und Gewinnschöpfungsprozess beteiligt wäre(also auch Maschinen, Aktien, ergo Kapital im Allgemeinen).
Eine Produktionsverlagerung in ein Land mit niedrigeren Löhnen bring nur kurzfristige Profite, da die Produkte auch wieder profitabel verkauft werden müssen. Ein Modellbahnhersteller, der im Ausland produziert kann sich aufgrund dessen auch nicht sicher sein, dass er auch in zehn Jahren noch existiert, da die Kaufkraft aufgrund seines Verhaltens weiter schwinden wird.

Wie in allen Meldungen zu den Pleiten und Übernahmen zu lesen war und ist, werden ja auch eher Marken übernommen als die Firmen und deren Qualität(en) wie z.B. Mitarbeiter. Die werden dann ausgeschlachtet und.. (aber das wissen wir ja schon).

Für einen florierenden Konsum und Kapitalismus ist ein Sozialstaat die eigentliche die Triebfeder, da er dafür sorgt, dass viele/alle Menschen daran teilhaben können.
Das Hobby Modellbahn ist ein Luxusartikel, dessen Wegfall wohl von den meisten Partizipanten verschmerzt werden kann, von der entlassenen Belegschaft der Firma XY aber nicht, und die wiederum stellt die Konsumenten für sonstwas.
Aber was rede ich....

Viele Grüße, Uwe
@ Thorsten

"Der Transport ist eben viel zu billig"  nicht unbedingt,
aber was ist mit Staatlicher Subventionierung? und bitte Abschreibungsmodell von GROßEN Unternehmen mit Berücksichtigen
Da liegt auch einiges im Argen.

Und wenn der Transport wie Du meinst zu billig ist, dann, und da wirst Du mir Recht geben, doch nur auf Kosten der Fahrer der Transportfahrzeuge - denk mal an LKW - Fahrer, Paketdienste und Kurierfahrer

Detlef
>>Eine Produktionsverlagerung in ein Land mit niedrigeren Löhnen bring nur kurzfristige Profite, da die Produkte auch wieder profitabel verkauft werden müssen. Ein Modellbahnhersteller, der im Ausland produziert kann sich aufgrund dessen auch nicht sicher sein, dass er auch in zehn Jahren noch existiert, da die Kaufkraft aufgrund seines Verhaltens weiter schwinden wird<<

Da haste was. Wer heutzutage sein Geld längerfristig in eine Anlage investiert, ist doof. Es muss eine kurzfristige Kapitalmaximisierung stattfinden. Daher ist es mir prinzipiell egal, ob die Firma pleite geht, nachdem ich meine Profite rausgezogen habe.

Noch was anderes: Internationale Geldmärkte machen den Sozialstaat auch kaputt. Wenn ich als Amerikaner (der ich nicht bin - ist nur ein Bsp.) mein Geld in ein teutsches Unternehmen investiere, will ich einen Profit davon sehen, und nicht irgendjemandem die Rente oder gar Arbeitslosigkeit damit finanzieren. Teutsche Unternehmen können nur attraktiv für internationale Anleger sein, wenn Gewinne nicht durch zuviel Steuerlasten oder Sozialabgaben gemindert werden. Kapitalflucht ist schlecht.

schlechte Grüsse,
Claus


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