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THEMA: Essay zu DCC und SX am europ. Markt

THEMA: Essay zu DCC und SX am europ. Markt
Startbeitrag
Peter W. - 19.09.06 00:00
Hallo,

um keinen anderen Thread OT-mässig hier zu strapazieren, möchte ich meinen "Senf" hier zum besten geben:
Man braucht sich nur von der Vorstellung zu lösen, ausschließlich den deutschen Markt zu sehen. Deutschland ist nicht die Welt, auch wenn das so mancher Zeitgenosse dies schon gerne gesehen hätte. Man frage einfach mal in USA und Japan nach was dort verbreitet ist. Sogar Kato baut jetzt "DCC friendly" und die haben die Anforderungen von Digitalsystemen an die Modelle wirklich lange negiert.

Ja, auch ich kann und will aus technischer Sicht gar nicht behaupten dass SX schlecht ist, jedoch hat der Hersteller D&H - sich auf den Lorbeeren des damaligen Exclusivvertrages mit Trix ausruhend - lange Zeit gemeint, mehr als Lichtwechsel plus Horn brauche kein Mensch und damit die Weiterentwicklung verzögert, ja fast verschlafen. Die Vermarktung ist und bleibt jedenfalls noch immer katastrophal schlecht. Merke: Man bekommt SX Geräte, die nicht über Trix vertrieben werden, praktisch ausschließlich in Deutschland und zwar konkret von zwei engagierten Anbietern. Fährt man über die Grenze, ist weit und breit keine SX Gerät mehr zu sehen. Selbst die Decoder bekommt man im Ausland nur über Trix und Viessmann zu Mondpreisen, obwohl die auf Grund der bereits millionenfach abgeschriebenen Entwicklung spottbillig sein müssten!

Ob man nun jetzt 10000 Adressen und 128 Fahrstufen wirklich braucht sei dahin gestellt (bei Miwula und Loxx ginge es mit 112 SX Adressen kaum, das sind Extrema), aber Funktionen braucht das Kind, sonst ist die Modellbahn gegen GameBoy, Handy, Playstation etc. chancenlos. Mit 2 Konfigurationsbytes und einem Byte Fahrtelegramm kam man doch nicht mehr weiter.

Dem veralteten Selectrix Gerätepark wollte Märklin sichtlich ein Ende bereiten, jedoch ist das hauseigene System ein eingefahrener Weg aus dem man nicht so einfach heraus kommt. Die User haben laut und erfolgreich SX reklamiert.
Jetzt muss D&H den verfahrenen Karren namens Trix Systems aus dem Schlamm ziehen und bringt erst recht selbst nichts weiter, denn so gross sind diese Digital-Firmen ja allesamt nicht. Entwickler für sog. Embedded Anwendungen fallen auch nicht vom Himmel und vor allem nicht für einen Appel und ein Dingsda, da machen sie sich lieber einen Lenz.
Jetzt muss man bei Märklin plötzlich zweigleisig fahren, was ursprünglich so nicht angedacht war. Hat man schon beim Flagschiff M* Central Station offensichtliche Schwierigkeiten bis ins Infinitum zu denken, hinkt das Nebenprodukt Trix Systems noch mehr hinterher. Wenn sie es durchziehen werden die beiden Systeme es bis auf Äusserlichkeiten nichts mehr gemein haben.
Mit Spannung warte ich auf den ersten User der versucht eine M* Mobile Station in eine T* Central Station einzustecken und vice versa.

GFN hat konzeptuell ein gutes Beispiel abgeliefert wie man die Kurve in Richtung DCC kratzen kann als der Stern der Proprietärsysteme am Markt zu sinken begann, weil Roco mit der DCC-Lokmaus den Markt überrollt hatte.
Immerhin hatte die SX Fraktion für GFN doch so viel Stellenwert, dass sie sowohl SX als 'T' Protokoll in das TwinCenter als auch undokumentierter Weise das SX Protokoll in die N-Twin Decoder einbauen ließen. Diese müssten eigentlich Triple heißen, die Sache ist leider schief gegangen und wurde daher nie offiziell frei gegeben, weil reines SX mit dem serienmässig eingebauten FMZ-Analog-Entkoppel-Elko einfach nicht funktioniert.
Leider haben sie extern entwickeln lassen und wie man aus gut informierten Kreisen hört ist wie so oft der Entwickler abhanden gekommen, somit scheint es als könnten sie die Twins und auch die DCC Decoder nicht mehr nachbessern und würden hinter dem konservativen Mantel des Schweigens nach Neuem suchen. Vielleicht kommen deshalb Mini Decoder vom Hauslieferanten Uhlenbrock, wer weiß.

Das alles lässt Firmen wie Digitrax, Atlas oder Bachmann jedoch ziemlich kalt...

Grüße, Peter W.

Beitrag editiert am 19. 09. 2006 00:03.

Mein lieber Peter,
so sehr ich Dich als Digital-Experte schätze und bewundere, bei Deinem Blick "über den Tellerrand" hast Du leider vergessen, dass spurübergreifend und weltweit weder Selectrix noch DCC die große Rolle spielen.
Ich habe mal gelesen (Ich glaube sogar, in diesem Forum) dass 60% aller Zentralen dass Motorola-Format zu Grunde legen.

Gruß
Hemmi
Hallo Helmut,

ich weiß schon. Die Märklinisten... Habe ja extra keine Zahlen genannt. Das MM Protokoll ist aber für Zweileitersysteme im allgemeinen und für Spur N im speziellen nicht relevant.
Obendrein wird das alte M* Digital System (27 Fahrstufen, 5 Funktionen) ja gerade vom honorigen Hersteller mit Pomp und Trara zu Grabe getragen.

Grüße, Peter W.
Hallo Peter W.

Manchmal verstehe ich manche Diskussionen eigentlich nicht mehr!

Warum versucht man eigentlich irgendwie immer einen Grund zu finden das Selectrix zwar wie sie selbst sagen zwar technisch nicht schlecht ist, aber eigentlich am Markt total überflüssig ist weil ja DCC der Weltstandard ist und sowieso sich auf lange Sicht hin durchsetzen wird.

Vieleicht sollte man sich einmal überlegen ob der Modellbahnmarkt insgesamt wirklich so groß ist wie manche denken, oder ob wir ich in Wirklichkeit uns in einem sehr überschaubaren Bereich bewegen. Von milionenfachen abgeschriebenen Entwicklungen würden sogar die größten Anbieter unserer Branche nur träumen.

In Wirklichkeit sind die meisten am Markt aktiven Firmen doch sehr kleine bis mittlere Unternehmen die sich in einem Nischenmarkt behaupten müssen, oder sogar Hauptberuflich auch noch anders Ihr Geld verdienen.

Warum ist es eigentlich wichtig das ein System außer in Deutschland auch noch in Nahost oder den USA vertrieben wird?

Welchen Vorteil sollte dies für den Deutschen Endverbraucher haben?

Kann es nicht sogar von Vorteil sein wenn man ein System hat was auch durch Service und Beratungsleistung an den Mann gebracht wird,. anstatt einfach nur in jeder Klitsche an allen Ecken der Welt  verhöckert wird?

Ist es Wirklich so das die genannten großen Anlagen wie Loxx Berlin oder MIWULA nur mit DCC Systemen zu steuern sind?

Oder ist es in Wirklichkeit nicht so das dort viele einzelne DCC Anlagen einfach nur ineinander verschnörkelt sind um die eingesetzten DCC Systeme nicht zu überlasten?

Wieviele Funktionsdecoder kann ein S88 Bus denn mit wieviel Metern Kabel überhaupt vertragen?

Wieviele Schrittketten (Züge) kann denn eine Software wie Softlok oder Railware denn wirklich gleichzeitig steuern?

Wenn man sich all diese Fragen einmal beantwortet weiss man warum Selectrix garnicht mehr wie 112 Systemadressen (Lokomotiven) oder 896 Weichen und Signale oder Besetztmeldungen  benötigt.
Abgesehen von Sonderfunktionen in Lokomotiven die auch dann über eine Zweitadresse wenn benötigt gesteuert werden.
Wie viele Soundlokomotiven fahren denn überhaupt auf einer normalen bis großen Modellbahnanlage?

Mit sehr nachdenklichen Grüßen

Walter Radtke
hier findet niemand einen Grund, SX für überflüssig zu erklären. Vielmehr drehen wir die Frage doch einmal um: wo bietet SX einen Vorteil gegenüber DCC?
Sx ist im Betrieb stabil, hat eine klare Architektur und einen grossen Nachteil: es ist zu einfach für Hirne, die nur Ihre Zeit damit verplempern, Motorkurven bis zum Exzess zu verbiegen und mit CV Listen ins Bett zu gehen. Sämtliche Geräte sind kompatibel und stören im Ergebnis jede Bemühung ständig upzudaten und neue Mäuse für weitere Mäuse zu investieren.
Wer dieses Forum verfolgt, wird unschwer erkennen, daß Sx die wenigsten Fragen für Ferndiagnosen zur Beseitigung von Wehwehchen aller Art beinhaltet.
@4 diese Frage kann und muss jeder für sich selbst beantworten. Mit Ihnen darüber zu diskutieren ist absolute Zeitverschwendung und schadet den Herzkranzgefässen.

Ihre Einstellung zu Sx ist doch europaweit bekannt, was soll's also.
Beste Grüsse Ewald F.

@Kai:
in der echten Kompatibilität aller SX-Komponenten und der zuverlässigen, schnellen Datenübertragung auch bei vielen eingesetzten Fahrzeugen.
Klaus
Hallo Herr Radtke,

ich wollte damit in keinster Weise sagen dass SX am Markt überflüssig ist. Im Gegenteil, objektiv betrachtet finde ich es sogar unterrepräsentiert. Wenn Sie, sowie Herr Rautenhaus und Herr Stollner nicht wären und die Kunden nicht an der Stange hielten, hätte sich womöglich die Märklin Chefetage durchgesetzt.
Insoferne muss man seinen Hut ziehen was das "literarische Quartett des Selectrix Genre" (Doehler, Radtke, Rautenhaus, Stollner) und ein paar wenige andere in diesem Nischenmarkt leisten! Das muss schon gesagt werden.

Meiner Meinung nach wäre der Vorteil für den deutschen (und alle anderen) Endverbraucher ein günstigerer Preis wenn der Markt grösser und damit die Stückzahlen höher wären. Ob der Support auf demselben Niveau durchführbar wäre kann ich nicht beantworten.

Beim Miwula sind tatsächlich mehrere DCC Anlagen vorhanden, weshalb genau weiß ich auch nicht. Vermutlich damit nicht alles steht wenn eine ausfällt. Alles bewegt sich, alles dreht sich...
Ich vermute weiters die haben DCC nur genommen weil man 4-stellige Adressen vergeben kann. Hätte es SX2 schon früher gegeben, wer weiß, vielleicht wäre da jetzt eine andere Technik drin? Viele DCC Zentralen die einen grossen Lokstapel beherrschen gibt es ja nicht am Markt, die Rechenleistung der meisten dieser Kästchen ist einfach zu gering. Ehrlich gesagt würde ich es nur einer grossen Zimo Zentrale zutrauen, eine solche Anlage alleine fehlerfrei zu steuern. Wenn man es aufteilt, sieht die Sache anders aus. Das kann man etwa beim Miwula lösen, weil es eine feste Anlage ist und die Züge auf vordefinierten Kursen fahren. Beim Ausstellungs- und Clubbetrieb am Modulanlagensektor brauche ich 1 Zentrale die das Mastersignal generiert und n dezentrale Booster die 100% synchron laufen, denn jede Lok muss jede beliebige Gleistrasse im gesamten Arrangement befahren können.

Am S88 Bus brauchen wir uns nicht lange aufhängen, das ist eine primitive Sache, die mit dem Hinblick designed war, später einmal billige TTL Gatter einsetzen zu können. Daher der 5 Volt Unsinn. So wie das ausgelegt ist, kann man es schon fast als Beleidigung jedes ernsthaften Elektronikers ansehen. Ich kenne kaum einen S88 Anwender der keine Probleme damit hat. Man hätte die Metal-Gate CMOS Bausteine aus HEF4K Serie auch mit 12 oder 15 Volt versorgen und so einen entsprechenden Störabstand auf den Datenleitungen erzeugen können. Kürzlich kam erst einer (nämlich Hr. Tams) drauf, einen Pegelumsetzer ("s88 Booster") anzubieten. Wie viele Module man verketten kann hängt letztendlich von der Datenrate ab, welche die Zentrale auf den Bus legt. Verbindliche Specs habe ich dazu auch noch nicht gefunden. Ein Murks auf hohem (Preis-)Niveau...

Was die Soundloks betrifft, FAHREN wird auf einer Anlage meist nur eine, denn mehrere Krachmacher gleichzeitig hält ein normaler Mensch nervlich kaum aus )

Ich denke aber gar nicht so sehr an Sound. Beispielsweise baue ich gerade eine 01.10 mit Führerhausbeleuchtung sowie eine weitere mit Führerhaus- und Triebwerksbeleuchtung. Alleine für diese recht simple Spielfunktion brauche ich einen N Decoder mit 4 verstärkten Ausgängen. Da gibt es derzeit unanbhängig vom Datenformat überhaupt nur 1 Type am Markt, die alle meine Anforderungen erfüllt (nämlich Zimo) und insgesamt 3 Typen am Markt, die das bei dem N-kompatiblen Formfaktor überhaupt bieten (Zimo, Tran und Digitrax). Wenn ich jetzt noch von Digitalkupplung (ob die mal von Krois kommt???) und Rauch (ob Seuthe je wieder einen N Dampferzeuger baut???) träume, sind es schon 6 Ausgänge resp. 5 Funktionen.

Grüße, Peter W.
Hallo Herr Wagner

Danke für diese Worte!

Das erklärt auch warum schon viele Kunden bei uns DCC Fahren und Ihr Schalten und Melden über rautenhaus digital durchführen, was über moderne PC Software ja kein Problem ist.
Viele Sonderfunktionen in Fahrzeuge ist eigentlich auch kein Problem bei Selectrix wenn es überhaupt in die Fahrzeuge hinein passt. SUSI-Schnittstelle für Sound oder einen kombinierten Funktionsdecoder einbauen sind hier dann auch kein Problem. Wir bieten zum Beispiel in kürze auch eine fertige Doppeltraktion von zwei Brawa BR216 mit einer Dummylokomotive, Dietz Sound, Rot/ Weißen Lichtwechsel und diesen auf einer Seite für den Schiebebetrieb abschaltbar an. Die Lokomotive fährt natürlich auch erst in Fahrstufe 2 los damit der Motor auch vor der Abfahr hochdreht.
Zudem ist es für Anwender unserer Komponenten auch kein Problem die eine oder andere DCC Lokomotive mitzusteuern, was in Zukunft auch mit den Funktionen F0 bis F8 funktioniert.
Warum sollte es auch nicht eines Tages möglich sein, wenn man will, das Fahren mit DCC Lokdecodern durchzuführen und das Schalten und Melden über den SX-Bus zu steuern?
Was mich hier aber immer wieder iritiert, wie unterschiedlich die DCC Norm von den verschiedenen Lokdecoderanbietern ausgelegt wird und welche Klimmzüge man manchmal machen muss damit sich alle DCC Decoder programmieren lassen oder überhaupt vernünftig reagieren. Hier ist eines der abschreckensten Beispiele einige Decoder der Firma Fleischmann.

MfG  Walter Radtke
Hallo,
also ich war auch im MiWuLa und das ist schalttechnisch nicht eine Anlage sondern zig-"Anlagen", die geschickt ineinander gekringelt sind. Dadurch ging auch "Knuffingen" mit Märklin-Digital-Alt. BTW wurde Märklin gewählt, weil man dachte, dass die Loks besonders robust wären (stellte sich gegenteilig raus) und durch die Stromführung mittels Mittelleiter auch unempfindlicher (im täglichen Betrieb kein Unterschied) raus.
Natürlich ist DCC bei H0-Gleichtrom Standard, bei LGB ja auch (oder sowas ähnliches wie DCC).
Nur ist es so, dass der Modelbahnmarkt in den USA (erst recht in Japan) stark vom europäischen Markt sich unterscheidet: in den USA findet Märklin H0 fast gar nicht statt! Bis auf ein paar GI´s, die wohl mal was mitgenommen haben und ein paar ältere Herren, die in die USA ausgewandert sind und ihren Traum erfüllen wollen gibt es den Marktführer in D (ausserdem auch recht gut in BeNeLux und CH vertreten) dort überhaupt nicht.
Die NMRA hat von Anfang an auf ein genormtes System gesetzt, trotz der Merkwürdigkeiten von Lenz allerdings "sein" Märklin-Gleichstrom-Digitalsystem zum Standard gemacht. Praktisch sind daher auch nur Produkte mit dem NMRA-Siegel zu verkaufen, also wären die Hälfte der in D verkauften DCC-Decoder dort nicht abzusetzen.

In Deutschland hat es von Anfang an 4 Digi-Systeme gegeben, von denen Fleischmann ihr FMZ wegen Erfolglosigkeit vom Markt genommen wurde.
Lenz verkaufte sein System über Arnold, Roco (die allererste Lok-Maus), LGB usw.
Dass sich die "andere" Insellösung Sx überhaupt am Markt gehalten hat (obwohl Trix schon stark angezählt war) ist wohl nur der gegenüber den damaligen DCC-Standard weit überlegenen Performance zu verdanken.
Ich weiss noch, wie mir ein Fachhändler vor über 15 Jahren bereits sagte "Selectrix ist das mit Abstand beste Digitalsystem und Trix tut alles, damit es keiner kapiert". Dem ist nichts hinzuzufügen.
Danke an die Herren Walter Radtke und Peter Wagner! Das ist fundierte Sachlichkeit, die ich so oft vermisse...
Heinzpeter
Hallo Peter W:

Erst mal eine kleine Richtigstellung wegen deinem Posting #2: Ich bin nicht Hemmi, auch wenn mein Nachname manchmal so verballhornt wird. Nicht daß noch einer glaubt, ich würde die M* Fahne hochhalten.
Jetzt mal zum einzelnen:

>Die Vermarktung ist und bleibt jedenfalls noch immer katastrophal schlecht. Merke:
>Man bekommt SX Geräte, die nicht über Trix vertrieben werden, praktisch
>ausschließlich in Deutschland und zwar konkret von zwei engagierten Anbietern.

Richtig. Deshalb hatte ich ja, als die Trix-Werbung mit dem DCC-Schwenk losging auch den Untergang von SX kommen sehen. Umso besser für die SXer wenn das nun doch nicht kommt. Leider sind Rautenhaus und Müt im Fachhandel kaum präsent, oft nicht mal bekannt. Den Weg zu einem guten SX-System findet man heute nur übers Internet oder über einen Messebesuch. Und das ist eigentlich schade.

>Jetzt muss man bei Märklin plötzlich zweigleisig fahren, was ursprünglich so nicht
>angedacht war. Hat man schon beim Flagschiff M* Central Station offensichtliche
>Schwierigkeiten bis ins Infinitum zu denken, hinkt das Nebenprodukt Trix Systems
>noch mehr hinterher. Wenn sie es durchziehen werden die beiden Systeme es bis auf
>Äusserlichkeiten nichts mehr gemein haben.

Und das ist ein typisches Szenario wo ein Controller die Bremse ziehen wird. Vor allem wenn das neue System nicht bald Geld erwirtschaftet.

>"...literarisches Quartett..."

Volle Zustimmung. Im Prinzip hängt das ganze SX-System an diesen vier Namen. (Uwe Magnus und Kurt Harders treten ja kaum öffentlich in Erscheinung).

>Entwickler für sog. Embedded Anwendungen fallen auch nicht vom Himmel und vor
>allem nicht für einen Appel und ein Dingsda, da machen sie sich lieber einen Lenz.

Den Satz finde ich umso besser, je öfter ich ihn lese.

>GFN hat konzeptuell ein gutes Beispiel abgeliefert wie man die Kurve in Richtung DCC
>kratzen kann als der Stern der Proprietärsysteme am Markt zu sinken begann, weil
>Roco mit der DCC-Lokmaus den Markt überrollt hatte.

Richtig. Zimo hat ja auch schön vorgemacht, wie man so einen Richtungswechsel durchführt ohne alle Kunden zu verlieren. Nur in der Umsetzung waren dann einige Unterschiede zwischen den beiden Firmen wahrnehmbar.

Noch allgmein ein Hinweis zu mehr Funktionen in einer SX-Lok.
Natürlich kann man schon lange die Funktionen vermehren, indem man einen Funktionsdecoder in die gleiche Lok einlötet wie den Lokdecoder. Habe ich bei einem GFN VT614 auch schon gemacht, um die Innenbeleuchtung schalten zu können. Nur leider sind dann Lok- und Funktionsdecoder nicht mehr programmierbar, es muß immer einer der beiden ausgelötet werden, damit kein Chaos entsteht.
Es wäre vielleicht eine Lösung gewesen, zwei (oder mehr) virtuelle Decoder auf einem Chip, ansprechbar unter mehrer Adressen. Aber das sollte sich ja jetzt mit SX2 - wenn es denn kommt - erledigen.

LG
Helmut
Hallo Helmut

Nur einmal ein paar Gedanken zur Vermarktung über den Fachhandel.

Im Gegensatz zum allgemeinen empfinden beliefern wir schon ca. 160 Fachhändler. Diese zum großen Teil natürlich mit Lokdecodern. Systemkomponenten werden nur von wenigen Händler aktiv verkauft.
Hier liegt aber das Grundproblem des Fachhandels. Dieser ist in den meisten Fällen gar nicht in der Lage komplexe Systeme an den Mann zu bringen, da hier meisten das Fachwissen fehlt. Wenn man Modellbahnsteuerungssysteme verkaufen will, sollte man am besten selbst Modellbahner sein und auch solche Systeme einsetzen.
Das ist aber fast bei keinem Händler oder Mitarbeiter so.
Wir bieten zum Beispiel auch Händlerseminare an. Dies haben bis jetzt 4 Händler überhaupt wahrgenommen. Kosten würden auch keine entstehen, aber man müsste vieleicht mal einen Tag Zeit opfern.
Deshalb wird im Fachhandel eben auf die Digitalen Startpackungen diverser Großanbieter oder auf die Intellibox verwiesen. Selbst Zimo und Lenz wird man nicht überall angeboten bekommen.
Der potenzielle Kunde fängt also mit einem der greifbaren angebotenen Einsteigerpackungen an und merkt dann das er und das ist egal ob bei DCC oder Selectrix mit den folgenden Fragen von seinem Händler im Stich gelassen wird.
Nun muss der Kunde sich selbst weiterhelfen und versucht über Internet und Modellbahnpresse weitere Informationen zu erhalten. Erst hier haben wir dann die Chance uns einzubringen. Die Modellbahnpresse unterstützt uns da doch leider sehr wenig, da hier auch mangels Wissen meist nur auf DCC hingewiesen wird, aber man trotzdem ständig große und kleinere Anzeigen von uns abdruckt. Werbemäßig ist man halt da aber Redaktionell muss man meist um einen Artikel betteln.
So ist es eben wichtig einen guten Direktkundenkontakt aufzubauen, was mir so denke ich in den letzten 7 Jahren auch gut gelungen ist. Da wir mit rautenhaus digital aber erst seit ca. 4 Jahren auch Systemkomplettanbieter sind und erst seit dieser Zeit mit einem eigenen LOGO und einer Produktwerbung am Markt sind, bin ich mit dem Erfolg sehr zufrieden.
Mir ist es aber auf jeden Fall wichtiger einen stetig steigenden Marktanteil mit zufriedenen Kunden zu haben als den Überblick zu verlieren und ständig an mir rumnörgelde Kunden zu haben.
Diesen Weg werden wir weiter verfolgen und wir bieten mit unseren 7 Service und Beratungspartnern nun auch schon eine größere Palette von Kompeten Ansprechpartnern an.
Händleradressen gebe ich natürlich auch ungerne weiter, wenn ein Kunde sich für unsere Produkte interessiert, aber der Händler dann nur eine Intellibox da hat oder ein Startset seines anderen Anbieters wird Ihm versucht dieses zu Verkaufen. Da verliert man dann vieleicht schon einen potenziellen Kunden, oder der Kunde ist sauer oder enttäuscht das er die gewünschten Dinge bei diesem Fachhändler nicht in Augenschein nehmen kann.
Zudem verkaufen wir mit unserem Digitalsystem ein sehr umfangreiches System und dieses läßt sich nach meiner Meinung auch nur über eine sehr umfangreiche Beratung sinnvoll an den Mann bringen. Kunden die bereits bei mir waren werden bestätigen können das nach einem 4-5 stündigen Vorführungs- und Beratungstermin bei mir allen der Kopf raucht.

Als Fazit daraus sage ich der Fachhandel ist auch für uns wichtig um den Namen unseres Produktes zu stärken, aber viel wichtiger ist die persönliche Beratung des Kunden. Auf lange Sicht haben hier alle was davon. Ein zufriedenen Kunde und ein zufriedener Anbieter, was will man mehr.

MfG  Walter Radtke Rautenhaus Digital Vertrieb/ MDVR
Hallo,
da kann man nur ein weiteres Beispiel anbringen: wer sich ein komplexes EDV-System anschafft geht auch nicht zum Aldi bloß um 300,- Euro Hardwarekosten zu sparen.

Ein umfangreiches System benötigt Support, das ist bei betriebswirtschaftlicher Software oder bei einer MoBa-Steuerung so. Ich muss den Betriebsablauf entsprechend planen. Punkt. Sehr viele MoBahner sind noch immer Analogfahrer, weil ihnen niemand hilft und ihnen sehr oft schon unpassende Artikel angedreht wurden. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum viele dann sagen: "nein Danke" und lieber Analog weitermachen.
Jaja, die Fachhändler. Ein Diplom an der Wand das ihn als Digitalexperte ausweisst. Ausgestellt von Märklin im Zuge einer erfolgreichen Teilnahme (?) an einen Praxisseminar.
Wenn ich als Kunde ihm nicht schon dutzende Decoder für andere Kunden eingelötet hätte,
würde der heute noch analoge Loks verkaufen.Nichts gegen den Händler, aber mit der Weiterbildung und Lehrnfähigkeit siehr es oft schlecht aus. Hinzu kommt, dass ein Händler oft die Produkte anbietet, die die höchste Rendite versprechen. Das ist heute System X , morgen System Y.
Das ist für Digital allgemein sehr schädlich, da es Vertrauen der Kunden zerstört.
Wir sollten dankbar sein, das die gehetzte Entwicklung besonders auf dem PC Sektor, so nicht bei unseren Digitalsystemen zu beobachten ist.
Die Moba ist eines der seltenen Dinge im Leben, die noch Ruhe ausstrahlt und mit der ich vollkommen zufrieden bin.
Das bitte ich doch auch zu berücksichtigen bei dem ewigen Streit über das beste System.

Jürgen H.
Hallo,
was sollen eigentlich die immer wieder neuen Threads zum Thema DCC oder SX.
Gähn....
Da kommt doch sowieso immer nur Streit auf.

Meine Meinung:
Beide Systeme haben Vor und Nachteile.

Peng,aus, fertig !

gelangweilte Grüße
Uwe
@ Uwe
Dieser thread hat einen recht unzweideutigen Titel. Wenn das Thema auch nur annähernd so langweilig wäre, wie vorgetäuscht, hätte ein erwachsener Mensch den Thread nie und nimmer angeklickt oder gar gelesen, aber da hat ja wohl dann doch die Neugier obgesiegt... )

Es bleibt also spannend. Und wenn so fundiert, wie hier, dann nur weiter so, meine Herren.

Gruß
Eglod, der sich damals für SX entschieden hat, weil zu der Zeit das System das höchste Potential zur Optimierung der Fahreigenschaften hatte...
@14
"Wenn ich als Kunde ihm nicht schon dutzende Decoder für andere Kunden eingelötet hätte,
würde der heute noch analoge Loks verkaufen."

Was wäre daran schlimm? Und vermutlich verkauft er auch - wie die meisten Händler - immer noch mehr analoge als digitale Loks. Die ggf. vorhandene Schnittstelle macht sie ja nur zu einer potentiell digitalen Lok.

Ich wäre schon vor 15 Jahren auf Digital "gehüpft", wenn ich nicht bereits damals geahnt hätte, was dann auf mich zukäme. Die Hersteller haben es doch letztlich vermasselt, weil sie unfähig waren, sich auf eine einheitliche Norm zu einigen, die Kompatibilität garantiert. Dabei hätte es der gesamten Branche mehr genützt als geschadet, wenn sie sich einem einheitlichen Standard verschrieben hätte.

Das ganze verkaufshemmende Desaster wird in der letzten Miba-Extra zu diesem Thema deutlich:
78 verschiedene Lok-Dekoder mit unterschiedlichen, teilweise inkompatiblen Datenformaten, 11 ebenfalls eingeschränkt kompatible Busse, 17 Zentralen und 30 Funktionsdekoder und 17 Softwarepakte von Drittanbietern, von denen jedes nur wenige, bestimmte Systeme bedienen kann.
Wenn sich die Elektroindustrie genauso verhalten hätte, dann würden wir heute bei jedem Gerätekauf rästseln müssen, ob das Ding auch an die häusliche Steckdose angeschlossen werden kann. Der Siegeszug von Wasch- , Spül- und Kaffeemaschinen wäre wohl ausgeblieben und Kerzen wären weiterhin das bevorzugte Leuchtmittel.

Das alles grenzt im durchaus überschaubaren Moba-Markt an Harakiri. Ursprünglich war es für einen N-Bahner doch leicht: Trafo ans Netz, zwei Käbelchen ans Gleis, Lok 'drauf und fahren. Er konnte jahrzehntelang weitere Loks kaufen und konnte sicher sein, dass die auch auf seiner Anlage fahren würden. Will er heute nicht als rückständig angesehen werden und digital fahren, dann muss er sich durch den o. a. zitierten Technik-Wust wühlen und - bevor er fahren kann -  eine Menge mehr oder weniger grundsätzlicher Entscheidungen fällen, ohne das dazu nötige Wissen zu haben.

Sx gibt immerhin die Sicherheit, dass Kompatibilität herrscht. Aber das verfügabe Produktspektrum ist prinzipiell eingeschränkt, weil eben die meisten Hersteller dieses bewährte und stabile System nicht pushen. Hinzu kommt das hier bereits mehrfach angesprochene Dilemma: Der größte Teil der Händler dämmert hinsichtlich "Digital" völlig ahnungslos vor sich hin und der Versandhandel ist für erklärungsbedürftige Produkte ungeeignet. Insoweit bewundere ich Herrn Radtke in dieser Situation für sein Engagement.

Um nicht mißverstanden zu werden: Ich finde diese Weiterentwicklung der Modellbahntechnik äußerst interessant, aber sie wird nur zum breiten Durchbruch kommen, wenn die Hersteller sich auch der universellen und einfachen Anwendbarkeit widmen werden, wozu sie - wenn sie denn schon einen Kirchtum brauchen - einen solchen gemeinsam besteigen sollten.

Gruß
K.U.Müller

@ K.U. Müller : Schlimm ist, dass die Nachfrage beim Händler, nach Digitaltechnik überwiegt, diese aber nicht ausreichend befriedigt, bzw. beantwortet wird. Ich spreche hier nur von "meinem"  Händler, denn da habe ich tiefen Einblick.
Wenn hier immer von Entwicklung geredet wird, frag ich mich, wer braucht denn noch bessere Technik. Ich nicht. Meine Loks fahren perfekt, halten mit Traincontroller auf den cm genau an, bremsen vorbildgerecht ab, ohne Hardware am Gleis, an jedem gewünschten Punkt. Die Software unterstützt jedes mit bekannte System.Ich kann mehr Adressen vergeben, als ich brauche.(Habe eine schon groß zu nennende Anlage)
Und zum Schluss war auch die Verdrahtung einfach und das Ganze kein finanzielles Risiko, da alles seit sieben Jahren gut läuft. Lediglich die Software wird ab und an auf den neuesten Stand gebracht.
Ärgern tut mich einfach, das Kunden schlecht beraten werden und nach kurzer Zeit Schiffbruch erleiden, weil sie aufs falsche System "gelockt" wurden.Das sind dann die, die gegen alles Digitale wettern ohne Ahnung zu haben.
Im Übrigen reicht mir ein einziger (Versand-) Händler aus, um mit SX glücklich zu sein.

Jürgen H.
Hallo,
der Handel ist wirklich das allergrößte Problem, sodass Digital (bis bei Märklin) kaum eine sehr große Rolle spielt.  Selbst bei Märklin gibt es große Problem, weil auch mit den "Dip-Decodern" kaum ein Kunde klar kam.

Ich denke, dass daher auch der große Marktanteil von Sx kommt, weil viele mit einer Sx-Startpackung zum Kracherpreis  gestartet sind  (z.B. kostete das Startset mit 2 Loks + Güter-/personenzug, Gleisoval mit 4 Weichen und Sx-Zentrale + Trafo bei manchen Händlern keine 400,- Euro, 2 Loks mit Decoder kosten vielfach schon über 300,- Euro).

Das jetzt wieder einige Anbieter von einem genormten System ein eigenes Süppchen kochen ist für den Gesamtmarkt absolut schädlich. Dies Vorgehen schadet letztlich allen.
@18 JÜrgen H.
Du bist, wie ich weiß, Kenner der Materie. Von denen spreche ich nicht. Mir geht es um die "schweigende Mehrheit", die bereits mit dem Einbau eines Decoders überfordert sein wird (verschiedene Stecker oder gar Lötschnittstellen), geschweige denn, dass sie CV-Tabellen kapieren werden. Lies 'mal in der zitierten Miba-Extra den Artikel über punktgenaues Bremsen in beiden Richtungen mit DCC (analog übrigens ein Klacks). Spätestens nach der Lektüre wurde mir klar, warum bei vielen Moba-Kollegen Ratlosigkeit herrscht. Wer sich diese Miba kaufte in der Hoffnung, Rat zu erhalten, musste als Laie zwangsläufig ob der Erklärung irgendwelcher Spannungs-Asymetrien enttäuscht sein. Interessiert das die Mehrheit derer, die das kaufen sollen?
Statt dessen sollte man doch nur sagen (können): Dieses Kästchen hat folgende Funktion (in diesem Falle: punktgenaues Bremsen), das schließt Du wie folgt an Dein Gleis und Deine Zentrale an, und dann hast Du perfektes Bremsverhalten. Das geht aber schon nicht, weil seine Zentrale das vermutlich wegen Inkompatibilität nicht kann. Im Übrigen wird der Mobafreund noch zusätzlich verunsichert, weil er sich fragt, warum ihm hier etwas als tolle neue Lösung eines Problems verkauft werden soll, das er in Realität seit Jahren (teilweise mehr als einem Jahrzehnt) auf jeder Moba-Messe bestaunen konnte. Der Schluss, dass irgend etwas nicht stimmt, liegt für einen Laien doch nahe. Also reagiert er mit Kaufzurückhaltung.

Dass Dir ein einziger (Versand-) Händler zum Glück mit Sx reicht, glaube ich Dir; aber wenn es für andere Mobahner auch so easy wäre, frage ich mich, warum Herr Radtke selbst bei Sx  von der Notwendigkeit mehrstündiger Erstberatung schreibt.

Deinen Ärger, dass aus Falschberatung beim Händler Negativerfahrungen resultieren, die hernach vom enttäuschten Mobahner auch noch publiziert werden, kann ich nachvollziehen, weil: Das müsste ja nicht sein.

Zu Deiner Frage, wer noch bessere Technik brauche: Ich zum Beispiel auch nicht. All das, wovon Du schreibst, können meine (analogen) Loks auch seit 15 Jahren (mit Hilfe der MpC). Das Geheimnis des "Fortschritts" liegt, genauso wie beim genialen Traincontoller, in der Software. Kein Tausch von Hardwarekomponenten, die mitunter schon obsolet sind, bevor man sie kapiert hat, sondern Upgrade der Software.
Aber auch für uns "Steuerungs-Freaks" gilt: Wir sind nicht repräsentativ.

Gruß
K.U.Müller
Die mehrstündige Erstberatung zielt sicher auf etwas unflexiblere Menschen, die evtl. beruflich noch aus einer ganz anderen Ecke kommen.Das soll jetzt garnicht abwertend sein, das ist eher die "schweigende Mehrheit". Für mich war das Sx System "selbsterklärend". Ich hatte keinerlei Beratung.Wozu auch. Trafo an Zentrale, Zentrale ans Gleis, Lok aufs Gleis, Adresse einstellen, am Regler drehen, Lok fährt los.Bei DCC ist es sicher ähnlich einfach, zumindest der Start.Alles weitere kommt dann durch Einlesen in die Materie.
Probleme machen dem Fachhandel doch eher die Kunden, die auch mit der Heissklebepistole zur Deco Kohlestücke auf den Tender kleben, oder einen Hausbeleuchtungssockel in eine Lok bauen zur Stirnbeleuchtung.(Alles selbst gesehen)
Da wird auch der beste Fachhändler irgendwann zermürbt.
Was wir brauchen ist ein "idiotensicheres" System, das bei jedem Fachhändler erhältlich ist. SX ist da ein vielversprechender Anfang, der leider, wie bereits erwähnt nicht genug unterstützt wird. Der Fachhandel könnte sich viel Ärger sparen.
Für die Experten, wie hier anzutreffen, darf es dann auch mal etwas komplizierter sein.
In Ganzen können wir aber doch sehr zufrieden sein. Es ist für jeden was dabei.

Grüße,

Jürgen H.
@21
"..Hausbeleuchtungssockel in eine Lok bauen zur Stirnbeleuchtung"
Es werde Licht, das steht doch schon in der Bibel. Gut, dass ich N-Bahner bin; diese Baugröße bewahrt vor derartigen (Licht-)Einfällen...

"Was wir brauchen ist ein "idiotensicheres" System, das bei jedem Fachhändler erhältlich ist. SX ist da ein vielversprechender Anfang"

Volle Zustimmung.

Gruß
K.U.Müller
Hallo Herr Müller

Warum ich für eine Vorführung und Beratung so lange brauche ist eigentlich sehr einfach.
Zuerst interessiert mich einmal was mein Kunde denn so weiss und was Ihm denn so vorschebt. Hier geht schon meist einige Zeit drauf, aber das hilft natürlich das Angebot auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.
Desweiteren erläutere ich die Entstehungsgeschichte von Selectrix wer daran arbeitet und wie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen SX Anbietern sind. Dies halte ich zum Beispiel für sehr wichtig um überhaupt den Markt abschätzen zu können.
Dann erläutere ich die Systemeigenschaften wie Aufbau des Datenbussen Zeitverhalten und die Zuordnung von Funktionen zu Lokdecodern, Funktionsdecoder und Besetztmeldern im System. Ich halte es für sehr wichtig das der Kunde einfach versteht das es im Selectrix System nur 896 Bit gibt die alle nur die von Ihm zugewiesene Funktion ausführen. Dieses zeige ich natürlich auch im praktischen Bereich mit der Monitorfunktion (Schaltfunktion) des Fahrpultes oder Handreglers. Man schaltet ein Bit zum Beispiel am Fahrpult und kann die Reaktion am Handregler sehen. Dies ist nach meiner Meinung wichtig um die Zusammenhänge eindeutig zu erklären.
Nach der Theorie die auch die Unterschiede zwischen dem Selectrix System und dem DCC Format und der kompatiblität der einzelnen Bussysteme untereinander erklärt geht es in die Praxis. Hier werden die Eigenschaften der verschiedenen Zentralen auch von anderen Anbietern erklärt und die Funktionen von Fahrpult und Handregler erklärt und vorgeführt. Es wird eine Lokomotive unterschiedlich programmiert um auch die Unterschiede im Verhalten der Lokomotiven bei verschiedenen Einstellungen zu sehen.
Danach werden Funktionsmöglichkeiten der verschiedenen Funktionsdecoder und Besetztmelder usw. erklärt und ein Decoder programmiert. Der Kehrschleifenautomat wird vorgeführt und der Anschluss an den PC per Interface gezeigt.
Wenn das alles passiert ist wird mit Hilfe unserer Einsteigersoftware DKE meine kleine Testanlage gezeichnet und alle Adressen für Besetztmelder und Funktionsdecoder vergeben. Eine Lok eingegeben, Fahrstraßen programmiert und zuletzt ein kleiner Fahrplan erstellt.
Wenn ich mit der DKE durch bin und der Kunde noch Interesse hat zeige ich auch noch auf meiner Messeanlage die MES Modellbahnsteuerung inkl. Drehscheibensteuerung.
Danach kann es dann noch dazu kommen das der Kunde seinen Gleisplan auspackt und wir hierüber auch noch einige Zeit sprechen.
Kaffee und kalte Getränke gibt es natürlich auch.
Ich bin halt so langsam und benötige dazu meisten 4-5 Stunden.

Nach so einem Termin hat der Kunde zumindestens einmal einen Überblick bekommen was man mit Selectrix und PC-Steuerungen alles so machen kann und denkt dann anschliessend nicht mehr nur in analogen Kreisgedanken.

MfG  Walter Radtke
Hallo zusammen,

genau diese Art von Beratung macht doch den "Mehrwert" aus. Ich will (bzw. wollte) doch keine Kurzinfo, in der mich ein (selbsternannter?) Fachmann zulabert und "sein" Produkt als das einfach Beste der Welt darstellt, aber weder meine tatsächlichen Bedürfnisse eine Rolle spielen, noch die Frage, ob ich kapiert habe, warum "a" oder "b" für mich das Richtige sein soll. Als ob es nur "falsch" oder "richtig" gäbe!

Mein Entscheidungsprozess hat länger gedauert (zum Glück - es geht doch um eine Systementscheidung, und nicht um eine einzelne Lok, bei der ein Fehlkauf zwar wehtut, aber zu verschmerzen ist). Die Stationen waren typisch:
1) Ich will N-Bahn digital fahren
2) Kurz-Aussage (Beratung wäre zu viel gesagt) im Fachgeschäft 1: "Nehmen sie das Startset von GFN mit TwinCenter, da sind sie flexibel". Fachgeschäft 2: "IB, damit können sie alle digitalen Loks fahren". Von Lokdecodern, Schalten, Melden, Weichendecodern, Bus, PC-Steuerung oder gar der Frage, was ich denn plane oder erreichen möchte, war nie die Rede. Ergebnis bei mir: immer noch große Unsicherheit
3) Dann zaghafte Anrufe bei Herrn Radtke und Herrn Stollner mit totalen Anfängerfragen. Erstes Staunen: Die nehmen sich Zeit! Sogar abends. Die erklären wirklich ausführlich, einschließlich Hintergrundinfos zur Digitalszene. Und nicht als teure Hotline-Telefonnummer. Die schicken ausführliches Infomaterial.
4) usw. usw.
Hätte es 3) in dieser Ausführlichkeit, Kompetenz und direkten Bezogenheit auf meine persönlichen Bedürfnisse und Planungen nicht gegeben, wäre ich wohl kaum ein begeisterter Digi-N-Bahner geworden.

Gruß Gerhard

P.S. In der Finanzbranche ist das längst bekannt. Die Antwort auf die Frage "Welche Altersvorsorge soll ich wählen?" heißt nie "a" oder "b", sondern beginnt mit einem ausführlichen Klärungsprozess der eigenen Situation, Erwartungen, Vorkenntnisse und Rahmenbedingungen. Immer auch auf die Gefahr hin, dass der Kunde ein Konkurrenzprodukt wählt, weil dies besser zu ihm passt.

Für die positive Weiterentwicklung der Digi-Szene kommte es vor allem darauf an, dass alle Hersteller kapieren, dass nur zufriedene Digi-Kunden gute Kunden sind. Ein zur Digi-Moba allgemein (oder zu einem bestimmten System) überredeter Kunde, der etwas gekauft hat, mit dem er weder zurecht kommt noch das zu seinen Bedürfnissen passt, richtet mehr "Schaden" an, als er durch seinen Umsatz gut gemacht hat.

Beitrag editiert am 21. 09. 2006 10:04.
Hallo ZusammeN,

den Ausführungen von Gerhard @24 kann ich nur zustimmen.

Bei meiner Entscheidungsfindung war die Frage, welches System das "bessere" ist, von eher niedrigem Rang. Was nützt mir ein Super System, das ich nicht überschauen kann oder bei dem ich mich unwohl fühle?

Die Themenschwerpunkte meines Hobbies liegen mehr bei viel Betrieb, Digital fahren und Schalten sollten zuverlässig funktiobieren und wenn ich als Digitallaie einen Wurm drin habe, muß ich selbst in der Lage sein, den Wurm zu finden oder für den Notfall eine kompetente Adresse im Hintergrund haben. Daher auch meine Neigung zu Komplettsystemen, idealerweise noch aus einer Hand.

Zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung, nach meinem Verständnis der Richtungsfestlegung, war einfach die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Platz. Ähnlichkeiten sehe ich z.B. in er Autobranche, was nützt mir das tollste Auto zum besten Preis wenn ich keine Möglichkeit in der Nähe habe, Inspektionen oder kleine Reparaturen mit vertretbarem Aufwand durchführen lassen zu können. Ok, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Um zum Thema zurückzukommen, meinen Dank an PeterW und Wlter Radtke für den sachlichen Austausch von Expertenargumenten. Mir als Verbraucher macht das Lust auf mehr.

LG Claus
@23 W. Radtke
Es unterliegt keinem Zweifel, dass Sie, Herr Radtke, ein Leuchtturm in der Beratungswüste sind. Um es mit den Worten eines bekannten Politikers zu sagen: Und das ist gut so.

Es zeigt aber deutlich, dass auch Sie der Meinung sind, dass die "Digitalisierung" nur mit intensiver Beratung nachhaltigen Markterfolg haben kann. Die großen Hersteller haben es m. E. versäumt, hier mehr zu investieren. Eine digitalisierte Lok setzt eben ein ganzes System voraus, das i.d.R. aus mehr als einem simplen Trafo besteht, und kann deshalb nicht mehr so verkauft werden, wie es früher üblich war. Aber wenn Sie bei einem Händler Ihr Wunschmodell auch nur "digital" vorgeführt bekommen wollen, sieht es meistens schlecht aus. Er hat dann gerade keinen Dekoder zur Hand (oder er weiß nicht, wie man ihn einbaut oder gar einlötet, oder er ist sich nicht sicher, dass der Dekoder gerade mit der gewünschten Lok funtkioniert), vielleicht möchte er auch nur nicht  diesen Aufwand treiben. (Den meisten ist ja schon zu viel, in ihre "Teststrecke" eine Weichenverbindung einzubauen). Und solange die meisten Loks weiterhin ggf. mit Schnittstelle aber in analoger Ausführung über die Theke gehen, wird sich daran auch kaum etwas ändern.

Sie haben das ganz sicher erkannt, Herr Radtke, und machen es deshalb anders. Ich bewundere deshalb ja auch Ihr Engagement; denn Sie sind ja ein relativ einsamer Rufer in der Wüste.

Aber eines möchte ich doch loswerden: Ich bin auch als (noch) Analogfahrer zum gleichen Ziel gekommen, ohne mich in analogen Kreisgedanken zu verfangen.

Gruß
K.U.Müller
@26Hallo KU Müller

Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, stellst du die Notwendigkeit von Digital an sich in Frage.

Nun, durch die Digitalbrille und als ehemaliger Analoger betrachtet, benötigt eine alanola Anlage auch etwas mehr als nur einen Trafo, genauso wie digital mehr als nur 2 Drähte benötigt. Damit meine ich jetzt Anlagen, die größer als der Inhalt einer Startpackung sind.

Ich würde in den Unterschieden noch etwas weiter gehen, die Techniken sind bei analog und digital schon verschieden. So steuert analog einen Gleisabschnitt, Eigenschaften wie Geschwindigkeit werden über unterschiedliche Spannungen erzeugt. Bei digital erweitern sich die Möglichkeiten, so man sie denn will, in Richtung individuell, auf die Fahreigenschaften bezogen. Ein Analogmodell setzt ebenfalls eine bestimmte Umgebung voraus, in der Spur N können wir froh sein, im Analogbereich nicht noch zwischen Gleich- und Wechselstrom wählen zu müssen.

Die Frage der Verfügbarkeit des digitalen Wunschmodells beim Händler sehe ich etwas differenzierten, wecher Händler hat schon das Wunschmodell zur Vorführung auf Lager. Und würde ein Kunde ein neues Modell kaufen, welches analog gefertigt wurde und bereits verlötet ist?

Klar gehen die meisten Loks in analoger Ausführung über die Theke, analog ist zur Zeit die Basis, digital verstehe ich zumindest als Erweiterung. Zur Schnittstelle kann man getrost noch die Schwungmasse hinzufügen, die für den Digitalfahrer ebenso überflüssig erscheint wie für den Analogfahrer die Schnittstelle.

Freuen wir uns doch, daß wir als Endverbraucher die Qual der Wahl haben und halten unser Fähnchen hoch, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten (noch) realisieren können.

LG Claus
Hallo,

zum Thema der langen Einführungszeit möchte ich mal nur dieses sagen, ansonsten stimme ich Gerhard und Jester sowie herrn Radtke in den genannten Punkten zu. da ich selbst an solch einem einführungsgespräch dabei war sind die 4-5 stunden sogar fast zuwenig wenn man sich interessiert für die technik mit fragen eingedeckt hat. während des gesprächs kommen zumindest bei mir fragen auf welche nach tiefergreifenden infos verlangen. was ich pesönlich noch nirgendwo anders bekommen habe sind die proffesionellen auskünfte egal ob es über die technik des systems ist oder design der bauteile hier ist der kunde noch könig selbst wenn man mit den " bescheuerdsten Ideen" abends um halbelf anruft. da ich mich schon etlich jahre damit beschäftige tauchen doch immer neue fragen auf welche gelöst werden wollen und wie soll das gehen wenn nicht über eine zeitintensive beratung.
jahrelanger lernprozess>>>als einpaar stunden zur einführung

zudem thema der  auswahl beim händler hat jemand zuhause soviel geld rumliegen das er sich vonjedem automodell und jedem hersteller eines beschaffen kann? auch ein händler sollte betriebswirtschaftlich denken dürfen. und wenn die sogennanten kunden nur kommen um die tollen infos zu holen man nimmt sich ja schließlich zeit für den kunden dann kauft er übers i net wovon soll der händler dann die vielen tollen vorführsachen bezahlen!!!!!!
und ich werde diese Ausführlichkeit, Kompetenz und direkten Bezogenheit auf die persönlichen Bedürfnisse und Planungen meiner kunden beherzigen einer guten beratung gebend, um das die kunden ein begeisterter digi-N-bahner geworden sein wird

lg stephan.
@27 Jester
Ich habe mich vermutlich mißverständlich artikuliert; denn ich stelle die Notwendigkeit von Digital mitnichten infrage, im Gegenteil, ich finde das faszinierend. Nur, wie Digital an den Mann (die Frau) gebracht wird, das ist m. E. zu beklagen. (Rühmliche Ausnahme: Herr Radtke). Und natürlich: Das schon weiter oben von mir zitierte Systemwirrwarr. Die Qual der Wahl sollte man begrüßen, aber das meint ja wohl nicht die Qual, mit unzureichenden Kenntnissen herausfinden zu müssen, welche Komponenten zueinander kompatibel sind. So kann ein "normverwöhnter" N-Bahner eigentlich überhaupt nicht denken.

Es ist wohl unstreitig, dass sich die Hersteller mit ihrem Kirchturmsdenken selbst schaden, weil sie den weniger ambitionierten Teil der Mobahner eher abschrecken. Sie haben sich letztlich zwar um die Technik gekümmert, aber nicht darum, wie man diese Technik zum Standard machen kann.

Aktuelles Beispiel: http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=197600

Ich bin zwar kein Ingenieur, aber ich kann einfach nicht glauben, dass es unmöglich sein sollte, die elektrische Schnittstelle von Dekodern so zu normen, dass Störeinflüsse der beschriebenen Art von allen - und nicht nur vom jeweiligen Hersteller-Dekoder - beherrscht werden.

Gruß
K.U.Müller

Übrigens: Ohne Digital in Zweifel ziehen zu wollen, muss doch der Vollständigkeit halber gesagt werden, dass man mittels Computertechnik auch analog betriebenen Loks sehr wohl individuelle Fahreigenschaften (Anfahren, Bremsen, Berg- oder Talfahrt, mit oder ohne Last etc.)  zuordnen kann.


Es ist doch so wie mit Computern: Die Möglichkeiten sind unbegrenzt aber man muß sich schon selber drum kümmern - weil`s einfach zu umfangreich und individuell ist. Mir geht das Geschrei nach dem Fachhandel immer gehörig auf den Wecker. Er KANN in solchen Fällen einfach nicht alles und ausreichend beraten. Mann, "der" Verkäufer mir gegenüber verdient mit  Sichereit weitaus weniger als ich, hat wohl auch Familie und Haus und ich kann (will aber auch gar nicht, mir reicht das digital-fahren) mir eine komplette Digitalisierung schon nicht leisten, ohne auf anderes zu verzichten. Und dann fährt er womöglich noch Märklin! Ist er überhaupt ein Modellbahner? Ist er auch ein "ernsthafter"? Wie engagiert ist er, sich immer wieder mit neuen und noch komplizierteren Variationen der ganzen Technik auseinandersetzen zu wollen?
Wenn diese ganzen Eigenschaften nun für mich gelten sollten, hat kein Verkäufer die Chance, mir auch nur das Wasser zu reichen. Das habe schon früher beim Auto-schrauben gemerkt. Bin als absoluter Laie angefangen und einige Jahre später war der Kundendienstmeister wirklich der letzte, mit dem man sich noch "vernünftig" über die Technik dieses (zugegeben) speziellen Typs unterhalten konnte.
Meine Devise, die sich immer und immer wieder auf`s neue bewahrheitet: Kümmer Dich selbst, sieh` zu, es irgendwie selbst hinzubekommen und am besten kann man sich nur auf sich selbst verlassen. Natürlich benötigt man Hilfe. In unserem Fall ersetzen solche Foren bzw. das Internet überhaupt die örtliche Beratung nicht nur vollständig, sondern eröffnen auch völlig neue Horizonte. (Deshalb ist für mich ein solches Hobby ohne Internt auch überhaupt nicht vorstellbar). Allerdings muß man auch hier sich mal selber bequemen, was zu suchen. Richtig grausam ist es, wenn eine Lösung zu einem Problem gesucht wird, das wir schon x-mal ausdiskutiert haben und man hätte nur mal eben die Suchfunktion bemühen müssen. Diesbzügliche Faulheit darf man nicht noch unterstüzen.

Wenn ich ein Fachgeschäft aufsuche, dann nur, weil ich mal wieder was "in Echt" sehen möchte, einfach nur in Eisenbahn schwelgen will, vielleicht mal Insiderwissen über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Moba-Hersteller aufschnappen kann oder auch mal ein günstiges Angebot "mitnehmen" kann (das es bei "meinem" Händler auch wirklich immer mal wieder gibt - da kann ich mich nicht beklagen). Wirkliche Fachgespräche, zumindest als N-Bahner, führe ich hier. Es mag natürlich Ausnahmen geben aber die gibt`s ja immer. Unter uns: ich habe schon lange den Eindruck gewonnen, das jeder Ladenbesitzer anscheinend Märklinist ist. Ob H0 oder Z. Brrr.....

Gruß
Thorsten

@29
Auch auf einem Stromkreis, individuell für jedes Fahrzeug? Nein, GENAU DAS ist es doch, was der wahre Vorteil der Digitalisierung ist. Mag vielen nicht wichtig sein, aber zum "vorbildgetreuen Spielen" gehört dies. Vielleicht sollte man als Digitaler hin und wieder auf einer Analoganlage rangieren, um zu wissen, wie gut man es hat. Gilt, wie schon gesagt, aber hauptsächlich für Leute, die aus betrieblichen Gründen mit festen Zugverbänden mit speziellen Kupplungen nichts anfangen können *fg*

Beitrag editiert am 21. 09. 2006 13:39.
@ 29 Hallo K.U.,

jetzt bin ich mir sicher, deinen Beitrag richtig verstanden zu haben. Im ersten Durchgang hatte ich sowas ähnliches wie Hohn herausgelesen, dem ist aber nicht so.

Die von dir beschriebenen Betriebssituation haben wir doch, wenn mich nicht alles täuscht, schon analog realisert bevor es Computer und Steuerungen wie z.B. G+R gab.

Mir fallen immer Betriebssituationen wie:

- Eine 103 hat eine schnellere Höchstgeschwindigkeit als eine 110
- In einem Bw oder einer Lokbereitstellung können sich mehrere Loks auf einem Gleis unabhängig voneinander bewegen (oder stehenbleiben)
- Vorspann oder Schiebebetrieb

Das sind nur ein paar wenigen Beispiele, wo ich ein klares Plus bei digital gegenüber Analog erkannt habe, für mich zumindest.

Diese Unterschiede sind Systemübergreifend vorhanden, finde ich aber gut, daß wir dieses Zusatzthema auch ansprechen.

LG Claus

Edit: Nachtrag
Ich bin auch kein Ingeniör, nur Verbraucher. Eine mir möglich erscheinende Ursache für das Schnittstellendurcheinander wäre, daß die Hersteller die gesamte Elektrik, z.B. die Platinen, ausserhalb fertigen lassen und auf das Design keinen Einfluss nehmen. Somit sehe ich die Kompetenz nach außen verlagert. Unter dem Deckmantel NEM651 wird dem Endverbraucher eine Kompatibilität quasi vorgetäuscht, die ausserhalb der Norm wieder zu Gunsten der eigenen Produkte ausgehebelt wird. Das ist auch nicht Neues, im Bereich der Telefonie oder Netzwerk gibt es viel ältere Beispiele.  

Beitrag editiert am 21. 09. 2006 14:23.
@30 Thorsten

"Auch auf einem Stromkreis, individuell für jedes Fahrzeug?"

Aber selbstverständlich, genau so! Es ist doch letztlich nur die Frage, wer sich die individuelle Einstellung merkt, entweder der Dekoder in der Lok oder der Computer außerhalb. Meine Steuerung "weiß", welche Lok sich wo befindet und speist den entsprechenden Block entsprechend der Lokeinstellung. Bei mir liegt der Dekoder quasi im Gleis und nicht in der Lok.
Ich bin ansonsten auch der Meinung, dass man sich mit der Materie beschäftigen muss, wenn man es ernst meint. Aber dass ich einen nagelneuen Desiro, wie von Kühn beschrieben, auseinander nehmen und Bauteile auslöten muss, damit der Dekoder funktioniert, das halte ich doch für übertrieben (selbst wenn ich es kann und verstehe). Hier MÜSSEN sich die Hersteller einfach etwas einfallen lassen.

@31 Claus
Die 103 kann ich genauso steuern. Aber beim BW hast Du Recht, das würde ich auch lieber digital betreiben. Auch das Rangieren stelle ich mir digital etwas freizügiger vor. Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, beides miteinander zu verbinden. Lenz hat da so ein Übergangsgleis, aber auf der Dortmunder Messe bekam ich selbst von den Herstellern nur spärliche Informationen zu diesem Thema. Der ESU-Dekoder erkennt angeblich automatisch die Betriebsart analog/digital (so die Aussage der ESU-hotline), aber das möchte ich mir doch erst einmal im Betrieb ansehen; auch der verträgt sicher nicht, wenn die Lok zur Hälfte im einen und zur Hälfte im anderen Abschnitt steht.

Die "verlängerte Werkbank" ist ja mittlerweile Alttag. Aber dass die Hersteller Platinen fremdfertigen ließen ohne eine exakte Spezifikation vorzugeben, will ich einfach nicht glauben. Aber wer weiß.....

Gruß
K.U.Müller

Übrigens: Weitere Loks kaufe ich seit einiger Zeit grundsätzlich nur mit Schnittstelle, man weiß ja nie....
@ 32 K.U. Müller
Zitat mit Zitat:
>"Auch auf einem Stromkreis, individuell für jedes Fahrzeug?"

Aber selbstverständlich, genau so! Es ist doch letztlich nur die Frage, wer sich die individuelle Einstellung merkt, entweder der Dekoder in der Lok oder der Computer außerhalb. Meine Steuerung "weiß", welche Lok sich wo befindet und speist den entsprechenden Block entsprechend der Lokeinstellung. Bei mir liegt der Dekoder quasi im Gleis und nicht in der Lok. <

Also: Zwei analoge Loks auf dem gleichen Gleis mit zwei cm Abstand zwischen den Puffern: Nach meinem bisherigen Wissen fahren da beide Loks gleichzeitig und abhängig von der eingespeisten Fahrspannung - nur bei digital könnte die eine stillstehen und die andere davon fahren. Das wollte wohl Claus festhalten. Und genau das macht den Witz von digital aus.
Im übrigen sind Computerprogramme nicht unbedingt sehr viel laienfreundlicher als DCC, beides fordert die grauen Hirnzellen!
Meint wenigstens
Heinzpeter
@33 historicus

"Also: Zwei analoge Loks auf dem gleichen Gleis mit zwei cm Abstand zwischen den Puffern:"

So hatte ich die Frage von Thorsten nicht interpretiert. Es ging ja um die Individual-Einstellungen von Loks. Natürlich kann ich analog in einem Block nicht zwei Loks unabhängig voneinander steuern; das würde auf der Strecke i.d.R. auch vorbildwidrig sein. Beim Rangieren ist das etwas anderes, und hier sehe ich ja auch einen wirklichen Vorteil von Digital. (Überhaupt will ich keine Diskussion um die Frage analog oder digital anfachen; diese Frage stellt sich m. E. nicht mehr. Allenfalls noch: Analog und Digital). Ich wies nur darauf hin, dass auch analog mehr möglich ist, als gemeinhin angenommen zu werden scheint.

Ein Computereinsatz ist jedoch unabhängig von der Betriebsart analog oder digital zu sehen und erfordert natürlich Einarbeitung. Die grauen Hirnzellen werden bei etwas größeren Anlagen immer gefordert sein, das ist ja das Reizvolle. Nur: Du und ich und die meisten Forumsteilnehmer hier, wir sind sicher nicht repräsentativ für die Menge der Mobahner, die aber von der Industrie für einen gewinnbringenden Absatz  benötigt wird. Und um diese von mir so bezeichnete "schweigende Mehrheit" mit Digital erreichen zu können, muss der Wirrwarr aufhören. Mir sind im Übrigen meine grauen Zellen zu schade, um sie mit Überflüssigem zu beschäftigen,  z. B. der Kompatibilitätsfrage bei Modellbahnen, die in N eigentlich gelöst zu sein schien. ;.)

Gruß
K.U.Müller


Beitrag editiert am 22. 09. 2006 10:01.
@ 34
Das mit schweigenden Mehrheit und Wirrwarr bei digital sehe ich natürlich auch so. Und Kompatibilitätsfragen sind mehr als lästig, auch da volle Zustimmung. Für mich stellte sich das Problem anders: Ich wollte seinerzeit bei der Vater-Sohn-Anlage etwas Attraktives zum Spielen, und begann mit Arnold-digital, weil man damit auch eine analoge Lok fahren lassen konnte (bei allerdings lauernden, unterdessen bekannten Gefahren!), die Anfangsinvestition also tragbar war (im Gegensatz zu Selectrix). Also bin ich heute bei DCC (mit immer noch funktionstüchtigen Arnold-Loks). Das war für uns eine überzeugende Lösung. Dass später der Wirrwarr anfing, ist sehr bedauerlich.
Heinzpeter
Zum Thema "Wirrwarr", wenn man es denn wirklich so nenen will.

Den gab es eigentlich schon immer, das war nur nicht erkennbar. Als die Digitalbahn unsere Spurweite erreicht hatte, gab es aus Kundensicht keine Entscheidung zwischen der DCC-Welt und der SX-Welt sondern es gab:

- das Digitalsystem der Fa. Fleischmann, das "FMZ" hieß
- das Digitalsystem der Fa. Trix, das "Selectrix" hieß
- das Digitalsystem der Fa. Arnold, das "Arnold Digital" hieß

Daß dabei ganz andere Hersteller, wie D&H oder Lenz dahinterstanden, konnte der Anwender gar nicht wissen, und es hat ihn eigentlich auch gar nicht interessiert.
Keiner der Hersteller hat behauptet, zu den anderen Kompatibel zu sein, der erste derartige Versuch kam dann erst mit Trix "Selectrix 2000", wo es einen "Lenz-Modus" gab. Es gab also keinen Wirrwarr, sondern klare Trennung nach Hersteller.

Meiner bescheidenen Meinung nach hatte damals Arnold klar die Nase vorn, weil man einfach die breiteste Palette an Komponenten anbot und diese auch liefern konnte.
GFN wollte früher keine Decoder an Endkunden verkaufen, man sollte den Fachhändler mit dem Einbau beauftragen oder FMZ-Loks kaufen.
Trix wollte keine Komponenten liefern, wohl um durch künstliche Verknappung die Preise hochzutreiben (ich erinnere mich da an 66830-Decoder für Preise >160 DM).

Erst mit dem Internet und der Weiterentwicklung der Systeme wurde es dann schwierig, weil neue Anbieter auf den für den Anwender sichtbaren Markt kamen und man herausfinden mußte, zu welchem "Ursprungs-Anbieter" der neue Hersteller denn paßt.
Aber auch da gibts eigentlich keinen Wirrwarr, denn die Zuordnung ist meistens eindeutig und es gibt nur wenige Ausreißer.

Kommt man heute in den Fachhandel so bieten sich doch im wesentlichen folgende Wahlmöglichkeiten (nachdem man die Startpackung von M* erst mal eine Zeitlang kategorisch abgelehnt hat):

- Das Digitalsystem der Fa. Fleischmann, das jetzt "Twin-Center" heißt und die alte FMZ-Zentrale ersetzt hat. ("... ach übrigens, da hätte ich noch speziell geeignete Loks dafür, die könnte ich Ihnen mit Rabatt günstig überlassen, die funktionieren auch mit dem neuen System ... ")
- Das Digitalsystem der Fa. Trix, das jetzt "Trix-Systems" heißt und jetzt doch zu dem alten System kompatibel ist, aber keiner weiß so genau, was daraus wird.
- Das Digitalsystem der Fa. Uhlenbrock, daß sich irgendwie in den Fachhandel verlaufen hat, weil es den Märklin-Bahnern neue Möglichkeiten eröffnet hat. ("Aber da können Sie auch die Fleischmann-Packung nehmen")

Also, hier ist doch keine Verwirrung erkennbar.

Versuchen wirs mal anders und teilen die digitalsuchenden Modellbahner in Gruppen ein. Vielleicht ist da jemand zu verwirren.

Der Level 0 Modellbahner - sucht eine möglichst einfache Packung in der alles drin ist Typischerweise der klassische Einsteigerkunde, der Opa der ein Weihnachtsgeschenk für den Enkel sucht. Nur daß dieser heutige Opa im Gegensatz zu den 70er Jahren stillschweigend hofft, daß er das ganze dann nicht aufbauen soll.
Ergebnis: eine Startpackung (digital oder analog, reiner Zufall) abhängig von Preis und was gerade optisch ansprechend im Laden steht. Keine Verwirrung beim Kunden, höchstens beim Sohn oder Enkel

Der Level 1 Modellbahner - will sich selbst damit auseinandersetzen, versteht aber einfach nicht was ihm der Fachhändler erklärt.
Ergebnis: eine Startpackung, die der Händler gerade hat oder verkaufen will, und Folgeinvestitionen für Komponenten ausschließlich der gleichen Marke. Schließlich steht im Katalog "Unsere Produkte sind ausschließlich zur Verwendung mit unseren eigenen Produkten geeignet, die Nutzung von Fremdprodukten wird härtestens bestraft mit...". Keinerlei Verwirrung, denn es herrschen ganz klare Verhältnisse. Der Level-1 Mobahner ist auch ein sehr zufriedener Kunde, denn wer nur sein eigenes System kennt, der vermißt auch nichts.

Der Level 2 Modellbahner - hat schnell erkannt, daß der Fachhändler auch fast nicht mehr weiß als er selbst. Er wird sich also auf die Suche machen nach Informationen der Hersteller. Dabei wird er leider von der Informationsflut erschlagen und ist --- verwirrt (na also doch endlich einer). Da er aber schon mal so weit gekommen ist, sucht er weiter - nach jemandem der ihm das ganze vernünftig und verständlich erklärt. Er wird also im Internet nach einem Lieferanten mit vernünftiger Beratung suchen oder eine Mobamesse besuchen. Und wie wir wissen, wird er dort fündig werden.
Und ganz ohne Verwirrung werden sich ihm auch komplexe Themen wie Automatisierung und PC-Steuerung erschließen, weil das eigentlich ganz einfach ist, wenn mans erst mal begriffen hat.
Hier erkenne ich neidlos an, daß gegenwärtig SX hier klar die Nase vorn hat. DCC hat hier einfach ein Defizit bei kleinen Spurweiten.

Der Level 3 - Modellbahner, das ist der Autodidakt. Der kennt mindestens ein System in- und auswendig, vielleicht hat er auch Lehrgeld bezahlt und kennt sich deshalb in mehreren Systemen aus. Wenn er die Geduld hat, weist er auch anderen den richtigen Weg (seinen eigenen). Verwirrt ist er nie, denn er kennt sich aus. Er verwirrt höchstens manchmal andere.

Der Level 4 - Modellbahner hat über sein Fachwissen hinaus erkannt, daß jeder seinen eigenen Weg finden muß. Seine eigene Bahn tut das was er von ihr erwartet und er rät anderen genau so weit, wie es für den Fragesteller Sinn macht.

So, wo findet Ihr euch wieder?

entwirrte Grüße
Helmut
Ich möchte die Aufzählung aus der Sicht des österreichischen Marktes noch ergänzen:

- Das Digitalsystem der Fa. Lenz
- Roco Lokmaus / Multimaus (omnipräsent)
- in H0 ferner: Trix Startsets mit Mobile Station und digitalem ÖBB Hercules

Speziell hierzulande haben selbst die kleinsten Händler inzwischen *alle* zumindest eine Lokmaus. Dann kommt lange nichts. Die grösseren haben dann noch M*-Digital und/oder eine Intellibox. Ein aufgebautes Twin Center habe ich schon lange nicht mehr gesehen, die gibt es hier nur in Startpackungen. Ob sich gegen Weihnachten auch MTX Startsets mit Mobile Station in den Regalen finden werden, bleibt abzuwarten.

Grüße, Peter W.
Hallo Helmut,

um ehrlich zu bleiben finde ich mich in allen Levels wieder. Was soll ich nun tun? Addieren oder den Mittelwert emitteln?  )

Deinen Ausführungen gibt es noch hinzuzufügen, das Fleischmann Twin Center stammt wiederum aus dem Hause Uhlenbrock mit etwas gefleischmannter Firmware, um auf dieser Plattform den FMZ Betrieb ohne weitere Entwicklung der hauseigenen Komponenten weiterhin zu ermöglichen. Welcher Hersteller macht das schon?

Übrigens wird der aufmerksame Käufer im Fachhandel in D auch die Firmen Lenz und Viessmann mit Displays verteten sehen und die eine oder andere Komponente erstehen können. Viessmann verteibt nun wiederum D+H Decoder. Acu ist der Blick in den Katalog interessant, hat sich Viessmann doch mit (na, wer weiss die Antworten) zu einem eigenen Label Digital 2 zusammengetan.

Und alle wollen im Endeffekt doch nur unser Bestes.

LG Claus
@ Peter W

Den österreichischen Markt kenne ich natürlich nicht, ich habe mich daher auf den deutschen N-Bahner beschränkt, daher auch keine H0-Packungen und somit nichts von Roco. Deren Lokmaus kenne ich am ehesten aus ebay-Auktionen. Da war es eine Zeitlang so, daß ich beim Suchwort "Zimo" etwa 50x das Ergebnis "Digital-Startset mit Lokmaus" angezeigt bekommen habe. Ich kenne die Lokmaus natürlich schon, sie ist mir aber im Verkauf nie in Zusammenhang mit N begegnet.

Als ehemaliger Lenz-Digitaler weiß ich natürlich daß es bei manchen Händler schon Lenz-Artikel gibt. Bei uns wars damals gerade ein einziger. Und der hatte auch nur ganz selten kaufbare Artikel. Meistens gabs nur Prospekte oder mit Glück ein Handbuch. Jetzt gibts den Händler nicht mehr, aber das hat nichts mit Lenz zu tun.

Ob es auch dieses Jahr wieder MS-Startpackungen mit Upgrade-Gutschein gibt, bin ich auch gespannt.

@ Jester

aber du kannst doch unmöglich in allen Levels gleichzeitig sein. Höchstens kannst du deinen Werdegang erkannt haben.

>das Fleischmann Twin Center stammt wiederum aus dem Hause Uhlenbrock mit
>etwas gefleischmannter Firmware,

Daher mein Händlersatz "Da können Sie auch die Fleischmann-Packung nehmen". I.d.R. ist das Twincenter etwas billiger als die IB.

>um auf dieser Plattform den FMZ Betrieb ohne weitere Entwicklung der hauseigenen
>Komponenten weiterhin zu ermöglichen. Welcher Hersteller macht das schon?

Den FMZ-Betrieb wird natürlich kein anderer Hersteller ermöglichen. Wenn du aber meinst, "welcher Hersteller gibt seinen Kunden eine Übergangsfrist beim Wechsel von einem proprietären Protokoll auf ein genormtes", das hat Zimo vorgemacht. Und da war ein bischen mehr umzustellen als Zentrale und Decoder.
Was Viessmann angeht, das ist so ein Ausreißer, wie etwa auch der Tran DCX74SX (wobei ich noch nie einen gesehen habe) weil die eben Zubehör für mehrere Systeme anbieten. Aber im Normalfall ist doch die Zuordnung der Mainstream-Hersteller recht eindeutig.

Digital2 ist für mich als N-Bahner ein Synonym für DCC.

>Und alle wollen im Endeffekt doch nur unser Bestes.
Und zwar möglichst viel davon in möglichst kurzer Zeit.

LG
Helmut
@Helmut

Deine Feststellungen sind schon richtig. Von den herstellerspezifischen Systemen ist - wenn ich es richtig sehe - letztlich nur Sx als in sich kompatibles System übrig geblieben. Ansonsten hat es die Entwicklung wohl mit sich gebracht, dass ein gewisser Wirrwarr herrscht. Dazu muss man ja nur allein dieses Forum zu diesem Thema verfolgen. Da die N-Bahn an sich gerade wegen der Normung von Betriebssystem und Kupplungen in meinen Augen das Nonplusultra darstellt (freizügige Verwendung der N-Fahrzeuge aller Hersteller), empfinde ich es als einen Rückschritt, dass nun die Dekoder häufig inkompatibel sind. Das ist - jenseits des Mobahnerlevels - unnötiger Ballast.

Gruß
K.U.Müller

Beitrag editiert am 26. 09. 2006 20:02.
@37

Was ist den mit Zimo? Das müste doch in Österreich gut erhältlich sein (fast jedes Fachgeschäft)?

Gruß Dirk
Hallo liebe Digital-Gemeinde,

nachdem ich hier nun schon diverse Thread´s über DCC im Vergleich zu Selectrix gelesen habe und mich dabei teilweise köstlich amusiert habe, werde ich jetzt auch mal meinen Senf dazugegeben.
Habe mich vor ca. 5 Jahren für das DCC Protokoll entschieden, aus dem einfachen Grund das mir damals die Selectrix Decoder zu teuer waren und auch in früheren Jahren das Überleben von Selectrix nicht unbedingt gesichert war.
Heute sieht das natürlich ganz anders aus und ich würde mich wohl für Selectrix entscheiden, da es mittlerweile eigentlich keine Unterschiede mehr in der notwendigen Investition gibt und es auch für Selectrix einiges an Bausätzen und Selbstbauprojekten gibt.
Allerdings werde ich meinem DCC-System treu bleiben, da es bei mir völlig problemlos läuft.
Betreibe meine Anlage mit einem Lenz-System mit der Software 3.5 und verschiedenen Handreglern unter Einbindung der Software Traincontroller und einem Lenz-Interface.
Bei Decoder verwende ich mit vorliebe die von Zimo, die zwar Preislich im Bereich der Selectrix-Decoder liegen, aber nach meiner Meinung in der Qualität es auch sind. Außerdem bietet Zimo einen super Service und ist sehr Kulant bei defekten Decoder.
Zudem bieten die Decoder 4 Funktionsausgänge, da ich gerne mit zusätzlichen Beleuchtungen und anderen Spielereien arbeite. Auch die Anschlußmöglichkeit eines Kondensators bei Loks mit schlechter Stromaufnahme ist eine super Sache.

Selectrix halte ich trotz meiner guten DCC Erfahrung natürlich auch für ein gutes System, was es einem Neueinsteiger natürlich heute echt nicht leichter macht*grins. Aber für beides findet der Neueinsteiger hier ja reichlich Hilfe.

Im übrigen funktioniert bei mir auch der oft schlecht dargestellte S88 Bus in Verbindung mit einem HSI-88 einwandfrei. Natürlich unter Beachtung einiger Punkte bei der Verlegung der Anschlüsse, welche im Netz aber auch reichlich dokumentiert sind.

Ich selber bin eigentlich froh das es beide Systeme gibt, denn nur so gibt es den notwendigen Wettbewerb und die jeweiligen Anbieter sind gezwungen uns immer wieder schöne neue Entwicklungen zu präsentieren!!!!!!!!!!

Schließlich gibt es bei den deutschen liebsten Kind, das Auto, ja auch nicht nur einen guten Premiumanbieter, sondern mit Audi, Mercedes und BMW mindestens 3 Hersteller die sich jedes Jahr mit Innovationen überbieten wollen.

Seien wir also froh über den Kampf der Systeme und der zahlreichen Firmen die uns mit einer Technik verwöhnen, die für uns N-Bahner vor 10 Jahren kaum denkbar bzw. dem "normalen" Modellbahner bezahlbar war.
Genauso sollten wir hier im Forum jede Entscheidung eines Teilnehmers für ein System einfach nur respektieren und seine Frage sachlich beantworten. Denn dafür ist dieses super Forum hier ja schließlich gedacht, oder?
Und Aussagen wie "hättest du man das andere System genommen" und ähnlich finde ich persönlich einfach nur blöd und überflüssig.

Gruß aus dem schönen Hamburg,

Thorsten

@17
> Ursprünglich war es für einen N-Bahner doch leicht: Trafo ans Netz, zwei Käbelchen
> ans Gleis, Lok 'drauf und fahren. Er konnte jahrzehntelang weitere Loks kaufen und
> konnte sicher sein, dass die auch auf seiner Anlage fahren würden. Will er heute
> nicht als rückständig angesehen werden und digital fahren, dann muss er sich durch
> den o. a. zitierten Technik-Wust wühlen und - bevor er fahren kann -  eine Menge
> mehr oder weniger grundsätzlicher Entscheidungen fällen, ohne das dazu nötige
> Wissen zu haben.

Es ist wahr, analog ist alls einfach und kompatibel. Jedenfalls am Anfang. Wenn es dann eine grössere Anlage werden soll, wird es sehr bald ebenfalls sehr komplex - einfach in einem anderen Gebiet der Technik. Ein Analogbahner macht ein Ingenieurstudium in Elektrotechnik, ein Digitalbahner macht ein Ingenieurstudio in Nachrichtentechnik.

Beides hat seinen Reiz und auch seinen Wert.

Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik - das ist auch eine Generationenfrage.

Und dann gibt es ja auch noch die Leute, die nicht Inschinör werden wollen oder können. Welches System ist für diese Kunden das beste? Kürzlich bekam ich eine schöne Antwort auf diese Frage: "Das, das weniger Probleme macht" ...LOL

Felix

Beitrag editiert am 27. 09. 2006 23:06.
@41 - Zimo ist ein eigenes Kapitel, den findet man eher bei den Decoderhändlern/Werkstätten als im Fachhandel. Die Mobadealer kaufen lieber von grossen Firmen wo dicke Margen im Spiel sind.

Grüße, Peter W.
Hallo,
das große Problem ist doch, dass der Fachhandel insgesamt kaum Interesse an eine fachgerechte Beratung hat. Wie hoch sind die Kosten, einen oder besser 2 Mitarbeiter mal für 2 Tage auf ein Seminar zu schicken? Wieviel Startpackungen muss man dafür verkaufen? "Wirft" der Laden überhaupt noch soviel Geld ab?
Den meisten MoBa-Läden steht das Wasser bis zum Hals, spätestens beim "Generationenwechsel" wird die Bude zugemacht, weil keiner den Laden haben will. Daher ist es wirklich die Frage, ob man überhaupt noch auf den Fachhandel setzen soll, wenn dieses Kapitel in spätestens 10 Jahren sowieso abgeschlossen sein wird.

M.E. wäre es besser, wenn die MoBa-Clubs offensiver auftreten und in eigenem Interesse Seminare für Anfänger (evtl. in Zusammenarbeit mit Schulen/Jugendgruppen) anbieten würden. Erst einmal tatsächlich nach der Devise "wat is en Stromkreis?" bis hin zu Grundlagen der digitalen Steuerung. Neulich hab ich beim Blättern in einer alten MIBA von 1985 einen Artikel über die Zukunft der MoBa gelesen: dort wurde schon für das Jahr 1995 das vorhergesagt, was heute passiert.... damals galt es als Pessimismus, heute als Realität.
@43
"Es ist wahr, analog ist alls einfach und kompatibel. Jedenfalls am Anfang. Wenn es dann eine grössere Anlage werden soll, wird es sehr bald ebenfalls sehr komplex "

Einverstanden. Das ist bei meiner Anlage nebst Steuerung natürlich ähnlich.

Aber was passiert denn heute bei einem Einsteiger? Der kauft eine Startpackung, will dann mehr, kauft sich eine Lok mit Schnittstelle und sieht sich nach einem brauchbaren Dekoder um. Dazu versucht er sich schlau zu machen und kauft sich z. B. das von mir zitierte Miba-Sonderheft, nach dessen Lektüre er vermutlich seine Startpackung wegschmeißt um sich hernach einem anderen Hobby zuzuwenden. Nachwuchs, ade. Wer darüber hinaus bestimmte Loks kaufen will, bekommt sie noch zu einem großen Teil ohne Schnittstelle und müsste sie selbst umrüsten. Beschreibungen gibt es reichlich, aber es kann eben trotzdem nicht jeder. Und nicht jeder akzeptiert, dass ihm das nach einem Neukauf zugemutet wird. (Oder aber, dass er für eine Umrüstung durch einen Fachbetrieb nochmals u. U. ein Drittel des Kaufpreises investieren soll).

Mir geht es nicht um die mehr oder weniger große Komplexität des Betriebs oder der Programmierung von Dekodern. Damit muss man sich beschäftigen wie mit vielen anderen Facetten des Hobbys auch, aber doch nicht damit, warum Dekoder A in Lok B nur in Vorwärtsrichtung funktioniert. Ich verstehe einfach nicht, warum die Dinger im Jahre 2006 keine genormte Schnittstelle haben.

Gruß
K.U.Müller
Als eingefleischter Analogfahrer an dieser Stelle auch mal mein unmaßgeblicher Senf zum Thema.
Aus meiner Sicht haben die Hersteller in N es verpasst, sich beizeiten auf ein einheitliches System zu einigen. Es hatte wohl jeder Hersteller seinen momentanen eigenen Vorteil im Auge. Auch irgendwo verständlich - so ist die Realität nun mal. Wär man damals nicht so engstirning gewesen, wär wohl digital bei N noch wesentlich verbreiteter. Bei den Kupplungen hat man sich bei Beginn der N-Spur ja auch einigen können. Und wem der vereinbarte Standard nicht passt, der kann ja immer noch ein fremdes System verwenden, genau wie ich bei Bedarf meine Fahrzeuge mit einer Hammerschmid Kupplung ausrüsten kann, wenn ich es denn für vorteihafter halte.
Und wenn ich persönlich dann doch einmal in eine Pro und Kontra Diskussion über verschiedenen Digitalsysteme reinschaue, stellt sich bei mir als Laie auch keine Klarheit ein. Überlegt umzuschwenken hab ich schon manchmal, aber ich verbanne momentan noch digitalen Teufelskram aus meinem Keller. Mir persönlich reicht der Ärger den ich mit normalen Office-Computern habe. Ich lege im Keller eben lieber Schalter um, als mich mit Programmierung zu beschäftigen.
Muß aber auch gestehen, daß ich noch keine digitale Moba selbst live irgendwo mal mit betrieben habe. Vielleicht fehlt mir auch nur noch der entscheidenen Kick ....
Gruß
Lorenz
*hochhol*

@1
> 60% aller Zentralen dass Motorola-Format zu Grunde legen

Nun wurde hier einen Thread lang über die Servicewüste und Inkompatibilitäten trotz Standards schwadroniert.

Heute morgen suche ich ein paar Informationen für die Mä* Bahn meines Sohnes. Und was springt mich auf der Mä* Webseite an? "Seminare", "Modulbaukurs" etc etc - Man kann Märklin vieles nachsagen, aber sicher nicht, dass sie die Kunden im Regen stehen lassen. Ist Mä* wirklich der einzige Grossserienhersteller, der sich aktiv darum bemüht, das nötige Know-How zu den Kunden zu brignen? Übrigens unter Einbezug der Fachhändler.

Märklin-Seminare:
http://www.maerklin.de/service/kundenservice/seminare/index.php#
Märklin-Digital-Info-Tage beim Fachhändler:
http://www.maerklin.de/museum/digitage.php

Der Märklin-Service-Wagen mit drei Lötzinn-Kabeltrommeln rundet das Service-Programm ab und illustriert die umfassenden Bemühungen von Mä.
http://www.maerklin.de/service/pict/t-wagen2004.jpg

Unter diesen Umständen wundert es mich nicht, dass auch bei Digital nach Mä* lange nichts mehr kommt. Hut ab!

Felix
Hallo,

nein sie sind nicht die einzigen. Roco hat(te) - insbesondere in Österreich - ähnliche Digital-Info-Tage beim Fachhändler angeboten.
Ob es dasvon GFN und Trix in ähnlicher Form gibt/gab kann ich nicht sagen, hierzulande ist es mir noch nicht aufgefallen.

Grüße, Peter W.
Hallo Peter,

auch GFN hält regelmäßig Digital-Info-Tage bei interessierten Fachhändlern ab. Termine gibts auf der GFN Homepage und ich denke die Händler werden ihre lokalen Stammkunden auch gesondert informieren.
Allerdings sind alle derzeit genannten Termin in D.

Bei Trix gibt es derzeit kaum genug, um eine Präsentation zu füllen.

LG
Helmut
Hallo Helmut,

ich werde GFN auf der Messe mal drauf ansprechen. Das Problem hier ist die Sache mit dem Vertreter. Der alte Herr ist schon mindestens 5x in Pension gegangen und wieder reaktiviert wurde weil man keinen anderen fand. Angeblich ist er nun endgültig pensioniert und ein anderer ist zuständig.

Grüße, Peter W.


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