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THEMA: Grenzüberschreitender Verkehr in EP2

THEMA: Grenzüberschreitender Verkehr in EP2
Startbeitrag
Günter König - 29.09.06 18:58
Moinsens,
in einem anderen Forum tauchte die Frage nach innereuropäischem Güterverkehr in der EP 2 auf.
So recht zufriedenstellend war die Sache aber nicht.
Für mich interessant wäre die Frage:
Was lief an Güterverkehr in Europa vor 1937 ab?
Wieweit liefen z.B. Wagen aus Belgien, Italien, Frankreich usw. nach Deutschland hinein?

Grüßchen,
Günter

ganz eindeutig: Kühlewagen aus Italien mit Obst

MK
Hallo,
Deutschland war ein wichtiger Kohle und auch Stahlexporteur. So bekamen die Niederlande über die bekannten Verbindungen (über Kleve, Emmerich, Borken, Gronau) jede Menge Kohle und Stahl für die Industriegebiete in Gelderland und Overijssel. Dafür waren die Bahnstrecken ja auch gebaut worden.
Andersrum liefen Eisenerze und andere importierte Rohstoffe über die niederländischen Häfen Richtung Deutschland.
Man glaubt es kaum: in den 20er Jahren war Deutschland ein Importland für Automobile. Die amerkanischen Hersteller hatten fast alle Montagewerke im Großraum Berlin, wo aus importierten Teilen die Autos zusammengebaut wurden. Diese Transporte gingen zwar meist über Hamburg nach Berlin, aber auch über die niederländischen Häfen wurden solche Produkte importiert.
Wenn man sich die alten Bilder der Bf. in Kleve und Borken anschaut, dann sieht man, dass dort mehrere 100 Waggons täglich über die Grenze gingen.
Für die Verzollung war z.B. in Borken eine hohe Brücke über die Gleise gebaut, mit denen die in offenen Waggons zu exportierenden Massenware (Kohle und Koks) kontrolliert werden konnten.
Ca. ab 1935 ging der internationale Verkehr zurück. Die Nazi-Politik vom "autarken" Deutschland wie auch der erhöhte Bedarf aufgrund der anlaufenden Rüstungsindustrie ging zu Lasten des Exports.
was anders noch: schon die bay.Staatsbahn importierte Kohle aus Böhmen über Eger. Dort waren zu der Zeit insg. 5 Bahngesellschaften im Bahnhof vertreten.  es ging auch Zemet aus der Ulmer-Gegend nach Österreich. anfangsa uf der Donau, später auch mitm Zug

MK
Es gibt historische Aufnahmen (z.B. in Gerhard Greß (EK): Verkehrsknoten Hamburg, S.29) Aufnahmen von der Entladung italienischer Güterwagen in Hamburg.
Gruß
Klaus
Wir haben auf historischen Bildern unserer nach der Tschechei führenden Bahnlinie auf deutschen Bahnhöfen keine CSD-Güterwagen gefunden, es sind ausschließlich DRG-Wagen zu sehen. Im auf böhmischen Gebiet liegenden Grenzbahnhof sind tschechische und deutsche Güterwagen in getrennten Zügen zu sehen.
Eine Sonderregelung gab es im schlesischen Steinkohlerevier. Dort wurde nach dem ersten Weltkrieg willkürlich eine neue Ostgrenze zwischen den Ortschaften gezogen und damit das Industriegebiet geteilt. Weil danach der Verkehr nicht mehr funktionierte, wurde eine polnisch-deutsche Eisenbahngesellschaft gegründet. Deren Wagen und Lokomotiven fuhren dann dort den grenzüberschreitenden Verkehr. Die Anschrift an den Fahrzeugen war "Slask Schlesien".
Russische und littauische Wagen kamen nicht nach Deutschland, wegen des größeren Profiles. Hier setzte die DRG Wagen der Gattung "Königsberg" ein, welche mit Breitspurradsätzen ausrüstbar waren.

Gruß
Roland
Danke liebe Freunde,
das ist doch schon mal recht ergiebig.
Welcher Hersteller bietet eigentlich EP2 Ware anderer Bahngesellschaften  an?
Um welche Wagentypen handelte es sich?

fragt
Günter
Hallo, von Minitrix gab es 2002/2003 ein Güterwagen-Set der SBB Epoche II mit der Nr. 15122. Inhalt: 1 gedeckter Güterwagen mit Aufschrift "Feldschlösschen", 1 Niederbordwagen, 1 vierachsiger Flachwagen mit Plane "SLM", 1 Schweizer Kesselwagen und schließlich ein gedeckter Güterwagen aus Italien. Im Katalog 2002/2003 zu finden auf den Seiten 116/117. Diese Wagen können ohne Probleme auf deutschen Anlagen Epoche II eingesetzt werden.

Gruß

Walter
Hier ein Link mit vielen Hintergrundinfos zur DRG Epoche II:

www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/e2x_d.html

Gruß, Ulrich
Vielen Dank
für eure Info`s .
Speziellen Dank auch noch an Walter. Leider ist dieses Set wohl nicht mehr verfügbar, schade ......

Aber,
die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Dank und Gruß an alle,
Günter
hallo,

vergiss nicht das bis 1944 die Deutsche Industrie mit Oel und Benzin aus Rumaenien (die Region rund um Ploiesti) versorgt war!

deswegen kamen viele Rumaenische Privatkesselwagen (mit DRG oder CFR nummern) in Ganzzuge nach Deutschland, spaeter (etwa 1940) uebernammte die Deutsche Wehrmacht diese leistungen, mit EKW's...

einem Rumaenische 2-Achs Kesselwagen, mit die (falschen) Anschriften "CREDI UL MINIER" (Richtigerweise: CREDITUL MINIER), eingestellt bei die DRG, gab's mal von Arnold!

MfG,
Horia
Hallo Horia,

diese Oil- und Benzinzüge sind bis zur Sudetenkrise 1938 über den im Böhmischen liegenden Bahnhof Oderberg und weiter über die Bahnlinie Waldenburg - Hirschberg (Schlesische Gebirgsbahn) gelaufen. Während der Sudetenbesetzung durch Deutschland hat Polen Oderberg besetzt und damit die direkte Linie zwischen Rumänien und Deutschland unterbrochen. Wie diese Züge dann bis zur "Aufteilung" Polens durch Deutschland und der UdSSR gelaufen sind, ist mir nicht bekannt. Danach werden sie sicher wieder über Oderberg gelaufen sein.

Gruß
Roland
hallo Roland,

stimmt! ich habe irgendwo eine Foto gesehen, mit diese CFR-2 Achs Kesselwagen gesehen... laut Anschrift, etwa 1930 genommen in Waldenburg!

ubrigens, ich glaube es gab ein Artikel ueber diese Bahn in die MIBA, anfang des Jahres... muss nachschauen!

MfG,
Horia
Hallo Horia,

wenn Du den Artikel in der MIBA gefunden hast, dann teile mir mal bitte die Heftnummer mit. Werde mir dann das Heft noch beschaffen.

Gruß
Roland
Hallo Roland,

Mache ich... allerdings nuer heute Abend, weil ich jetzt ins Buero bin!

MfG,
Horia
@rollo: die Zügen gingen dann über Cheb/Eger
MK
Hallo,
wenn ich das im Text zur Flm Neuheit  (siehe http://www.hobbytime.nl/index4.htm nieuws und Flm Logo anklicken und scrollen) 978424 Kesselwagen, 2-achisg, "ZOUTINDUSTRIE", grau,  vorkommende "tijdperk II" richtig geraten habe, ist der Wagen auch für Epoche II geeignet. Wäre sicher was für grenzüberschreitenden Verkehr.
Wäre nett, wenn jemand der Holländisch kann, dies bestätigen könnte.

Gruß
Claus
Hab mal auf der Hobbytime-Seite nachgeschaut. Soweit meine Kenntnisse der niederländischen Sprache reichen, war der blaue Bethlehem-kesselwagen (Brennstoffhändler, hatte insges. 3 von den Waggons)  in den 60er Jahren eingesetzt, bis 1973.
Der Zout-Industrie-Kesselwagen war bis in die 50er Jahre im Einsatz, also Ep. II und III,
ein nachgebautes Exemplar gibt es heute bei einer Museumsbahn
@17
Hallo Claus
Diese Wagen von "ZOUTINDUSTRIE"ist geeignet für EpII und III.Ob die eingesetzt war für Internationalverkehr weiss ich nicht.Ich habe die Wagen oft gesehen in Delfzijl.Da war auch ein Abteil von Zout Industrie.In Delfzijl waren auch oft Deutsche Diesel Loks im Einsatz BR 218??.Zout Industrie ist jetzt AKZO-NOBEL.Die machen etwas mit Salz.Da war auch der Sogenannte Chloor Zug.Sie fuhr meist nachts von Delfzijl nach Rotterdam Botlek.Das war ein Kesselwagen Zug.Jetzt ist die eingestellt wegen das Umwelt risico und der Gefahr wen etwas passiert.
Grusse aus Rotterdam
Bart
Hallo Markus und Bart,
vielen Dank für die Info´s. Werd mal versuchen ein Exemplar über meinen Händler zu erwerben, mach sich sicher gut und bringt etwas Abwechslung. Wie schon oft erlebt gab es ja bei der Bahn manche Dinge die keiner für möglich gehalten hat. Warum also nicht ein niederländischer Kesselwagen der in Süddeutschland auftaucht.

Gruß
Claus


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