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THEMA: Gips/Modellbaugips

THEMA: Gips/Modellbaugips
Startbeitrag
Ronald S. - 15.11.06 09:50
Hallo

Wisst ihr was der Unterschied zwischen normalem und in div. Büchern beschriebenem Modellbaugips ist?
Und was ändert sich wenn ich normalem Gips Leim beigebe.

Gruss Ronald

Hallo Ronald,

Modellgips ist feiner bzw. besser zum Modellieren geeignet.

Aber: Um welchen Anwendungsfall geht es und warum möchtest Du Leim beimischen ?

Ich selber verwende Modellgips recht wenig und greife beim Landschaftsbau auf die mordernen und selbsttragenden Modellbauplatten zurück (Bauweise J. Brandl).
Vorteile:
- stabiler und leichter
- selbsttragend
- sauberer zu verarbeiten
- auch modular bzw. abnehmbare Landschaftsteile möglich
- mit Messer oder Thermocutter einfach und sauber zu bearbeiten
- schnellerer Baufortschritt

Natürlich werden die bearbeiteten Modellbauplatten anschließend noch mit Modellgips überzogen, allerdings lediglich 2-3mm stark, oft greife ich aber - wie bei Gießformen auch - zu einem etwas anderen Baustoff (ähnlich Porzelin).

Gruß
Frank


Beitrag editiert am 15. 11. 2006 10:23.
@Frank Danke erstmal für deine Antwort

Genau für das anschließende modellieren der Platten brauche ich den Gips. Der normale Gips ist bei mir reichlich vorhanden und durch das zumischen von Leim dachte ich daß ev. die Festigkeit  verbessert wird und der Gips auf dem Untergrund besser haftet.
Ronald, du kannst die Oberfläche der Bauplatten entweder mit feinem Schleifpaier aufrauhen oder mit einer Art Haftgrund grundieren um die Haftfähigkeit zu erhöhen.
Klappt dann eigentlich ganz gut. Ansonsten gibt von Busch einen prima Geländebauspachtel in braun, der sofort haftet und sich klasse verarbeiten läßt. Ist etwas teurer, aber ein Modellbahnfreund aus dem Verein hat mir gezeigt, dass der Geländespachtel bei solch dünnen Auftrag ganz schön ergiebig ist.
Sind jetzt 3 Alternativen....

Gruß
Frank

Beitrag editiert am 15. 11. 2006 10:53.
Hallo Ronald, ich verwende "normalen" Gips, Hauptunterschied zum "Modell-"gips ist m.E. nur der Preis, habe schon Felswände von 140 x 30 cm geformt und die Platte mehrmals im Haus umgezogen, ist sogar einmal aufgeknallt, als jemand aus der Familie nicht mehr halten konnte, nichts passiert. Das hohe Gewicht ist ein Nachteil, aber das hast Du beim einen Gips genauso wie beim anderen. Warum Modellgips (noch) feiner bzw besser zum Modellieren sein soll, habe ich nicht gesehen.
Hans-Georg (der aus Offenbach).
Hallo,

der Unterbau ist sicher bei jedem je nach Beanspruchung verschieden ausgeführt.
Die "Gipsschicht "kann aber auch aus Moltofill oder ähnlichem bestehen.
Dies lässt sich sehr lange bearbeiten und formen, und einfärben mit Abtönfarbe kann man ihn ebenso. Mann kann aber auch sehr gut Spachtelmasse aus dem Trockenbau verwenden. (Uniflott).

gipsende Grüße
N-Steffen
Moin,

ich verwende auf dem Styrodur-Untergrund gar keinen Gips, sondern nur Küchenpapier, daß mit Abtönfarbe/Leim/Wasser-Gemisch angepinselt wird.

Gruß
Kai
Hallo Ronald,
wenn Du Leim beimischt bleibt der Arbeitsauftrag sehr lange offen, das dauert dann je nach Dicke eine Ewigkeit bis das Ganze trocken ist.

Gruss
Peter
Wird Leim in den Gipsbrei mit hineingerührt geht es sehr lange bis alles abgebunden ist. Das Bemalen oder Grundieren der Gipsoberfläche ist nicht mehr so einfach. Eine Plastikschicht hat sich gebildet, das nicht alle Farben annimmt.

Mein Rat:

Nimm Wasser in ein Becken, siebe die vorgeschriebene Menge Gips in das Wasser. Immer nur so viel wie es gleich absinkt. Mache dies so lange Teil für Teil bis das Verhältnis Gips und Wasser gemäss Packungsanleitung erreicht hast. Diese Methode führt zu keiner Klumpenbildung.
Jetzt kommt das Entscheidende, der Gips kann gehärtet werden, indem ein vorher gefertigter trockener Gipsblock an einer feinen Raffel (Zitronenreibe) gerieben und dem Gipsbrei hinzugefügt wird. Es härtet besser und stabiler aus. Es findet beim Trocknungsprozess eine bessere Veränderung statt. Auf ein Kilo Gips reichen ein bis zwei Kubikzentimeter.
Jetzt nimmst du wasserlösliche braune oder graue Farbe je nach gewünschtem Untergrund und gibst dies dem Gipsbrei dazu. So ist der Gips durchgefärbt und es gibt bei einem Malheur nicht gleich eine hässliche weisse Bruchstelle.

Ist alles gut verrührt, (verrühren und nicht Luft rein klopfen!) dann rasch verarbeiten und auftragen.  

Nach dem Trocknungsprozess kann diese stabile Gipsoberfläche bestens weiterverarbeitet werden, sei es mit Messer, Meissel, Drahtbürste und Farbe wird sehr gut aufgenommen

Anstatt Gips verarbeite ich auch recht gerne einfach Wandverputz. Billig, leicht und ergiebig.

LG Ricola
Hatte der Herr Brandl nicht den Tipp mit dem Bier gegeben?
Ein Schluck Bier und der Gips braucht länger zum Abbinden?

Stefan T.
Tach,

wenn es darum geht, Felsen aus Gips herauszuarbeiten, sollte der Gips möglichst frisch sein. Ansonsten habe ich mit dem einfachen Baumarkt-Gips gute Erfahrungen gemacht. Ein erprobtes Markenprodukt ist der Gips von Knauf.

Die diversen Ratschläge um die Topfzeit (also bis  zum anziehen) von Gips zu verlängern sind alle mit Vorsicht zu genießen. Im schlimmsten Fall ist das Ergebnis Murks und man hat mehr Ärger als die Sache gebracht hat.

Man muss ja auch nicht immer einen ganzen Becher Gips anmachen. Lieber kleinere Portionen, die in etwa 10min verarbeitet werden können. Und wenn mal was übrig bleibt, ist das bei dem vergleichsweise günstigen Gips auch kein Beinbruch. Für kleinere Spachteleien gibt es im Baumarkt verarbeitungsfähige Spachtelmassen (Moltofill), die aber nicht allzu preiswert sind.  

Für komplizierte Stellen (Bahndamm, Tunnelportale etc.) nehme ich lieber Holzmaché. Die kann man aus Sägemehl, Holzleim und etwas Wasser auch günstig selbst herstellen. Der Vorteil ist die lange Verarbeitungszeit. Die Verarbeitung ist praktisch gefahrlos, da die Masse nicht färbt.

Grüßle
Elvis.

Beitrag editiert am 15. 11. 2006 16:48.
Danke für die vielen Tips. Das mit dem Bier werde ich probieren. Wäre sehr gut wenn sich der Gips länger verarbeiten lässt.

Ronald
das mit dem Bier probiere ich auch jeden Abend. Allerdings ohne Gips!!

Gruss

Rainer


Ich arbeite ja im Lagerhaus. Habe eben im Lager 5 kg Pkg Innenspachtel um 10,- gefunden.  Entspricht, glaube ich Moltofill. Werde mir das mal mit nach Hause nehmen und probieren.

Gruss
Ronald
Moin,

zum ausgießen von Silikonformen nehme ich immer Alabastergips, da dieser sehr fein ist. Zur Gestaltung von Felsformationen habe ich mir Stukkateurgips besorgt. Richtig angesetzt bleibt er recht lange offen.

Bier wende ich bei diesem Vorgang nur innerlich an, muß aber nicht sein .

Gruß HerbertK
Hm,

Modellgips, Alabastergips, Stukaturgips bleiben länger offen als normaler Gips und sind feiner.

Für das normale überspachtel der Landschaft ist Spachtelmasse für Gipskartonplatten auch geeignet.

Modellgips, Alabastergips, Stukaturgips kann länger bearbeitet werden wen er immer wieder befeuchtet wird und feucht gehalten wird.
Das ist vor allem interessant beim Gravieren von Felsen, Mauern, usw. .

Der Zusatz von Leim (geringe Menge!) gibt dem Endprodukt bessere Festigkeit, läßt sich aber nicht mehr so leicht nachträglich bearbeiten.

Abtönen ist insofern gut bei Straßen, Wegen, usw. , aber auch Mauern, damit kleine Abplatzer nicht grell weiß wirken.
Bei Felsen habe ich das nicht mehr gemacht, denn mit den Aquarellfarben gelingt ein guter Felsen nur, wenn er "gebeizt" werden kann. Die Farben werden stark verdünnt 1:16 u. 1:32 (!) [ein Teil Farbe und das andere Wasser], so kann der Gips dieses Gemisch aufsaugen.


mfG.
"tattoo"

Hallo,
Gelände, Felsen habe ich auch vor mit Gips zu machen. Aber als Unterbau werde ich Fliegengitter nehmen. Der Gips haftet da sehr gut drauf, drückt sich in die Maschen ohne durch diese durchzu tropfen. Bei größeren Flachen, so ab 15x15cm will ich zusätzlich von diesem Gitter in den Gips einlegen, um ihn zu armieren. So sollte der Gips nicht zu leicht brechen.
Macht das jemand auch so??

Gruss

Rainer
Moin,

noch ein paar Worte zum richtigen "anrühren" von Gips.

Wichtig ist das "sumpfen lassen". Der Gips wird in das Wasser gestreut und dann warten bis das Wasser durch den Gips sickert. Dann kurz umrühren und zügig verarbeiten.

Keinesfalls sollte man den Gips "Totrühren". Auch darf man den Gips nicht nachträglich (also nach dem umrühren) mit Wasser verdünnen oder Gips nachleeren. Zum einen leidet die Festigkeit, zum anderen wird die Topfzeit urplötzlich verkürzt und der Gips ist nicht mehr brauchbar.

Aber keine Sorge, das Gefühl für das richtige Verhältnis kommt recht schnell! )

@Rainer: Ich habe nocht deutlich größere Flächen mit 30x30cm nach diesem Verfahren (Alu-Fliegengitter+Gips direkt drauf) gebaut, hält bombig. Man kann ja etwas großzügiger mit dem Gips sein, wenn es auf das Gewicht nicht so sehr ankommt. Eine zusätzliche Amierung ist eigentlich nicht notwendig. Erwartest du eine hohe Belastung wegen häufigem Transport?

Grüßle
Elvis.

Beitrag editiert am 16. 11. 2006 08:51.
Für meine Noch-Silikonformen verwendete ich Hydrocal, leicht, gut bearbeitbar und stabil, leider etwas teuer.
Möchte als Ersatz Keramin, Stewalin oder Stewaform verwenden.
Auf die Idee kam ich in Verbindung mit dem aktuellen Trixmagazin (4/2006) da wird auf Seite 28-32 der Bau eines Diaramas beschrieben.
Zum Einsatz kommen u.a. Stewalin/Kerawin, Gips und Filigranbusch-Stücke von Silhouette.
Mein Interesse gilt der Felsgestaltung mit leichtem Material.
Wer hat schon Erfahrungen gesammelt?

Gruß aus München

Klaus K.
Hallo,
ich verwende ausschließlich Dentalgipse. Diese sind extrem hart, bröckeln nicht, splittern nicht. das machen nämlich alle normalen Gipsarten.
Im übrigen ist dieser Gips fräsbar und bohrfähig. Diese Eigenschaften ergeben sich aus der Tatsache, das diese Dentalgipse kunstoffstabilisiert sind.

Gruß

BerNd


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