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THEMA: Resorb

THEMA: Resorb
Startbeitrag
ChristianL - 25.12.06 18:31
Hallo,

hat jemand PRAKTISCHE (!) erfahrungen mit Resorb als Bahndamm?

Es geht mir nicht um die Geräuschdämmung (darf allerdings ruhig ein günstiger Nebeneffekt sein). Es kann jeder die Bahn fahren hören; besonders ich selbst. Mir geht es mehr darum, ein einfach zu verlegendes und gut aussehendes Material für den Bahndamm zu haben.

Ich habe  zwar in früheren Einträgen einige Diskussionsbeiträge gelesen, hatte aber nicht den Eindruck, daß diese von Leuten geschrieben wurden, die selbst schon damit gearbeitet haben.

Wär schön, mal Kommentare zu erfahren


Hallo

Ich verwende Resorb.

Wenn es Dir NICHT um die Geräuschdämmung geht, würde ich eher nicht Resorb verwenden. Das Material ist zum Verarbeiten doch eine wenig eigenwillig. ( Schneiden, kleben ). Kleben mit Kontaktkleber geht prima. Mit anderen Klebern hab ich bei Resorb nicht so gute Erfahrung gemacht. Und Kontaktkleber ist halt nicht jedermanns Sache. Einen eigentlichen Bahndamm hast Du ja auch nicht, da Resorb keine abgeschrägten Kanten hat.

Ich denke, wer Resorb verwendet, verwendet es wegen der Geräuschdämmung. Sonst gibt es sicher geeignetere Produkte.

Wenn Geräuschdämmung aber wichtig ist, dann ist Resorb die erste Wahl !

Grüsse, Kessi

Der 3mm Resorb in Kombination mit 3.2mm Lasto-Kork verwendet....

Beitrag editiert am 25. 12. 2006 20:13.
Christian, so ganz verstehe ich es nicht: Erstens ist Resorb kein Material für einen gut aussehenden Bahndamm (die Optik wird doch maßgeblich durch Schotter und Farbgebung bestimmt) und zweitens sind im Forum genügend Einträge von Modellbahnkollegen zu finden, die Resorb tatsächlich praktisch verwenden. Ich möchte aber versuchen, Deine Fragestellung zu beantworten:

Kessi hat es ja eigentlich schon gesagt: Resorb ist  DAS  Mittel der Wahl zur Geräuschdämmung und hat keinen (!) direkten Bahndamm. Dieser wird vielmehr anmodelliert. Dafür bietet Resorb jedoch nicht nur Geräuschdämmung, sondern ist auch preisgünstiger als die handelsüblichen Korkbettungen von F* oder H* mit Böschung. Resorb ist direkt von mir als Platte oder in Streifen zu beziehen. Selbstverständlich lassen sich aus den Platten mit einem handelsüblichen scharfen Teppichmesser o.ä. Streifen schneiden. Diese lassen sich prima mit Kontaktkleber (ich verwende Uhu-Grenit) verkleben. Mit Kontaktkleber lassen sich selbst Streifen mit 6mm Stärke ohne einschneiden in einem Radius von 40 cm verlegen. Es muß also nicht aus einer Platte ein entsprechender Radius herausgeschnitten werden.

Im unsichtbaren Bereich wird zur optimalen Geräuschdämmung Resorb in 6mm Stärke verlegt. Im sichtbaren Bereich zunächst ein Basisstreifen und darauf ein schmalerer Oberstreifen, beide je 3mm stark.

Der Aufbau von unten nach oben:
.

http://i112.photobucket.com/albums/n170/Poetrandy/Schalldmmungsschaubild.jpg

Die unterste Ebene stellt selbstverständlich die eigentliche Holztrasse dar. Dann folgt eine Schicht Resorb W3 (in N ca. 24 mm breit). Dann eine weitere Schicht Resorb W3 mit einer Breite von 15 mm (N). Auf dieser Schicht kann dann das eigentliche Gleis mit seinen Schwellen punktuell angeheftet werden. Der Schotter wird anschließend lose von oben aus aufgetragen (ideales Hilfsmittel: eine kleine alte Filmdose) und mit einem Pinsel verteilt bzw. in Form gebracht und die Böschung bis auf die Oberseite des Basisstreifens anmodelliert. Der Schotter bleibt also komplett abgekoppelt vom Holzunterbau. Anschließend das Schotterbett mit entspanntem Wasser besprühen (z.B. mit einem Pflanzenbestäuber oder einer alten Glasreinigerflasche). Nun nur noch den elastisch austrocknenden Schotterkleber mit einer Pipette aufträufeln und trocken lassen. (Das berühmte Weissleim-Spüli-Wasser-Gemisch würde sofort alle vorstehenden Anstrengungen zur Schalldämmung wieder zunichte machen, weil der Leim wieder zu einer festen Verbindung von Schotter und Gleis führt, was wieder einen zusammenhängenden Resonanzboden ergeben würde.)

Ich hoffe, die Angaben und das Schaubild tragen zur Verdeutlichung bei. Für weitere Rückfragen bitte einfach kurze e-Mail an

MoBaAtelier@aol.com

Danke.

Gruß
Frank


Beitrag editiert am 26. 12. 2006 02:00.
Halo Frank,

ich habe Deine E Mail schon bekommen und gelsen. Vielen Dank dafür. Ich will nur noch von Leuten Hinweise haben, aus der praktischen Verarbeitung, um Dich dann evtl. am Telefon damit zu "löchern". Hast mir ja dankenswerterweise eine Telefonnummer zukommen lassen. Ich werde mich melden am Mittwoch (wenn ich darf evtl auch morgen Dienstag).j Finde Deinen "Service" mit den Infos prompt und ausführlich!!! Ich weiß aber ja noch nicht, wo Probleme auftauchen können. Unter resorb findest du hier eiggentlich überwiegend Einträge, bei denen ich den Eindruck habe, daß da Theoretiker diskutieren.

Grüße
Christian
Wer ist der Hersteller dieses Materials ?
@4

    "Ich weiß aber ja noch nicht, wo Probleme auftauchen können."

Sollen denn Probleme auftauchen oder wäre da eine gewisse Enttäuschung, wenn keine auftauchen *g* - Spaß beiseite, wenn man etwas als negativ bezeichnen möchte, dann eventuell dass man keine Böschung reinschneiden kann., was jedoch auch nicht unbedingt erforderlich ist (siehe obiges Schaubild). Durch das Anmodellieren der Böschung ergibt sich ein etwas höherer Schotterverbrauch, der jedoch nicht wirklich gravierend ist. Die Geräuschdämmung wird - bei aller Elastizität - durch die relativ hohe Dichte erreicht, was mit einem entsprechenden Gewicht einhergeht. Ein daraus resultierender Nachteil ist mir jedoch nicht bekannt.  

       "Unter Resorb findest du hier eigentlich überwiegend Einträge, bei denen ich den
        Eindruck habe, daß da Theoretiker diskutieren"

Eigentlich schade. Ich verwende Resorb privat selber und im Club (Eisenbahnfreunde Ennepe-Ruhr) kommt Resorb auf der Modulanlage ebenfalls zum Einsatz. Da inzwischen auch einige Forums-Kollegen Resorb von mir bezogen haben und verwenden, dürfen sich dieses auch gerne zu Wort melden *g*, zumal ich wegen der Nachbestellungen von Zufriedenheit ausgehe.  

@3

       "Wer ist der Hersteller dieses Materials ?"

"Hersteller" ist eine Firma aus Wuppertal, die sich mit Akustikbau / Bautenschutz beschäftigt. Wegen der für diese Firma uninteressanten modellbahnspezifischen Mengen (nur wenige Millimeter breite Streifen / dort ´zig Meter auf sehr großen Rollen ähnlich einem Teppichlager), habe ich mich in meinem Modellbahn-Atelier der Sache angenommen, da sich Resorb wirklich hervorragend für die Modellbahn eignet. Die meisten anderen Materialien sind für eine wirkliche wirkungsvolle Geräuschdämmung zu offenporig und haben ein zu geringes spezifisches Gewicht.  

Ich kann nur empfehlen, einfach mal einen Streifen Resorb bestehend aus Basisstreifen und Oberstreifen) auszuprobieren oder einfach mal hier bei mir vorbeizuschauen. Sich selber ein Eindruck davon zu verschaffen ist sicherlich besser als alle Theorie.  

Gruß
Frank


Beitrag editiert am 26. 12. 2006 01:59.
Moin Frank,

habe ja auch das Resorb hier liegen und will jetzt über die Feiertage mal ein paar Meter Schienen verlegen, verstehe aber Deine Bemaßung nicht:

15mm Breite für die Schicht unter dem Gleis?

Alleine Peco-Gleise in Code 55 sind doch bereits 17mm breit. Und nach NEM 122 d ist das Schotterbett an seiner oberen Seite 22mm und an seiner unteren Seite bei einem Winkel von 1:1,25 (= 38,7 Grad - wenn ich mich nicht vertan habe...) 32mm breit (ausgehend davon, dass die Schienenoberkante bei 6mm über Planum liegt und bei Peco-Gleisen ca. 1mm für die Schwellen und 2mm für die Schienenprofile zu rechnen sind - damit liegt die Oberkante des Schotterbetts bei 4mm über dem Planum, macht bei einem Winkel von 1:1,25 --> 5mm an jeder Seite).

Also, wie auch immer, 22mm bräuchtest Du schon mindestens für den Streifen im Schotterbett...

Und da der "Basis-Streifen" ja wohl das Planum des Bahndammes darstellt, müsste er bei 38mm liegen (Breite "c" in NEM 122d)...

Grüße,

Mathias


Beitrag editiert am 26. 12. 2006 03:32.


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