THEMA: RailCom jetzt auch bei Zimo

Tja, da sind wir wohl einen ganz ganz ganz kleinen Schritt weiter auf dem Weg zur seit vielen Jahren angekündigten BiDi.

Schön, Zimo löst jetzt sein altes Versprechen ein, die MX62 BiDi-tauglich nachzurüsten, bzw. wird es wohl bald einlösen, denn die SW gibts ja noch nicht.

Aber was können wir dann damit anfangen? Eigentlich weiterhin gar nix.

Das einzige Gerät, das überhaupt etwas mit den neuen Datenpaketen anfangen kann, ist dieses Lenz LRC120. Aber wer will sich so ein häßliches unverkleidetes Elektronikteil in die Landschaft kleben?

Und wozu eigentlich? Die Adreßanzeige auf einem klobigen Modul ist ein netter Gag für Messen, aber für die Alltagsanwendung völlig unbrauchbar, denn
- das Modul ist nicht mit normalen Belegtmeldern kompatibel, kann also nur auf einem eigenen, dann unüberwachten Abschnitt eingesetzt werden
- das Modul ist für den Einbau in einen Stelltisch viel zu groß
- das Modul kann seine Daten nicht mal zur Zentrale, geschweige denn zu einem PC melden
- nachdem die bisher einzige Anwendung die Anzeige der Lokadresse ist, ist das ganze kaum als Neuheit zu bezeichnen, solche Systeme gibt es schon lange.

Somit ist eigentlich die einzige echt gute Nachricht, daß sich offenbar die Patentbremse zu lösen beginnt, und nun vielleicht (wieder einmal) in ein paar Jahren eine echte Anwendung für BiDi kommt - falls es dann noch jemand will.

Geduldige Grüße
Helmut

Hallo Helmut,

ja das LRC120 kann man bestenfalls als Demo-Platine bezeichnen. Ich habe dazu in drmb auch schon unter dem Titel "Railcom - Kurzrezension Weitere Optionen" ähnliche Kritikpunkte aufgezeigt:
http://groups.google.at/group/de.rec.modelle.ba...e39/00b42eaeb3fbfc70

Was den Einbau in den Stelltisch betrifft: Immerhin ist die LED Anzeige wenigstens gesockelt, so dass man diese auch von der Platine absetzen kann (mit "Stacker" oder 16 pol. Flachkabel). Ein Rückmelde-Ausgang wäre wirklich nicht schlecht gewesen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Soweit ich informiert bin hat man sich in Nürnberg darauf geeinigt dass Zimo die Decoder aktiviert und das Protokoll fertig ausdefiniert, danach wird dies normiert und dann machen die anderen weiter.

ESU hat die Lokpiloten der 3.0 Serie auch bereits für RailCom vorbereitet bzw. der Lopi micro wird 2007 entsprechend neu gemacht. Leider können es die Sounddecoder offenbar noch nicht.
Lenz hatte schon einmal ein "globales Display" LRC 125 angekündigt aber bislang nicht realisiert da die Protokollspezifikationen noch nicht fertig waren.
Kühn hat ebenfalls einen RailCom fähigen Decoder (allerdings nur für H0) angekündigt.

Ob die weiteren wichtigen Decoderhersteller, wie D&H, Tran und Uhlenbrock, dahingehend etwas tun werden bleibt abzuwarten.

Jedenfalls bin ich auch froh dass etwas weiter geht. Ziel meines Postings hier war auch, andere Meinungen und Sichtweisen zu bekommen, sowie Ideen für Anwendungen zu sammeln.

Grüße, Peter W.

Hallo Peter,

>Was den Einbau in den Stelltisch betrifft: Immerhin ist die LED Anzeige wenigstens
>gesockelt, so dass man diese auch von der Platine absetzen kann (mit "Stacker" oder 16
>pol. Flachkabel).

Da gefällt mir die neue Anzeige von Uhlenbrock irgendwie besser. Schade, daß das nur für Lissy geht.

>Soweit ich informiert bin hat man sich in Nürnberg darauf geeinigt dass Zimo die
>Decoder aktiviert und das Protokoll fertig ausdefiniert, danach wird dies normiert und
>dann machen die anderen weiter.

Hm, wenn ich jetzt böse wäre, dann würde ich das so verstehen, daß Zimo die Spezifikation macht, Tams eine billige Zentrale, Kühn billige Decoder und Lenz dann das ganze zum Patent anmeldet. Aber ich bin ja heute zum Glück nicht böse, und deswegen ist das reiner Unsinn.

>Lenz hatte schon einmal ein "globales Display" LRC 125 angekündigt aber bislang
>nicht realisiert da die Protokollspezifikationen noch nicht fertig waren.

Die Ankündigungen von Lenz interessieren mich in keinster Weise mehr. Für die Produkte dieser Firma habe ich schon zuviel Geld in den Sand gesetzt, weil entweder monatelang nichts mehr lieferbar war - und wenn dann zu Mondpreisen - oder gleich eine ganze neue Produktlinie wieder eingestampft wurde, und das Geld für vorhandene Komponenten hin war.

>Ob die weiteren wichtigen Decoderhersteller, wie D&H, Tran und Uhlenbrock,
>dahingehend etwas tun werden bleibt abzuwarten.

Das glaube ich nicht.  D&H hat eine eigene Adreßrückmeldung, Uhlenbrock hat Lissy. Bei Tran warten wir mal ab. Mir liegt da sowieso ganz schwer im Magen, daß die Tran-Decoder mit der Austastlücke Probleme haben sollen. Da rollen bei mir etliche herum. Wenn ich die jetzt alle wegwerfen müßte, dann werde ich wohl eher auf BiDi verzichten.

>Ziel meines Postings hier war auch, andere Meinungen und Sichtweisen zu >bekommen

Zu Sichtweisen: Anfangs war ich begeistert von den Möglichkeiten die da kommen sollten. Inzwischen sehe ich das ganze etwas nüchterner. Nach Jahren und Jahren von Ankündigungen ist es einem vielleicht einfach langsam wurscht, ob da noch was kommt. Vielleicht wird das ja wieder anders, wenn wirklich mal etwas für den Anwender greifbares und brauchbares da ist. Ein neues Verfahren zur Zugerkennung brauche ich jedenfalls nicht, das habe ich schon, auch ohne BiDi.

>...sowie Ideen für Anwendungen zu sammeln.

Da hätte ich eine: Ein BiDi-Gegenstück zum Zimo MX9 zu einem deutlich niedrigeren Preis. (Für nicht-Zimoisten: Gleisbelegtmeldung, Zugerkennung, Signalansteuerung und Zugbeeinflussung in einem Modul an einem stabilen Datenbus).

LG
Helmut

Hallo Helmut,

um Mißverständnisse betreffend Tran zu vermeiden:

- die Decoder haben Probleme mit Funktion 13-20
- nur die kleinen Sounddecoder SL74 haben massive Probleme mit der BiDi Austastlücke

Grüße, Peter W.

Hallo Peter,

da habe ich wohl zu oberflächlich gelesen.
Um so besser, wenn es nur mit F13-20 Probleme gibt, wer hat die schon.
Das reduziert das Problem für mich auf einen einzigen SL74 Problemfall, und der läuft bei mir sowieso bis heute nicht.

Danke für die Klarstellung.

LG
Helmut