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THEMA: Fotos für NBM

THEMA: Fotos für NBM
Startbeitrag
Noidea - 10.03.07 12:53
Da im NBM thread Photographie aufkam:
Klaus Lübbe hat da ein paar sehr interessante Anregungen gebracht, die hier etwas weiter ausführen möchte.
Klaus sprach Kunstlichtfilm an, der normalerweise mit einem "T" (für Tungsten) gekennzeichnet ist. Dieser Film ist empfehlenswert, allerdings nicht das Mass aller Dinge, da dieser Film für Photoflood Lampen geeicht ist, die etwas kälteres Licht abwerfen, als eine normale Glühlampe. Statt euch auf die Suche nach diesem heutzutage nur schwer erhältlichen Spezialfilm zu machen, würde ich Farbkorrektur- oder Warmfilter vorschlagen. Mit den kommt ihr ziemlich nahe ans Original.
Es gibt auch Filter für Leuchtstoffröhren, aber ich würde lieber auf die Röhren verzichten, da die Filter in diesem Falle nicht zu 100% arbeiten (selbst höherwertige Digitalcameras haben noch stets Probleme mit diesem Licht).
Insbesondere Diafilme sind sehr empfindlich in Bezug auf die Farbtemperatur (REgel: Nie Diafilm unter Leuchtstoffröhren schiessen).
Als Film würde ich kein Supermarktmaterial verwenden, sondern professionelle Filme von Kodak oder Fuji. Unter Diafilmen ist Fuji Velvia 50 bei Druckern sehr beliebt. Dieser Film hat wunderschöne Farben, guten Kontrast und fast nicht existente Körnigkeit (es gibt mittlerweile einen 100ISO Film mit gleicher Qualität). Allerdings würde ich diesen Film, ausser inder Geisterbahn, nicht für Portraits verwenden.
Für das rote Geraffel in Epoche V wäre Kodachrome sehr gut geeignet, allerdings ist der Film tot.
Modulesbauer haben es am Einfachsten: Sie können ihr Zeug an bedeckten Tagen nach draussen schleifen und im Garten photographieren. Bedeckte Tage sind sehr gut, da es wenig Schatten gibt. Das Licht ist zwar etwas flach, aber dafür wird der Konrtast nicht zu hoch. Direktes Sonnenlicht, ausser für schbeschäl Ieffäkts, vermeiden wie die Pest!

Wenn ihr was einschicken wollt, niemals original Dias einsenden (in Verlagen arbeiten Menschen, und Menschen tendieren dazu Dinge zu verlieren).

Scannen: Wenn ihr mit Negativfilmen arbeitet, solltet ihr die Negative als Dias einscannen und dann erst in Photoshop in Negative verwandeln. Es ist besser, den Scanner lesen zu lassen, was er sieht, als ihn zum Denken zwingen zu wollen. Farbalgorithmen sind in Photoshop um einiges besser, als mit Standardscannersoftware.

Filegrösse: Die Drucker, für die ich bisher gearbeitet habe, verlangen eine Auflösung von 240 Pixels per Inch. Geht man davon aus, dass eine Zeitschriftenseite etwa 8x12 inches ist, und Negativ/Dia etwa 1x1,5 inches, sollte man mit einer Scannerauflösung von etwa 1920 DPI arbeiten (manche Drucker fragen nach 300 PPI, dann wäre die Auflösung 2400 DPI). Für eine Digitalcamera entspräche das in etwa 5,5 MP bei 240 PPI und 8,6 MP bei 300 PPI.
Allerdings sind MP nicht gleich MP. Je grösser euer Sensor, um so besser die Bildqualität - kleine Pixel sind einfach Schei...
Das Ganze dann als TIFF oder SD file abspeichern. Je grösser die Datei, um so besser kann der Editor damit arbeiten. JPG verlieren zuviel Daten. Auf keinen Fall ein Bild grösser machen als es ist! D.H. aus einem 2MP File um Gottes willen kein 10MP machen!
Beim Photographieren auf jeden Fall jegliche Automatik abschalten. Das ist mit Digicams oftmals nicht möglich. Das Problem ist, dass diese Automatiken übersaturierte Aufnahmen mit hohem Kontrast abliefern, da die Bilder zumeist nur als Emails oder Internetpostings verwendet werden - was gut auf dem Bildschirmaussieht, sieht nicht immer gut im Druck aus. Wenn ihr vorhabt, mehr zu photographieren und zu veröffentlichen, solltet ihr daran denken, euch eine SLR zuzulegen. Die gibt es mittlerweile mit einem Standard Objektiv für um die 600 Taler (Olympus hat das beste Anfängerglas!).
Photgraphieren mit der bestmöglichen Auflösung. Wenn eure Camera RAW oder TIFF files schiessen kann, diese verwenden. Programmautomatiken vermeiden, da diese zumeist die geringstmögliche Schärfentiefe wählen. Lieber entweder voll manuell oder mit Blendenautomatik arbeiten. Den geringstmöglichen ISO Wert benutzen (Stativ nicht vergessen), um das Bildrauschen zu minimalisieren.
Bildbearbeitug sollte so gering wie möglich gehalten werden. Ausser Staubretusche bei Scans, sollte nix weiter getan werden. Keine Schärfe, Kontrast, Farbe,... etc. verändern. Die Jungs in den Verlagen haben das besser drauf (und wissen zumeist auch was sie sie wollen).

Das kommt von meiner Erfahrung mit Druckverlagen und sollte als Anregung dienen. Wenn ihr irgendwas im Druck veröffentlichen wollt, solltet ihr aber besser noch einmal bei "eurem" Verlag anfragen. Je besser ihr mit den Brüdern kommuniziert, um so besser sieht das gedruckte Material aus.

Sorry, dass das Teil so lang wurde,
Claus

Sage mal Claus,

warum machst du hier nicht mal einen kleinen Lehrgang über Photografie?
Frei nach dem Motto " wie es sein soll und wie nicht ".
Ich denke mal, da gibt es echten Bedarf !!

Ismael wird da sicherlich auf seinem Server Platz schaffen können.

Gruß,
Günter
Es gibt einige Mitglieder hier (Kazmedia z.B.), die auf ihren Seiten schon einige sehr gute Tips zum Photographieren geben.
Ich habe Ismael schon darauf angefunkt, und er wäre prinzipiell einverstanden, doch fehlt mir momentan die Zeit

zeitige Grüsse,
Claus
Hallo!
Da der Thread "Fotos für NBM" heißt, muss ich Claus in einem Punkt widersprechen:

Ich habe beim NBM noch nie Probleme gehabt mit Dias, die sind alle vollzählig und unversehrt wieder zurückgekommen.
Und Dias selber eincannen kann man mit erschwinglichen Scannern nach meinen Erfahrungen eher vergessen.

ABP
die Bilder meiner veröffentlichten Beiträge im NBM sind alle mit klassischem Diafilm aufgenommen.
Die Bildauflösung für den Abdruck in Publikationen ist nicht vergleichbar mit der Auflösung für Bildschirmseiten!
Gruß
Klaus
@4
stimmt, auch wenn digitale Aufnahmen auf dem Bildschirm gut rüberkommen, bedeutet das noch lange nicht, dass diese auch für den Druck  geeignet sind. Ich habe alle meine bisher im NBM (u.a.) veröffentlichten Aufnahmen mit der Spiegelreflex und Negativfilmen gemacht, und dann eine Auswahl an Fotos 13X18 dem Verlag geschickt und auch komplett zurück erhalten.

Gruß
Gabriel
Ich kann Claus da nur zustimmen. Viele Druckereien arbeiten noch mit dem Offsetdruck.
Da werden die Bilder, in drei Farben getrennt auf ein enormes Maß von ca. 1,5 x 1,9 m aufgerissen
und dann wieder zu einem kleinen Bild zusammengestrickt. Digital kann man dabei getrost
vergessen. Es sei denn, man arbeitet mit einer Profi-Camera >8 Megapixeln.
Digital wird vermutlich nie wirklich an einer guten Spiegelreflex rannkommen.

Es mag komisch klingen, wo doch der Druck zu Hause bei 2 Megapixeln auf dem Tintenpisser
so gut aus sieht, aber im Profidruck wird eben nicht so gearbeitet.

Anders beim Book on Demand Verfahren. Da reichen schon 2 Megas aus, weil mit guten
Farblasern gearbeitet wird. Allerdings ist dieses Verfahren für z.B. ein Buchdruck in Farbe
bei weitem zu teuer.

Das musste ich vor 2 Jahren einsehen, als der Wunsch nach einem Buch zu meine-n-welt
aufkeimte. Das habe ich aber schnell sein gelassen.

mfG, AlfredB.
ääääähm...

zu der Sache mit TIFF und JPEG möchte ich aber anmerken das TIFF definitiv ein aussterbendes Datei-Format ist. JPEG ist das Format der Zukunft (ausser RAW natürlich
Wieso sollte ich riesige TIFF-Dateien versenden wenn ich eine Datei im JPEG-fein mit knapp einem siebtel an Datengröße nutzen kann. Interessant wäre es zu wissen inwiefern die Verlage heutzutage mit RAW Daten arbeiten können?
Ich arbeite als Mediengestalter und Werbetechniker in einer Werbeagentur und wir haben ständig mit Bilddaten jeglicher Art zu tun, aber mit TIFF-Dateien arbeiten wir nun wirklich gar nicht mehr, wenn es der Kunde denn nicht wünscht...
Wichtig ist natürlich das man auch bei JPEG die geringste Datenkompression nutzt. Sonst haben wir schon das Problem mit den Bildern wie es Claus schon beschrieben hat.
Natürlich ist es auch hier wichtig im digitalen Bereich eine möglichst große Bildgröße zu nehmen. Bei meiner Panasonic FZ30 habe ich bei einer Einstellung von 8Megapixeln und einer Auflösung von 300ppi eine Druckgröße von 27,6 x 20,7 cm. Die Datei wäre hier als JPEG-fein auf der Karte ca. 3,4 MB groß. Wenn man nur eine 3 Megapixel-Kamera nutzt, dann ist die Bildgröße bei 300ppi nur noch 17,3 x 13 cm.

Wenn man denn schon Digitalfotos macht, dann auf jeden Fall nicht unter 8MP (zumindest für den Druck jetzt). Wenn man sich die ganzseitigen Drucke so ansieht sollte eben auch die Datei entsprechend groß sein. Einfach nur das Bild größerziehen funktioniert hier natürlich nicht, da es dadurch ja nicht mehr Pixel werden, man nur einen Sägezahneffekt an den Kanten bekommt und das gesamte Bild pixelig wird.

Wir arbeiten bei uns auch mit Großformatdrucker in der Digitaltechnik (allerdings keine Fotodrucker). Wenn man z.B. einen Digitaldruck in der Aussenwerbung einsetzt, dann reichen in der Originalgröße auch schonmal 100 ppi, da es hier mehr auf die Fernwirkung ankommt und die Bilder erst ab 3m vernünftig aussehen müssen. Ist natürlich für Zeitschriftendruck definitiv ungeeignet...

Grüße aus Westfalen, Sven
(der keine TIFF-Dateien auf seinem Mac hat
Sven,
du sprichst von geringstmöglicher Datenkompression bei JPG, verneinst aber das TIFF Format.
Wie groß sind eigentlich unkomprimierte JPG Dateien?

Fragt
Günter
zu JPEG:
mein Admin hat mich eindringlich davor gewarnt, mit JPEG z. B. im Photoshop "rumzubasteln", weil dann bei jedem Speichervogang wieder an den Pixeln "rumgerechnet" wird, jedesmal wird die Qualität schlechter - also bleibe ich bis zum Schluss beim TIFF (bzw. speichere jpg´s vor Beginn der Arbeit erstmal als TiFF ab).

Und wo ist das Problem der Dateigrößen? Die TIFF´s werden auf CD an die Redaktion verschickt und fertig - dazu als Service runtergerechnete JPEG´s zum Anschauen am Bildschirm.

Andi BP
Hallo Andi...

wahrscheinlich habe ich jetzt generell über Bildverarbeitung im Druckbereich gesprochen. Sicher ist es kein Problem ein paar Bilder als TIFF  auf CD zu brennen und dann zu versenden. Anders sieht es aber aus wenn man ganze Broschüren "abspeichern" will, in denenkönnen auch mal mehrere 100 Bilder eingefügt sein. Oder wenn wir für den Großformatdruck Bilddaten aufbereiten... da können auch schon mal so 5-6 GB an Dateigröße rauskommen, wohlgemerkt als JPEG-Datei. Das ganze jetzt als TIFF gespeichert kann dann auch über 35 GB groß werden.

Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann weshalb bei der Bearbeitung von JPEG-Daten in Photoshop bei jedem speichern die Qualität schlechter werden sollte? Auch im TIFF-Format wird an den Pixeln rumgerechnet wenn ich irgendwelche Filter verwende. Deshalb behalte ich ja auch mein Original und speicher meine bearbeiteten Bilder extra ab...

Wenn Du Bilder bearbeiten willst OHNE das du an den Pixeln gerechnet haben möchtest, dann kann ich dir das Programm "Aperture" von Apple empfehlen. Hier arbeitest Du verlustfrei mit dem "digitalen Negativ" im RAW-Format. Hier wurde beim speichern an den Pixeln nichts rumgeschärft oder rumgerechnet wie bei JPEG- oder TIFF-Daten. Auch musst Du nicht die verschiedenen bearbeiteten Versionen eines Bildes als extra Datei abspeichern. Du hast lediglich einmal deine RAW-Datei und speicherst bei den verschiedenen Bildversionen lediglich die diversen Einstellungen. Wenn Du dich dann für eine Version entschieden hast, kannst du das Bild als JPEG-Datei abspeichern. Natürlich hier auch darauf achten, das die Einstellungen so gemacht werden, das eine Datei in maximaler JPEG-Qualität gespeichert wird.
Mittlerweile ist es sogar so weit, das einige der neueren Kameramodelle kein TIFF-Format mehr speichern können, sondern nur noch mit JPEG und RAW arbeiten...

@Günter: Alle JPEG-Dateien sind komprimierte Bilddaten, nur die Frage wie stark sie komprimiert sind entscheidet über die Bildqualität. Ich speicher JPEG immer in der geringstmöglichen Komprimierung ab (JPEG-fein bei Kameras), da bin ich dann nachher immer auf der sicheren Seite wenn es um das vergrößern der Daten geht.
Sicher hat TIFF in Härtefällen immer noch eine Daseinsberichtigung (aufwendige Fotomontagen bei denen es z.B. auf die kleinsten Details ankommt und es eben keine störenden Kompressionsartefakte gibt) wenn man keine Möglichkeit zur Bearbeitung von Daten im RAW-Format hat. Ich denke aber das das in den seltensten Fällen vorkommt. Zudem ist ein TIFF zwar unkomprimiert, aber nicht unbearbeitet. Wie im JPEG-Format werden im TIFF-Format kamerainterne Bildkorrekturen vorgenommen, wie z.B. Weissabgleich, Kontrast oder Schärfe. Beim RAW-Format dagegen ist dies nicht der Fall. Daher ist ein TIFF bei der FZ30 mit 8-Megapixel-Sensor stolze 23,4 Megabyte groß. Als JPEG-fein lediglich 2,7 MB und als RAW immerhin nur 15 MB.
(...einige Daten aus dem Buch Superzoom Fotoschule von Frank Späth)

So... für den Anfang reicht das hoffentlich.
Grüße, Sven

Edit: Dreckfuhler entfernt...


Beitrag editiert am 10. 03. 2007 21:40.
Hallo,

ein MoBa-Kollege von mir hat seine Ep.III-Anlage (hauptsächlich Dampf) suuuuuper ausgeleuchtet und dann Aufnahmen in schwarz-weiß gemacht. Da kommen die 50er Jahre gleich doppelt so gut rüber. In den Heften gibt es eigentlich nie schwarz-weiß Fotos, sollte man mal versuchen.

Gruß, Olaf
JPG WURDEN nur nochmals komprimiert, wenn der "speichern als" Befehl verwendet wurde. Seit Photoshop 5.5 oder 6 ist das allerdings ein Gerücht.

Das mit dem TIFF ist, was unsere Verlage hier verwenden. Allerdings hatten sie sich mal quergestellt, als ich mit einem 450MB Mittelformat file ankam

JPG besonders von digicams fallen sehr schnell auseinander bei der Bearbeitung. Es sind zu viele Artifakte vorhanden. Daher verwende ich selbst JPG nur für die finale Abspeicherung, wenn absolut nix mehr an einem Bild gemacht werden mus - aber wie war das noch mal mit DCC vs. SX? .

Bei Duplikaten von Dias habe ich keine scans gemeint, sondern wirkliche Duplikate aus dem Photolabor (macht aber kaum noch einer).

gemachte Grüsse,
Claus
Au weia...

Fotografie und insbesondere digitale Fotografie wird  ja immer gerne ein wenig mythenumwogen gesehen. Leider auch hier und ich habe in diesem Thread einige Weisheiten gelesen, die schlicht als Unsinn bezeichnet werden können. Es werden Begriffe wild durcheinander geworfen und Anwendungszwecke vermengt.

Ursprünglich ging es wohl um Aufnahmen von der Modellbahn im geschlossenen Raum. Kunstlichfilm  ist kein schlechter Tipp, wenn man mit Kunstlicht ausleuchtet (Glühbirne, Halogen etc.), ein Foto frei von Farbstichen wird einem dadurch nicht garantiert. Warum? Einfach, weil schon eine holzverkleidete Decke Einfluß auf die Farbigkeit nehmen kann, oder das große Poster an der Wand mit der V200, auf die zufällig eine der Lampen gerichtet ist...

Für Druckzwecke ist es grundsätzlich egal, ob Dia- oder Negativfilm verwendet wird, vorrausgesetzt vom Negativ wird ein guter Print gemacht oder ein Scanner benutzt, dessen Software vernünftig mit Negatven umgehen kann. Das Dia konserviert entsprechend seiner physikalischen Natur (Tageslichtfilm ist optimiert auf eine Farbtemperatur von 5000-5500°Celvin) den Moment gnadenlos mit dem Farbstich, der zum Zeitpunkt der Aufnahme herrschte. Im MoBazimmer mit Glühlicht treffen wir vermutlich 2600-3200° Celvin an, haben also ein dramatisches Delta von rund 2000 Celvin, ein starker gelb-warmer Ton.
Warum ist das so? Film ist einfach viel dööfer, als es unsere geniale Auge-Hirn-Kombination ist. Film ist stru auf eine Farbtemperatur geeicht, wir passen uns der Situation an und nehmen deswegen kalte oder warme Farbstimmungen als nicht so dramatisch wahr.

Hier wurden auch Konversionsfilter angesprochen, um das vorhandene Licht dem Filmtyp anzupassen. Kann man machen, ohne Messtechnik und einen wohl ausgestatteten Filterfundus wird  man auch nur näherungsweise eine Verbesserung erzielen können. Pauschalisierungen, wie "nimm den" sind wie in den meisten Fällen sinnlos. Wie oben beschrieben gibt es eine klare Differenz der Farbtemperatur zwischen Film und Objekt, sie ist messbar. Ohne Messtechnik schafft an nur mehr oder weniger gute Näherungen. Modellbahnerisch verglichen wäre es wie "Welche Lok soll ich denn nehmen?", "Nimm eine 103, die ist immer gut!"...

Die Digitalfotografie ist klar im Vorteil, sofern die Kamera einen guten Weißabgleich selber hinbekommt (das ist auch Motivabhängig) oder sogar einen manuellen Weißabgleich ermöglicht. Nochmal zurück; wer mit Film fotografiert und seine Technik beherrscht, wird natürlich ebenfalls gute Resultate erzielen! Wir sind aber in der Mehrheit Modellbahner und keine Fotografen, weswegen - um eine Pauschalisierung zuzulassen - uns die Digiknipsen ziemlich entgegen kommen.
Nächstes Problem, die schier unendliche Auswahl. Jeder Digiapperat hat Vor- und Nachteile. Es gibt nicht "die Empfehlung". Wer seinen "Workflow" beherrscht, kann aus einer vermeintlich nicht geeigneten Kamera bessere Resultate rausholen, als jemand, der nur draufdrückt. Dabei rede ich noch gar nicht von irgendwelcher Nachbearbeitung.

Ein paar Empfehlungen:
-Weißabgleich machen und alle Aufnahmen unter diesen Lichtbedingungen mit genau dieser Einstellung fotografieren. Ob der Zug von links oder rechts aufgenommen wird, ist egal, das Licht bleibt identisch, also auch die Einstellungen!
-RAW mindestens mitfotografieren, wenn die Kamera das kann.
Das ist sozusagen das "digitale Negativ", die uninterpretierte Datei, wie sie der Chip der Kamera sah, ergänzt um ein paar Metadaten bezüglich der Kameraeinstellungen etc.
-JPEG mitfotografieren, wenn die Kamera das kann.
Die meisten DSLR können parallel RAW+JPEG auf die Karte schreiben. Also einerseits die "rohen", uninterpretierten Daten und dann das JPEG, was das Bild mit den Parametern, die der Kamerahersteller in die Kamerasoftware integrierte, interpretiert wiedergibt.
Trotz der Interpretation nicht uninteressant zur Bildsichtung, als Vorschau oder einfach um zu sehen, "wie es die Kamera gemacht hätte".
-Dein Monitor zeigt nicht die Wahrheit...
Jeder Monitor gibt ein und dasselbe Bild anders wieder. Bildkorrekturen aufgrund des Bildschirmeindrucks bedeuten nichts, sofern der Bildschirm nicht kalibiert ist. Auf einem anderen Monitor wird es anders aussehen und die vorangegangene Korrektur mag es sogar in die falsche Richtung verschlimmbessert haben. So gesehen ist die Empfehlung, möglichst wenig an der Daten zu manipulieren richtig. Das machen besser die Lithoprofis.
-Resultate der Bildbearbeitung sollte man immer (!) als neue Datei speichern, dabei spielt das Dateiformat zunächst keine Rolle. Die Datei aus der Kamera sollte man immer als das "Negativ" behandeln, so vorsichtig wie möglich, um es sozusagen nicht zu beschädigen.
-Verlusfreie Datenformate sind zu bevorzugen. Hier wiederspreche ich ganz ausdrücklich Sven, der das JPEG-Format propagiert. Es ist und bleibt ein verlustbehaftetes Bilddatenformat. Die Verluste mögen gering sein, aber sie sind existent. JPEG ist immer dann sinnvoll, wenn der Speicherplatz (in der Digiknipse) oder die Übertragungsbandbreite (Online) gering sind.
-Wenn schon JPEG, ist es möglichst als ein endgültiges Speicherformat anzusehen, also wenn absehbar keine Veränderungen am Bild mehr vorgenommen werden. Jedes Öffnen und wieder Speichern eines JPEG verstärkt die Artefaktbildung.
-Als Faustregel für Offsetdruck sollte man eine Auflösung von 300 dpi bezogen auf das Abbildungsformat vorsehen.

@Alfred: Was meinst du mit "viele Druckereien arbeiten noch mit Offsetdruck" und dem folgenden Absatz. Der ist leider kompletter Unsinn. Es gibt viele Druckverfahren, wovon Offset eines der meistverbreiteten sein dürfte. Alle üblichen Eisenbahnhefte am Bahnhofskiosk werden in Offset gedruckt. Ich würde behaupten ausnahmslos. Da wird auch nichts in in drei Farbe auf ein enormes Maß aufgezogen.
Deine Aufnahmen zum Beispiel dürften digital aufgenommen sein, der Weißabgleich ist immer ziemlich am Punkt, die Belichtung stimmt... Diese Fotos werden vom Chip deiner Kamera in die drei Farbkanäle Rot, Grün, Blau getrennt aufgezeichnet und als sogenanntes RGB-Bild gespeichert. Scanner, TV, Monitore, Laserbelichter, Fotolabore und andere lichtbasierte Verfahren funktionieren nach diesem Prinzip. Drucken ist ein stoffbasiertes Verfahren, egal ob Offset, Digitaldruck, Laserdrucker, Tintendrucker, dein Foto muss dafür separiert werden, gemeinhin in CMYK. Das steht für Cyan, Magenta, Yellow und Key (= Schwarz). Damit lassen sich stoffbasiert einige Farben darstellen, beileibe nicht alle, aber das würde hier zu weit führen.
Auch die Aufnahmen deiner Homepage lassen sich perfekt drucken, sofern sie klein genug abgebildet werden. Möchte man sie größer haben, bräuchte man sie in einer größeren Auflösung, vermutlich in deinem Archiv zu finden.
Je nachdem welches "digital" du meinst, ist es qualitativ an einer guten Spiegelreflex schon ein Weile vorbeigezogen. Das ist sehr relativ. Was sagst du jemandem, der steif und fest behauptet, Wasser ließe sich auf einer Modellbahn nur mit Gießharz gut darstellen. Ich habe deinen Hafen gesehen ...
Book on Demand stellt in höherer Qualität die gleichen Anforderungen an das Bildmaterial, wie der Offsetdruck. Du darfst nicht den Fehler machen, die Dateigröße (8 MP <> 2 MP) ohne Bezug zur Abbildungsgröße zu sehen. Die berühmten "dpi" stehen für Dots per Inch = Punkte je Inch. Ein kleines Bild in einer Drucksache mag 1 Inch breit sein, braucht also 300 Pixel (=Dots) in der Breite, bei der genannten Auflösung von 300 dpi. Bei 4 Inch (ca. 10 cm) landen wir schon bei 1200 Pixel. Nicht viel größer und das 2 MP Bildchen (typischerweise 1600x1200 Pixel) macht schlapp. Mehr ist da nicht, es sei denn, man hat das 8 MP Bild
Der Tintendrucker zu Hause hat schlicht eine geringere tatsächliche Auflösung (sagen wir grob 200 dpi) , weswegen die Fotos unbeschadet auch ein wenig größer gedruckt werden können, ohne schlecht auszusehen.

Schöne Grüße, Carsten
Wobei zu Carstens letztem Absatz noch beigefugt werden sollte, dass es bei Drucken fur die Wand auch auf den Betrachtungsabstand ankommt. Je grosser das Bild, desto grosser der Betrachtungsabstand. Daher kann man bei grosseren Drucken zu geringeren Auflosungen greifen. Wenn ich A3 drucke, verwende ich 150 DPI, und das Ergebnis sieht noch immer aus wie ein Photo.
Nur das photographische Equivalent zu Pufferkusser oder Wagenfetischist wurde bei A3 zur Lupe greifen.

greifende Grusse,
Claus
Hallo,

Carsten sprach einen in meinen Augen wichtigen Punkt an:
Die Farbtrennung RGB ./. CMYK!
Drucker (meines Wissens nach auch Offset-Druckereien) arbeiten nun ´mal mit CMYK, und dafür ist es nötig, die entsprechenden Dateien im TIF-Format gespeichert zu haben.
JPG kann nun ´mal nur in RGB speichern.

Ich mache es zum Beispiel so:
Die Originalbilder von der Digitalkamera (sind unkomprimierte JPG) werden zum PC übertragen und als allererstes in CMYK separiert und als TIF gesichert (Dateiname: datum.bildbeschreibung.ori.tif).
Dann können die Bilder zum Beispiel für ´s Internet nachbearbeitet und als JPG komrimiert gespeichert werden (Dateiname: datum.bildbeschreibung.pixel.jpg).
Bezüglich Komprimierung habe ich die beste Erfahrung damit gemacht, mit maximal 20% zu komprimieren .. da erkennt mein Auge den Unterschied am Bildschirm noch nicht.

Das TIF-Format hat übrigens noch einen weiteren Vorteil:
Man kann ausser in CMYK auch noch Masken speichern!

Bezüglich Drucker und Scanner:
Wenn man zum Beispiel einen Drucker mit einer Auflösung von 5760 Pixeln betrachtet, muss die OPTISCHE Auflösung der zu druckenden Datei 720 DPI betragen.
Als Scanner besitze ich einen "Epson Perfection 4180 Photo", der schafft eben diesen 720 OPTISCHEN DPI ganzseitig, bzw. 9600 OPTISCHE DPI bei Dia-& Negativ-Vorlagen!
Scanner, die so eine Auflösung nur INTERPOLIERT schaffen, kann man gleich vergessen, weil, die rechnen die nötigen Bildpunkt lediglich dazwischen!

Gruss,
N-BahnerBAY Alias Erwin, der übrigens mit dem Picture Publisher von igrafx arbeitet

Beitrag editiert am 11. 03. 2007 10:00.
Erwin, mein Drucker will keine CMYK files haben - die macht er lieber selbst.

Meine Programmvorlieben:
Photoshop 6 (steinalt, tut's aber immer noch)
Corel Paint Shop Pro X (für das, was Photoshop nicht kann)
GIMP (gratis; für das was PSP nicht kann).
Quimage (zum Drucken)
Noiseware (gegen den Rausch)
UFRAW (für RAW files in LINUX)
Bibble (für LINUX, wenn ich die Bilder direkt auffe Platte hauen will)
RAW Shooter Essentials (für RAW auf die Schnelle)
Olympus Studio (für die Farben).
Vuescan (ratet mal wozu).
Turboprint (Printertreiber für LINUX)
WINE (um (fast) den ganzen Windows Krempel unter LINUX laufen zu lassen)

gelassene Grüsse,
Claus
Hallo Erwin,

wenn du mit deinen Resultaten bislang zufrieden bist, ändere nichts an deinem - ok, unglaublich neudeutsch - Workflow. Aber die Umwandlung bzw. Separation deiner Digicamdatein von RGB in CMYK ist leider mit Verlusten behaftet.
Der RGB-Farbraum ist theoretisch in der Lage das für uns Menschen sichtbare Spektrum wiederzugeben. CMYK kann das nur teilweise, da es ein kleinerer Farbraum ist. Im Offsetdruck können phantastische Resultate erzielt werden, trotzdem ist das Medium limitiert auf ein paar tausend wiedergebbare Farbtöne. Ganz gut wird der Vergleich hier dargestellt: http://de.wikipedia.org/wiki/CMYK-Farbmodell#C...eren_Farbr.C3.A4umen

CMYK Bilder können übrigens auch als JPEG gespeichert werden, allein dafür ist TIF nicht nötig.

Die Auflösungsorgien der üblichen verdächtigen Scan- und Druckerhardwareanbieter dürfen nicht verwirren. Kein Tintendrucker druckt mit 5760 Pixel Auflösung. Ausserdem muss man eine Auflösung immer zu einer Strecke in Relation setzen, sonst ist es bloß eine Reihe von Pixeln. Pixel/Dots per Inch sind gebräuchlich, die berühmten "dpi". Die Druckerhersteller geben gerne die differenzierbaren Pünktchen/Inch an, wobei sich alle einzelnen Farben das teilen müssen. Dann sieht es schon ein wenig anders aus. Selbst mit guten Druckern braucht es kaum mehr als 200-300 dpi, will man es wirklich wissen kann man gerne auf 400 dpi gehen.
Mehr ist nicht nötig, weil wir nicht mehr Auflösung mit unseren Augen sehen können. Wir Lösen mit bloßem Auge gute 300 Punkte je Inch auf, das entspricht ca. 120 Punkte/cm. Wer mehr sehen möchte, braucht eine Lupe! Fotobelichter egal welcher Art, also alle Gerätschaften, die in den Laboren unsere Bilder aufs Papier bringen, arbeiten mit Auflösungen von 200, 300 oder 400 dpi. Und glaubt nicht, dass eure Negative, von Dias ganz zu schweigen analog aufs Papier belichtet werden, das war mal. Jeder Urlaubsfilm wird gescannt, automatisch eingestellt und belichtet.

Schöne Grüße, Carsten
Servus!

Grundsätzlich ist den Ausführungen von Carsten nicht mehr viel hinzuzufügen. Aber einen Tipp hab ich für euch:

Lasst mal eure Fotos bei einem Digital-Labor eurer Wahl auf ein Format Belichten, das in etwa der späteren Artikel entspricht. Also für ein Aufmacherfoto etwa 20cmx27cm. Dabei ist zu beachten das der Belichter die Fotos nicht verändert (keine automatische Korrektur und anderes Teufelszeug).

Wer einen Link braucht:
http://www.expressphoto.de
(Soll keine Werbung sein, hab dort aber gute Erfahrungen gemacht)

Dann betrachtet die fertigen Fotos aus einer klassischen Leseentfernung von etwa 30cm und vergleicht das mit anderen Aufnahmen aus anderen Artikeln.

So bekommt ihr einen groben Eindruck davon, was später aus dem Druck kommen könnte. Und vor allem seht ihr den Unterschied zwischen Monitor und Abzug. Und damit seid ihr in punkto Beurteilung der Fotos wieder einen Schritt weiter...

Natürlich ist die Technik beim Offsetdruck eine ganz andere und damit weicht auch das Ergebnis nochmal etwas ab. Aber Abzug und Druck liegen bei weitem näher beieinander als der unkalibrierte Monitor und Druck. Dennoch warten hier noch einige Überraschungen für den unbedarften Fotographen... )

Dia...
Mittlerweile verschwinden die Dia-Scanner aus den Lithos. Die digitale Revolution ist IMHO schon voll im Gange. Man kann darüber durchaus geteilter Meinung sein, aber aufhalten kann man es wohl nicht. Beim Kleinbild ist das Thema wohl schon durch...

Einen großen Vorteil hat die digitale Welt: die Vorschau!
Der Lerneffekt ist durch die sofortige Möglichkeit der Betrachtung ungleich höher als mit analogen Techniken. Gerade bei nicht wiederholbaren Einstellungen ein unglaublicher Vorteil, der sonst nur den Mittelformat-Kameras mit Sofortbildaufsatz möglich war.

Grüßle
Elvis.

P.S.: zum Thema Workflow...
Meine Bilder mache ich mit einer Canon  EOS 350D (8MP), auf Stativ, bei Kunstlicht (Weisabgleich: Kunstlicht), AV Modus = Manuelle Blende mit Zeitautomatik, Manueller Fokus. Abgespeichert als JPG (fein), Parameter neutral (= wenig Veränderung in der Kamera).

Die ersten Schritte waren noch mit einer EOS 50E mit Kunstlicht-Dia (Kodak EPY 64 idR). Ein IMHO guter Body, der jetzt aber nur noch in der Vitrine steht.


Beitrag editiert am 12. 03. 2007 17:29.
Elvis idee ist nicht übel, und wenn ihr immer das gleiche Labor verwendet, könnt ihr mit dieser Methode auch euren Bildschirm kalibrieren. Einfach so lange mit den Einstellungen rumfummeln, bis Druck und Bildschirm gleich sind.
Fragt Euer Labor welche Maschinerie sie verwenden. Fuji Frontier, Noritsu (Kodak) und Agfa sind die gängigsten. Ihr könnt dann Profile für die entsprechenden Scanner downloaden, oder euch diese Profile vom Labor geben lassen. Wenn ihr mit diesen Profilen arbeitet, habt ihr zumeist (bei kalibriertem Monitor) eine gute Idee, wie das Endresultat aussieht.

Zu Hause drucke ich mit Ilford Papier (Classic Pearl - 250 Blatt, 95 Dollar) auf einem Canon Drucker. Ilford bietet dafür ebenfalls Profile zum download an. Probierts mal aus - ihr werdet begeistert sein!

begeisterte Grüsse,
Claus


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