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THEMA: Neue Piezo-Minimotoren für die Moba

THEMA: Neue Piezo-Minimotoren für die Moba
Startbeitrag
Udo [Gast] - 16.05.07 00:32
Heute im Wirtschaftsteil der WAZ gefunden:

Zitat:

Gutes Geschäft mit kleinem Motor

Unternehmen an Rhein und Ruhr: Elliptec bringt Modelleisenbahnen ebenso ans Laufen wie Tachonadeln und CD-Spieler. Ehemalige Siemens-Sparte wählte Standort Dortmund sehr bewusst

Dortmund. Es könnte an der Erfindung des Dortmunder Unternehmens Elliptec liegen, wenn die Modell-Eisenbahn-Hersteller ihre derzeitige Krise bald überwinden würden. Bislang noch bleibt der Nachwuchs in der Branche aus. Zwar sind Kinder und Jugendliche heutzutage Technik verliebter denn je. Doch geben sie sich eher mit Handy-Games oder Spielkonsolen ab. Mit der Modellbahn herumzufahren, ist dagegen nicht mehr angesagt. Doch der Hersteller Märklin setzt nun mit Spitzentechnologie dagegen. Und die stammt von Elliptec.

Das Unternehmen hat einen kleinen Motor entwickelt, der Großes leisten kann. In Märklin-Lokomotiven sorgt er dafür, den Dachstrombügel auszufahren und so mit der über der Lok verlaufenden Stromleitung zu verbinden. Das ist alles andere als Spielerei, das ist höchste Technik. Knapp eine Million dieser Motoren hat Elliptec allein für Märklin produziert. Der eigentliche Markt aber ist viel größer.

So finden diese kleinen Motoren Anwendung in der Automobil-Industrie. Tachonadeln etwa werden damit bewegt oder CD-Schubladen an Laufwerken geöffnet. Elliptec nutzt dafür die so genannte Piezo-Technologie. Diese Technik an sich ist nicht neu. So dreht sich dabei die Spitze des Mini-Motors bis zu 80 000-mal in der Sekunde. Jede dieser Drehungen bewegt die Tachonadel oder das CD-Laufwerk.

Elliptec habe es aber fertig gebracht, als Billiganbieter Piezo-Motoren auf den Markt zu bringen und damit die gesamte Branche auf den Kopf zu stellen. Kosteten die Motoren anderer Hersteller mehr als 50 Euro, bietet Elliptec sie nach eigenen Angaben für drei bis fünf Euro an.

Der Mittelständler mit seinen rund 30 Mitarbeitern wurde 2001 aus der Siemens AG ausgegründet, so wie Epcos und Infineon. Die Erfindung, Piezo-Motoren zu einem so revolutionär günstigen Preis anbieten zu können, fußt auf Forschungen des Münchner Konzerns. Dort gelang es, die Keramik, als eines der beiden wesentlichen Systeme des Motors, deutlich preiswerter zu produzieren.

Siemens ist bis heute mit rund 20 Prozent an Elliptec beteiligt. Den größten Anteil hält der Finanzinvestor Apax (50 Prozent). Freilich versprechen sich die Anteilseigner ein großes Geschäft mit den kleinen Motoren, offenbar zurecht. Im vergangenen Jahr machte Elliptec einen Umsatz von über einer Million Euro. "Allerdings haben wir einige Projekte in der Pipeline, von denen wir uns einen weiteren deutlichen Umsatzschub versprechen", sagt Thomas Graf, 34, der seit sieben Jahren dem Vorstand angehört.

Elliptec ist weltweit tätig und hat auf allen Kontinenten ein gut ausgestattes Vertriebsnetz. Zu den Kunden gehören Konzerne wie ABB oder auch Zeiss. Angesiedelt war das Elliptec unter dem Siemens-Dach zunächst in Berkeley bei San Francisco. Nach der Ausgründung aber wurde nach einem neuen Standort in NRW gesucht. "Weil das Geschäft mit der Piezo-Technik vor allem in Europa stattfindet", sagt Graf zur Begründung.

Dass sich die Firma ausgerechnet in Dortmund angesiedelt hat, hat einen guten Grund. "Hier ist alles in einem vernünftigen Rahmen bezahlbar", sagt Graf. Zudem nutzt Elliptec die Nähe zur Universität und versucht darüber gut ausgebildete Mitarbeiter zu rekrutieren. Kooperationen gibt es aber auch mit den Universitäten in Darmstadt und in Karlsruhe sowie mit der Ruhr-Uni Bochum.

Zwar ist Heute im Wirtschaftsteil der WAZ gefunden:

Zitat:

Gutes Geschäft mit kleinem Motor

Unternehmen an Rhein und Ruhr: Elliptec bringt Modelleisenbahnen ebenso ans Laufen wie Tachonadeln und CD-Spieler. Ehemalige Siemens-Sparte wählte Standort Dortmund sehr bewusst

Dortmund. Es könnte an der Erfindung des Dortmunder Unternehmens Elliptec liegen, wenn die Modell-Eisenbahn-Hersteller ihre derzeitige Krise bald überwinden würden. Bislang noch bleibt der Nachwuchs in der Branche aus. Zwar sind Kinder und Jugendliche heutzutage Technik verliebter denn je. Doch geben sie sich eher mit Handy-Games oder Spielkonsolen ab. Mit der Modellbahn herumzufahren, ist dagegen nicht mehr angesagt. Doch der Hersteller Märklin setzt nun mit Spitzentechnologie dagegen. Und die stammt von Elliptec.

Das Unternehmen hat einen kleinen Motor entwickelt, der Großes leisten kann. In Märklin-Lokomotiven sorgt er dafür, den Dachstrombügel auszufahren und so mit der über der Lok verlaufenden Stromleitung zu verbinden. Das ist alles andere als Spielerei, das ist höchste Technik. Knapp eine Million dieser Motoren hat Elliptec allein für Märklin produziert. Der eigentliche Markt aber ist viel größer.

So finden diese kleinen Motoren Anwendung in der Automobil-Industrie. Tachonadeln etwa werden damit bewegt oder CD-Schubladen an Laufwerken geöffnet. Elliptec nutzt dafür die so genannte Piezo-Technologie. Diese Technik an sich ist nicht neu. So dreht sich dabei die Spitze des Mini-Motors bis zu 80 000-mal in der Sekunde. Jede dieser Drehungen bewegt die Tachonadel oder das CD-Laufwerk.

Elliptec habe es aber fertig gebracht, als Billiganbieter Piezo-Motoren auf den Markt zu bringen und damit die gesamte Branche auf den Kopf zu stellen. Kosteten die Motoren anderer Hersteller mehr als 50 Euro, bietet Elliptec sie nach eigenen Angaben für drei bis fünf Euro an.

Der Mittelständler mit seinen rund 30 Mitarbeitern wurde 2001 aus der Siemens AG ausgegründet, so wie Epcos und Infineon. Die Erfindung, Piezo-Motoren zu einem so revolutionär günstigen Preis anbieten zu können, fußt auf Forschungen des Münchner Konzerns. Dort gelang es, die Keramik, als eines der beiden wesentlichen Systeme des Motors, deutlich preiswerter zu produzieren.

Siemens ist bis heute mit rund 20 Prozent an Elliptec beteiligt. Den größten Anteil hält der Finanzinvestor Apax (50 Prozent). Freilich versprechen sich die Anteilseigner ein großes Geschäft mit den kleinen Motoren, offenbar zurecht. Im vergangenen Jahr machte Elliptec einen Umsatz von über einer Million Euro. "Allerdings haben wir einige Projekte in der Pipeline, von denen wir uns einen weiteren deutlichen Umsatzschub versprechen", sagt Thomas Graf, 34, der seit sieben Jahren dem Vorstand angehört.

Elliptec ist weltweit tätig und hat auf allen Kontinenten ein gut ausgestattes Vertriebsnetz. Zu den Kunden gehören Konzerne wie ABB oder auch Zeiss. Angesiedelt war das Elliptec unter dem Siemens-Dach zunächst in Berkeley bei San Francisco. Nach der Ausgründung aber wurde nach einem neuen Standort in NRW gesucht. "Weil das Geschäft mit der Piezo-Technik vor allem in Europa stattfindet", sagt Graf zur Begründung.

Dass sich die Firma ausgerechnet in Dortmund angesiedelt hat, hat einen guten Grund. "Hier ist alles in einem vernünftigen Rahmen bezahlbar", sagt Graf. Zudem nutzt Elliptec die Nähe zur Universität und versucht darüber gut ausgebildete Mitarbeiter zu rekrutieren. Kooperationen gibt es aber auch mit den Universitäten in Darmstadt und in Karlsruhe sowie mit der Ruhr-Uni Bochum.

Zwar ist Elliptec als Aktiengesellschaft eingetragen, an der Börse wird die Firma aber nicht gehandelt. Wenngleich Graf diesen Schritt nicht ausschließen will. "Das ist eine denkbare Alternative." Möglich sei aber auch der Verkauf an einen Konkurrenten."Hier ist alles in einem vernünftigen Rahmen bezahlbar"
14.05.2007   Von Wolfgang Pott

Zitat Ende

Vielleicht tun sich da auch bei uns im N-Bereich neue Möglichkeiten auf.

Infos zum Motor sind bei http://www.elliptec.de / Produkte / Elliptecmotor™ zu finden.

Viele Grüße  

Dieser Beitrag erweckt falsche Hoffnungen, wenn man weiß, daß der genannte Preis von 3 - 5 € / Stück nur erzielt wird, wenn die Mindestabnahmemenge 4-stellige Stückzahlen beinhaltet. Damit ist der einzelne Modellbahner (-bastler) zunächst wohl mal außen vor.
Nichts desto trotz, interessant ist und bleibt diese Antriebsart allemal !
Warten wir's mal ab.

!!! Siehe auch Beitrag "Piezomotor" im Forum !!!

Eith hat einen Freibschehler behoben.


Beitrag editiert am 16. 05. 2007 09:00.
Hallo,

Ich habe beruflich mit dem Ding schon zu tun gehabt.
Ist interessant aber noch ziemlich groß! Und eine verringerung der Größe scheint systembedingt (Resonanzkörper) nicht geplant.

Bei den Versuchen mit dem Teil stellte sich sehr schnell raus dass die Wiederholgenauigkeit noch nicht so gegeben ist, jedenfalls beim Startset war das so. Außerdem wird er nach relativ kurzer Zeit schon recht warm, teilweise bedrohlich heiß,  und wenn er erst mal warm ist verringert sich das verfügbare Drehmoment.

Und... der genannte Preis ist ohne Ansteuerung! die so einfach nicht ist! Piezo bedeutet dass er mit einer Frequenz angesteuert werden muss, die muss wiederum verstärkt werden. Außerdem braucht es eine Rückkopllung um die optimale Arbeitsfrequenz laufend nachkalibrieren zu können.

Und wir hatten noch ein ziemlich großes Problem mit der Abnutzung der aktiven Fläche. Ein durch das Piezo in Schwingung versetztes Aluminumteil (Spitze am Resonanzkörper) reibt auf der Keramik, das Aluteil reibt sich ab und wenn die Fläche mit der es dann die Keramik kontaktiert zu groß wird, dann nimmt die Leistung drastisch ab.
Fazit: bis jetzt noch nichts für Daueranwendungen.

Gruß Torsten
Hallo,

Ich habe mir die Daten des "Motors" einmal angeschaut. Bei einer Leistungsaufnahme von 1,8 Watt werden 200 Nmm bei 100 mm/s abgegeben. Also beträgt die mechanisch abgegebene Leistung 0,02 Watt. Man kann es auch so ausdrücken: die Dinger haben einen Wirkungsgrad von gerade einmal 1 %. Kein Wunder, dass sie recht heiß werden !

Resümee: eine innovative Idee, aber nicht für jede Anwendung geeignet. Für viele Modellbahn-Anwendungsfälle (Weichen-, Tor- und Signalantrieb) dürfte ein Servoantrieb noch auf absehbare Zeit die sinnvollere Lösung darstellen.

Gruß,
Burkhard


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