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THEMA: Rollstuhlfahrer

THEMA: Rollstuhlfahrer
Startbeitrag
Struwelpeter - 25.07.07 07:57
Hallo miteinander,

gibt es hier eigentlich Rollifahrer in der Community? Oder kennt jemand einen Rollstuhlfahrer oder Rollstuhlfahrerin, die sich mit Eisenbahn und Modellbahn befasst? Würde diesen gern ein paar Fragen stellen und ggf. weiteren Gedankenaustausch pflegen.

Viele Grüsse

Struwelpeter

Hallo,
Ich kenne einen jungen Rollstuhlfahrer in Haiming, Tirol, der an einer kleinen Z-Anlage baut. Momentan geht allerdings nicht viel weiter, weil jetzt andere Interessen Vorrang haben, und er in den nächsten Tagen auf Urlaub fährt.

Wenn ich ein Mail erhalte, kann ich es ihm weiterleiten, und wenn er will, kann er antworten.

Viele Grüße
Alfred
Hallo Struwelpeter!Seit Eineinhalb Jahren fahre ich auch ein Rollstuhl(aber nur ab und zu)da sie mir ein Bein abgenommen haben(Oberschenkelamputation).Seit der Zeit konnte ich nicht viel an meiner Anlage bauen,baue lieber an den Modellen,bzw.Umbauten(Köf I,Br 106,Br82,BR111-DR,)alles in Spur N.MfG KLA-RO
Im TT-Board gibt es meines wissens einen Namens Rolli
Hoi,

vielen Dank für die Antworten. An KLA-Ro habe ich gerade eine ausführliche Mail geschickt. Die Sache mit dem Tiroler vielleicht später.

Schönes Wochenende wünscht

Struwelpeter
Moin Moin Struwelpeter,

auch ich bin (wg. Beinamp, + Rückenmarkverl, + Wirbelschäden usw.)
im Rollstuhl.
Ich habe z.Zt. nur eine kleine N-Bahnanlage, nichts profihaftes.

Ich bin der BigTom (Thomas, ein alter dicker Kerl <47> aus dem Kreis Bad Segeberg)  der immer noch am Grübeln ist ob nun
die digitale Multimaus oder das Trix-Center (statt den besch. LokBoss)
ins Haus kommt, siehe Forum Digital.

Ich wünsche Dir und anderen Mitlesern schon ´mal ´n schönes Wochenende.

Liebe Grüße
Thomas
eben, der BigTom

Sorry

an alle, die jetzt denken, erst starte^t er da'n Ding und am Ende war nichts. Im Moment lässt mich auch noch meine Hand im Stich, also kann ich weder richtig planen noch schreiben. Nur Gemach, es kommt noch ..

Peter,

wo jetzt erst mal in die Ferien geht
Guten Morgen,

manchmal geht eben alles seeeehr laangsaaam ....

Offenbar bringe ich immer meine Pläne und Ideen mit den mehr allgemeinen Gedanken durcheinander, so dass beide nicht vorwärts kommen. In der Zwischenzeit habe ich aber den bekannten Modellbahnauthor Tony Koester vom Model Railroad Magazin um Rat gefragt. Und in seiner Antwort steht, dass im MRP 009 (soll offenbar Model Railroad Planning - ein jährliches Sonderheft - heissen), ein ähnlicher Artikel erscheinen wird. Aber lest selbst:

Hi, Peter. Good to hear from you!

You are certainly not alone in your need to enjoy our great hobby from  
a seated position or wheelchair. I have slowly been gathering  
information for an article on the design considerations that others  
have found useful.

For the 009 issue of MRP, we are planning to publish an article by  
Paul Dolkos on "operating sitting down," which may apply to your  
needs. The focus is more about dealing with lower decks that are a bit  
too low to work comfortable why standing, say in the below-40" range.  
But I suspect many of the lessons will apply to your specific needs.

In general, however, I think the same general rules that anyone else  
uses also apply to your specific situation: Don't create scenes that  
are deeper than you can comfortable reach in to to build and scenic  
the railroad as well as later to operate it. My guess is that the  
standard desk height (30" in North America) will be a good height to  
experiment with. In fact, you might arrange a room with two or three  
desks as the main support structure for the railroad./ You could lay  
24"-wide (or the European equivalent) foam insulation panels or hollow-
core doors atop the desks to see how that works out. Keep me posted on  
what you find works best, please.

Where do you live, by the way? I'm guessing Switzerland.

Tony

Viele Grüsse

Struwelpeter
Ich saß auch in meiner Kindheit im Rollstuhl als ich mein rechten Vorderfuß durch einen schweren Unfall verlor . Habe viele Hürden überwinden müssen. Trage heute eine Prothese und besuchte mehrere Jahre eine Gehschule. Viele die mich kennen wußten es erst als ich es ihnen verklickerte bzw. beim schwimmen gehen. Da ich so perfekt laufe wie ein normaler Mensch ohne Fehler War auch Jahre langes Training. Als ich dann zur großen Eisenbahn wollte lehnte man mich auf Grund der Behinderung ab. Habe mich aber nicht unterkriegen lassen. Durfte meine Schaffner Ausbildung bzw. Kaufmann für Verkehrsservice bei der DB AG machen und jetzt sogar angehender Lokführer bei der DB AG ...

Gruß Björn

P.S. habe in der Zeit nur mit der Teppichbahn gespielt. Jetzt wo ich den Rollstuhl nicht mehr habe eine richtige Anlage: http://www.mkeisenbahnpage.de

Guten Morgen,

mittlerweile habe ich wieder einmal eine Mail von Tony Köster erhalten. Er schreibt mir, dass er ein Manuskript über Modellbahn und Rollstuhl in der Schublade hat. Wenn sich ein Betroffener findet, der seine Anlage im Model Railroader vorstellen will, würde er das Manuskript ganz schnell vollenden. Also: Auf die Plätze ...
@ Alfred: Das wäre doch nun wirklich der Zeitpunkt, Deinen Tiroler Kollegen anzufragen!

Viele Grüsse
Beim Durchwühlen alter Miba-Hefte fand ich eine Titelgeschichte über einen französischen Modellbahner im Rollstuhl mit einer H0-Anlage, der auch noch jede Menge Gebäude und Ausstattungsdetails liebevoll selber gestaltet hat.

@ 8: niemand ist behindert, er wird höchstens behindert.
Wenn Dein Bein Dein einziger "Fehler" ist dann sei dem lieben Gott 3 x täglich dankbar.
Meine Mutter saß im Rollstuhl und hat so 7 (!) Kinder großgezogen.
Hallo Struwelpeter,

Ich habe ihm soeben eine Nachricht gesandt, vielleicht meldet er sich.

Grüße   Alfred
Hallo Struwelpeter,

hier wurde mal Mannis-N-Bahn vorgestellt. Er ist zwar kein Rollifahrer, aber er hat seine Anlage allein nur mit seinem linken Arm gebaut. Der Rechte Arm ist taub...

Ich weiß nicht genau worauf Du hinaus willst, aber er hat damit sicherlich auch ein Handicap, dass er, wie ich finde, ganz hervorragend gemeistert hat.

http://www.mannis-n-bahn.de

Ebenso gibt es im Mittelrheinforum einen Rolli Fahrer, Rolling_Metty, macht zwar keine Modellbahn, ist aber begeistert am Vorbild.

http://forum.rail-server.de/profile.php?mode=viewprofile&u=295


Hoffe das hilft Dir ein wenig weiter,

Michael



Beitrag editiert am 31. 07. 2008 23:20.
Hoi,
sorry, ich war ein paar Tage nicht hier im Forum, aber die Ferien kommen erst noch.
Danke für Eure Hilfe. Mir geht es aber eindeutig darum, wie (das Layout) eine(r) Modellbahnanlage beschaffen sein sollte, die nur im Sitzen oder eben vom Rollstuhl aus bedient werden kann. Das ist m.E. schon mal vielschichtig genug. Z.B. kann ich im Sitzen wohl gerade mal 40 cm weit reichen, sonst muss ich meinen Oberkörper vorbeugen. Und wer das nicht oder nicht dauernd kann? Und dann reisst man alles "vorne" mit Brust oder Bauch ein! Wie hab' ich das eigentlich als knapp Fünfjähriger mit meiner ersten Modellbahn gemacht?

Viele Grüsse
Hallo!

@13:
Ohne über persönliche Erfahrung zu verfügen, wäre aus meiner Sicht sinnvoll:
- Anlage an der Wand, maximale Tiefe 30 - 40 cm
- Gleisplankonzept in Anlehnung an Hundeknochen
- Wendemodule so, daß von mehreren Seiten erreichbar
- Landschaftsgestaltung so, daß möglichst zur Wand ansteigend
- "bastelintensive" Nachbildungen (Bahnhof) möglichst an den vorderen Rand
- Anlage evtl. hochklappbar, damit Verkabelung von unten möglich
- Evtl. Schattenbahnhof im Untergeschoß an den vorderen Plattenrand legen
- Möglichst keine Hochbauten im Vordergrund, die das Erreichen des Hintergrunds erschweren

Alternative:
- Schmale Anlage im Raum, von beiden Seiten erreichbar
- Hintergrundkulisse beidseitig in der Mitte, so daß die Anlage sozusagen "beidseitig" betrieben werden kann
- Wenn auf beiden Seiten in Bahnhof, dann eventuell Verzicht auf unterirdischen SBF (wenn auf einer Seite gefahren wird, dient die andere als "SBF)

Problematisch dürften aus meiner Sicht vor allem Wartungsarbeiten unter der Platte sein. Denn wenn man aus dem Rollstuhl heraus oben gut drankommt, kommt man eigentlich automatisch unten nicht gut dran.

Vielleicht sind aber auch kleine Anlagen eine Alternative, die schlicht aufgrund der Größe einfacher zu handeln sind. Wie man das auf die Spitze treiben kann, zeigt immer wieder beeindruckend http://www.carendt.com/

Grüße,
jpd

P.S.: Kennt ihr den Kollegen schon http://www.bahnrolli.de/ ?
Guten Morgen,

ja, mit der schmalen Anlage an der Wand habe ich eben meine Bedenken. Doch dazu später.

Unsere gute alte Rechteckanlage scheint für diesen Spezialfall wirklich gut geeignet. Insbesondere, wenn sie mit der Schmalseite an der Wand steht. Da fallen u.U. schon mal ein paar Beine Weg. Als Reichweite im Sitzen zu bedienender Anlagen wird manchmal 60 cm angegeben. Die amerikanische Standardform 4*8' passt da wirklich gut. Allerdings ist's auch ein Platzfresser, wenn man 60 .. 80 cm rundherum für die Beweglichkeit braucht. Evtl. kommt da auch eine sehr sorgfältig konstruierte Klappanlage in Betracht.

Schattenbahnhof nach vorn ziehen, die Idee hatte ich auch schon. Die Gleisanlage bekommt dann die Form einer Acht bzw. eines verschlungenen Ovals. Wurde schon Mitte der 60er in einem Buch des DDR-Autors G. Trost vorgeschlagen. Da gab es den Begriff "Schattenbahnhof" nur noch nicht.

Derzeit habe ich eine Kleinanlage von 55 * 95. Würde also passen. Aber wie oft ich da aufstehe! Die Elektrikerei ist bei mir kein Problem. Erstens habe ich weitgehend darauf verzichtet und zweitens befindet sich das unbedingt Nötige bei mir in der Zwischenetage.

Die Abmessungen müssen wirklich sehr sorgfältig gewählt werden. Sowohl Anlagenhöhe als auch -tiefe. Die Räder eines Rollis sind wohl einheitlich 24", aber meine Knie sind dann weiter oben. Und wer Armlehnen braucht oder hat .. Wenn ich mich am Rückenteil anlehne, habe ich eine Reichweite von nur 40 cm.

Die Ausführung der Rollis ist halt sehr verschieden. Das richtet sich natürlich nach der konkreten Behinderung und wohl auch nach der Versicherung, die zahlt. Oder dem eigenen Geldbeutel. Bei einem sogenannten "Standardrollstuhl" sind die Füsse sehr weit vorn, weil der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel deutlich grösser als 90deg
ist. Bei Aktivrollis ist dieser Winkel auch schon mal kleiner als 90 deg, um den Schwerpunkt nah an die Räder zu bringen.

Bei der schmalen Wandanlage könnte es nun sein, dass die Zehen/Schuh/Fussteil an der Wand anstossen,  bevor man richtig 'dran ist. Gleiches gilt für Armlehnen. D.h., "man" müsste sich nach vorn beugen. Keine gesunde Haltung. Ausserdem müsste natürlich der gesamte Raum unter der Anlage freibleiben oder z.B. mit wegrollbarenKästen bestückt sein.

Also, es gibt viele Fragen und einige Antworten. Anber es wird wohl auch einigermassen klar, warum es offenbar wenige rollifahrende Modellbahner gibt.

Was ich selbst tun oder lassen werde, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Viele Grüsse


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